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Isolation, Probleme beim Arbeitseistieg wegen Sozialer Phobie

G

Gelöscht 124025

Gast
Hallo ich weis nicht mehr weiter und wolle deswegen um Rat bitten.

Ich habe schon ziemlich früh(14) die Diagnose Soziale Phobie erhalten.
Ich habe es nicht mehr in die Schule geschaft und wurde deswegen vom Jugendamt zu einem Psychologen für eine Beurteilung geschickt. Als Folge wurde ich in eine Jugendpsychiatrie eingewiesen. Nach ein paar Monaten konnte ich wieder entlassen werden.
Aber die Wohnung verlassen und zur Schule gehen fiel mir trotzdem noch sehr schwer (Panikattacken,Übelkeit,usw.).
Ungefähr ein halbes Jahr nach der Entlassung hatte ich einen kompletten Nervenzusammenbruch. Bin dann auch nicht mehr zur Schule.
Daraufhin wurde ich nochmal in die Psychiatrie eingewiesen, diesmal zusätzlich noch wegen Depressionen.
Nach der Entlassung wurde ich an eine Heilpädagogische Wohngruppe vermittelt um irgendwie meinen Schulabschluss zu machen (zusätzlich war ich auch in Ambulanter Therapie).
Nach meinem Abschluss bin ich wieder nach Hause und habe versucht eine Fortführenden Schule zubesuchen, habe sie aber aus oben genannten Gründen wieder abgebrochen. Bei der Ausbildung hatte ich das gleiche Problem. Danach hatte ich starke Probleme mit Depressionen und hatte für kurze Zeit auch eine Essstörung (die ich aber mit Hilfe meiner Familie wieder Überwinden konnte).
Seitdem bin ich Zuhause (5 Jahre) und habe die Wohnung nur ein paarmal verlassen.

Jetzt zu meinem Problem.

Da ich nun 23 bin muss ich meine KV selber bezahlen, hatte mich deswegen auch schon beim Arbeitsamt gemeldet. Die haben aber gesagt, dass ich mich nur Überwinden muss. Um mir den Einstieg ins Arbeitsleben einfacher zu machen und um mich besser Vermitteln zu können, sollte ich an verschiedenen Schulungen teilnehmen. Aber ich hatte wieder das gleiche Problem und musste die Schulung abbrechen. Nun ist mir die Vermittlung gekündigt wurden.
Ich versuche im moment einen Job zu finden den ich machen könnte, aber das ist nicht so einfach.

Meine Familie hat gesagt das ich nochmal zu einer Therapie gehen sollte und das sich so vielleicht eine Lösung finden lässt. Aber ehrlich gesagt habe ich Angst davor. Jedesmal wenn ich in der Vergangenheit eine Therapie abgeschlossen hatte, hatte ich das Gefühl, dass es danach Schlimmer geworden ist.
Jetzt weis ich nicht mehr was ich machen soll.
 
Zuletzt bearbeitet:
Nach der Entlassung wurde ich an eine Heilpädagogische Wohngruppe vermittelt um irgendwie meinen Schulabschluss zu machen (zusätzlich war ich auch in Ambulanter Therapie).
Nach meinem Abschluss bin ich wieder nach Hause
Wie wurde die heilpädagogische Wohngruppe finanziert? Könntest du dich zwecks Beratung an die damalige Stelle wenden? Hast du einen Schwerbehindertenausweis?
 
Puh, was du da schreibst stimmt mich sehr nachdenklich. Ich habe auch eine soziale Phobie, aber scheinbar nicht so ausgeprägt wie bei dir. Auch mein Arbeitseinstieg war mehrmals ziemlich hart, der schlimmste war nach 2 Jahren arbeitslosigkeit., somit kann ich dich gut verstehen. Ich bin damals über ein Ehrenamt und später einem Minijob wieder in Arbeit gekommen. Leider ist es gerade bei Angststörungen so, wer rastet der rostet 🙁 Erzähl doch mal ein bischen mehr von dir, was sind deine Interessen etc ?

VG Casper
 
Im Grunde musst du dich immer wieder mit deiner Umwelt konfrontieren, damit du deine Ängste in den Griff bekommst. Das müsstest du auch täglich üben. Kleine Schritte reichen für den Anfang. Und wenn es erst mal nur der Müll ist, den du täglich raus bringt. Wenn das ohne Probleme klappt, versuchst du eben täglich etwas Spazieren zu gehen... Das lässt sich beliebig steigern.
Hat man dir in den Therapien keine Ratschläge gegeben, wie du es schaffen kannst, deinen Alltag zu meistern? Ein Job könnte für dich momentan noch zu viel sein. Du hast so vieles wegen deiner Ängste abgebrochen, was sollte es dann bringen, einen Job nachzugehen? Mir fällt da nur Reinigungskraft ein. Da könntest du am ehesten allein und ohne mit viel Menschenkontakt arbeiten.

Meine Familie hat gesagt das ich nochmal zu einer Therapie gehen sollte und das sich so vielleicht eine Lösung finden lässt. Aber ehrlich gesagt habe ich Angst davor.
Eine Verhaltenstherapie wäre schon sinnvoll. Das sollte dann aber auch ein Therapeut sein, der mit dir auch außerhalb seiner Praxis mit dir soziale Situationen übt. Ein Therapeut, der nur mit dir in der Praxis hockt und mit dir redet, wird dir nicht viel helfen.
 
Lass dir das nicht mehr gefallen, dass dich deine Ängste so in die Mangel nehmen können.
Das sind Geschichten in deiner Fantasie, die kein bißchen wahr sind!!
Alle behandeln dich wie jemand, der krank ist, du selbst denkst, du bist krank, das ist nicht wahr!!!!!

Morgen geh den Müll rausbringen und du wirst sehen, bald hast du Leder über deine Nerven gebildet, je öfter du etwas TROTZDEM machst, obwohl du ständig Error in dir vernimmst. Das gibt sich, das hört auf.
Mut muss man lernen!
Fang an, mit dieser Art aufzuhören.
 
Verbringe deine Zeit mit dem Studium über Phobien, studiere an dir selbst, wie das ist. Beobachte diese Vorgänge, die in dir ablaufen. Geh zum Beispiel den Müll hinaustragen und miss dabei deinen Puls. Achte auf die Muskeln, die Anzahl der Schritte, schau auf die Stoppuhr, wie lange du brauchst und so weiter- das bedeutet, du hast keine Zeit für Einsteigen in Phobie, du BEOBACHTEST diese und bist daher nicht der Phobist, du bist ein Forscher, also wer anderer, ebenso kommts, wenn du absichtlich Angst haben willst, das geht nicht, das ist nicht machbar, sich um acht Uhr abends unvorstellbar viel Angst haben zu lassen, bis fünf nach acht, pünktlich.
Probier das aus, teste herum, experimentiere und lerne.
Mein Problem war ähnlich, kaum fürchtete ich, rot zu werden, wurde ich sehr rot im Gesicht.
Dann las ich einmal einen Artikel, der empfahl, dass man mit Absicht auslösen soll, rot zu werden und komisch, das klappte sofort und auf Anhieb, beim ersten Test schon machte das Bemühen, zu erröten Ende mit Rotwerden.
Das soll etwas mit dem lymbischen System zutun haben..blabla..irgendetwas ist jedenfalls da anders, als vorher, wenn man etwas will, was man nicht will.
Mach deine Versuche und erzähl uns davon.
Bis nachher. Bin gespannt, wie du das meisterst.
 

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