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Introvertiert und sensibel

G

Gast

Gast
Ich weiß nicht ob mir jemand wirklich nützliche Ratschläge geben kann. Dennoch versuche ich hier mein Glück in der Hoffnung, etwas zu bekommen, das mir weiter hilft.

Ich habe ein Problem, welches mich in meiner Entwicklung hemmt.
Ich bin ein hochsensibler, stark introvertierter Mensch. Ich nehme Reize sehr intensiv war und bin entsprechend zart besonnen. Das stört mich, da man mich deshalb nicht als Gleichberechtigten ansieht, sondern höchstens als einen Freund um den man sich kümmert. Ich habe mehr das Gefühl wie ein kleines Kind behandelt zu werden, dem man sagen muss, was es zu tun hat. Dabei bitte ich nie um Hilfe oder fühle mich hoffnungslos in Situationen. In neuen Situationen (ohne großartigen menschlichen Kontakt) verhalte ich mich sogar ziemlich souverän und pack die Dinge einfach an. Trotzdem versucht mir jeder zu sagen, wie und was ich zu tun habe.

Wirklich reden tu ich mittlerweile fast gar nicht mehr.
Der Grund hierfür ist, dass ich nicht richtig wahrgenommen werde. Man hört mir einfach nicht zu, egal wie laut, leise oder langsam ich rede. Mehr als dreimal wiederholen möchte ich mich auch nicht. Ich möchte, dass man mir zuhört, wenn ich rede, aber niemanden scheint es zu interessieren und das auch, wenn nicht mal irgendjemand anderes etwas sagt.
Da man mir nicht zuhört, brauch man von Durchsetzung Fähigkeit auch gar nicht erst reden. Ich beharre zwar, wenn ich glaube, dass ich richtig liege, auf meinem Standpunkt, aber meine Meinung wird in einer Diskussion einfach nicht als valide akzeptiert.

Paradoxer Weise bekomme ich gleichzeitig ständig zu hören, ich solle mich doch mehr öffnen und mehr reden. Wenn ich das höre, treibt es mich zur Weißglut. Wenn ich mich öffnen sollte, dann würdest du doch sowieso nicht zuhören. Eben das passiert nämlich immer, wenn ich etwas von mir erzähle.

Deshalb rede ich teilweise ganze Tage lang kein Wort. Selbst so Sachen wie „Hallo“ ersetze ich durch ein handwinken. Wenn ich ehrlich bin stört es mich nicht mal mehr nichts zu sagen. Ich tu sowieso nur das was ich möchte und trenn mich im Zweifelsfall dann von der Gruppe, wenn ich darauf keine Lust habe. Das fällt auch nicht unbedingt auf. Und den wirklichen Redebedarf habe ich nicht.
Was mich dabei jedoch wirklich stört, ist, dass Menschen meine Hilfe nicht akzeptieren. Eben weil ich hochsensibel bin, fällt mir jede kleine Stimmungsschwankung in Stimme, Gesichtsausdruck ja sogar Gang auf. Ich spüre es, wenn es jemandem nicht so gut geht. Auf intensives Nachfragen erzählt man mir durchaus was los ist.

Wo sich das alles aber besonders negativ auswirkt ist bei der Partnersuche.
Ich sehne mich schon seit ich 14 bin nach einer Freundin, so recht gepasst hat es bis jetzt nicht.
Dabei bin ich eigentlich ein Hübscher. Ich gebe zumindest auf mich Acht und werde auch manchmal angeschaut, wobei ich mal annehme, dass ich nicht so unbeschreiblich hässlich bin.
Ich habe trotzdem noch nie echtes Interesse einer Frau zu spüren bekommen. Noch nie wollte eine Frau mehr von mir. Es muss nicht so sein, dass ich jeder Frau gefalle. Ich muss nicht einmal großartig Erfolg bei den Frauen haben. Im Endeffekt möchte ich nur Frauen gefallen, die zu mir passen, aber ich bin nun mal nicht mehr so jung. Irgendwann sollte doch ein passender Deckel dabei gewesen sein.

Jetzt wurde das doch länger als erwartet.
Ich bin dankbar für Tipps
 
Hi,
ich weiß nicht, ob ich dir damit helfen kann, aber ich schreibe jetzt einfach mal ein paar Gedanken nieder, da ich auch zu den Introvertierten gehöre.
Wirklich reden tu ich mittlerweile fast gar nicht mehr.
Der Grund hierfür ist, dass ich nicht richtig wahrgenommen werde. Man hört mir einfach nicht zu, egal wie laut, leise oder langsam ich rede. Mehr als dreimal wiederholen möchte ich mich auch nicht. Ich möchte, dass man mir zuhört, wenn ich rede, aber niemanden scheint es zu interessieren und das auch, wenn nicht mal irgendjemand anderes etwas sagt.
Da man mir nicht zuhört, brauch man von Durchsetzung Fähigkeit auch gar nicht erst reden. Ich beharre zwar, wenn ich glaube, dass ich richtig liege, auf meinem Standpunkt, aber meine Meinung wird in einer Diskussion einfach nicht als valide akzeptiert.

Paradoxer Weise bekomme ich gleichzeitig ständig zu hören, ich solle mich doch mehr öffnen und mehr reden. Wenn ich das höre, treibt es mich zur Weißglut. Wenn ich mich öffnen sollte, dann würdest du doch sowieso nicht zuhören. Eben das passiert nämlich immer, wenn ich etwas von mir erzähle.

Deshalb rede ich teilweise ganze Tage lang kein Wort. Selbst so Sachen wie „Hallo“ ersetze ich durch ein handwinken.
Introvertierte reden generell nicht besonders viel, vorallem nicht, wenn es um oberflächliche Dinge geht.
WENN man etwas sagt, dann überlegt man vorher gut, ob es wirklich Sinn macht. Daraus kann allerdings auch die Erwartung entstehen, dass der Gesprächspartner das Gesagte auch zu würdigen weiß.
Das ist leider oftmals nicht der Fall, weil Extrovertierte "inflationärer" mit Worten umgehen und deinen guten/intelligenten Beitrag deshalb schneller übersehen und nicht zu schätzen wissen.

Darum würde ich sagen:
Gehe nicht davon aus, dass deine Argumente sofort Anerkennung finden und schraube die Erwartungen an deine Gesprächspartner runter.
Wenn ich ehrlich bin stört es mich nicht mal mehr nichts zu sagen.
Dann hat es dich mal gestört, nichts zu sagen?
Ich tu sowieso nur das was ich möchte und trenn mich im Zweifelsfall dann von der Gruppe, wenn ich darauf keine Lust habe. Das fällt auch nicht unbedingt auf. Und den wirklichen Redebedarf habe ich nicht.
Darin erkenne ich mich gut wieder. Ich war auch nie so ein "Herdentier", das immer den anderen hinterhergelaufen ist. Du hast deinen eigenen Kopf.
Allerdings bin ich gleichzeitig überzeugt, dass man es in der Gesellschaft, deutlich einfacher hat, wenn man sich anpasst und "Mitläufer" ist.
Wo sich das alles aber besonders negativ auswirkt ist bei der Partnersuche.
Ich sehne mich schon seit ich 14 bin nach einer Freundin, so recht gepasst hat es bis jetzt nicht.
Dabei bin ich eigentlich ein Hübscher. Ich gebe zumindest auf mich Acht und werde auch manchmal angeschaut, wobei ich mal annehme, dass ich nicht so unbeschreiblich hässlich bin.
Ich habe trotzdem noch nie echtes Interesse einer Frau zu spüren bekommen. Noch nie wollte eine Frau mehr von mir. Es muss nicht so sein, dass ich jeder Frau gefalle. Ich muss nicht einmal großartig Erfolg bei den Frauen haben. Im Endeffekt möchte ich nur Frauen gefallen, die zu mir passen, aber ich bin nun mal nicht mehr so jung. Irgendwann sollte doch ein passender Deckel dabei gewesen sein.
Ja, kann ich gut nachvollziehen.
Hast du ein intaktes soziales Umfeld? Hast du Freunde?
Falls Nein, wird das sicherlich der Grund dafür sein, dass du noch keine Freundin hattest.
Ich persönlich sehe auch nicht schlecht aus, aber mir fehlt seit einiger Zeit einfach ein Umfeld, in dem es überhaupt zu Kontakt mit Mädchen/Frauen kommen könnte.

Was bedeutet bei dir eigentlich "nicht mehr so jung"? (die subjektive Sicht reicht sicherlich von 16-65)
 
Deshalb rede ich teilweise ganze Tage lang kein Wort. Selbst so Sachen wie „Hallo“ ersetze ich durch ein handwinken. Wenn ich ehrlich bin stört es mich nicht mal mehr nichts zu sagen. Ich tu sowieso nur das was ich möchte und trenn mich im Zweifelsfall dann von der Gruppe, wenn ich darauf keine Lust habe. Das fällt auch nicht unbedingt auf. Und den wirklichen Redebedarf habe ich nicht.
Was mich dabei jedoch wirklich stört, ist, dass Menschen meine Hilfe nicht akzeptieren. Eben weil ich hochsensibel bin, fällt mir jede kleine Stimmungsschwankung in Stimme, Gesichtsausdruck ja sogar Gang auf. Ich spüre es, wenn es jemandem nicht so gut geht. Auf intensives Nachfragen erzählt man mir durchaus was los ist.
Dabei bin ich eigentlich ein Hübscher. Ich gebe zumindest auf mich Acht und werde auch manchmal angeschaut,
Du liest dich sehr reflektiert; hast erkannt, dass du hochsensibel bist; erkennst, wenn und wie andere auf dich reagieren; hast offenbar auch ein gutes Selbstwertgefühl. Das sind doch schon mal sehr gute Grundbausteine. Du löst dich lieber von einer Gruppe als sich ihr anzupassen. Was ich sehr gut verstehen kann, weil für mich Kompromisse da die Grenze haben, wo man sich selbst verleugnen muss. Die Schattenseite ist, dass man es als Einzelgänger schwer hat Frauen kennen zu lernen und es auch nicht gut für das seelische Wohlbefinden ist, wenn man dauervereinsamt ist.

Ich selber bin immer mit großen Schwierigkeiten konfrontiert, wenn ich mich unter Leute begebe. Selber würde ich gerne die Erfahrung machen, wie es mit anderen sensiblen, nicht ganz so forschen, feinfühligen Menschen ist. Nicht das ich mich in einer homogenen Gruppe abkapseln möchte. Man muss ja mit der Welt und den vielen, mehr oder weniger lieben, Mitmenschen interagieren können.
 
Ich glaube Dir schon dass Du hochsensibel bist, was ich aber auch glaube, ist, dass Dir bestimmte Aspekte zwischenmenschlicher Kommunikation / Verhaltens nicht klar sind.

"Sich öffnen und reden" meint z. B. nicht, dass man dann nur oder vor allem über sich selbst spricht (keine Ahnung ob Du das machst, klang ein bisschen so). Auch ist es so, dass manchmal Leute nicht gut drauf sind, aber gar nicht darüber reden wollen und auch keinen Bock haben das immer erst noch sagen zu müssen.

Kann es sein, dass Du immer über die gleichen Themen sprichst?
Bist Du sicher, dass nie eine Frau weitergehendes Interesse hatte? Frauen möchten noch immer erobert werden. Versuchst Du das?
 
Hier der TE:
Danke erstmal für die Antworten.
Ich bin 20 Jahre alt. Bestimmt denkt sich jetzt so gut wie jeder, dass ich noch jung bin und das schon wird, aber ich möchte nicht nur aufs Glück hoffen.
Ich möchte mich nicht auf den Zufall verlassen müssen.
Was bringt es mir jetzt noch jung zu sein, wenn sich die nächsten 10Jahre trotzdem nichts tut?

Ich habe ein intaktes soziales Umfeld.
Aber wie oben bereits erwähnt, bringt mich das nicht weiter. Ich halte es nicht für wahrscheinlich, dass mir jemand in meinem Freundeskreis jemanden vorstellt, wo es bei uns beiden funkt.

Ja früher hat es mich sogar sehr gestört, nichts zu sagen. Ich habe immer wieder und wieder gesagt bekommen, dass ich Still sei und mehr sagen sollte. Auf Dauer habe ich dann versucht mehr zu sagen, wobei ich gemerkt habe, was für einen unnötigen uninteressanten schwachsinn ich erzähle, wenn ich versuche etwas zu erzwingen.
 
Ich habe ein Problem, welches mich in meiner Entwicklung hemmt. Ich bin ein hochsensibler, stark introvertierter Mensch.

Vielleicht werden diese Eigenschaften immer weniger ein Problem für dich, wenn du mit ihnen den Frieden schliesst, lieber Gast ..? Und auch mit dem, dass die Mehrheit der Menschen weniger davon hat, was gewisse Unstimmigkeiten zwischen dir und ihnen verursachen muss? Mir scheint, du hast es (noch) nicht getan ..

Ich glaube der wahre Frieden mit diesen Tatsachen ist die Voraussetztung dafür, dass du lernen kannst, damit für dich und nach aussen zufriedenstellend und gleichzeitig authentisch zu leben.

Das wünsche ich dir sehr 🙂
Lenja
 

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