HINWEIS: Beim Einfügen des Textes sind einige Leerzeichen abhanden gekommen. Ich habe versucht alle Stellen zu finden und die Wörter wieder zu trennen, allerdings kann es sein, dass ich einige übersehen habe.
Liebe Community,
ihr könnt diese Frage vermutlich gar nicht mehr hören: Was soll ich bloß studieren/nach der Schule machen? Doch trotzdem stelle ich(männlich/18/13. Klasse) diese, denn mir macht diese Frage sehr zu schaffen und sie bringt mich zum verzweifeln. Vorweg: Gespräche mit der Berufsinformationszentrale und mit Bekannten haben mir bisweilen denkbar wenig geholfen. Doch was unterscheidet meine Situation von denen der unzähligen anderen Unschlüssigen? Ich hatte seit meiner Kindheit nur ein einziges Ziel: Medizinstudium und dann als Arzt zu arbeiten. Ich brauche ein Ziel vor meinen Augen, um zu funktionieren,und ich kannte es auch nicht anders.
Ich habe in der 7. Klasse angefangen im Schulsanitätsdienst zu arbeiten und habe im Frühjahr letzten Jahres mit zwei ehemaligen Kumpels zusammen eine Sanitätshelfer-Ausbildung gemacht. Die Arbeit mit meine Kumpels hat mir zwar Spaß gemacht, allerdings habe ich schnell gemerkt, dass ich mit den anderen Mitarbeitern nicht so gut klar komme und dass es mir auch wenig Spaß macht, mit Patienten zusammen zu arbeiten. Ich bin an sich ein eher introvertierter und ruhiger Mensch. Zwar wurde mir (von Ausbildern, Eltern, Lehrern) gesagt, dass die Ruhe, mit der ich an jede Situation ran gehe, eine unglaublich gute Eigenschaft für die Arbeit an Patienten ist, da sich diese bei mir in sicheren und kompetenten Händen fühlen, aber ich merke, dass mir diese Arbeit ansonsten nicht so sehr liegt und ich mich trotz der Ruhe, die ich nach außen zeige, sehr unsicher dabei fühle. Ich habe begonnen das Ziel des Medizinstudiums in Frage zustellen und mir Gedanken über Alternativen zu machen: Und genau da beginnt das Problem.
Ich hatte damals nie wirklich Freunde, bis zur 6. Klasse, als ich meinen besten und einzig richtigen Freund kennengelernt habe. Wir haben nicht nur die gleichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Denkweise geteilt, sondern auch unser (in dieser Kombination) ungewöhnliches Interesse für
philosophische Dinge, die militärische und politische Geschichte, besonders Napoleons und der sich damit beschäftigenden Literatur. Leider gab es niemand anderen, der diese Art von Interessen und Denkweisen geteilt hat und somit habe wir diese in Form von Computer-Spielen mit anderen Interessierten weltweit ausgelebt und auch sonst blieben wir eher unter uns. Für uns stand schon immer fest, dass ich Medizinstudieren werde und er Polizist wird. Seit ich diesen einzigen Freund vor nun etwa zwei Jahren verloren habe, habe ich (bis heute) in meiner Freizeit nichts anderes mehr getan als PC zu spielen und hatte daher auch nie die Möglichkeit meine Fähigkeiten und Interessen näher kennenzulernen oder gar zu erweitern.
Ich weiß nur aus der Schule, dass ich mich für Biologie (Genetik,Mikrobiologie) interessiere mir die Arbeit in diesen Themen sehr leicht fällt. Ich habe überlegt in diese Richtung etwas zu machen. Allerdings habe ich keine Lust auf ein Biologiestudium, zumal die Arbeitsaussichten mehr als düster sind, daher wäre für mich in dieser Hinsicht das Medizinstudium die einzige Variante, weil sichere Arbeitschancen. Allerdings befürchte ich, dass ich nach den ersten Semestern der Theorie sehr schnell die Lust am Studium und generell am Beruf verliere, da mich Krankheiten, Patienten etc. wenig interessieren.
Mein großes Interesse für Geschichte lässt wohl kaum in einen ordentlichen Beruf umwandeln. Den Bereich Geschichtsstudium habe ich daher schon abgehakt. Genauso sieht es mit meinem Interesse an Literatur und Schreiben allgemein aus. Ich hasse eigentlich den kompletten Deutschunterricht und könnte mir ein germanistisches/journalistisches Studium kaum vorstellen.
Was mich noch sehr interessiert ist Physik. Ich habe mit einigen Klassenkameraden letztes Jahr, im Rahmen eines freiwilligen Physik-Events, an mehreren Wochenende Physikvorlesungen für interessierte Schüler angehört und fand die Themen und die Arbeit der Vortragenden (Professoren der Uni und Forscher aus anderen Instituten) sehr spannend. Nur leider gibt es da ein großes Problem: Ich kann keine Mathematik. Mathe ist mein schlechtestes und am meisten gehasstes Fach in der Schule. Ich hatte damals keinen richtigen Matheunterricht, da unser Lehrer uns nichts beigebracht hat und kann daher nicht einmal die Grundlagen wie das Einmaleins, Bruchrechnen, Dividieren, Gleichungssysteme etc. Ich finde die Themen am Anfang zwar interessant und verstehe die Zusammenhänge vergleichsweise gut, bin aber nach wenigen Stunden komplett raus und setze Klausuren und Tests in den Sand. Daher hat sich der Bereich Physik komplett erledigt.
Ein weiteres Problem ist mein Neid auf andere Klassenkameraden und andere Personen. Einer will Physik studieren und ist ein Mathe-Ass in Person. Er hat den Ruf als der Mathematiker schlechthin.
Wie gerne würde ich wie er gut in Mathe sein und Physik studieren können. Ein anderer Mitschüler hat vor kurzem ein eigenes Webdesign-Unternehmen gegründet. Er programmiert schon seit der 7. Klasse. Auch ich finde den Bereich Informatik äußerst interessant und kenne mich durch meine Spielsucht am PC ein klein wenig damit aus. Diese Sucht ist es allerdings auch die verhindert hat, dass ich mich je ernsthaft mit Programmieren auseinandergesetzt habe, obwohl mir der Gedanke daran Spaß macht. Generell hat diese PC-Sucht verhindert, dass ich mich überhaupt mal mit etwas, außer Geschichte, auseinandergesetzt habe, auch wenn es mir vermutlich Spaß gemacht hätte. Der Vater meines (ehemaligen) besten Freundes hat vor 15 Jahren in Physik promoviertund für verschiedene Unternehmen in der Forschung und Entwicklung gearbeitet. Er besitzt diverse Patente und Auszeichnungen und imme rwieder versuchen andere Firmen ihn abzuwerben. Mich fasziniert seine Arbeit und seine Person und ich wünsche mir selber einen solchen Beruf auszuüben, doch auch hier macht mir die Mathematik einen Strich durch die Rechnung.
Komischerweise interessiert mich der Gedanke mich mit Technik/Physik auseinanderzusetzen und forschender Ingenieur zu sein, obwohl ich nie in meinem Leben etwas mit Technik gemacht habe. Ich kann nicht einmal mein Fahrrad reparieren und generell gelte ich als ein praktisch eher unbegabter Mensch und trotzdem kann ich mir eine Beschäftigung mit diesem Bereich gut vorstellen. Doch selbst meine Eltern sagen mir ich bin für diesen Bereich vollkommen ungeeignet und das ist nichts für mich.
Ich bin jemand, der immer alles hinterfragt und wissen will wie etwas genau funktioniert, doch ich denke auch hier, dass meine PC-Sucht mich davon abgehalten hat, mich in diesem Bereich auszuprobieren. Ich war schon immer bei meinen Mitmenschen als der zukünftige Medizinstudent und als literarisch begabt Person (ich habe schon in der Grundschule seitenlange Geschichtengeschrieben) bekannt, doch habe ich das Gefühl, dass ich das nicht sein will (mit Medizin). Ich kenne einige erfolgreiche Ärzte und Forscher im biologischen Bereich, und obwohl das immer mein Ziel war und ich in dem Bereich sehr begabt bin, verspüre ich auf diese Leute keinen Neid und ich sehe mich später nicht in diesem Bereich arbeiten.
Ein weitere Punkt ist, dass ich sehr viel Wert auf gut bezahlte und sichere Arbeitsaussichten lege. Ich komme aus einer reinen Arbeiterfamilieund bin der erste der die Ehre hat ein Abitur (und dann auch noch ein gutes) machen zu können (auch wenn mein Vater das auch geschaff thätte, er konnte nur nicht weil es für ihn damals in der DDR nichtmöglich war). Ich weiß durch meine Eltern wie es ist kaum Geld zu haben. Ich selbst kann mir auch nicht immer die Klamotten kaufen, die ich gerne tragen würde, sondern muss die billigen Sachen tragen. Selbst das Studium wird finanziell schwer zu realisieren. Zum Glück habe ich schon früh angefangen, dafür zu sparen und zum Glück habe ich Eltern, die bereit sind ihr ganzes Geld für mein Studium aufzuopfern, auch wenn sie selbst dadurch große Einbußen machen. Das ist der Grund, warum ich sehr viel Wert auf ein gutes Einkommen lege und Studiengänge mit schlechteren Aussichten (Geschichte) generell ablehne.
Nun, da ich kein Ziel für meine Zukunft mehr habe und nicht weiß, was ich nach derSchule machen soll (ich würde gerne sofort studieren), bin ich total am verzweifeln. Ich bewerbe mich gerade für eine Ausbildung als Biologielaborant, um eine gute Chance auf ein Medizinstudium in meiner Stadt zu haben, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich das eigentlich gar nicht machen will und ich damit nicht glücklich werde, ich weiß nur nicht was ich sonst machen soll, vor allem da ich mich, wenn ich erst einmal eine Ausbildung machen sollte, jetzt bewerben muss. Ich habe auch ein Stück weit die Lust und den Sinn am Leben verloren. Ich wünsche mir so sehr ein anderer Mensch zu sein (so wie die von mir beschriebenen Beispiele) und hasse mich selbst dafür, dass ich das nicht bin, vor allem da ich mich eigentlich immer als einigermaßen intelligent gesehen habe und das Gefühl hatte bzw. habe, dass ich ein gutes logisches Verständnis habe. Ich persönlich kann oftmals nicht verstehen, wie viele andere Menschen so viele Zusammenhänge nicht verstehen, sei es in der Biologie, in derPhysik, in Politik und generell im Leben. Auch verstehe ich nicht warum sich so viele über Klausuren beschweren, die sie nicht verstehen. Für mich ergibt sich in Klausuren sofort was verlangt wird und ich kann die Aufgaben ohne Probleme und ohne für die Klausur gelernt zuhaben gut beantworten. Andererseits verstehe ich nicht, wieso ich so große Probleme in der Mathematik, das Logik-Fach schlechthin, habe und ich hasse mich dafür. Eine weitere Schwäche von mir ist ein fehlendes Selbstbewusstsein, was es sehr schwer für mich macht, aufandere Leute zuzugehen, geschweige denn sie anzusprechen.
Ersteinmal vielen Dank, dass ihr euch überhaupt die Zeit nehmt, euch mit meinen Problemen auseinanderzusetzen. Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist. Ich habe schon versucht ihn zu kürzen, habe es aber nicht geschafft und ich könnte noch so viel mehr schreiben.
Ehrlich gesagt weiß auch nicht so genau, wie ihr mir helfen könnt, aber vielleicht hat es mir einfach nur gut getan, mit jemanden (auch wenn es nur ein Online-Forum ist) darüber zu schreiben, denn ich habe seit ich meinen besten Freund verloren habe, leider keine Freunde mehr gehabt und mich auch nie mit jemanden getroffen und habe daher seitdem auch noch nie mit jemanden über meine Gefühle und solche Dinge geredet (mit meinen Eltern kann ich darüber nicht reden).
Liebe Grüße
Helikaon
Liebe Community,
ihr könnt diese Frage vermutlich gar nicht mehr hören: Was soll ich bloß studieren/nach der Schule machen? Doch trotzdem stelle ich(männlich/18/13. Klasse) diese, denn mir macht diese Frage sehr zu schaffen und sie bringt mich zum verzweifeln. Vorweg: Gespräche mit der Berufsinformationszentrale und mit Bekannten haben mir bisweilen denkbar wenig geholfen. Doch was unterscheidet meine Situation von denen der unzähligen anderen Unschlüssigen? Ich hatte seit meiner Kindheit nur ein einziges Ziel: Medizinstudium und dann als Arzt zu arbeiten. Ich brauche ein Ziel vor meinen Augen, um zu funktionieren,und ich kannte es auch nicht anders.
Ich habe in der 7. Klasse angefangen im Schulsanitätsdienst zu arbeiten und habe im Frühjahr letzten Jahres mit zwei ehemaligen Kumpels zusammen eine Sanitätshelfer-Ausbildung gemacht. Die Arbeit mit meine Kumpels hat mir zwar Spaß gemacht, allerdings habe ich schnell gemerkt, dass ich mit den anderen Mitarbeitern nicht so gut klar komme und dass es mir auch wenig Spaß macht, mit Patienten zusammen zu arbeiten. Ich bin an sich ein eher introvertierter und ruhiger Mensch. Zwar wurde mir (von Ausbildern, Eltern, Lehrern) gesagt, dass die Ruhe, mit der ich an jede Situation ran gehe, eine unglaublich gute Eigenschaft für die Arbeit an Patienten ist, da sich diese bei mir in sicheren und kompetenten Händen fühlen, aber ich merke, dass mir diese Arbeit ansonsten nicht so sehr liegt und ich mich trotz der Ruhe, die ich nach außen zeige, sehr unsicher dabei fühle. Ich habe begonnen das Ziel des Medizinstudiums in Frage zustellen und mir Gedanken über Alternativen zu machen: Und genau da beginnt das Problem.
Ich hatte damals nie wirklich Freunde, bis zur 6. Klasse, als ich meinen besten und einzig richtigen Freund kennengelernt habe. Wir haben nicht nur die gleichen Eigenschaften, Fähigkeiten und Denkweise geteilt, sondern auch unser (in dieser Kombination) ungewöhnliches Interesse für
philosophische Dinge, die militärische und politische Geschichte, besonders Napoleons und der sich damit beschäftigenden Literatur. Leider gab es niemand anderen, der diese Art von Interessen und Denkweisen geteilt hat und somit habe wir diese in Form von Computer-Spielen mit anderen Interessierten weltweit ausgelebt und auch sonst blieben wir eher unter uns. Für uns stand schon immer fest, dass ich Medizinstudieren werde und er Polizist wird. Seit ich diesen einzigen Freund vor nun etwa zwei Jahren verloren habe, habe ich (bis heute) in meiner Freizeit nichts anderes mehr getan als PC zu spielen und hatte daher auch nie die Möglichkeit meine Fähigkeiten und Interessen näher kennenzulernen oder gar zu erweitern.
Ich weiß nur aus der Schule, dass ich mich für Biologie (Genetik,Mikrobiologie) interessiere mir die Arbeit in diesen Themen sehr leicht fällt. Ich habe überlegt in diese Richtung etwas zu machen. Allerdings habe ich keine Lust auf ein Biologiestudium, zumal die Arbeitsaussichten mehr als düster sind, daher wäre für mich in dieser Hinsicht das Medizinstudium die einzige Variante, weil sichere Arbeitschancen. Allerdings befürchte ich, dass ich nach den ersten Semestern der Theorie sehr schnell die Lust am Studium und generell am Beruf verliere, da mich Krankheiten, Patienten etc. wenig interessieren.
Mein großes Interesse für Geschichte lässt wohl kaum in einen ordentlichen Beruf umwandeln. Den Bereich Geschichtsstudium habe ich daher schon abgehakt. Genauso sieht es mit meinem Interesse an Literatur und Schreiben allgemein aus. Ich hasse eigentlich den kompletten Deutschunterricht und könnte mir ein germanistisches/journalistisches Studium kaum vorstellen.
Was mich noch sehr interessiert ist Physik. Ich habe mit einigen Klassenkameraden letztes Jahr, im Rahmen eines freiwilligen Physik-Events, an mehreren Wochenende Physikvorlesungen für interessierte Schüler angehört und fand die Themen und die Arbeit der Vortragenden (Professoren der Uni und Forscher aus anderen Instituten) sehr spannend. Nur leider gibt es da ein großes Problem: Ich kann keine Mathematik. Mathe ist mein schlechtestes und am meisten gehasstes Fach in der Schule. Ich hatte damals keinen richtigen Matheunterricht, da unser Lehrer uns nichts beigebracht hat und kann daher nicht einmal die Grundlagen wie das Einmaleins, Bruchrechnen, Dividieren, Gleichungssysteme etc. Ich finde die Themen am Anfang zwar interessant und verstehe die Zusammenhänge vergleichsweise gut, bin aber nach wenigen Stunden komplett raus und setze Klausuren und Tests in den Sand. Daher hat sich der Bereich Physik komplett erledigt.
Ein weiteres Problem ist mein Neid auf andere Klassenkameraden und andere Personen. Einer will Physik studieren und ist ein Mathe-Ass in Person. Er hat den Ruf als der Mathematiker schlechthin.
Wie gerne würde ich wie er gut in Mathe sein und Physik studieren können. Ein anderer Mitschüler hat vor kurzem ein eigenes Webdesign-Unternehmen gegründet. Er programmiert schon seit der 7. Klasse. Auch ich finde den Bereich Informatik äußerst interessant und kenne mich durch meine Spielsucht am PC ein klein wenig damit aus. Diese Sucht ist es allerdings auch die verhindert hat, dass ich mich je ernsthaft mit Programmieren auseinandergesetzt habe, obwohl mir der Gedanke daran Spaß macht. Generell hat diese PC-Sucht verhindert, dass ich mich überhaupt mal mit etwas, außer Geschichte, auseinandergesetzt habe, auch wenn es mir vermutlich Spaß gemacht hätte. Der Vater meines (ehemaligen) besten Freundes hat vor 15 Jahren in Physik promoviertund für verschiedene Unternehmen in der Forschung und Entwicklung gearbeitet. Er besitzt diverse Patente und Auszeichnungen und imme rwieder versuchen andere Firmen ihn abzuwerben. Mich fasziniert seine Arbeit und seine Person und ich wünsche mir selber einen solchen Beruf auszuüben, doch auch hier macht mir die Mathematik einen Strich durch die Rechnung.
Komischerweise interessiert mich der Gedanke mich mit Technik/Physik auseinanderzusetzen und forschender Ingenieur zu sein, obwohl ich nie in meinem Leben etwas mit Technik gemacht habe. Ich kann nicht einmal mein Fahrrad reparieren und generell gelte ich als ein praktisch eher unbegabter Mensch und trotzdem kann ich mir eine Beschäftigung mit diesem Bereich gut vorstellen. Doch selbst meine Eltern sagen mir ich bin für diesen Bereich vollkommen ungeeignet und das ist nichts für mich.
Ich bin jemand, der immer alles hinterfragt und wissen will wie etwas genau funktioniert, doch ich denke auch hier, dass meine PC-Sucht mich davon abgehalten hat, mich in diesem Bereich auszuprobieren. Ich war schon immer bei meinen Mitmenschen als der zukünftige Medizinstudent und als literarisch begabt Person (ich habe schon in der Grundschule seitenlange Geschichtengeschrieben) bekannt, doch habe ich das Gefühl, dass ich das nicht sein will (mit Medizin). Ich kenne einige erfolgreiche Ärzte und Forscher im biologischen Bereich, und obwohl das immer mein Ziel war und ich in dem Bereich sehr begabt bin, verspüre ich auf diese Leute keinen Neid und ich sehe mich später nicht in diesem Bereich arbeiten.
Ein weitere Punkt ist, dass ich sehr viel Wert auf gut bezahlte und sichere Arbeitsaussichten lege. Ich komme aus einer reinen Arbeiterfamilieund bin der erste der die Ehre hat ein Abitur (und dann auch noch ein gutes) machen zu können (auch wenn mein Vater das auch geschaff thätte, er konnte nur nicht weil es für ihn damals in der DDR nichtmöglich war). Ich weiß durch meine Eltern wie es ist kaum Geld zu haben. Ich selbst kann mir auch nicht immer die Klamotten kaufen, die ich gerne tragen würde, sondern muss die billigen Sachen tragen. Selbst das Studium wird finanziell schwer zu realisieren. Zum Glück habe ich schon früh angefangen, dafür zu sparen und zum Glück habe ich Eltern, die bereit sind ihr ganzes Geld für mein Studium aufzuopfern, auch wenn sie selbst dadurch große Einbußen machen. Das ist der Grund, warum ich sehr viel Wert auf ein gutes Einkommen lege und Studiengänge mit schlechteren Aussichten (Geschichte) generell ablehne.
Nun, da ich kein Ziel für meine Zukunft mehr habe und nicht weiß, was ich nach derSchule machen soll (ich würde gerne sofort studieren), bin ich total am verzweifeln. Ich bewerbe mich gerade für eine Ausbildung als Biologielaborant, um eine gute Chance auf ein Medizinstudium in meiner Stadt zu haben, allerdings habe ich das Gefühl, dass ich das eigentlich gar nicht machen will und ich damit nicht glücklich werde, ich weiß nur nicht was ich sonst machen soll, vor allem da ich mich, wenn ich erst einmal eine Ausbildung machen sollte, jetzt bewerben muss. Ich habe auch ein Stück weit die Lust und den Sinn am Leben verloren. Ich wünsche mir so sehr ein anderer Mensch zu sein (so wie die von mir beschriebenen Beispiele) und hasse mich selbst dafür, dass ich das nicht bin, vor allem da ich mich eigentlich immer als einigermaßen intelligent gesehen habe und das Gefühl hatte bzw. habe, dass ich ein gutes logisches Verständnis habe. Ich persönlich kann oftmals nicht verstehen, wie viele andere Menschen so viele Zusammenhänge nicht verstehen, sei es in der Biologie, in derPhysik, in Politik und generell im Leben. Auch verstehe ich nicht warum sich so viele über Klausuren beschweren, die sie nicht verstehen. Für mich ergibt sich in Klausuren sofort was verlangt wird und ich kann die Aufgaben ohne Probleme und ohne für die Klausur gelernt zuhaben gut beantworten. Andererseits verstehe ich nicht, wieso ich so große Probleme in der Mathematik, das Logik-Fach schlechthin, habe und ich hasse mich dafür. Eine weitere Schwäche von mir ist ein fehlendes Selbstbewusstsein, was es sehr schwer für mich macht, aufandere Leute zuzugehen, geschweige denn sie anzusprechen.
Ersteinmal vielen Dank, dass ihr euch überhaupt die Zeit nehmt, euch mit meinen Problemen auseinanderzusetzen. Es tut mir leid, dass der Text so lang geworden ist. Ich habe schon versucht ihn zu kürzen, habe es aber nicht geschafft und ich könnte noch so viel mehr schreiben.
Ehrlich gesagt weiß auch nicht so genau, wie ihr mir helfen könnt, aber vielleicht hat es mir einfach nur gut getan, mit jemanden (auch wenn es nur ein Online-Forum ist) darüber zu schreiben, denn ich habe seit ich meinen besten Freund verloren habe, leider keine Freunde mehr gehabt und mich auch nie mit jemanden getroffen und habe daher seitdem auch noch nie mit jemanden über meine Gefühle und solche Dinge geredet (mit meinen Eltern kann ich darüber nicht reden).
Liebe Grüße
Helikaon