Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich schwelge immer häufiger in der Vergangenheit - kann das jemand verstehen?

Adreju

Aktives Mitglied
Ich habe es in meinem Umfeld noch niemandem erzählt, aber ich erwische mich im Laufe der Jahre immer öfter dabei mich mit Dingen der Vergangenheit zu beschäftigen.

Beispiele:
- Bewusstes Anschauen älterer Filme und Serien
- Häufiges Betrachten alter Fotos wo man selbst noch jung war
- Schwelgen in Erinnerungen und gedankliches Revue-Passieren lassen vergangener schöner Momente
- Häufige Gedanken wie "ach war das schön, ach könnt ich doch nochmnal..."
- Anhören alter Kinderhörspiele vor dem Schlafen (bitte nicht lachen)

Eigentlich geht es mir dabei gut und ich denke mir jedes Mal wie schön alles früher irgendwie war. Im nächsten Augenblick betrachte ich die Realität und werde dann eher sehr nachdenklich bis traurig. Dabei geht es mir selbst eigentlich nicht unbedingt schlecht. Keine finanziellen Sorgen, bislang keine größeren Zipperlein und glücklich verheiratet.

Ich habe aber das Gefühl dass unweigerlich alles irgendwie immer schlechter wird. Besonders wird es einem vor Augen geführt, wenn innerhalb des näheren Umfelds Hiobsbotschaften wegen Krankheiten kommen, oder Personen teilweise schon verstorben sind. Auch jedes Mal wenn die Todesnachricht eines bekannten Schauspielers kommt, denke ich unweigerlich an die Vergänglichkeit. Gestern lief ein Film aus den 90ern dessen prägnante Synchronstimmen auch schon längst verstorben sind. Dabei wird mir dann immer wieder bewusst wie schnell die Zeit eigentlich vergeht.

Dann falle ich in eine so merkwürdige melancholisch-traurige Stimmung, als hätte man selbst nicht mehr allzuviel Zeit. Und ich sauge dann manchmal förmlich die festgehaltenenen Momente auf Fotos oder Videos auf als wollte ich die Zeit nochmal zurückdrehen und genau dort anhalten. Bisweilen merkt man mir diese Stimmung auch an, so dass ich schon in solchen Momenten gefragt wurde was denn mit mir los sei.

Jeder weiß, dass es der normale Lauf der Zeit ist, würde jetzt vielleicht der eine- oder andere von euch antworten.
Dennoch falle ich immer öfter in diese bedrückte Stimmung. Ich weiß auch nicht ob es auch eine gewisse Angst ist vor dem eigenen "Abbauen" oder auch Verlustängste (wenn die Eltern sterben, wenn das Haustier stirbt).

Kennt vielleicht sogar jemand diese Gedankenwelt ?
 
Ja sowas kenne ich. Auch wenn man die "jungen schönen" Schauspieler dann heute sieht, erkennt man die Vergänglichkeit.

Sehe selbst gerne alte Filme.

Vl braucht man das Schwelgen manchmal, um den heutigen Zuständen kurz zu entfliehen. Wobei ich fast wetten würde, dass man im damaligen Moment vielleicht gar nicht so sehr positiv über die Momente dachte, über die man heute schwärmt. Ist Dir Glück im Moment des Glücks bewusst?


Mit lieben Grüßen, eine den melancholischen Herbst Liebende
 
Aber was ist das ? Eine Depression oder Midlife-Crisis ? Wenn das scheinbar auch jüngere betrifft.
Ich weiß nicht warum, aber heute ist es bei mir relativ stark ausgeprägt. Ich grüble und bin schwermütig. Es gibt nichts was mir gerade unmittelbar Sorgen bereiten müsste und trotzdem verspüre ich eine innere Unruhe, immer irgendwie mit Bezug auf die Vergänglichkeit.

Ich sitze z.B. mit Freunden zusammen und obwohl man eigentlich Spaß zusammen hat, denke ich plötzlich innerlich daran wie vergänglich jeder Moment ist, wie lange man sich schon kennt, dass alle schon Ü40 sind, wie viel sich verändert hat... ich lebe bestimmte Momente auch irgendwie intensiver und verharre darin, so kommen mir bei Verabschiedungen Gedanken wie "was wenn es das letzte Mal war"? Also eigentlich in dem Augenblick unbegründete Sorgen.

Dann höre ich wieder zum Einschlafen ein uraltes Hörspiel (drei Fragezeichen, TKKG) weil mich die jungen Stimmen der Sprecher die ich seit Kindheitstagen kenne einfach beruhigen und schwelge... das kann ich in meinem Umfeld glaube ich gar niemand erzählen.
 
Zuletzt bearbeitet:

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
G Man muss mich nicht immer verstehen 🙂 Ich 328
Kolya Immer latente Angst Ich 21
G Ich bin immer so ruhig und kann kein Smalltalk - bin ich unsozial? Ich 21

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben