Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Ich glaube, ich bin komplett gestört

G

Gast

Gast
Hallo zusammen,

ich (19) habe mit extremen psychischen Problemen zu kämpfen. Ich habe noch nie jemandem davon erzählt, lediglich meine Eltern wissen davon, weil ich in ihrer Gegenwart sehr häufig Anfälle kriege.
Ich kann nicht mit Fehlern oder Kritik umgehen, und bin sehr häufig verwirrt und vergesslich. Lasse Dinge liegen, vergesse Sachen, letztens zum Beispiel ein Ladekabel im Zug. So weit so gut. Wegen solche Lappalien mache ich mir dann aber unglaublich Vorwürfe. Ich beiße, kratze und schlage mich, ich brülle (oder flüstere, wenn ich in der Öffentlichkeit bin) mit verstellter Stimme, dass ich nichts wert bin, nur ein Stück Scheiße, dass ich geschlachtet werden muss, dann male ich mir aus, wie gelyncht und getöt werde. Solche Anfälle können bis zu einer halben Stunde dauern. Diese Anfälle treten meistens entweder auf, wenn ich alleine bin, oder wenn ich bei meinen Eltern bin, ich lebe nicht mehr zu Hause, aber bin noch sehr oft dort. Gerade eben wollte ich Texte für die Uni ausdrucken, dann war aber die Druckertinte leer. Statt sich normal bisschen darüber zu ärgern, schreie ich und renne mich schlagend durch ds Zimmer. Oft singe ich auch mit verstellter Stimme Spottlieder über mich selbst.
All das geht Hand in Hand mit deutlichen Depressionen. Ich bin oft unglaublich antriebslos, chaotisch und unhygienisch. Manchmal esse ich tagelang nichts, weil ich nichts im Haus habe und auch nicht einkaufen gehen kann. In dem Moment habe ich die Kraft nicht dafür. Meine Wohnung müllt mehr und mehr zu, der Kühlschrank ist leer, ich lerne nicht mehr für die Uni. Weiterhin ein Beweis dafür, dass ich keinen Wert habe. Ich bin nur Ballast für diese Welt.

Grüße,
Jan
 
Ich denke du solltest zu einem Psychologen. Vielleicht sagt er dir auch, ob du Medikamente braeuchtest oder es nur mit Reden besser wird.
Ich mache mir auch oft Vorwürfe. Man muss akzeptieren, dass man zurzeit eben nicht anders sein kann. Eigentlich ist man ja nicht einfach so aus der Laune so drauf, sondern man hat eine psychische Krankheit, die einen genau so einschränken kann wie "normale" Krankheiten. Wir dürfen uns nicht mit anderen Menschen vergleichen, die psychisch gesund sind und alles hinkriegen.
"All das geht Hand in Hand mit deutlichen Depressionen. Ich bin oft unglaublich antriebslos, chaotisch und unhygienisch. Manchmal esse ich tagelang nichts, weil ich nichts im Haus habe und auch nicht einkaufen gehen kann. In dem Moment habe ich die Kraft nicht dafür. Meine Wohnung müllt mehr und mehr zu, der Kühlschrank ist leer, ich lerne nicht mehr für die Uni. Weiterhin ein Beweis dafür, dass ich keinen Wert habe. Ich bin nur Ballast für diese Welt."
Vielleicht hilft es, falls du Gegenstände oder Kleidung hast, die du nie benutzt zu verschenken/spenden/wegzuschmeissen (je nachdem). So hast du weniger Sachen und es wird weniger chaotisch. Oder du machst an einem Tag nur ein Zimmer sauber. Und z.B. wenn du schmutziges Geschirr hast, gleich in die Spülmaschine oder abwaschen. Schmutzige Wäsche gleich in den Wäschekorb und mindestens einmal in der Woche laufen lassen. Meine Psychologin meinte, man sollte sich bei sowas nen Putzplan erstellen. (geht auch nur, wenn man den Antrieb dafuer hat) Mindestens einmal in der Woche einkaufen gehen.
Versuch wegen dem Lernen, es dir wenigstens 15 Minuten anzusehen oder noch weniger. (Vielleicht willst du dann laenger dranbleiben)
Also in deiner Lage kannst du nur klein anfangen, vielleicht muessen manche Dinge erst wieder zur Gewohnheit werden. Setz dir kleine Ziele. Wenn du dir denkst, du musst noch die ganze Wohnung aufraeumen und putzen und einkaufen, dann hast du noch weniger Antrieb irgendwas zu tun.
Es ist okay, wenn man nicht anders kann. Verzeih dir dafuer. Man muss mit sich so reden, wie mit einem guten Freund. (Man muss es natuerlich lange ueben bis es sich festigt)
Nimm dir auf jeden Fall professionelle Hilfe.
 
Danke für eure Antworten. Ich weiß schon, dass ich professionelle Hilfe brauche, ohne geht es nicht. Mir war es erst mal wichtig, das irgendwie rauszulassen.
Meine Eltern haben immer gesagt, ich solle mich nicht so anstellen und mich nicht auf der Narrenfreiheit ausruhen. "Hilf dir selbst, dann hilft dir Gott", hat mein Vater gesagt, ich müsste mich nur aufrappeln, dann ginge das von selbst.
 
Meine Wohnung müllt mehr und mehr zu, der Kühlschrank ist leer, ich lerne nicht mehr für die Uni. Weiterhin ein Beweis dafür, dass ich keinen Wert habe. Ich bin nur Ballast für diese Welt.

Einen Wert, nämlich den universellen, uns gegebenen Wert haben wir alle, und alles was in der Welt existiert, lieber Jan! Doch solange wir das als eine Tatsache nicht begriffen haben, leben wir es leider nicht wirklich aus und er bleibt in uns verborgen als ein ungenütztes Potenzial, und als eine Frust, Sehnsucht, Trauer .. Mir scheint genuso empfindest du es gerade..?

Das, was du als (mangelnden) Wert verstehst, ist für mich die konkrete Bedeutung, die durch das Ausleben dieses universelles Wertes, den wir in uns spüren und aktivieren, auf verschiedene Weise entsteht, also eine Summe der so entstandenen Bedutungen.

So denke ich, dass du eher nach eigener konkreten, wichtigeren Bedutung für die Welt suchst, doch dich selbst dabei ausbremst, weil du an deinen Wert als Mensch, als Wesen nicht bewusst glaubst.

Doch glaube es! Und lebe, studiere dann mit einer neuen, wahren Motivation. 🙂

Viel Freude dabei,
Lenja
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Jan,

dein Vater hat leider total unrecht. Und mit Sicherheit ist er Teil deines Problems bzw. hat es mit verursacht. Das ist aber jetzt egal, denn ändern kannst du das eh nicht mehr. Und mit ihm diskutieren ist vermutlich auch sinnlos.

Du solltest jetzt viel mehr an dich selbst denken und überlegen, was dir helfen könnte. Den ersten Schritt hast du bereits getan, denn du hast dich hier mitgeteilt. Dein "Problem" hat sich bereits sehr tief in dir festgesetzt, dass ich mir echt nicht vorstellen kann, wie du das alleine wieder auf die Reihe bekommen kannst. Daher rate ich dir zum Besuch des Hausarzts, der dich dann entsprechend weiter vermittelt.

Ich wünsche dir alles Gute!
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
H3rzwetter Glaube als Hindernis Ich 35
N Will Gott, dass ich Sterbe? ich glaube ja Ich 225
R Ich bin fix und fertig, mache mir Sorgen um meine Zukunft. Ich 10

Ähnliche Themen

Thema gelesen (Total: 1) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben