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Ich glaube ich bin ein Egozentriker

  • Starter*in Starter*in Gast
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G

Gast

Gast
Hey Leute, erstmal Danke für eure Aufmerksamkeit.

Ich schreibe hier nach längerer Abstinenz, weil ich mich mal wieder überfordert und ausgeliefert fühle.

Ich hatte schon immer gewisse Probleme mit mir selbst und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Als ich 13 wurde machte sich das besonders deutlich und ich machte eine Verhaltenstherapie wegen Depressionen und Sozialen Ängsten. Ich war immer ein sehr ängstliches und zurückgezogenes Kind mit Hang zur Tagträumerei.

Ich habe viel Zeit isoliert und alleine in meinem Zimmer verbracht und bin froh, dass sich das langsam ändert, aber zufrieden bin ich immer noch nicht. Bei nur wenigen Menschen fühle ich mich wohl, tatsächlich fehlt es mir am einfachsten in Gruppen von 3-5 Leuten zu agieren. Es fehlt mir an intimen, engen Bindungen. Ich würde mich gerne manchmal mehr öffnen, aber dann denke ich mir wiederum, dass ich stattdessen lieber stark sein sollte und versuchen sollte drüber zu stehen. Es fehlt mir schwer zu beschreiben, was mir wirklich fehlt, aber für mich sind soziale Beziehung durchgehend Challenges.
Ich versuche mich regelmäßig zu melden und Vorschläge für treffen zu machen, das klappt auch ganz gut, aber immer seltener kommt jemand zu mir, aber wieder nur darauf zu warten anstatt selber Initiative zu zeigen, wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Manchmal glaube ich, meine Freunde sind genervt von mir und ich bin eine Art Notstopfen, immerhin habe ich das Gefühl, dass mehr Witze auf meine Kosten gemacht werden und mir gegenüber generell weniger Respekt erbracht wird.
Ich höre oft, dass ich nicht richtig zuhöre und ehrlich gesagt fehlt mir das oft schwer, ich neige immer dazu in Gedanken zu verfallen. Ich versuche immer drauf einzugehen, aber manchmal interessiert mich die Geschichte gar nicht oder ich sehe die erzählte Geschichte als harmlos oder naja unwichtig an und konzentriere mich wieder auf mich und mein Leid. "Wieso mich ich immer zuhören und keiner hört mir zu?" oder "Wenn du wüsstest wie es mir geht." sind Gedanken, die dann in meinem Kopf rumspringen.
Das Problem ist, ich weiß nicht, was der Schlüssel zur Lösung ist. Wenn ich mich besser auf die anderen konzentrieren würde, dann würde ich vielleicht eine bessere Beziehung erzielen, aber manchmal glaube ich, dass ich Interesse nur vorheucheln kann, wenn überhaupt. Ich denke immer, wenn ich erstmal mit mir im reinen bin, dann flutscht das schon mit den Beziehungen, aber wie komme ich dazu?
Es ist auch so, dass oft in Gruppen nicht zuhöre, weil ich mich nicht dazu gehörig führen und andererseits unterbreche ich Menschen schnell und labere viel, weil ich früher ständig darauf angesprochen wurde, dass ich so still bin und nie rede und dass war mir so unangenehm, dass ich nie wieder in so eine Situation kommen will. Deswegen labere ich manchmal nur um den Willen, bloß nicht als Schüchtern oder zurückhaltend zu gelten. Es selten zwar ok sein, solche Charaktereigenschaften zu haben, aber ich habe dadurch nur Leid erlebt und bin in Therapie gegangen. Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, weil die meisten beliebten und erfolgreichen Menschen eben doch eher Extrovertiert und offen sind. Ich wäre gerne mehr so, aber wäre ich dann nicht erst recht ein Egozentriker?
Ein anderes Problem ist, dass meine Mutter mir eine negative Grundhaltung gegenüber anderen Menschen anerzogen hat.
Sätze wie "Freunde sind nicht so wichtig wie deine Familie", "Schule ist wichtiger als Freunde", "Lass dich nicht so ausnutzen", "Lass dich nicht verarschen", "Ich glaube so und so nutzt dich nur aus", "Wenn du mit der und der Frisur raus gehst, werden deine Freunde vielleicht so und so denken" oder "deine Freunde sind bestimmt nicht so ehrlich zu dir wie ich". Obwohl mir die Wirkung dieser Sätze bewusst es, kann ich mich dieser einfach nicht entziehen, immerhin habe ich bereits schlechte Erfahrungen gemacht und manchmal wurde ich ausgenutzt, aber ich wünsche mir einfach nur gute Freundschaften. Das Ding ist, wenn ich meiner Ma sage, sie soll nicht so reden, oder sie kennt meine Freunde nicht, dann hält sie das nicht davon ab. Ich bin erst 19 und wohne deshalb noch zu Hause. Ich beschäftige mich viel mit der Frage, was ich nach der Schule machen soll, aber mir fehlt die Motivation und die Lust am Leben und mich zu großen Entscheidungen oder Aktionen durch zu dringen. Mein Vater ist ein Charakter, der sehr provoziert und oft ohne Grund schlecht über meine Freunde redet und mich damit zum Weinen bringt. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich dem Einfluss meiner Eltern entziehen soll. Einerseits wollen sie was über mich wissen und wo ich mit wem bin, aber wenn sie solche Sachen sagen, dann möchte ich mich gar nicht mit ihnen Unterhalten, deswegen gehe ich ihnen gerne aus dem Weg und habe ihnen gegenüber oft eine Wut im Bauch in Erwartung einer kommenden Provokation oder abwertenden Aussage. Zudem muss ich sagen, dass meine Eltern keine Freunde haben, meine Ma Hausfrau ist und mein Vater seit ein paar Monaten fast immer von zu Hause aus arbeitet.
Manchmal höre ich auch Sachen wie "du bist nur das Kind, wir die Erwachsenen, du hast uns zuzuhören und wir müssen dir nicht zuhören" oder "du siehst immer alles falsch" (wenn ich jede Anmerkung als Kritik ansehe) oder "_du bist zu empfindlich".
Ich schlucke nun vieles runter und lasse nicht so gerne mein inneres raus, es kommen nunmal immer solche Reaktionen. Intuitiv behalte ich meine Gefühle für mich und schäme mich dafür, außerdem habe ich große Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen und habe Probleme mit gleichaltrigen und älteren. Ich wünschte einfach ich wäre frei von meinen Zwangsgedanken. Wenn sich die anderen nicht ändern, muss ich lernen damit klar zu kommen, aber wie? Ich habe ürbigens auch große Probleme damit zu weinen und tue, dass viel seltener, als mir danach ist, obwohl ich weiß, dass es hilft, einfach, weil ich mich gegen meine Gefühle so versperre, als wären sie nicht richtig. Wenn ich mir selber sowas sagen wie "du hast ein Recht auf deine Gefühle", dass fällt es mir schwer dies zu verinnerlichen, immerhin kommen mein Gefühlsäußerungen nie gut an und ich werde immer belächelt oder man sagt mir, ich würde die Dinge (immer) falsch betrachten.

Hat Jemand nen Tipp für mich?
 
Hallo, lieber Gast,

Du bist jetzt 19 Jahre alt und darfst Regeln aufstellen, wie Du möchtest, dass andere mit Dir umgehen. So darfst Du auch Deinen Eltern sagen, dass Du gerne eine Begründung hören möchtest, wenn sie eine Behauptung über Dich aufstellen. Ich habe den Eindruck, Deine Eltern behandeln Dich noch wie ein unmündiges kleines Kind.

Nein, Du bist nicht egozentrisch, wenn Du auch darauf achtest, dass andere Menschen Dich gut behandeln.
Egozentrisch wärest Du, wenn Du nur an Dich und nur an Deine Vorteile denkst. Aber das kann ich in Deinem Beitrag nicht erkennen.

Wenn Du nicht darauf achtest, dass andere Menschen mit Dir anständig bzw. respektvoll umgehen, dann wird Dein Selbstwertgefühl ruiniert.

Strukturiere Dir Deinen Tag. Mach Deinen Job möglichst gut. Sammel ein kleines Erfolgserlebnis nach dem anderen. Und Dir wird es besser gehen. Aber mache Dich nicht abhängig von der Meinung anderer. Sag "ja" wenn Du "ja" meinst und sag "Nein" wenn Du "nein" meinst. Und handel so wie Du denkst. Widersprich der Ungerechtigkeit und habe auch ein Auge auf diejenigen, die Deine Hilfe gebrauchen könnte.

Triff Dich mit Menschen, die Dir gut tun. Und wenn du mal besucht werden möchtest, dann lade ein und sage Deinen Kumpels, dass Du Dich über Besuch freust. Wenn Du möchtest, dass jemand etwas Gutes tut, dann lobe ihn, wenn er es versucht, selbst wenn es mißlingt. Mit negativer Kritik an anderen Menschen machst Du Dir selten Freunde. Aber mit positiver Kritik schon eher.

Ich hoffe, meine Zeilen können Dir etwas weiter helfen.

LG, Nordrheiner
 
Hey Leute, erstmal Danke für eure Aufmerksamkeit.

Ich schreibe hier nach längerer Abstinenz, weil ich mich mal wieder überfordert und ausgeliefert fühle.

Ich hatte schon immer gewisse Probleme mit mir selbst und in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Als ich 13 wurde machte sich das besonders deutlich und ich machte eine Verhaltenstherapie wegen Depressionen und Sozialen Ängsten. Ich war immer ein sehr ängstliches und zurückgezogenes Kind mit Hang zur Tagträumerei.

Ich habe viel Zeit isoliert und alleine in meinem Zimmer verbracht und bin froh, dass sich das langsam ändert, aber zufrieden bin ich immer noch nicht. Bei nur wenigen Menschen fühle ich mich wohl, tatsächlich fehlt es mir am einfachsten in Gruppen von 3-5 Leuten zu agieren. Es fehlt mir an intimen, engen Bindungen. Ich würde mich gerne manchmal mehr öffnen, aber dann denke ich mir wiederum, dass ich stattdessen lieber stark sein sollte und versuchen sollte drüber zu stehen. Es fehlt mir schwer zu beschreiben, was mir wirklich fehlt, aber für mich sind soziale Beziehung durchgehend Challenges.
Ich versuche mich regelmäßig zu melden und Vorschläge für treffen zu machen, das klappt auch ganz gut, aber immer seltener kommt jemand zu mir, aber wieder nur darauf zu warten anstatt selber Initiative zu zeigen, wäre ein Schritt in die falsche Richtung. Manchmal glaube ich, meine Freunde sind genervt von mir und ich bin eine Art Notstopfen, immerhin habe ich das Gefühl, dass mehr Witze auf meine Kosten gemacht werden und mir gegenüber generell weniger Respekt erbracht wird.
Ich höre oft, dass ich nicht richtig zuhöre und ehrlich gesagt fehlt mir das oft schwer, ich neige immer dazu in Gedanken zu verfallen. Ich versuche immer drauf einzugehen, aber manchmal interessiert mich die Geschichte gar nicht oder ich sehe die erzählte Geschichte als harmlos oder naja unwichtig an und konzentriere mich wieder auf mich und mein Leid. "Wieso mich ich immer zuhören und keiner hört mir zu?" oder "Wenn du wüsstest wie es mir geht." sind Gedanken, die dann in meinem Kopf rumspringen.
Das Problem ist, ich weiß nicht, was der Schlüssel zur Lösung ist. Wenn ich mich besser auf die anderen konzentrieren würde, dann würde ich vielleicht eine bessere Beziehung erzielen, aber manchmal glaube ich, dass ich Interesse nur vorheucheln kann, wenn überhaupt. Ich denke immer, wenn ich erstmal mit mir im reinen bin, dann flutscht das schon mit den Beziehungen, aber wie komme ich dazu?
Es ist auch so, dass oft in Gruppen nicht zuhöre, weil ich mich nicht dazu gehörig führen und andererseits unterbreche ich Menschen schnell und labere viel, weil ich früher ständig darauf angesprochen wurde, dass ich so still bin und nie rede und dass war mir so unangenehm, dass ich nie wieder in so eine Situation kommen will. Deswegen labere ich manchmal nur um den Willen, bloß nicht als Schüchtern oder zurückhaltend zu gelten. Es selten zwar ok sein, solche Charaktereigenschaften zu haben, aber ich habe dadurch nur Leid erlebt und bin in Therapie gegangen. Es fällt mir schwer, mich damit abzufinden, weil die meisten beliebten und erfolgreichen Menschen eben doch eher Extrovertiert und offen sind. Ich wäre gerne mehr so, aber wäre ich dann nicht erst recht ein Egozentriker?
Ein anderes Problem ist, dass meine Mutter mir eine negative Grundhaltung gegenüber anderen Menschen anerzogen hat.
Sätze wie "Freunde sind nicht so wichtig wie deine Familie", "Schule ist wichtiger als Freunde", "Lass dich nicht so ausnutzen", "Lass dich nicht verarschen", "Ich glaube so und so nutzt dich nur aus", "Wenn du mit der und der Frisur raus gehst, werden deine Freunde vielleicht so und so denken" oder "deine Freunde sind bestimmt nicht so ehrlich zu dir wie ich". Obwohl mir die Wirkung dieser Sätze bewusst es, kann ich mich dieser einfach nicht entziehen, immerhin habe ich bereits schlechte Erfahrungen gemacht und manchmal wurde ich ausgenutzt, aber ich wünsche mir einfach nur gute Freundschaften. Das Ding ist, wenn ich meiner Ma sage, sie soll nicht so reden, oder sie kennt meine Freunde nicht, dann hält sie das nicht davon ab. Ich bin erst 19 und wohne deshalb noch zu Hause. Ich beschäftige mich viel mit der Frage, was ich nach der Schule machen soll, aber mir fehlt die Motivation und die Lust am Leben und mich zu großen Entscheidungen oder Aktionen durch zu dringen. Mein Vater ist ein Charakter, der sehr provoziert und oft ohne Grund schlecht über meine Freunde redet und mich damit zum Weinen bringt. Ich weiß nicht so recht, wie ich mich dem Einfluss meiner Eltern entziehen soll. Einerseits wollen sie was über mich wissen und wo ich mit wem bin, aber wenn sie solche Sachen sagen, dann möchte ich mich gar nicht mit ihnen Unterhalten, deswegen gehe ich ihnen gerne aus dem Weg und habe ihnen gegenüber oft eine Wut im Bauch in Erwartung einer kommenden Provokation oder abwertenden Aussage. Zudem muss ich sagen, dass meine Eltern keine Freunde haben, meine Ma Hausfrau ist und mein Vater seit ein paar Monaten fast immer von zu Hause aus arbeitet.
Manchmal höre ich auch Sachen wie "du bist nur das Kind, wir die Erwachsenen, du hast uns zuzuhören und wir müssen dir nicht zuhören" oder "du siehst immer alles falsch" (wenn ich jede Anmerkung als Kritik ansehe) oder "_du bist zu empfindlich".
Ich schlucke nun vieles runter und lasse nicht so gerne mein inneres raus, es kommen nunmal immer solche Reaktionen. Intuitiv behalte ich meine Gefühle für mich und schäme mich dafür, außerdem habe ich große Schwierigkeiten mit Autoritätspersonen und habe Probleme mit gleichaltrigen und älteren. Ich wünschte einfach ich wäre frei von meinen Zwangsgedanken. Wenn sich die anderen nicht ändern, muss ich lernen damit klar zu kommen, aber wie? Ich habe ürbigens auch große Probleme damit zu weinen und tue, dass viel seltener, als mir danach ist, obwohl ich weiß, dass es hilft, einfach, weil ich mich gegen meine Gefühle so versperre, als wären sie nicht richtig. Wenn ich mir selber sowas sagen wie "du hast ein Recht auf deine Gefühle", dass fällt es mir schwer dies zu verinnerlichen, immerhin kommen mein Gefühlsäußerungen nie gut an und ich werde immer belächelt oder man sagt mir, ich würde die Dinge (immer) falsch betrachten.

Hat Jemand nen Tipp für mich?

Einen Tipp habe ich zwar nicht, aber hast du schon mal etwas über Asperger Syndrom gelesen? Wird ja neuerdings nicht nur bei Jungs und Männern gefunden, sondern auch bei Mädchen Frauen festgestellt. Ich sage nicht, dass du so etwas hättest aber vielleicht wäre es ja interessant für dich das mal genauer zu nachzulesen. Ich weiß nicht, was ich sonst noch raten könnte. Verhaltenstherapeuten kennen sich auch nicht alle aus mit dieser anderen Art zu denken, wie manche Menschen es eben tun, die Asperger (eine schwache Form des Autismus) haben. Da es kaum Psychologen gibt, die per Krankenkasse so etwas testen, gibt es vielleicht viel mehr erwachsene Menschen die eine leichte Form von Autismus oder wiederum eine leichte Form des Asperger-Syndroms haben, als man denkt. Aber ich weiß es nicht. War nur eine Idee.
 
Du bist das Gegenteil von egozentrisch.
Du hast ganz schön viele Probleme, die sich während der Zeit angesammelt haben. Da hilft nur eine weitere Therapie. Du leidest immer noch an starken Depressionen.

Grüße und viel Erfolg.
 

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