LilacLights
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Ich fühle mich wie ein Alien auf dieser Welt. Nicht wortwörtlich, sondern als würde ich einfach nicht reinpassen.
Ich bin von meinen Eltern wie hinter einer Glasglocke erzogen worden. Alles was außerhalb der Glocke ist, bedeutet Gefahr. Mein Vater ist ein absoluter Narzisst und Perfektionist, von ihm habe ich gelernt, dass nur wir perfekt sind - perfekt sein müssen - und die da draußen (die außerhalb der Glasglocke) sind es nicht. Sie sind fehlerhaft, sie werden uns nie verstehen und wenn du Hilfe brauchst, dann werden sie dir nicht ausreichend helfen.
Meine Mutter war in meiner Kindheit immer gestresst und hysterisch, besonders wenn ich krank war. Sie hatte nie Geduld mit mir und hat mir jegliche Selbstständigkeit abgenommen, die ich mir irgendwie selbst versucht habe beizubringen.
Jetzt stehe ich da, bin 23 Jahre alt, habe ständige körperliche Beschwerden, die anscheinend keine richtige Ursache haben und habe bis jetzt mein Leben nie gelebt.
Die Schulzeit war für mich die Hölle. Ich war ständig krank, fand immer nur dann Anschluss, wenn ich mich absolut verstellt habe und selbst dann waren die Freundschaften furchtbar. Immer wieder hatte ich das Gefühl, auch schon in jungen Jahren, dass ich mit anderen Werten aufgewachsen bin und für mich die Dinge, die meine Altersgenossen interessierten, nur blöd waren.
Ich will dadurch nicht sagen, dass ich „besser“ oder „kleverer“ war, oder cool-anders, sondern, ich es von meinem Verstand her nicht verstehen konnte, warum es zum Beispiel auf einmal wichtig war diese Art von Lippenstift oder nur diesen Hosenschnitt zu tragen. Ich dachte immer, man soll sich kleiden wie man will.
Ich musste mich zwingen dieses Verständnis zu erlernen um hinein zu passen und dennoch fühlte es sich immer wie eine Maske die ich trage, an und die Unsicherheit die ich jeden morgen vor der Schule beim Outfit aussuchen gespürt habe, war etwas, mit dem ich lange und sogar heute noch kämpfe.
Ich habe Zuhause wenig soziale Fähigkeiten gelernt, dabei habe ich Geschwister, doch unter dem Regime meines Vaters war das alles immer nicht möglich.
Jetzt beißt mir das natürlich in den Hintern, denn ich bekomme jedesmal Todesängste, vor einer bevorstehende Interaktion mit Fremden. Telefonieren ist die Hölle für mich, zum Arzt gehen und über meine Probleme zu sprechen (Probleme die mich imperfekt machen), einen Beruf finden, machen mich fertig.
Und das sind alles Dinge, die wichtig im Leben sind und die mir unendlich schwer fallen.
Ich war deswegen auch schon in Therapien, doch es hat - kurzgesagt - nichts gebracht.
Ich habe immer das Gefühl ich lebe ein Leben, dass es nicht gibt. In meinem Alter sollte man doch so richtig durchstarten, Spaß haben und anfangen sich zu verwirklichen, doch für mich ist das unbegreiflich.
Jedesmal wenn man mich nach meinen Zielen im Leben fragt, sage ich so etwas wie: „Ein eigenes Haus haben, mit eigenem Garten.“
Das wars. Ich will dieses Haus auch nur, weil ich meine Ruhe haben will, mein eigenes Reich in dem mich keiner stören und verletzen kann. Ich poche immer nur auf Ruhe, dabei bin ich 23, nicht 70 oder 80.
Aber das ist kein wirkliches Ziel, denn dann würde ich auch aktiv darauf hin arbeiten, was ich nicht tue.
Und jetzt kommt das Paradoxe:
Da gibt es so einen kleinen Funken in mir, der dennoch auch einsam ist (obwohl ich mich bewusst gegen Freunde entschieden habe). Ein begehren nach einer Partnerschaft, nur um einmal zu wissen, wie es ist, von einer („fremden“) Person geliebt zu werden. Etwas zu schaffen auf das ich stolz sein kann.
Doch das ist unfassbar schwer, nervenaufreibend und etwas, dass ich mir zwar wünsche, aber mir nicht in meinem Leben vorstellen kann.
Im Moment versuche ich irgendwie in die Berufswelt einzusteigen, aber auch da habe ich mir durch Naivität und Unwissen, sowie körperlichen Problemen einen Stein in den Weg gerollt.
… Ich weiß nicht warum ich das überhaupt schreibe, wahrscheinlich einfach nur um es mal gesagt zu haben…
Dennoch vielen Dank fürs Lesen.
Ich bin von meinen Eltern wie hinter einer Glasglocke erzogen worden. Alles was außerhalb der Glocke ist, bedeutet Gefahr. Mein Vater ist ein absoluter Narzisst und Perfektionist, von ihm habe ich gelernt, dass nur wir perfekt sind - perfekt sein müssen - und die da draußen (die außerhalb der Glasglocke) sind es nicht. Sie sind fehlerhaft, sie werden uns nie verstehen und wenn du Hilfe brauchst, dann werden sie dir nicht ausreichend helfen.
Meine Mutter war in meiner Kindheit immer gestresst und hysterisch, besonders wenn ich krank war. Sie hatte nie Geduld mit mir und hat mir jegliche Selbstständigkeit abgenommen, die ich mir irgendwie selbst versucht habe beizubringen.
Jetzt stehe ich da, bin 23 Jahre alt, habe ständige körperliche Beschwerden, die anscheinend keine richtige Ursache haben und habe bis jetzt mein Leben nie gelebt.
Die Schulzeit war für mich die Hölle. Ich war ständig krank, fand immer nur dann Anschluss, wenn ich mich absolut verstellt habe und selbst dann waren die Freundschaften furchtbar. Immer wieder hatte ich das Gefühl, auch schon in jungen Jahren, dass ich mit anderen Werten aufgewachsen bin und für mich die Dinge, die meine Altersgenossen interessierten, nur blöd waren.
Ich will dadurch nicht sagen, dass ich „besser“ oder „kleverer“ war, oder cool-anders, sondern, ich es von meinem Verstand her nicht verstehen konnte, warum es zum Beispiel auf einmal wichtig war diese Art von Lippenstift oder nur diesen Hosenschnitt zu tragen. Ich dachte immer, man soll sich kleiden wie man will.
Ich musste mich zwingen dieses Verständnis zu erlernen um hinein zu passen und dennoch fühlte es sich immer wie eine Maske die ich trage, an und die Unsicherheit die ich jeden morgen vor der Schule beim Outfit aussuchen gespürt habe, war etwas, mit dem ich lange und sogar heute noch kämpfe.
Ich habe Zuhause wenig soziale Fähigkeiten gelernt, dabei habe ich Geschwister, doch unter dem Regime meines Vaters war das alles immer nicht möglich.
Jetzt beißt mir das natürlich in den Hintern, denn ich bekomme jedesmal Todesängste, vor einer bevorstehende Interaktion mit Fremden. Telefonieren ist die Hölle für mich, zum Arzt gehen und über meine Probleme zu sprechen (Probleme die mich imperfekt machen), einen Beruf finden, machen mich fertig.
Und das sind alles Dinge, die wichtig im Leben sind und die mir unendlich schwer fallen.
Ich war deswegen auch schon in Therapien, doch es hat - kurzgesagt - nichts gebracht.
Ich habe immer das Gefühl ich lebe ein Leben, dass es nicht gibt. In meinem Alter sollte man doch so richtig durchstarten, Spaß haben und anfangen sich zu verwirklichen, doch für mich ist das unbegreiflich.
Jedesmal wenn man mich nach meinen Zielen im Leben fragt, sage ich so etwas wie: „Ein eigenes Haus haben, mit eigenem Garten.“
Das wars. Ich will dieses Haus auch nur, weil ich meine Ruhe haben will, mein eigenes Reich in dem mich keiner stören und verletzen kann. Ich poche immer nur auf Ruhe, dabei bin ich 23, nicht 70 oder 80.
Aber das ist kein wirkliches Ziel, denn dann würde ich auch aktiv darauf hin arbeiten, was ich nicht tue.
Und jetzt kommt das Paradoxe:
Da gibt es so einen kleinen Funken in mir, der dennoch auch einsam ist (obwohl ich mich bewusst gegen Freunde entschieden habe). Ein begehren nach einer Partnerschaft, nur um einmal zu wissen, wie es ist, von einer („fremden“) Person geliebt zu werden. Etwas zu schaffen auf das ich stolz sein kann.
Doch das ist unfassbar schwer, nervenaufreibend und etwas, dass ich mir zwar wünsche, aber mir nicht in meinem Leben vorstellen kann.
Im Moment versuche ich irgendwie in die Berufswelt einzusteigen, aber auch da habe ich mir durch Naivität und Unwissen, sowie körperlichen Problemen einen Stein in den Weg gerollt.
… Ich weiß nicht warum ich das überhaupt schreibe, wahrscheinlich einfach nur um es mal gesagt zu haben…
Dennoch vielen Dank fürs Lesen.
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