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ICH bin Schuld

G

Gast

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Hallo!

Lange habe ich mich gefragt, warum ich keine Freundschaften führen kann, jedenfalls nicht lange. Habe mir immer gedacht, dass ich an die "falschen Freunde" geraten bin, doch nun ist mir klar geworden: ich bin es! Ich bin die Flasche Person.
Gut, dass ich das erkannt habe. Aber was tue ich dagegen? Habt ihr Tipps?

Hier einige Beispiele aus allen Altersklassen.

In der Grundschule war ich anders als die anderen, konnte schon vieles, lies mehr als Kinderbücher. Wurde gemobbt.

Auf der weiterführenden Schule passten sich langsam alle vom Können an, dennoch würde ich gemobbt. Weil ich komische Kleidung trug, nie Hippe Sachen (und meine Eltern hatten das Geld. Sie sagten nur immer, dass Kleidung keine Rolle spielt. Ist auch so. Aber erklär das mal den anderen kindern).

Später war ich in einer "Straßenbande" (als Teenie) und auch dort mochte man mich nicht, weil ich da ja im Grunde nicht hingehörte (wurde aufgezogen mit meinen Haaren etc und ausgenutzt, weil ich viel Taschengeld bekam).

Später in der Schule wurde ich von allen gehänselt. Den Grund weiß ich nicht. Denke aber im Nachhinein, weil ich so viel gelästert habe. Früher habe ich NIE gelästert, habe mir dann glaube ich angeguckt, dass das die ganzen beliebten Tussis so machen und habe es auch gemacht. Nur fand man es bei mir doof, bei denen nicht. (ja, ich weiß, Lästern geht gar nicht)

Auf der Uni war ich erst beliebt. Dann wurde ich in eine Intrige verwickelt und alle glaubten, ich sei Schuld (war ich nicht!). Ein Mädchen wurde im Internet anonym bloßgestellt. Ich schwöre bei allem was mir heilig ist, ich war es nicht. Ich weiß sogar wer es war und habe die Person nie verraten. Die ist jetzt noch mit denen befreundet. Ich wurde "verstoßen". (Da hab ich einmal nicht gelästert und meine Klappe gehalten und dann das. Wobei ich mir denke, was müssen die von mir gehalten haben? Dass sie glaubten ich sei es).

Dann neue Clique. Die Freundschaft ging wegen mir auseinander, weil ich mit der einen über die andere gelästert habe.

Ich will das nicht mehr! Wieso habe ich es imme getan? Schon während des lästerns wusste ich, dass ich ein A**** bin! Aber ich wollte mich so beliebt machen, weil es mir früher nie anders möglich war (als ich gemobbt wurde, war ich noch der netteste Mensch der Welt).
Selbst mein Freund ärgert sich über mich und meint, ich verurteile Leute ständig.
Ich kotze mich selbst an!
Innerlich mein ich das nichtmal so. Ehrlich! Ich tue es nur, um eine Gemeinsamkeit mit anderen zu haben (in dem Moment die Abmeigung gegen Person X) und mich hervorzuheben.
Dumm, ich weiß.

Jetzt habe ich keine Freunde mehr und das ist deren gutes Recht.

Wie kann ich mich wieder ändern? Ich will nicht so bleiben und ich möchte nette Menschen kennenlernen, die auch nicht so sind. Und ich will mein wahres Gesicht (introvertiert etc) zeigen können, ohne gemobbt zu werden (bin Mitte 20).
Selbst bei der Arbeit lief es scheiße und keiner mag mich, weil ich mich immer mit in die Gespräche eingemischt habe (die anderen Lästerweiber mag man dort aber, siehe Beispiel Schule). Habe mich dann da zurückgezogen und das fanden auch alle scheiße.

Danke schonmal für eure Hilfe!
 
Red dir den Schei**** nicht ein! Denn meist haben andere das schon vorher gesagt. Niemand ist Schuld. Es ist allenfalls ein Wechselspiel. Aber du allein bist niemals Schuld. Sowas gibts nicht, Das denken nur immer andere.
 
Lieber Gast,

zuerst einmal nützt es vor allem Dir ( aber auch anderen ) rein gar nichts, wenn Du die Einstellung zu Dir selbst dermassen radikalisierst. Mit diesem Selbstbild und -verständnis voller Schuldgefühle - die Du ja wie Du glücklicherweise auch selbst dann relativierst - geht gar nichts mehr. Und hast ja gesehen, was es bei Deinem Freund auslöste: statt Dein Selbstwertgefühl wieder ein wenig zu heben, gab er Dir grad noch eins auf den Deckel. Also bitte, wenn Du in dieser Selbst-Beschuldigungs-Stimmung bist, Dich wirklich nur an Menschen wenden, bei denen die Chance eines Verständnisses im Sinne von Aufmunterung besteht. Bei allen anderen Schweigen, unbedingt !!!!
(würde mich übrigens auch noch fragen, ob dieser Freund der "Richtige" für Dich ist...

Es ist gut und lobenswert, wenn Menschen Selbstkritik üben. In Deinem Fall dass Du z.B. erkennst, dass das Lästern über andere, bei Dich nie auf einen grünen Zweig brachte. Ich kann mir den Grund dafür vorstellen: weil diese Art Beziehung Dir im Grunde Deines Herzens zuwider ist ( was ich super finde !) lästerst Du halt auch nicht so richtig gut mit...also klappt es nicht. Klar, wirst Du dann ausgeschlossen, denn die Lästerer suchen ihresgleichen.

Ich verstehe sehr gut, Dein Bedürfnis irgendwo dazuzugehören. Der Mensch ist u.a. ein soziales Wesen. Nun hast Du ein Leben lang ( wie viele Menschen) Dich immer weitgehend überall versucht anzupassen deswegen. Es ist zu weit gegangen, zu oft hast Du Dich selbst wie verraten, etwas sogar aufgegeben. Du hattest zusätzlich das Pech, zu oft umgeben zu sein von Menschen ( auch jetzt an der Arbeitsstelle...) die schlichtweg nicht zu Dir passen. Man muss leider hinzufügen, dass diese Art von "Solidarität" ( gegen andere zu hetzen) fast schon üblich ist. Weil die Menschen immer öfter nur noch funktionieren, sich selbst wenig spüren, geschweige denn etwas artikulieren , das zu einem echten, ehrlichen Austausch führt. Deshalb müssen Menschen wie Du, die diese Form tief im Herzen detestieren,
stärker nach ihresgleichen suchen.

In Deinem Leben ergab sich eine Art Teufelskreis: immer wieder machtest Du die Erfahrung, dass Du nirgends passt und zum Teil arg verkannt wirst. Das ist schwierig, und es braucht viel Mut , nicht in Dir selbst das Übel zu betrachten, (damit meine ich Dich als die einzige "Schuldige" dermassen abzustempeln !!) sondern Dir einzugestehen, dass Du echt und wahrhaft "anders" bist und andere Kontakte eingehen möchtest. Es ist also
Zeit zu riskieren, mehr zu Dir zu stehen ( dann machst Du auch weniger Fehler..!), und auf die Suche nach
Menschen zu gehen, die besser zu Dir passen. Ich weiss, das braucht Zeit und Geduld, doch eins passiert
nicht selten, wenn man diesen Weg wählt: es entsteht dann ein positiver Kreis. Wenn ein Mensch zu Dir passt, Dichg versteht...dann veränderst Du Dich ( wirst im Prinzip mutiger Dich selbst weiter zu werden, zu sein ) und danach ziehst Du auch mehr Menschen an, die besser zu Dir passen...usw.

Ich wünsche Dir viel Glück dabei. Und vergesse nicht: es beginnt damit, dass man sich selbst mal für seine Fehler nicht ankotzt 🙂 liebe Grüsse von Judith
 
Hallo,

lies Dir einfach meine Signaturen durch. Ach, und noch ein's: es ist nicht wichtig, wieviele Freunde man hat, man muß die richtigen kennen. (der ist von mir).

Alles Gute
 
an: Einhorn_das_echte

Deine Signatur ""Wenn mir der Hund das Liebste ist, so sagt nicht, es sei Sünde. Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde." (Verfasser unbekannt)

ist von "Franz von Assisi" und lautet eigentlich "Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.
 
Hallo, Danke für eure Antworten!

Ihr habt recht, es gehören immer zwei zu und deine Signatur ist ganz interessant, echtes Einhorn 😉

Aber wie kommt es denn, dass ich nirgendwohin passe? 🙁 Und wieso passen die anderen so gut zusammen und haben selten Streit... das zieht einen halt runter, weil so schlimm bin ich nie gewesen. Wenn man mich mitten in der Nacht angerufen hat, war ich da, ich half immer, ich war lustig, bei allen Partys dabei, habe zugehört. Mann, echt doof alles.
Der Gedanke mit dem "Nicht richtig lästern können" war echt gut! Das kann echt sein! Aber lieber nicht lästern können, als ein richtiges Lästerar*** zu sein, denke ich mir nun...

Ich überlege mich in einem Forum anzumelden über eins meiner Hobbys. Vielleicht finde ich Gleichgesinnte 🙂
 
an: Einhorn_das_echte

Deine Signatur ""Wenn mir der Hund das Liebste ist, so sagt nicht, es sei Sünde. Der Hund bleibt mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde." (Verfasser unbekannt)

ist von "Franz von Assisi" und lautet eigentlich "Daß mir der Hund das Liebste sei, sagst du, o Mensch, sei Sünde?
Der Hund blieb mir im Sturme treu, der Mensch nicht mal im Winde.

Eigentlich wollte ich mich per Button bedanken, geht mal wieder nicht - keine Ahnung warum. Dann also auf diesem Wege: Vielen Dank, ich werde die Korrekturen übernehmen.

Viele Grüße
 
Hallo, Danke für eure Antworten!

Ihr habt recht, es gehören immer zwei zu und deine Signatur ist ganz interessant, echtes Einhorn 😉

Aber wie kommt es denn, dass ich nirgendwohin passe? 🙁 Und wieso passen die anderen so gut zusammen und haben selten Streit... das zieht einen halt runter, weil so schlimm bin ich nie gewesen. Wenn man mich mitten in der Nacht angerufen hat, war ich da, ich half immer, ich war lustig, bei allen Partys dabei, habe zugehört. Mann, echt doof alles.
Der Gedanke mit dem "Nicht richtig lästern können" war echt gut! Das kann echt sein! Aber lieber nicht lästern können, als ein richtiges Lästerar*** zu sein, denke ich mir nun...

Ich überlege mich in einem Forum anzumelden über eins meiner Hobbys. Vielleicht finde ich Gleichgesinnte 🙂

Was Du bis jetzt zu Dir geschrieben hast: Du bist nicht falsch (fehlerhaft im schlechtesten Sinne). Du hast nur den richtigen Umgang noch nicht gefunden. Dich beeindrucken junge Menschen, die "cool" rüberkommen. Wenn Du lieber leise Töne magst, dann suche passende Gesellschaft. Man muß auch nicht "lästern können", halte ich sowieso für unreif, oberflächlich und gedankenlos. Von Intelligenz zeugt so ein Verhalten sicher nicht. Nimm die Lästernden mal allein beiseite. Was glaubst Du, wie ruhig die plötzlich werden. Stark fühlen sie sich nur in der Gruppe und folgen dann der Gruppendynamik, dem Gruppenzwang - für manch einen eine fatale Entwicklung.

Viele Grüße
 
Aber wie kommt es denn, dass ich nirgendwohin passe? 🙁 Und wieso passen die anderen so gut zusammen (...) Aber lieber nicht lästern können, als ein richtiges Lästerar*** zu sein, denke ich mir nun...
Ich denke, da denkst du richtig 😉 . Judith hat mMn schon eine hervorragende Antwort gegeben. Die Lästerer müssen ihr fehlendes Spüren (zu sich selbst), da sie nur noch funktionieren sollen und die damit aufkommenden Aggressionen, abreagieren. Das geschieht durch das Lästern.

Das Lästern soll einem einerseits das Zusammengehörigkeitsgefühl geben. Man sucht für sich das Leben, indem man mit anderen ("Seinesgleichen") andere abwertet und diese ausgrenzt. Andererseits kann man diese "anderen" nicht akzeptieren, weil sie wie ein Spiegel sind und darin sehen, was sie an sich verleugnen (der Selbstverrat). Nämlich das da jemand ist, der Widerstand leistet und gegen die Praktiken, anderen Leid zuzufügen (durch Hetze usw.) sich zumindest noch in seinem Herzen widersetzt (ich habe das Wort "detestieren" in meinem Wörterbuch nicht finden können. "detestabel" steht da für veraltet: verabscheuungswürdig). Das Lästern ist also auch Ausdruck des eigenen, von sich gewiesenen verabscheuten Selbst, das man nun nicht mehr spüren kann, weil es einst (während der Kindheitsentwicklung) auf reine Funktionalität und Konformität gedrillt worden ist.

Deswegen sehe ich das genauso, dass du eher nach "deinesgleichen" suchen musst. Die Kontakte, die sich hierbei finden lassen, sind aber grundsätzlich als wertvoller anzusehen, wenn die Verbundenheit auf einer gesunden Selbstannahme basiert und somit einer grundsätzlichen Lebensbejahung. Der andere, das Spiegelbild, das man im anderen sieht, kann akzeptiert werden und muss nicht mit einhergehenden Hassgefühlen (aus dem Lästern reslutiert) bekämpft und unterdrückt werden.
 

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