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Homo liebt Bi-Mann

G

Gast

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Hallo liebe Leute,

meine Geschichte wird wohl kaum jemandem neu erscheinen, wenn man sie jedoch selbst durchmacht, ändert das leider nicht viel.

Ich bin schwul und 23. Aber nicht typisch schwul. Ich lerne nicht so schnell jemanden kennen und hatte noch nie eine Beziehung. Seit Juni 2009 bin ich verliebt in einen bisexuellen Mann (26). Wir hatten eine Woche intensiv was miteinander, und ich schwebte entsprechend dahin. Er hatte seine homosexuelle Seite erst kurz vorher angefangen auszuleben, und ich war der erste, bei dem er auch emotional etwas empfunden hat. Es stellte sich jedoch schnell heraus, dass daraus keine Beziehung werden wird. Als ich einen Monat wegfuhr, fing er mit seiner Ex-Freundin die vorher dagewesene, zerstörerische Abhängigkeitsbeziehung wieder an. Er schrieb und sagte mir, dass seine heterosexuelle Seite letztlich wohl doch stärker sei als seine homosexuelle Seite. Ich litt sehr darunter, weil ich nach wie vor in ihn verliebt war (ob und ab wann man in diesem Zusammenhang von lieben sprechen kann, weiß ich nicht). Wir brachen aber nicht den Kontakt ab. Wir redeten, redeten und redeten. Wollten Freunde bleiben und analysierten unsere ganze Schieflage (er ist Psychologe). Änderte nur nichts daran, dass wir immer wieder im Bett landeten.

Ich will eine Beziehung mit ihm. Er will einen sehr guten Freund, mit dem er oft kuscheln kann (er kann auch nicht-sexuell kuscheln, ich aber nicht) und selten Sex. Keiner von uns ist in der Lage, die nötigen Grenzen zu setzen. Er schläft ab und an mit irgendwelchen Männern, die ihm nichts bedeuten, also nur als Abenteuer, und die zerstörerische Ex-Freundin ist seit einem halben Jahr scheinbar endgültig weg vom Fenster. Ich schlafe mit niemandem sonst. Ich komme nicht los von ihm. Wir hatten einmal den Kompromiss geschlossen, nur noch „körperlos“ befreundet zu sein. Er hat nämlich als normaler Freund viele gute Eigenschaften, die ich nicht missen will (Intelligenz, Zuverlässigkeit, ein hohes Maß an Empathie, ...). So hielt ich das auch, als ich einmal damit angefangen hatte, aus, nur er kam sofort wieder auf mich zu und nach einem Monat war wieder alles beim Alten.

Ein weiteres Problem ist, dass ich, bevor ich ihn kennen gelernt habe, meinen früheren Freundeskreis nach viel Gezänk quasi verloren habe und die meisten meiner momentanen Freundschaften mit ihm verbunden sind. Sie würden sicher nicht den Kontakt zu mir abbrechen, wenn ich zu ihm den Kontakt abbräche, aber es ist doch ein großes Hindernis.

Seit September 2010 bin ich ein Jahr im Ausland. Ich habe das letzten Endes gemacht, um vor diesem Problem zu flüchten. Es ging mir soweit auch ganz gut. Zu Weihnachten kam ich aber drei Wochen nach Hause und alles ging von vorne los. Sex, die alte Abhängigkeit, viel Freude und Tränen. Er fürchtet selbst, dass ich den Kontakt zu ihm abbreche, weil das mehrere Leute vor mir (u.a. die Exfreundin) gemacht haben und er ein Muster darin sieht. Ich habe ihm gesagt, dass ich das nicht tun würde und könnte. Insgeheim ahne ich aber, dass es so nicht ewig weitergehen kann. Wir haben wieder, ein zweites Mal, den „körperlosen Kompromiss“ geschlossen, und ich bin wieder im Ausland, wohl bis zum Sommer. Ich fühle mich aber keineswegs gestärkt oder unabhängiger von diesen Gefühlen, im Gegenteil, schaue hundertmal pro Tag, ob er mir geschrieben hat, frage mich, was er macht, mit wem er schläft, und kann ihm, selbst wenn er es tut, keinen Vorwurf machen, weil wir ja keine Beziehung haben... Wenn wir uns sehen, fühle ich mich wie der Esel, der der Karotte hinterher läuft. Dass er mir dauernd sagt, dass es ihm leid tut und er nicht will, dass ich leidet, bringt leider nicht viel.

Meine Situation ist also ambivalent: Ich möchte ihn um keinen Preis verlieren. Andererseits fürchte ich, dass ich zu dieser reinen Freundschaft nicht fähig bin. Jedenfalls jetzt nicht. Und was soll sich noch ändern? Mehr Distanz kann ich nicht schaffen.

Ich danke euch für euren Rat und grüße euch freundlich

Peter
 
Wollten Freunde bleiben
Lass Dir gesagt sein: Das funktioniert nach Partnerschaften, Ehen und sonstwas nie nie nie nie nie und nochmals nie. Partnerschaft und Freundschaft sind grunzsätzlich verschieden, aber sowas von grunzsätzlich. "Freunde bleiben" hört sich immer sooooo menschenfreundlich an, ist aber ein bescheuerter Kniefall vor dem Kuddelmuddel. Damit ist nix mehr klar. Ein Paar ist ein Paar oder war ein Paar, aber niemals mehr "nur Freunde". Auf dieser aktuellen oder gewesenen Paarebene kann man sich (wieder) begegnen und nur auf dieser, alles andere ist Schönkleisterei. Die unbarmherzige Folge dieser nettmeinenden Unklarheit ist, dass kein vollständiger und ehrlicher Neuanfang möglich ist, weil im Hinterkopf beständig und zäh die Vergangenheit unabgeschlossen eingenistet bleibt.
und analysierten unsere ganze Schieflage (er ist Psychologe).
Nö... ich hab nix gegen analüsierende Psychologen, muss es auch geben und sind auch nur Menschen. Aber nicht alle Menschen sind Lehrer.
 

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