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Hilfe! Ich 'verliere' meine Kinder.

Tigerlily

Mitglied
Hallo an alle, die hier her gefunden haben.

Das Thema könnte auch heissen, was kann ich tun um diesen Mann zu verlassen. Welche Möglichkeiten hätte ich.

Bevor ich zu dem eigentlichen Sachverhalt komme, möchte ich vorab sagen, dass es leider unvermeidbar sein wird, den Beitrag kurz zu halten. Denn die ganze Lage ist sehr komplex und vor allem zieht sie sich eigentlich schon lange hin. Aber ich erhoffe mir so sehr, dass mir jemand einen wirklich guten Rat geben kann und dass ich hier in irgendeiner Form Hilfe finde, seien es auch 'nur' ein paar nette Worte. Ich werde wirkich versuchen, das was kurz gehalten werden kann kurz zu machen. Jeder der mein Thema jedoch bis zum Ende liest, sei an dieser Stelle schonmal mein herzlichster und innigster Dank ausgesprochen.

Ich bin Mitte 30 und Mutter von 2 kleinen Kindern. Mit dem Vater der Kinder bin ich seit knapp 8 Jahren in einer Beziehung, jedoch sind wir nicht verheiratet, weil ich nie den Drang dazu verspürt habe. Ausserdem wird der Vater der Kinder wohl den grössten Platz in meiner Geschichte einnehmen.

Ich habe sozusagen keine andere Familie als meine beiden Kinder und sie sind mein Ein und Alles für mich. All meine Energie stecke ich in die beiden und sie sind einfach alles was ich habe. Ich liebe sie so sehr und ich hoffe, dass wir immer ein gutes Verhältnis zueinander haben werden. Erzieherisch bin ich so eingestellt, dass ich es falsch finde unerfüllte eigene Träume in seine Kinder zu projizieren. Ich finde, es sollte selbstverständlich für alle Eltern sein, seine Kinder so zu lieben wie sie sind, sie zu sehen wie sie wirklich sind, immer hinter ihnen zu stehen, sie in ihren eigenen Interessen zu unterstützen und für sie da sein, wenn sie es brauchen, aber auch zu wissen, wann man sein Kind loslassen muss. Gewalt ob seelisch oder körperlich gehört in keine Erziehung und der grösste Wunsch, den ich für meine Kinder habe, ist dass sie mit sich selbst, in sich selbst glücklich werden. Egal was sie später einmal machen, ich werde sie in allem unterstützen, solange ich das Gefühl habe, dass das was sie tun, wirklich SIE sind.

Ich selbst habe körperliche Gewalt seitens meines Vaters und vor allem schlimmste psychische Gewalt seitens meiner Mutter erfahren. Im Grunde kann man sagen, dass ich keine Mutter habe.
Meine Eltern und Geschwister leben noch, aber von klein auf schon war ich sozusagen das scharze Schaf der Familie (aus welchem Grund, weiss ich heute auch endlich), das ist aber ein anderes Thema, obwohl auch das mit dazugehören würde zu meiner Geschichte und zwangsläufig mit einfliesst eigentlich. Aber wie gesagt, ich versuche es auf das Wichtige zu beschränken.

Okay...wie fange ich genau an, die jetzige Situation zu schildern.
Mein Lebensgefährte/der Vater meiner Kinder war eine lange Zeit gewalttätig mir gegenüber. Es werden sich einige bestimmt fragen, wieso ich dann noch mit ihm zusammen bin: Tja, schlicht und einfach, weil ich sonst niemanden habe und vor allem aus Angst. Zumindest ist da niemand, den ich als wahren Freund bezeichnen würde. Und dem ich so wichtig wäre, dass er mir helfen würde. Und auf der anderen Seite bin ich chronisch krank. In meiner Ausbildung als Krankenschwester habe ich mich mit dieser Krankheit angesteckt. Meine Kinder jedoch sind gesund, zum Glück. Diese Krankheit wird nur bei direktem, intensivem Blutkontakt, in ausreichender Menge übertragen und schon in der Schwangerschaft habe ich zusammen mit meinem Arzt Vorkehrungen getroffen. Kaiserschnitt verringert das Übertragungsrisiko nochmals, deswegen wurden sie mit Kaiserschnitt geholt. Und meine Kinder waren zwar nicht geplant, jedoch liebe ich sie so sehr und bin so unsagbar froh, dass ich sie habe, deswegen bezeichne ich sie als Wunschkinder. Ich wusste zum Zeitpunkt vor der 1. Schwangerschaft schon, wie sich meine Krankheit auf ein Kind auswirken würde. Nämlich gar nicht, wenn man alles beachtet. Ich kann mit dieser Krankheit auch ein normales Alter erreichen. Um HIV handelt es sich aber nicht. 🙂 Es ist nur so, dass die Krankheit sich schon ab und an bemerkbar macht. Also körperlich fühlt man sich oft sehr ausgelaugt und man braucht Ruhephasen. Dies macht sich aber alles in Schüben bemerkbar.

Okay...

Zu der Tatsache, dass mein Lebensgefährte mich die ersten (knapp) 3 Jahre aus Gründen der Eifersucht und Verlustangst geschlagen hat (er hatte bei seinen Freundinnen wohl schon immer die Strategie: 'Ich mach ihnen so starke Angst, dass sie wenigstens aus Angst mit mir zusammenbleiben.') kommt noch hinzu, dass man ihn wirklich als Psychopathen beschreiben kann. All das sah man ihm natürlich nicht an. Er ist ein sehr gutaussehender Mann, dem man sowas niiiemals zutrauen würde. (Der sich auch sehr gut benehmen KANN, wenn er will.) Auf der anderen Seite vergrault er aber immer sein ganzes Umfeld mit seiner Unfreundlichkeit. Er ist vorbestraft wegen Widerstandes gegen die Staasgewalt und diverser anderer Körperverletzungen. Sogar wegen mir war er 2x vor Gericht, denn früher (vor unseren Kindern) hatte ich schon einige Male versucht, mich von ihm zu trennen. Ich hab dann jedesmal einstweilige Verfügungen erwirkt, die aber nie das gebracht haben was ich mir davon versprochen hatte.
Eigentlich kann man schon fast sagen, ich hab irgendwann aufgegeben zu versuchen, dass ich ihn loswerde. Denn er lässt sich eh von nix abschrecken, im Gegenteil. Er dreht dann noch mehr durch und trotzdem hat er es aber immer irgendwie geschafft, dass er gerade eben so davon gekommen ist. Also das Gericht hat nie mal irgendetwas handfestes unternommen. Ich habe Aussagen gemacht, aber die haben wohl nicht ausgereicht. Denn immer wenn es so weit gekommen ist, hat er mir aufgelauert und mich abgepasst und all diese Geschichten. Jedenfalls hat er mir immer solche Angst gemacht, dass ich mich eh nicht mehr getraut hab, die komplette Wahrheit zu sagen und hab alles stark verharmlost. Ich hab sowieso schon so extreme Dinge mit ihm erlebt...ich trau ihm wirklich alles zu und ich weiss dass er zu allem fähig ist. Definitiv.
Ich hab schon mehrere Situationen mit ihm erlebt, wo er mit dem Messer auf mich zugerannt kam. Das 1x habe ich mich dadurch gerettet, dass ich mit einem riesigen (also dicken) Kissen, dass zu seiner Couch gehörte im letzten Moment den Stich abgewehrt hab. Und mich im letzten Moment retten konnte, indem ich zur Tür gerannt bin. Und ab nach draussen bei der Nachbarin geklingelt habe.
Danach hat er dann immer die Tür abgeschlossen, wenn er 'mal wieder in die Stimmung kam'.

Ein anderes Mal, kam er mit dem Messer auf mich zu und hat mich auch erwischt aber nur mit der Spitze, während ich gerade im Begriff war aus dem Fenster zu springen, dass zufällig ganz offen stand im Sommer und wo ich rückwärts nen Köpper rausgemacht hab im letzten Moment. Da hatte ich 'nur' eine kleine Verletzung unterhalb eines Schlüsselbeins.

Also man muss sich das so vorstellen, besonders die ersten 2 1/2 Jahre, immer wenn eine Situation entstanden ist, in der er anfing an meiner Liebe zu zweifeln..oder in der er sich eingeredet hat, dass ich ihm fremdgehen könnte, sogar beim Fernseh gucken oder auf der Strasse sind solche Situationen entstanden, war seine Stimmung wie ausgewechselt.

Später musste ich ihm nur in die Augen sehen und ich wusste was los war, was gleich passieren würde und ab da bin ich dann immer einfach weg gelaufen. Mit der Zeit habe ich nämlich rausbekommen, dass wenn ich stundenlang nicht nach Hause kam, seine wahnsinnige Wut dann irgendwann in entsetzliche Verlassensangst wechselte und dann war das extrem wütende, unberechenbare, dieses wirklich wahnsinnige weg und er kam an wie ein Hündchen und weinte und flehte, dass ich ihn nicht verlassen sollte.
Das war für mich immer so unfassbar mit anzusehen. Diese Extreme von Hass/Wut/Dominanz in totale Unterwürfigkeit, Bettelei, etc.! Man muss sich das so vorstellen, dass ich so einen Menschen wie ihn noch nie kennen gelernt hatte. Ich kannte das nicht. Ich wusste irgendwie gar nicht wie mir geschieht und ich war ganz oft wirklich ungläubig. Als würde ich nicht wahrhaben können, dass sowas möglich ist. Leider werde ich ihn gar nicht so beschreiben könen, wie er ist. Ich kann Euch nur einen ganz kleinen Eindruck verschaffen.

Für mich jedenfalls war es anfangs teilweise wirklich nicht zu fassen. Ich hatte zu der Zeit immer das Gefühl dass mindestens 3 Menschen in ihm vereint sind und das Fatale war, dass er mir dann immer so furchtbar leid tat.

Immer wenn seine schreckliche Wut, dieser abgrundtiefe Hass weg war, stand da plötzlich ein Haufen Schmerz, abgrundtiefe Verzweiflung, ich sah, dass sein Leid eigentlich grösser war als meins, welches er mir antat. In diesen Momenten konnte man all sein Leid förmlich sehen und hören.
Er kommt aus Polen und hat dort eine wirklich grausame Kindheit erlebt mit einer Mutter, die ihn aufs grausamste seelisch und körperlich misshandelt hat und es seelisch bis heute noch tut, denn er kämpft heute noch um die Liebe seiner Mutter (und wie ich mittlerweile begriffen hab, unterstützt sie diesen ganzen Verzweiflungskampf von ihm auch noch, weil sie es geniesst, wenn sie sieht wie er um ihre Liebe ..ja schon bettelt..bildlich gesprochen....also was ich durch den - und seine Mutter - über die menschliche Psyche gelernt hab, ich glaub da kommen 5 Jahre Psychologiestudium nicht hinterher.^^ Ich wusste gar nicht wie komplex Menschen sein können.).

Tja ... und mittlerweile hab ich sogar das Gefühl, dass ist das ganze Dilemma. Der Kern seiner Probleme. Eigentlich habe ich das sogar relativ schnell erkannt und mir eingebildet ich könnte ihm helfen. Er kommt mit seiner Kindheit nicht zurecht - was ich auch verstehen kann - hat es von seinen Eltern nie anders erlebt mit Menschen umzugehen. Jedenfalls wusste ich eigentlich sehr schnell was mit ihm los war und ich wusste auch sehr schnell welche Situationen ihn wozu brachten. Diese habe ich dann einfach vermieden, ich schlitterte da immer tiefer rein.

Ich merkte nicht, dass aus meinem Wunsch heraus ihm zu helfen, ich mich irgedwie in eine emotionale Abhängigket begeben hatte. Ich war ja nur noch sowas wie ein Negativ von ihm sozusagen. Also ich meine so in dem Sinne: Bewegte er sich, bewegte ich mich, usw..
Damals sagte ich mir, denn ich war anfangs wirklich unglaublich verliebt in ihn, da er nunmal so unglaublich toll aussah und ich stand auch immer auf dieses geheimnisvolle was manche Menschen ausstrahlen. Jedenfalls sagte ich mir: Im Grunde will er doch nur geliebt werden, er will sehen dass er 1x einem Menschen vertrauen kann, er will nicht belogen werden, er will nicht betrogen werden. Das sind alles Dinge, die jeder Mensch will. Und wenn er sieht, dass er mir vertrauen kann, dann passiert ja auch nichts. Und so war es auch. Es dauerte seine Zeit, aber er sah irgendwann dass er mir vertrauen kann, dass ich nicht so ein Mensch war, wie seine Mutter und seine bisherigen Freundinnen. Nur merkte ich lange Zeit nicht, dass das bedeutete, dass ich mich aufgab und dass sich mein ganzes Leben eigentlich nur um ihn drehte. Denn genauso war, ist es eigentlich noch.
Tja...und aus den Schlägen, den Attacken wurden dann seelische Schläge.
Wenn wir uns jetzt stritten schlug er nicht mehr, er fing an Dinge zu mir zu sagen, die ich nichtmal im Traum zu jemandem hätte sagen können, den ich liebe. Es fielen Worte/Sätze wie: Du krankes Vieh. / Dir glaubt eh niemand. / Du bist doch selber Schuld dass man Dich so behandelt. / Ich bin nur so zu Dir, weil Du mich dazu bringst. / ICH zeige Dir nur, wie DU bist. / Ich bin Dein Spiegel. / Du gehörst in die Klapse. /

Er erzählte mir ständig, wenn wir in einer 'normalen' Situation waren - und das habe ich auch von all seinen früheren Freunden gehört, die mich alle im Laufe der Zeit, also jedesmal wenn ich einen kennenlernte, vor ihm gewarnt haben und mir erzählten, was er früher so mit seinen Freundinnen gemacht hatte und dass eine seiner Ex-Freundinnen heute psychisch sehr krank ist - dass er zu all seinen Freundinnen so war. Und er sah auch immer ein in Gesprächen, dass man so mit KEINEM Menschen umgeht. Nicht nur mit Menschen die man liebt, sondern einfach mit keinem Menschen. Aber wenn wir uns nun stritten und er sauer war, war er plötzlich so, weil ich ihn dazu gebracht habe. Niemals vor mir hat er einen Menschen so behandelt. Das wäre ihm im Traum nicht eingefallen. Also er versuchte mir für alles die Schuld zu geben. Er redete mir ein, ich bin an allem selbst Schuld. Und dass jeder sowieso weiss, dass ich krank bin, nicht mehr richtig ticke und keiner mir glauben wird, wenn ich jemals darüber spreche. Ausserdem ist allein das schon ein Zeichen wie krank ich im Kopf bin, wenn ich auch nur 1 Sekunde geglaubt hab, dass er jemals wirklich zugestochen hätte, und ich so krank im Kopf bin,auch noch aus dem Fenster zu springen, weil ich wirklich geglaubt hab, dass er mich absticht.

Oder was auch immer wieder von ihm kommt: 'Was meinst Du warum Deine Eltern mit Dir nichts zu tun haben wollen, hast Du Dir das überhaupt schonmal richtig überlegt? Denk mal ganz scharf nach.'


Und was mich immer schlimsten trfft: 'Eins kann ich Dir jetzt schon versprechen: Die Kinder werden sowieso merken was Du für eine bist.' Und ich sag ihm jedesmal: Ja ich weiss, mit Dir als Vater bleibt das nicht aus. Du wirst dafür schon sorgen. Aber wenn ich merke, dass es soweit kommt, bin ich weg und Du siehst uns nie wieder. Die Kinder machst Du mir nicht kaputt. Bitte mach wenigstens vor den Kindern halt.

Dinge die ich ihm im Vertrauen erzählt hab, verwendet er im Streit gegen mich. Also sowas wie ihn habe ich noch nicht erlebt. Er zerstört Menschen.
Ich bin nur froh, dass er als unsere Tochter geboren wurde, denn im Grunde weiss er wie er ist, und wenn wir mal einen besonderen, 'seelisch' intimen Moment hatten, dann kamen auch Sätze von ihm wie (kommen auch manchmal immer noch...wie aus heiterem Himmel, als würde er gerade neben sich stehen.): 'Ich bin krank. Du musst mich immer aufhalten, wenn ich so bin.'
Tja, das versuche ich, seit wir zusammen sind. Meist geht es auch. Aber ich hab auch keine Lust, keine Kraft mehr.
..eigentlich wollte ich sagen..ich bin nur froh dass er seit der Geburt unseres 1. Kindes nicht mehr geschlagen hat - ich hätte und würde es auch nie zulassen, dass meine Kinder Gewalt erleben müssten. Da könnte ich noch so grosse Angst haben. Aber komischerweise wusste ich immer, dass er niemals unsere Kinder schlagen würde.

Und da muss ich jetzt folgendes noch sagen: Er versucht ein guter Vater zu sein. Er strengt sich wirklich an. Er kümmert sich auch was Dinge wie das leibliche Wohl betrifft (Aber Arbeit hat er nicht und kümmert sich auch nicht wirklich drum.), also er achtet darauf dass es ihnen an nichts fehlt. Er sagt ihnen dass er sie liebt. Er schlägt sie nicht. Wenn er mal zu hart ist von den Worten her und ich ihm das sage, hört er darauf. Aber er sagt zu seinen Kindern nicht solche Dinge wie zu mir.
Ein Thema ist ihm sehr wichtig: Sauberkeit. Viel zu sehr achtet er darauf.. das hat er auch von seiner Mutter, alles hat er von ihr, er ist von ihr geprägt das ist unglaublich, und all die unglaublich gemeinen Dinge, die er zu mir sagt, habe ich im Laufe der Zeit aus ihrem Mund ihm gegenüber gehört. Ich will auch nicht dass die Kinder bei ihr sind, denn sie manipuliert ihre Enkelkinder. Sie fragt Dinge wie: 'Wen liebst Du mehr. Oma, Mama oder Papa.' Was ich soo schlimm finde.
Oder 1x wollte meine Tochter zu mir und sie reisst sie am Kragen, so richtig fest, weil sie das nicht ertragen hat. Also seine Mutter und er, die gehören in eine Therapie.
Oder meine Tochter will zu mir und sie sagt: 'Das mag die Oma aber nicht.'
Ich versuche den Kontakt so gering wie möglich zu halten, aber er sagt zwar er weiss wie seine Mutter ist, aber sie ist nunmal schon älter (60 Jahre ist sie) und ich soll das nicht so eng sehen. Dann fragt sie ihre andere Enkeltochter (also das Kind ihrer Tochter): 'Sag mal, wer ist Deine Mama?' Draufhin sagte diese: 'Du.' und sie dann zu mir: 'Siehst Du?' und freut sich wie ein Schneekönig. Ihre Tochter, die einzig normale in der Familie - und der Vater eigentlich auch, nur ist er total unterm Schlappen bei ihr - sagt auch, dass ihre Mutter psychisch krank ist und dass ihr Bruder (also mein Lebensgefährte) eigentlich das Abbild seiner Mutter ist. Anfangs hat sie mich auch vor ihm gewarnt und mir erzählt, was er mit seinen Freundinnen gemacht hat. Sie hat ihn sich sogar zur Brust genommen und ihm gesagt: Dass er es bitte 1x richtig machen soll und dass er mir nicht das gleiche antun darf, was er den anderen angetan hat, vor allem soll er sich mal überlegen, dass ich schon genug erlebt habe. (Er hatte ihr wohl von meiner Kindheit erzählt.) Später hat sie wohl gemerkt, dass ihre Warnungen nichts bringen. Bzw. sie denkt, dass er sich geändert hat. Aber sie fragt mich bis heute immer, wie es mir geht. Ich habe sie auch mal indirekt um Hilfe gebeten, aber da hab ich dann schnell gemerkt, dass ihre Nettigkeit so weit dann doch nicht geht.

Seine Mutter und sein Vater sind einfach nur froh, dass er wohl ne doofe gefunden hat. Sie sieht in mir sowieso nichts anderes als eine totale Konkurrentin. Denn komischerweise..so abhängig wie er von ihrer Liebe ist, genauso abhängig ist sie von seiner und überhaupt hört man immer nur solche Sätze von ihr wie: 'Ich habe den Eindruck, du bist bald die Nr.1 bei meinem Sohn. Ich sollte mich mal anstrengen.' Auf meinen irritierten Blick und meine spätere Frage: Was das denn für ein Denken ist? Hat sie dann nur so eigenartig gelächelt, sie kam sich wohl ein bisschen doof und ertappt vor.
Solche Anmerkungen hört man bei ihr in Bezug zu jedem der ihr etwas bedeutet.


Ich will schon so lange weg hier. Ich will das meine Kinder davon nichts mitbekommen und unbeschwert aufwachsen. Bis jetzt habe ich es auch geschafft diese wahnsinngigen Streitereien nicht vor den Kindern auszutragen. Aber nun habe ich heute von meiner Tochter etwas zu hören bekommen, wo ich einsehen muss, dass man vor Kindern wohl nichts verbergen kann. Sie bekommen es doch mit.
Meine Tochter war heute sauer auf mich, weil sie ihr Haustier nicht auf den Arm nehmen durfte (sie hatte nicht beim sauber machen ihres Tieres geholfen und das war die Konsequenz), was für sie mit das unerträglichste ist und sagte zu mir: Du kranke Kuh.

Das war so schlimm für mich, dass ich sofort in Tränen ausgebrochen bin, mich zu ihr runtergekniet und in den Arm genommen habe und gesagt habe: 'Sag sowas niiie wieder. Du darfst sowas nicht sagen. Man darf niiiemals so mit Menschen reden. Wer sowas tut ist ein schlechter Mensch. Und du bist kein schlechter Mensch, Du bist ein sehr lieber Mensch.'

Mein Lebensgefährte war zu dem Zeitpunkt nicht da. Als er dann nach Hause kam, kam er dann später plötzlich in mein Zimmer gerannt, die Kleine an der Hand und schreit mich an: 'Wieso erzählst Du ihr, dass meine Mutter ein schlechter Mensch ist?' Er war total aufgebracht, das hab ich sofort gemerkt.

Ich war auch sofort direkt in Alarmstimmung, weil ich wusste, es geht um seine Mama. Ich sagte ihm aber ganz ruhig, dass er aufhören sollte vor den Kindern. Er zog meine Tochter und meinen Sohn an und ich rief ihn dann ins Zimmer, um zu fragen was denn war und wo er mit den Kindern hin wolle.

Er meinte dann zu mir, dass die Kleine ihn gefragt hat wieso er und die Oma schlechte Menschen sind und da wusste ich wie meine Tochter auf die Frage gekommen ist. (Sie hatte das was sie zu mir gesagt hatte, wohl mal bei Oma und bei ihrem Papa gehört. Wovon ich aber nichts wusste. Ich geh da nämlich seit längerer Zeit nicht mehr hin, um nicht solche Situationen aufkommen zu lassen wo ihre Oma sagt, dass sie es nicht mag, dass meine Tochter zu mir will oder dass sie meine Tochter am Kragen zieht, weil sie zu mir läuft.) Ich hab versucht ihm das zu erklären und ihm die Situation geschildert was meine Tochter vorhin im Streit zu mir gesagt hat und was ich daraufhin gesagt hab. Er glaubte mir aber nicht (bzw. ich bin mir sicher er WOLLTE mir nicht glauben) und er sagte dann noch: 'Präg Dir meine Worte gut ein: Du hast mit sowas zuerst angefangen, wunder Dich also nicht , wenn meine Mutter sich wehrt. Wenn die Kleine meine Mutter drauf anspricht ist es wohl nur verständlich, dass sie sich wehrt und wenn sie dann etwas über Dich sagt, bist Du selbst Schuld. Du hast angefangen.'

Ich fragte dann: 'Ach, ist das jetzt der Startschuss für irgendwas?'

Draufhin er: 'Was Startschuss...was für'n Startschuss..mein Gott, Du hast echt so nen Schuss.'

Ich meinte dann nur: 'Ich bin die Mutter, das sind meine Kinder. 1. hab ich das gar nicht gesagt und 2. selbst wenn ich es gesagt hätte, hat Deine Mutter noch lange kein Recht irgendetwas zu sagen.'

Ich war (ich bin es noch) so fertig, dass ich am liebsten die Kinder genommen hätte und ihm verboten hätte, mit ihnen dahin zu fahren. Aber meine Tochter hat sich 1. gefreut dass sie zur Oma fährt und 2. wollte ich vor ihr die Situation nicht ausbreiten und wollte nicht dass sie etwas davon mitbekommt Aber ich hab solche Angst was da jetzt gerade abläuft.

Was soll ich nur tun? Ich muss die Kinder aus all dem wegbringen. Aber ich hab solche Angst. Ich hab einfach Angst, dass ich es nicht schaffe mit meiner Krankheit. Ich hab Angst die Kinder zu verlieren, weil er mir immer sagt, wenn ich versuchen würde, ihn mit den Kindern zu verlassen, dann kann ich gerne zum Jugendamt rennen, er selbst würde da schon hingehen, denn da würde er erstmal auspacken, dass ich körperlich gar nicht imstande bin mich allein um 2 kleine Kinder zu kümmern und dann bin ich die Kinder wirklich los.
Ich sitze in der Zwickmühle. Wenn mir jemand versichern würde: Du wirst es schaffen, man wird Dir Deine Kinder nicht nehmen, dann würde ich jetzt noch da hinfahren, die Kinder holen und wär weg. Ich weiss nicht was ich tun soll. Er und seine Mutter schaffen es wirklich mir meine Kinder weg zu nehmen (sei es räumlich oder emotional...bleibe ich nehmen sie mir meine Kinder, indem diese mitbekommen, wie mit mir umgegangen wird und sie es dann ja nicht anders kennen, dass man ihre Mutter so behandelt, gehe ich rennen die zum Amt und tun alles dass die mir die Kinder nehmen). Ausserdem habe ich wirklich Angst, dass man mir nicht glaubt. ch merke immer mehr, dass er wirklich geschafft hat über die Jahe irgendwelce Dimnge einzureden. Ich fühle mich schon wirklich schuldig an allem.

Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu meinen Kindern, besonders zu meiner Tochter. Das was sie zu mir gesagt hat meint sie nicht so, sie hat es bei ihrem Vater / ihrer Oma gehört und spricht es einfach nach und weiss nichtmal was sie da sagt. Doch wenn ich bei dem Mann bleibe, dann wird sie auch lernen wie er mit Konflikten umzugehen. Ich versuche schon alles was in meiner Macht steht, dass meine Kinder andere Wege kennen lernen. Aber es hängt alles an mir. Ich habe auch Angst,dass ich irgendwann keine Kraft für das alles mehr habe.

Was soll ich nur tun? Er schlägt ja nun auch nicht mehr? Das letzte mal war vor der Geburt unserer Kinder. Aber der Umgang zwischen ihm und mir ist in jedem Fall ungesund für die beiden. Und Nachbarn haben eh schonmal das JA eingeschaltet, weil die sich Sorgen um mich gemacht hatten. Die bekommen das ja auch mit. Denn wenn wir uns nächtlich streiten ist das dann bestimmt auch mal zu hören.
Die Meldung beim JA lautete (anonymer Weise):

'Man höre ab und an, ausschliesslich in der Nacht, gedämpfte Laute aus der Wohnung. Frau XY (also ich) wirkt sehr isoliert. Herr XY (mein Lebensgefährte) wirkt sehr dominant und die Person, die die Meldung gemacht hat und deren Wissen nach auch weitere Anwohner, haben Angst vor Herrn XY. Dies ist auch der Grund weswegen um Anonymität gebeten wird.
An den Kindern kann man nichts nachteiliges erkennen. Aber die nächtlichen Laute lassen nicht eindeutig erkennen, dass die Kinder nicht vielleicht doch involviert sind.'

Dann stand da noch. Dass diese Meldung bereits 2x gemacht wurde und beim 2.Mal haben die uns dann wohl den Brief geschickt in dem die ihren Besuch angekündigt haben. Die kamen insgesamt 3x vorbei und danach war die Sache abgeharkt.

Ich denke mal, die wollten über einen längeren Zeitraum sehen, dass wirklich alles okay ist. Oberflächlich ist es das ja auch. Die Leidtragende bin ja zum Glück nur ich.

Vor allem würden die mich doch auch fragen, wieso ich damals nicht schon was gesagt habe, wenn ich mich jetzt plötzlich melden würde. Ich hab aber sowieso ein ganz komisches Gefühl wenn ich ans JA denke. Letztens erst habe ich im Bekanntenkreis einen Fall 'erlebt', wo einer Frau ihr Kind genommen wurde, weil sie krank ist. Bzw. man hat mir davon erzählt.
Ich hoffe, es hat jemand meine Geschichte gelesen. Ich hoffe es wirklich sehr.

Falls ja...danke.
 
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Hallo Tigerlily,

zusammengefasst wie ich gelesen und verstanden habe....

Du bist mit einem Lebensgefährten (Psychopath) zusammen, von dem möchtest dich gerne trennen. Hast Angst, JA nimmt dir aufgrund der Krankheit die Kinder weg, bzw. dein Lebensgefährte wegen der Krankheit.

Erstens du stehst im großen Vorteil, dass ihm die Kinder nicht unbedingt zugesprochen werden, weil er schon beim JA bekannt ist! Er hat schon 2 Anzeigen, die vorliegen. Zur Not hast vielleicht ja noch Zeugen, die bestätigen können wie er Verhaltensmäßig drauf ist.....

Bevor JA Kinder Inobhut nehmen dürfen, sind erst Möglichkeiten der Hilfe und Unterstützung auszuschöpfen!

Kann sein, dass sich hinter der Angst andere Motive verbergen, als nur die Angst, dass dir Kinder weggenommen werden?

Liebe Grüsse
 
Zuletzt bearbeitet:
Du bist nicht mit ihm verheiratet, also kann dir auch niemand die Kinder wegnehmen.
Bitte, bitte trenn dich von ihm. Dieser Mann macht die seelisch kaputt und von einer kaputten Mutter haben deine Kinder auch nichts Es kann dir nach einer Trennung nur besser gehen, denn deine Kraft brauchst du für andere Sachen als für so einen
unberechenbaren Mann! Viel Glück !
 
Kann sein, dass sich hinter der Angst andere Motive verbergen, als nur die Angst, dass dir Kinder weggenommen werden?

Liebe Grüsse

Vielen Dank für Deine Antwort. 🙂

Zu Deiner Frage am Ende, an was denkst Du denn da zum Beispiel? Denn bewusst ist mir da nichts. Aber oftmals ist es ja auch so, dass man sich nicht alles direkt eingesteht, bzw. vieles im Verborgenen liegt. Eine meiner (bewussten) grössten Ängste ist es, dass ich es aufgrund meiner Krankheit nicht schaffen könnte und sich meine Entscheidung zu gehen, sich am Ende als die falsche in dem Sinne erweist, dass das Schlimmste eintreffen könnte, nämlich dass meine Kinder nicht bei mir bleiben können.
 
Es gibt immer Gründe warum man sich von so einem Partner nicht vorzeitig trennt und jahrelang Handlungen duldet, die gegen die eigene Würde gehen....die Angst vor......Da verweilt man lieber in der Situation und erträgt es als etwas zu ändern...

Hab selbst eine Mutter, die lieber in der Situation mit King Kong verweilt ist als meine Schwester und mich zu packen und ihr Leben damals zu verändern. Ich habe sie desöfteren ermutigt sich zu Trennen vergeblich...was ich auf dem Tablett bekommen habe, waren Gründe-Ausreden aller Art.....
Ihr Sklavinnenprofil hat sie aus Ihrer eigenen Kindheit her und ist gewohnt wie Dreck behandelt zu werden und kann selbst nicht diese Gewohnheit brechen. Bei ihr war es unbedingte Wille zum Unglücklichsein und blinder Gehorsam gegenüber meinem Vater.
Hat schwer gefallen auf den Tisch zu hauen und ist lieber darunter gekrochen.😱

Irgendwie ähnelst meiner Mutter deshalb die Frage.....

Liebe Grüsse.
 
Zuletzt bearbeitet:
Du lebst mit einer tickenden Zeitbombe zusammen. Wie sollen deine Kinder da unbeschwert aufwachsen? Wenn du mit deiner Krankheit ein normales Alter erreichen kannst, warum machst du dir Gedanken darüber das man dir die Kinder wegnimmt. Jede alleinerziehende Mutter kann erkranken und ihr werden nicht vorher schon prophylaktisch die Kinder weggenommen. In dieser kranken Umgebung ist vorauszusehen, daß deine Kinder genauso psychopathisch werden wie dein Partner und seine Familie. Einfach unverantwortlich von dir noch an dieser Beziehung festzuhalten. Auch wenn er keine körperliche Gewalt mehr ausübt,er macht dich psychisch fertig und du lässt es zu. Zum Glück habe deine Nachbarn schon das Jugenamt involviert, sodaß er dort aktenkundig ist. Wenn du wirklich von ihm weg willst, werden sich Mittel und Wege finden dies in die Tat umzusetzen. Falls du weiter dort ausharrst, dann sieh wenigstens zu, daß deine Kinder dort wegkommen damit sie vor diesem psychisch Kranken sicher sind und mach dich weiter alleine zu seiner Zielscheibe. Du hast eine Verantwortung deinen Kindern gegenüber und ich glaube das du dich hinter deiner Krankheit versteckst um dazubleiben.

LG Punto
 
@ Dolphin1979

Ja das ist auch bei mir so, also ich wurde von meinen Eltern eigentlich genauso behandelt, wie jetzt von meinem Lebensgefährten.

Meine Mutter war manipulativ und hat meinen Vater gegen mich aufgehetzt, der anfangs noch zu mir gehalten hat. Doch es hat nicht lange gedauert, und sie hat ihn dazu gebracht mich zu schlagen. Mein Vater musste sich dafür immer einen antrinken.

Ich wurde nicht oft von meinem Vater geschlagen, aber wenn, dann richtig. Meine Mutter hat in mir immer so etwas wie eine Konkurrentin gesehen und hat mich psychisch aufs schlimmste gedemütigt um nicht zu sagen misshandelt. Im Grunde ist mein Lebensgefährte in einer Person das, was meine Eltern früher gemeinsam waren.
Ich habe den Kontakt vor 8 Jahren abgebrochen, und mein Vater hat es ein paarmal versucht, diesen wieder herzustellen, aber nun auch nicht mehr. Leg ich auch keinen Wert mehr drauf. Er wird eh immer emotional von meiner Mutter abhängig bleiben und nur auf sie hören und was sie sagt ist seine Bibel.

Eine Sache, die Du schreibst habe ich mich ich schon des öfteren gefragt, nämlich dass ich mir vielleicht selbst nicht erlaube glücklich zu sein. Vielleicht sitzt das in mir so tief alles, und ich habe die Behandlung meiner Eltern so verinnerlicht, dass ich tief in mir drin, der Überzeugung bin, dass ich es so verdient habe und das auch der Grund ist, weshalb ich ausharre. Aber wenn dem so ist, würde das ja bedeuten, dass es ewig so weiter geht. Und das darf es nicht. Aber ich habe Angst, dass es so sein könnte, denn im Grunde schiebe ich alles immer schnell beiseite. Immer wenn ein Streit beendet ist, heulke ich mich aus und dann schiebe ich es einfach weg, und es geht da weiter wo man aufgehört hat.

Ich hatte mir schonmal überlegt, ob es nicht so etwas gibt, wie eine stationäre Therapie, wo ich aber meine Kinder mitnehmen könnte. Für Drogensüchtige Eltern gibt es ja sowas schliesslich auch. Meine Kinder sind noch klein, jetzt wäre eine optimale Zeit sowas zu machen. Denn ich deke schon, dass es gut wäre, wenn ich sowas wie eine seelischen Beistand hätte, denn die Jahre mit ihm haben mich schon sehr geprägt und um mich wirklich zu trennen wäre entweder absoluter Kontaktabbruch nötig, denn sobald er vor mir steht überkommt mich mein altes Verhalten und ich bekomme Angst. Oder wenn dies nicht zu gewährleisten wäre, müsste ich zumindest irgendwo sowas wie Menschen um mich haben, die vielleicht sowas wie eine betreuende Funktion haben. An eine stationäre Therapie habe ich halt mal gedacht, weil man da direkt einen kompletten Neuanfang machen kann. Räumliche Trennung, und gleichzeitig aber auch Aufarbeitung des Erlebten und dass man eigene Muster erkennt und sowas. Aber wie gesagt, dies würde ich nur machen, wenn meine Kinder mitkönnten und dort den Kindergarten besuchen könnten und ich ihnen anonsten ein relativ normales Leben gewährleisten könnte.

Denn jetzt wo ich mir meinen eigenen Text selbst nochmal durchgelesen habe, ist mir erstmal nach längerer Zeit wieder bewusst geworden, wie extrem schlimm das eigentlich alles ist. (Wirklicher Wahnsinn ist das. Auch wahnsinnig von mir das mitzumachen, also gesund bin ich bestimmt auch nicht.) Was ich erlebe und besonders was meine Kinder unterschwellig ganz bestimmt mitbekommen. Aber wie die alten Muster durchbrechen? Jemand der das selbst gar nicht kennt würde sich denken: 'Ja, einfach gehen.'
Aber wenn man sowas durchgemacht hat...da ist das leider irgendwie einfacher gesagt, als getan. Vor allem schämt man sich auch sehr. Dass man sowas mitmacht, meine ich.

Ich hab das jetzt nicht ganz verstanden. Ist Deine Mutter noch immer in dieser Beziehung oder hat sie es dann doch geschafft auszubrechen und hat ihn verlassen? Wie lange war/ist sie denn mit ihm zusammen?
 
Liebe Tigerlily,

Deine Geschichte ist sehr traurig und ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie Du dieses Leben überhaupt so führen kannst. Mit einem Mann zu leben, der Dich geschlagen hat, mit Worten tief verletzt und der Dir Angst macht, ist das wirklich ein Leben, dass Du noch länger leben möchtest? Ich bin erst 25 Jahre und habe bestimmt nicht die große Erfahrung, aber alleine mein Menschenverstand sagt mir, dass dieser Zustand untragbar ist. Du sagst Dein Mann hat schreckliche Dinge erlebt als Kind und das ist fürchterlich, gar keine Frage. Aber das gibt ihm nicht das Recht andere Menschen auch schlecht zu behandeln. Immer wieder wird Gewalt damit entschuldigt, dass man selbst welche erlebt hat, aber diese Ausrede gilt nicht! DIR ist es auch nicht gut ergangen, schlägst DU deshalb andere oder quälst sie auf sonst eine Weise? NEIN tust Du nicht, jedenfalls hast Du nichts der gleichen erwähnt.
Abgesehen davon geht es Dir ja auch um Deine Kinder und alleine um sie zu schützen musst Du etwas an der Situation ändern. Es mag sein, dass Dein Freund seine Kinder wirklich liebt, aber so wie sich deine Schilderung anhört ist er eine tickende Zeitbombe. Was wenn er eines Tages komplett durchdreht? Ich will Dir jetzt nicht noch mehr Angst machen, aber Familiendramen gibt es leider oft genug und meist sind es die Kinder, die am Ende Schaden davon tragen und sei es nur um den Partner damit zu verletzen. Du hast Angst und das kann ich gut verstehen, aber hol Dir um himmels Willen Hilfe. Geh zu einem Anwalt und lass Dich beraten, wenn Du Angst hast, dass man Dir die Kinder nehmen könnte. Es gibt Beratungsstellen, die Du nutzen kannst, wenn es darum geht, dass Du Angst vor weiteren Übergriffen hast. Und nicht zuletzt musst Du Dir selbst Hilfe suchen, Du hast soviel Schmerz erfahren, dass kann niemand einfach wegstecken. Erst wenn Du lernst Dich wieder selbst zu schätzen und Dein Leben in die eigene Hand zu nehmen, kannst Du Deinen Kindern die Sicherheit geben, die sie brauchen.
Ich bin keine Psychologin und ich werde den Teufel tun und Dir jetzt zu irgendwelchen waghalsigen Dingen raten, aber ich rate Dir nicht länger einfach zu erdulden, was dieser Mann Dir und Euren Kindern antut. Ein erster Schritt wäre wie gesagt sich Rat bei einem Anwalt zu suchen und auch eine Therapie ist etwas, was ich Dir dringend ans Herz legen würde. Dort kann man Dir bestimmt auch weitere Anlaufstellen nennen, dafür bin ich nicht qualifiziert.

Ich wünsche Dir alles erdenklich gute (auch gesundheitlich) und hoffe das Leben wird für Dich und Deine Kinder besser werden. Du hast nur dieses eine Leben, lass es Dir nicht zerstören von einem Mann, der innerlich offenbar zu kaputt ist, um es genießen zu können und vor allem, um Dich glücklich zu machen. Das hast Du nicht verdient!

Beste Grüße
Dari
 
nochmal @ Dolphin1979

Und zwar wollte ich Dich ganz gerne noch etwas fragen. Haben sich für Dich aus dem, was Du mit Deiner Mutter und Deinem Vater (also dieser Mann war ja dann Vater auch, dem sie so ausgeliefert war, oder?) erlebt hast Probleme für Dein Leben ergeben oder mit Dir selbst als Perosn oder ähnliches? Würdest Du von Dir sagen, dass Dich das in irgendeiner Art und Weise geprägt hat?

Natürlich ist mir klar, dass ich Deine Erfahrungen und wie Du mit all dem umgegangen bist, nicht auf meine Kinder übertragen kann. Aber ich finde es schon interessant, hier mit jemandem zu 'reden' der indirekt beteiligt war/ist. Also nicht direkt involviert in all dem, aber doch nah genug, um vieles mitzubekommen. Denn ich kenne ja überhaupt keinen, der sowas wie ich erlebt hat. Und wie Kinder von solchen Eltern dies erleben kann man sich ja auch nur ausmalen. Ab wann ist Dir das eigentlich wirklich bewusst geworden was da abläuft?
 
@ punto60 (und auch an die, die diese Geschichte eventuell weiterhin interessiert)

Um diese Mittel und Wege geht es mir ja zum grössten Teil. Was kann ich tun, unter Beachtung dessen, was ich schon an Erfahrungen mit ihm in solchen Situationen (nämlich dass er alles tun wird um mich zu finden und mir auflauert, dass Polizei schon mehrmals involviert war, es aber nie dafür gereicht hat, dass da wirklich was handfestes bei rauskam und er es sowieso nicht einhält) gesammelt habe und genauso unter Beachtung der Erfahrung, dass meine Angst vor ihm so tief sitzt, sobald er auf der Bildfläche erscheint, bzw. dass eben seine reine Präsenz schon ausreicht um mich einzuschüchtern und mich in meinem Tun wanken zu lassen, aus schierer Angst und eben auch aus Erfahrung.

Insgesamt habe ich 8 mal die Polizei gerufen. Es fanden 3 Gerichtsverhandlungen allein wegen mir statt (einige andere noch wegen Körperverletzung von anderen Personen, Widerstandes gegen die Staatsgewat, etc.)die nicht das gebracht haben, was ich mir erhoffte. Es gab einstweilige Verfügungen, die er nicht beachtet hat. Und aufgrund dessen, dass er diese eben nicht eingehalten hat, musste er schon mehrmals in polizeiliches Gewahrsam, was ihn ABSOLUT NICHT abschreckt. Im Gegenteil, er meint dann zeigen zu müssen, wie sehr er auf die Staatsgewalten pfeift. Und es kommen Aussagen von ihm wie: 'Ppfff...haben die gedacht, die können mich jetzt damit einschüchtern? Meinen die jetzt, ich hätte Angst oder könnten mich mit ihren Uniformen beeindrucken? (Er hat übrigens eine besondere Ausbildung bei der Bundeswehr mal gemacht. Also kampftechnisch irgendwie.)

Er saß schon 6 Monate im Knast, wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt und versuchter schwerer Körperverletzung und Körperverletzung. Passiert ist das alles, als die Polizei mich aus seiner Wohnung damals befreit hat vor knapp 7 Jahren. Weil Weihnachten war, und er dann nach 3 Monaten in den halboffenen Vollzug verlegt wurde, wegen guter Führung und aufgrund dieser und weil Weihnachten nahte, erhielt er eine Weihnachsamnestie. Das war für mich unglaublich und unerträglich, vor allem hat er mich damit 'überrascht' und meine Pläne durchquert, eigentlich hätte er nämlich keine 6 Monate gesessen sondern 1 Jahr.

Als das passiert ist damals, also als die mich aus der Wohnung da befreit haben, kamen die mit 4 Streifenwagen, haben ihn mit diesem Pfeffergas besprüht, und 5 Polizisten sind auf ihn drauf, und man hat echt gemerkt, dass die Angst vor ihm haben (die waren aber auch alle sehr jung, die hätten mal jemand erfahrenes schicken sollen). Trotz der Anzahl der Polizisten und des Sprays haben die ihn nicht ruhig bekommen. Und er ist ohne zu zögern auf die los. Sogar vor der PolizistIN hat er nicht halt gemacht.

Ich hab ihm dann zugerufen, dass er mitgehen soll, es hat doch keinen Sinn was er da veranstaltet. Und da hat er sich plötzlich ergeben.

Das war eine der vielen einstweiligen Verfügungen. Und er war die Nacht in Polizeigewahrsam. In der nächsten Nacht stand er bei mir vorm Fenster. Ich hatte extra Nachbarn Bescheid gesagt, dass die bitte die Polizei rufen, wenn die was hören, weil ich kannte das ja alles schon. Und er selbst hatte mein Handy zerstört und das Telefon samt Buchse aus der Wand gerissen, während ich die Polizei rief als der Vorfall passierte, den ich gerade beschrieb. (Den Anruf hatten sie zum Glück zurück verfolgt.) Als er dann am Fenster stand bei mir, bin ich direkt hoch zu den Nachbarn und keiner hat aufgemacht, nichtmal die Polizei hat jemand gerufen. Und die HABEN mich gehört. Aber es wollte sich wohl keiner Ärger mit ihm einhandeln. Und so läuft es irgendwie immer ab.

Als er den Haftbefehl damals hatte, eben wegen der gerade beschriebenen Sache, also als die Vehandlung durch war, kamen die mit so einem Sonderkommando. Da standen dann plötzlich ein paar Männer vor der Tür, die aussahen wie Arnold Schwarzenegger mit Hunden zusätzlich, falls er flüchtet.
Sie haben ihn in der Wohnung angetroffen, im Wagen hatten sie ihn nach 2 1/2 Stunden.

Ich frage mich wirklich, wieso man bei so einem Mann keinen Polizeischutz bekommt oder sowas. Also ich meine ich. Immer wenn er auf der Bildfläche erscheint, können die immer erst was machen, wenn wirklich was passiert ist. Und DAS WEISS er. Er weiss ganz genau, wann die ihm was können und wann nicht. Und selbst wenn die ihm was können, ES IST IHM EGAL. Er lässt sich von gar nichts beeindrucken.

Und nun ist es so, dass er weiss, dass er mich mit seinem ganzen Auftreten so eingeschüchtert hat, dass er gar nichts mehr machen muss. Ich Blöde bleibe doch bei ihm, denn meine Erfahrung hat mir bis jetzt gezeigt, dass ich es bis jetzt nicht geschafft habe ihm zu entkommen.
Ich bin übrigens mal in eine andere Stadt gegangen. Ich bin ins knapp 300km entfernte Köln in ein Frauenhaus. Dort werden keine Auskünfte über die Personen gegeben und es dürfen keine Männer rein. Es weiss auch niemand, dass es ein Frauenhaus ist. Also die Adresse ist geheim, meine ich damit. Man findet es nicht im Telefonbuch. Wär ja auch witzlos. Es wird dort sogar Telefondienst gemacht, damit nicht irgendjemand unbeaufsichtigt ans Telefon dort kann und versehentlich oder beabsichtigt etwas ausplaudert. Und das Ende vom Lied: Nach 8 Tagen an einer Kreuzung, ich kam gerade vom Amt, zieht mich jemand ins Auto. Tja, das war das Ende von meine damaligen Plänen und eigentlich habe ich an dem Punkt auch irgendwie aufgegeben und irgendwie gedacht, der findet dich eh immer, denn das hat er ja bis jetzt immer getan. (Vor allem ich habe keinerlei Verbindung zu Köln, ich habe Köln nicht als meine Lieblingsstadt erwähnt, oder ähnliches. Und ich frage mich bis heute,wie er das gemacht hat. enn er hatte nicht den geringsten Anhaltspunkt dass ich da sein könnte.)

Was mich auch wundert ist, als das JA von unseren Nachbarn benachrichtigt wurde, hatte ich ein bisschen die Hoffnung, dass die ihn so eingehend überprüfen, dass die auf seine Vorstrafen und weshalb er die hat aufmerksam werden und die vielleicht von selbst kapieren, in was für einer Situation ich bin (oder es zumindest vermuten oder in Erwägung ziehen). Aber anscheinend werden die über Vorstrafen und deren Sachverhalt nicht informiert. Ich hatte immer gedacht Behörden hätten zu all dem Zugang und hätten Akteneinsicht in alles, wenn sie wollten.
 
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