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Hilfe- ich befürchte mein Kind wird gemobbt

Guten Abend,
Ich habe die Befürchtung mein Kind könnte in die Mobbing-spirale fallen und steht am anfang ein Mobbing-opfer zu werden.
Mein Kind war schon immer sehr harmonisch gestimmt und versuchte jedem zu gefallen. Freunde fand es auch immer sehr schnell und das auch schon im frühen kleinkindalter. Wir zogen dann um und es fand ein schulwechsel statt, von klasse 1 in 2. Zu den winterferien ging es dann schon in klasse 1 zurück. Noch vor der Versetzung in klasse 1 wurde eine Dyskalkulie festgestellt und die Lehrerin hat unfassbar viel druck ausgeübt, gepaart mit unheimlich krassen Sprüchen vor der klasse wie z.b "du bist das schlechteste Kind aus der klasse" .
Mein Kind verlor das Selbstvertrauen und wurde sogar 12 Monate bei einem kinderpsychologen therapiert. Die neue klasse sowie Lehrerin waren soweit in Ordnung, es gab klar immer mal Streit unter den Kinder aber alles im grünen Bereich.
Dieses Jahr fand der grosse schulwechsel statt von klasse 4 zu 5. Mein Kind ist unfassbar zufrieden auf der neuen Schule, hat sogar in Mathe eine eins geschrieben, auch die anderen Fächer schneiden mit guten Noten ab. Es hat Freunde gefunden.
Ein Kind aus der Grundschule ist mit gewechselt. Zu diesem Kind fand immer schon ein schwieriges Verhältnis statt, mal war es ok aber meistens mochten die beiden sich nicht, rückblickend gesehen gab es aber auch dort schon die ein oder andere Aussage, die ich wohl noch ernster hätte nehmen soll. Dieses kind hat mein kind öfter degradiert wenn es in Mathe hilfsmittel nutzte oder mehr mitschrieb, als es die anderen durften (weil die zahlen im kopf einfach verschwinden). Seit der neuen Schule höre ich nur negative Aussagen über dieses Kind, es muss wohl stark auffallen in der Klasse. Generell sei die klasse abrr wohl allgemein sehr laut und störend. Mein Kind sitzt mit diesem Kind an einem Tisch, klagt öfter über Störungen dieses Kindes während des unterrichts, traut sich aber nicht der Lehrkraft bescheid zu geben.
Zuerst hatte ich das nicht so sehr ernst genommen aber dann kam ein Vorfall, der mich nicht los lässt. Es gibt eine whatsapp Gruppe von den Kindern, dort ist die ganze Klasse vertreten. Mein Kind hatte mit einem anderen Kind einen Streit weil dieses Kind in der klasse erzählte das niemand mein kind möge und alle wollen, das es geht... die beiden haben sich schlussendlich blockiert um sich aus dem Weg zu gehen. In Gruppen allerdings gilt die Blockierung nicht, so kam es innerhalb dieser Gruppe unter diesen beiden Kindern wieder zum Streit. Das Kind aus der Grundschulzeit mischte sich dann ein, es folgten einige sprachnachrichten gegen mein kind. Ab dem Moment wo ich mir alles durchgelesen und angehört habe hat mein Kind überhaupt nicht mehr weiter darauf reagiert und die anderen beiden Kinder machten weiter, auf Kosten meines Kindes. Es sei neidisch und es wird nun der Gruppe verwiesen, es sei ein Fake-Freund/in und alle sollen wissen was es für ein Freund/in ist. Ausserdem nervt es. Alle Kinder in der Gruppe waren Admins, meines dann nicht mehr. Ein Rauswurf folgte zwar nicht aber mir gefiel der weitere Verlauf überhaupt nicht. Ja, zu Beginn des streites hat mein Kind in gewissen Punkten auch etwas überreagiert und darüber haben wir auch gesprochen, es würde sich auch gerne noch bei dem Kind mit dem ersten Streit dafür entschuldigen, ist ja aber aktuell blockiert und es sind ferien. Ich hatte dann (scheinbar zu schnell) Kontakt zu den Eltern aufgenommen aber die fanden das Verhalten ihrer Kinder soweit in Ordnung. Schlussendlich wurden die sprachnachrichten und Texte aber dennoch gelöscht und mein Kind wieder zum Admin ernannt. Ebenso sollte es wohl Konsequenzen geben.
Ich habe grosse Sorge dass das nun der Beginn einer mobbingsituation ist.
Mein Kind weiss dass es sich wehren darf, dass es Grenzen setzen darf und für sich einstehen darf aber in diesen Situationen fehlt dann einfach der Mut.

Ich sitze nun hier und das ganze lässt mich nicht los, nach der ersten mobbingsituation unter der Lehrerin hatte mein Kind schon suizidale Gedanken, ich habe heute wieder Züge erkannt die es damals ebenfalls zeigte wo das Selbstwertgefühl den Bach runter ging.
Das nächste Desaster ist, nach den Ferien fährt die Klasse auf Klassenfahrt, sofort am ersten Schultag.
Mein Rat ist, dass es sich an die engsten Freunde halten soll, ich werde versuchen das Selbstvertrauen noch etwas zu stärken, es zu ermutigen sich Hilfe bei den Lehrern zu holen.
WhatsApp verbieten möchte ich nicht, ich möchte es nicht durch mich zum Außenseiter machen.

Ich weiss auch gar nicht wie ich da weiter verfahren soll. Ich habe meinem Kind nun gesagt es soll in den nächsten 2 Wochen nicht auf diese Kinder reagieren aber was ist nach den Ferien?
Wie würdet ihr das ganze einstufen ?
 
Naja.....

Du hast da schon große Mitbeteiligung, bei den Gefühlen deines Kindes gilt als oberste Priora, es muss ja nicht schwer haben, es soll alles eben sein und so bleiben. Wenn nicht, dann muss der Arzt her...

Nun lernst du dem Kind hoffentlich erstens: zu ertragen, dass man Mobbing VERSUCHT. Zum Mobben gehören zwei Rollenmuster- eines hat der Mob über, eins der Gemobbte- man kann nicht jeden mobben, bei manchen läuft das ins Leere, warum bei deinem Kind nicht? Begreifst du, was ich sagen will?

Das Mobben soll deinem Kind schnurzegal sein, so was machen keine normalen Leute, das verklickere deinem Mädchen. Was kann es dafür, dass manche so ticken, die brauchen Mitleid, denen müsste man helfen, dass sie wieder halbwegs auf die Reihe kommen. Dein Kind soll nachdenken und überlegen, was der braucht, damit er aufhört so zu ihr zu sein. Oft hilft schon, wenn man zum Obermobber umgänglich und friedlich ist, gutmütig, neutral, ohne Angst vor dem.

Bei dir fängt das an. Dein Kind beobachtet dich, es wartet, wie man darauf reagieren muss. Du und dein Kind, ihr seid allen Mobbern der Welt weit überlegen. So reagierst du richtig. Nicht: Hilfee, das ist unerträglich...!!!
Ihr läuft vor denen davon, ihr ruft nach Unterstützung, ihr tut, als wären das Monster, die euch fressen. Es sind kleine, mikrige Mobbileins, denen das zur Zeit einfällt. Nachher halt nicht mehr, nachdem das unspannend geworden ist und furchtbar doof, weil ihr nicht einsteigt drauf.
 
Unser Nachbarbub hatte 120 Kilo mit 12 Jahren, noch dazu kam er aus Bosnien, natürlich wurde er deshalb arg in die Mangel genommen und gespottet, gehänselt, ihm das Kameradschaftsleben sehr schwer gemacht.
Ich konnte ihm beweisen, wie er das in den Griff kriegt, wie das funktioniert. Nicht weinen, nicht boxen ( ein Box von ihm hat einen Klassenkameraden ins KO geschickt) , nein, nichts von dem. Lass sie los, geh lernen und sei ruhig, besonnen, friedlich, so lang, so oft wie nötig, bis sie das lassen und ob du es glaubst, oder nicht, sie werden das lassen. Du musst in dir friedlich ruhig stehen bleiben, bis das alle kapiert haben, dich kann man nicht mobben. Das war auch so.
 
Hallo,

Ich kann eure Situation gut nachvollziehen, bei mir gab es in dem Alter auch ständig solche Vorfälle.

Deine Sorgen sind natürlich absolut berechtigt.
Ich glaube, da hilft jetzt gerade nichts außer abwarten. Schauen wie sich das Ganze so die Wochen nach den Ferien verhält/entwickelt.
Das mit der direkt anschließenden Klassenfahrt nach den Ferien ist natürlich auch eine sehr unpassende und schwer einzuschätzende Situation.
Wie geht es denn deinem Kind gerade? Was hat es selbst zu der bevorstehenden Klassenfahrt gesagt, möchte es denn überhaupt mitgehen?

Aber jetzt mal für den Fall der Fälle:
Falls es nach den Ferien zu einer ernsthaften Problematik kommen sollte und es wirklich ausartet, möchte ich dir aufgrund meiner Erfahrungen eins raten:
Mobbingattacken ignorieren hilft leider im Normalfall nichts. Egal wie man auch versucht freundlich und friedlich zu sein & die blöden Bemerkungen einfach wegzustecken, es bringt nichts. Sie werden dadurch nicht aufhören. Gerade wenn die Kinder z.B schon zuvor nie so richtig miteinander auskamen, und da schon eine grundlegende Antipathie besteht ist es sehr schwer denke ich.

Du meintest ja, dein Kind würde sich gerne noch bei dem Kind mit der ersten Streitsituation entschuldigen, das wäre natürlich auch erstmal eine Option, das zu machen und zu sehen ob sich das nicht eventuell nachdem sich alle über die Ferien ein bisschen abgeregt haben, wieder einränken lässt.

Ansonsten wenn das nicht möglich ist und die Kinder nicht aufhören sollten:
In der 5ten Klasse würde ich dir dann tatsächlich eher raten, die Lehrer/Vertrauenslehrer miteinzubeziehen, vorallem wenn dem Kind selbst der Mut fehlt für sich einzustehen.
(Sofern die auch kompetent genug erscheinen & ernsthaftes Interesse daran haben, für ein angenehmes Schulklima zu sorgen, das ist ja leider auch nicht auf jeder Schule der Fall)
Dann wäre es bestimmt möglich, erstmal ein Gespräch mit den Lehrkräften, deinem Kind und Dir zu vereinbaren. Dass man sich zusammensetzt & über verschiedene Möglichkeiten/Vorangehensweisen spricht. Vielleicht haben sie auch eine passende Idee, dein Kind nebenbei noch seelisch zu unterstützen, ein Vertrauenslehrer vielleicht, an den es sich wenden kann wenn ihm/ihr was auf dem Herzen liegt.

Vorallem wenn du merkst, dass es deinem Kind psychisch zu schaffen macht. Dann ist es definitiv sinnvoll, sich Hilfe zu holen. Ansonsten ist eventuell ein Klassenwechsel möglich wenn sich nichts bessert?

Auf jeden Fall finde ich es klasse, dass du dir so Gedanken machst und dein Kind so unterstützt, ich finde auch du hast bislang richtig reagiert.

Ich wünsche euch alles Gute.
 
Der Wechsel zur weiterführenden Schule ist eine schwierige Zeit; die Gruppe muss sich neu finden und jedes Kind seinen Platz "erkämpfen". Die Auseinandersetzungen, die da heutzutage in den WhatsApp Gruppen stattfinden, fanden früher auf dem Schulhof statt. Ich kenne dieses "Kräftemessen" ebenfalls von beiden meiner Kinder; diese WhatsApp Gruppen sind die Pest. Das geschriebene (oder per Sprachnachricht ewig repetierbare) sowie ja vor der kompletten Gruppe gewechselte Wort hat eben ein ganz anderes Gewicht als früher der Knuff oder der Streit zwischen einigen wenigen auf dem Schulhof. Ich glaube trotzdem, dass man seinem Kind keinen Gefallen tut, es davon auszunehmen, so wie du es ja auch schon empfunden hast.

Wichtig ist, dass dem Kind bewusst ist, dass es eben tatsächlich so ist: Wer schreibt, der bleibt. Das kann man nicht so ohne weiteres ungeschehen machen, und wenn man bei irgendwem auf dem Kieker ist, bietet man damit uU auch Angriffsfläche.

Ich an deiner Stelle würde aufmerksam bleiben aber, wenn du kannst, nicht von vornherein überbesorgt. Ich denke, dass dein Kind das auch spürt und evtl erst recht verunsichert ist, wenn du unterbewusst signalisierst, dass Gefahr im Verzug ist.

Mit meiner jüngeren Tochter war die Ausgangssituation ähnlich; sie ist eher introvertiert und kam aus einer eh schon psychisch angespannten Situation auf die neue Schule, ohne ihre Freunde, während alle anderen eine oder mehrere Personen hatten, an die sie sich halten konnten. Ich habe das auch als eine ganz ätzende Zeit in Erinnerung. Den Störenfried am Tisch gab es ebenfalls, was aber dadurch relativiert wurde, dass alle 4 Wochen die Besetzungen durchgetauscht wurden, damit die Kinder sich besser kennenlernen konnten. Findet so etwas bei euch nicht statt? Evtl könntest du das sonst mal anregen.

Was die Klassenfahrt betrifft, würde ich die Lehrerin / den Lehrer mit ins Boot holen. Es wird auch für dich leichter sein, wenn du weißt, da ist jemand, der mit ein Auge drauf hat. Wir hatten damals auch ein Gespräch mit der Lehrerin, die das ganz toll gemanagt hat. Immer aufmerksam, aber soweit vertretbar hat sie die Kinder die Konflikte selbst regeln lassen. Trotzdem war ich froh zu wissen, sie hat mich im Hinterkopf und wird mir Bescheid geben, wenn sie den Eindruck hat, dass Dinge sich verselbständigen und irgendwas komplett aus dem Ruder läuft (was übrigens am Ende nicht stattgefunden hat). Allerdings war sie auch ein ganz alter Hase mit hervorragender Menschenkenntnis, die ihre Pappenheimer ganz schnell kannte und Dynamiken sehr schnell durchschaut hat. Das war natürlich (auch in der bei uns extrem schwierigen Klasse) Gold wert.

Meine Tochter ist inzwischen in der 10. Klasse; der Anfang war tatsächlich kein Zuckerschlecken und sie hatte durchaus zu kämpfen. Natürlich haben wir im Hintergrund immer als Ansprechpartner zur Verfügung gestanden, das wusste sie auch, aber sie hat das nur ein- oder zweimal in Anspruch genommen und ansonsten selbst versucht, die Dinge zu regeln. Inzwischen hat sie ihren Platz gefunden und rückblickend finde ich, dass sie daran gewachsen ist.

Diese Erfahrung wünsche ich euch auch. Wer weiß, vielleicht bietet die Klassenfahrt ja auch ganz unerwartete Chancen für dein Kind. Man begegnet sich ja doch nochmal in einem anderen Kontext als in der Schule. Bei uns war es auch so, dass auf Klassenfahrten keine Handys mitgenommen werden bzw nur im Notfall benutzt werden durften. Das heißt, die Kinder können und müssen sich in der Gruppe auch mal persönlich auseinandersetzen und können sich nicht hinterm Handy verstecken. Viele sind da plötzlich ganz klein mit Hut. Evtl bietet sich für dein Kind hier auch die Gelegenheit zur Entschuldigung bei dem anderen Kind.

Ich drücke euch die Daumen!
 

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