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Hauptsache gesund?!

  • Starter*in Starter*in Turboprinzessin
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Turboprinzessin

Gast
Ich habe nie verstanden, warum alle immer sagen, wenn ein Baby geboren wird: Hauptsache gesund. Ich meine, was soll das? Liebt man das Kind etwa weniger, wenn es behindert oder mit genetischem Defekt geboren ist?

Ich selber bin mit genetischem Defekt geboren der sich später bemerkbar machte. Habe ich nicht trotzdem ein Recht drauf, geliebt zu werden? Wenn mein Kind denselben Defekt bekommen sollte, werde ich ihn/sie auch sehr lieben. Ich verstehe nicht was das soll.
 
Der Spruch ist mehr als veraltet.

Aber mal davon abgesehen: Jeder wünscht sich erst mal ein (scheinbar) gesundes Kind. Das heißt aber nicht, dass man eins mit einem Handicap nicht lieben kann.
 
Naja mir wäre das auch sehr wichtig, dass es gesund wäre.

Wenn es das nicht ist, dann heißt es ja nicht, dass es krank für mich weniger wert wäre. Es wäre imemrnoch das wertvollste in meinem Leben, aber klar würde ich meinem Kind vorallem gesundheit wünschen.
 
Wenn die Formel so einfach wäre..ich liebe jedes kind,egal ob mit mit oder ohne Fehler..dann frag ich mich schon,warum so viele werdende Mütter pro Pränataldignostik sind und immer weniger Kinder mit z.b.Trisomi 21 geboren werden.
 
Krankheiten oder Gendefekte können bedeuten, erschwerte Bedingungen im Leben zu haben. Eltern wollen meist nur das Beste für ihre Kinder und keinen besonders schwierigen Weg. Das hat aber nichts mit den Gefühlen zu tun. Oder ist es normal, dass behinderte Kinder von ihren Eltern weniger geliebt werden? Ich denke nicht.
 
Ich finde das nicht fragwürdig. Wünscht sich nicht jeder, dass sein Kind gesund zur Welt kommt und im besten Fall auch bleibt? Ich denke nicht, dass Menschen, die diese Aussage treffen, damit sagen wollen, dass ein Kind mit körperlicher oder geistiger Behinderung nicht das gleiche Recht hat, geliebt zu werden.
 
... warum alle immer sagen, wenn ein Baby geboren wird: Hauptsache gesund. Ich meine, was soll das? Liebt man das Kind etwa weniger, wenn es behindert oder mit genetischem Defekt geboren ist?
Du hast schon recht mit der Frage !

Aus meiner Sicht hat diese Aussage in der modernen Medizin eine neue Bedeutung gewonnen.
Denn früher "musste" man nehmen, was die Natur uns wollte.
Denn der Spruch lautet in der Tat:
Sehe ich ebenso - der Spruch lautet nämlich eigentlich "Egal, ob Junge oder Mädchen, Hauptsache gesund" ...
Die moderne Medizin läßt es aber so aussehen, als könnte der Mensch die Natur mehr als sinnvoll beeinflussen.

Ich weiß wovon ich spreche, bin indirekt betroffen.
Abgesehen davon, treffe ich den ein oder anderen Menschen, wo ich mich frage, ob bei dem die Natur alles richtig gemacht hat 😉

Im Frühjahr dieses Jahres waren doch die Berichte in den Medien, wo die Tests zur Früherkennung von Trisonomie21 und anderen Gen-Defekten diskutiert wurden.

Toll...
unser "Führer" wurde mit seinem zähen, blauäugigen, blonden Wunschmensch verpönt.
Ist das heute etwas anderes ? :mad:

Gruß Hajooo
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe nie verstanden, warum alle immer sagen, wenn ein Baby geboren wird: Hauptsache gesund. Ich meine, was soll das? Liebt man das Kind etwa weniger, wenn es behindert oder mit genetischem Defekt geboren ist?

Sorry, man kann aus jedem kleinen Insekt ein grosses Säugetier machen.

Wenn ein Bekannter Vater geworden ist, sage ich auch:" Glückwunsch! Mutter und Kind wohlauf und gesund? Das ist ja das wichtigste!" Was ist daran falsch? Ich freue mich halt, dass Mutter und Kind die Geburt gut überstanden haben (und Vater einen ausgeben muss🙂)
 
Ich habe nie verstanden, warum alle immer sagen, wenn ein Baby geboren wird: Hauptsache gesund. Ich meine, was soll das? Liebt man das Kind etwa weniger, wenn es behindert oder mit genetischem Defekt geboren ist?

Ich selber bin mit genetischem Defekt geboren der sich später bemerkbar machte. Habe ich nicht trotzdem ein Recht drauf, geliebt zu werden? Wenn mein Kind denselben Defekt bekommen sollte, werde ich ihn/sie auch sehr lieben. Ich verstehe nicht was das soll.

Es liebt doch keiner sein Kind weniger, weil es krank ist oder Defekte hat.
Ich kann den Spruch jedoch verstehen.

Zum einen wünscht man seinem Kind, dass es gesund ist - und das sein Leben lang.
Zum anderen bedeutet schon ein gesundes Kind eine gewaltige Lebensumstellung. Ein krankes oder gar behindertes Kind kann das ganze Leben auf den Kopf stellen.
Mit Liebe oder Nichtliebe hat das nichts zu tun - eher damit, dass man sich natürlich gute Vorraussetzungen für die Zukunft wünscht und Krankheiten bedeuten nunmal Probleme.

Ich kenne zwei Mütter, die behinderte Kinder haben, beide schwerst behindert.
Sie lieben ihre Kinder, gar keine Frage. Sie pflegen sie gerne, weil sie sie lieben.
Bei der einen hat sich der Mann verabschiedet, als er von der Behinderung erfuhr.
Bei der anderen halten die Eltern zusammen.
Aber eines haben sie gemein... Beide hatten in den letzen 10 bis 13 Jahren kaum einen Tag ohne ihr Kind. Beide haben seitdem keine Nacht mehr durchgeschlafen, beide haben kein Geld weil die Pflege alles auffrisst, sie nicht arbeiten gehen können, und somit auch keine Rente.
Beide haben außer ihrem Kind kaum mehr ein eigenes Leben.

Bei aller Liebe zum Kind, das kann halt auch auf einen zukommen bei der Geburt des Kindes und dafür muss man auch die Kraft aufbringen können.

Das alles beinhaltet der Spruch.
 
Mit Liebe oder Nichtliebe hat das nichts zu tun - eher damit, dass man sich natürlich gute Voraussetzungen für die Zukunft wünscht und Krankheiten bedeuten nun mal Probleme.

Ich kenne zwei Mütter, die behinderte Kinder haben, beide schwerst behindert.
Sie lieben ihre Kinder, gar keine Frage. Sie pflegen sie gerne, weil sie sie lieben.
Bei der einen hat sich der Mann verabschiedet, als er von der Behinderung erfuhr.
Bei der anderen halten die Eltern zusammen.
Aber eines haben sie gemein... Beide hatten in den letzten 10 bis 13 Jahren kaum einen Tag ohne ihr Kind. Beide haben seitdem keine Nacht mehr durchgeschlafen, beide haben kein Geld weil die Pflege alles auffrisst, sie nicht arbeiten gehen können, und somit auch keine Rente.
Beide haben außer ihrem Kind kaum mehr ein eigenes Leben.

Bei aller Liebe zum Kind, das kann halt auch auf einen zukommen bei der Geburt des Kindes und dafür muss man auch die Kraft aufbringen können.

Das alles beinhaltet der Spruch.
Ja, das alles beinhaltet der Spruch !

Wenn ich mir aber Vorstelle, daß es aufgrund der heute "gewünschten" Frühdiagnostik meine Partnerin nicht geben würde :mad:

Wer bestimmt denn, welche Probleme lebenswert sein sollen ?
Wer garantiert mir, daß mein ungeborenes Kind mit Sicherheit diese Krankheit haben wird ?
Wer garantiert mir, daß mein Kind nach der Vorsorge XY mit Sicherheit gesund zur Welt kommt ?
Wer nimmt mir die Entscheidung ab, die Schwangerschaft abzubrechen ?
Wer garantiert mir, daß mein gesundes Kind gesund bleibt ?

Hier kommen die Schattenseiten einer Präzisionstechnik zum tragen:
Je genauer + präziser ich ein Loch bohren kann, umso größer wird die Möglichkeit zur Ungenauigkeit.
😱

Ja und was denken die meisten hierbei:

Bei der einen hat sich der Mann verabschiedet, als er von der Behinderung erfuhr.
Bei der anderen halten die Eltern zusammen.
Aber eines haben sie gemein... Beide hatten in den letzten 10 bis 13 Jahren kaum einen Tag ohne ihr Kind. Beide haben seitdem keine Nacht mehr durchgeschlafen, beide haben kein Geld weil die Pflege alles auffrisst, sie nicht arbeiten gehen können, und somit auch keine Rente.
Beide haben außer ihrem Kind kaum mehr ein eigenes Leben.

Das ist sehr schlimm, zum Glück ist das mir nicht passiert, drehen den Kopf weg und wenden sich teilweise ab.

Leider ist es hier schwer sich richtig zu verhalten, ich kann aber hier meinen Beitrag leisten, indem ich darauf Hinweise, daß es auch ein Leben mit der Behinderung gibt, dieses seine eigene Normalität hat und ein Teil unserer Gesellschaft ist.

Gruß Hajooo
 
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