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Glaubenskrise

  • Starter*in Starter*in Sternenkindlein
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S

Sternenkindlein

Gast
Hi,
ich habe eigentlich schon immer an Gott geglaubt. Wieso kann ich gar nicht sagen. Er war halt schon als Kind einfach da.

Ich denke auch, dass ich nach christlichen Grundwerten lebe, auch die 10 Gebote akzeptiere ich.

Warum ich mich aber gerade als Christin sehe und nicht als Muslimin oder Jüdin kann ich gar nicht so genau sagen. Liegt vermutlich an der evangelisch geprägten Region aus der ich komme.

Also ich würde mich eigentlich vollkommen als Christin bezeichnen und überlege auch mich nun taufen zu lassen.

Allerdings gibt es da eine Sache: Ich akzeptiere die Bibel nicht so richtig. Da sind ein paar Auffassungen zu Homosexualität, die Rolle der Frau, Abtreibung oder Gewaltanwendung die ich nicht teilen kann.

Vor 2000 Jahren mag es gute Gründe gegeben haben warum eine Ehe nur zwischen Mann und Frau vollzogen werden sollte oder warum körperliche Züchtigung richtig war.

Aber doch nicht mehr heute.

Ich stecke also in einer Art Glaubenskriese: Meint ihr man kann trotzdem oder gerade deswegen ein (guter) Christ sein, weil man die Bibel eben auch kritisch sieht?

Und würde mich ein Pastor unter diesen Umständen überhaupt taufen?

MfG
 

Hallo Sternenkindlein,

schau mal hier: Glaubenskrise. Hier findest du vielleicht was du suchst.

tja die evangelischkirche sieht das nicht ganz so streng die taufen dich bestimmt

katholischekirche istja bisl strenger sehen das wieder anders taufen aber bestimmt auch jeden der will

wieder sprechen sich ja sowieso passen ja ihre meinung immer bisl der zeit an

und wen man es genau nehmen tut sind homos bei christen was schlechtes und bei den muslimen sind homos auch was schlechtes.
 
Man muss ja nicht unbedingt Christ sein im Sinne eines getauften Christen. Oder?

Man kann christlich sein ohne getauft zu sein. Wäre eine denkbare Variante.

Oder man ist religiös ohne zB einer bestimmten Religion amtlich anzugehören.

Der wichtige Kern ist doch einfach, dass man auf einen gerechten Gott hofft. Dies geht eigentlich grundsätzlich auch ohne jede Kirche. Aber eine organisierte Gemeinschaft kann schon durchaus sinnvoll und erbauend sein.

Was die Bibel angeht, so wirst Du fast keinen Theologen finden, der alles in ihr gut findet. Manche Stellen kann man wohl auch gar nicht mehr richtig verstehen. Fehldeutungen sind möglich im Gegensinne des oder der Autoren. Wenn mehr als einer an den Texten "mitgeschrieben" hat (was häufig der Fall ist), so ergibt sich zwangsläufig auch etwas Widersprüchliches. Manche Texte sind Mischungen aus Quellen, die sich um mehrere Jahrhunderte unterscheiden. Die Bibel hat also auch Ähnlichkeit mit der Vielschichtigkeit einer Zeitung und deren Redaktion (!).

Wenn Dein Verstand die Bibel im Sinne des religiösen Kerns interpretiert, sind ihre Aussagen meist sinnvoll, gelegentlich aber auch unsinnig. Das ist meine Erfahrung. Letztendlich sehe ich in der Bibel ein erbauliches Buch, das ebenso grundsätzlich nicht notwendig ist, aber eben einen angenehmen Bonus zum Verstandes- und Vernunftglauben darstellt.

Die meisten Pastoren hätten wohl kein Problem mit Dir im Hinblick auf eine Taufe.

Die Frage ist, was Du wirklich mit dieser Taufe bezwecken möchtest. Welche Absichten Du mit ihr verfolgst etc.
 
Sternenkindlein,

darf ich Dir antworten, auch wenn ich mir ebenfalls und auch immer wieder ähnliche Fragen stelle?
Glaubenskrisen gehören zum Leben eines Glaubenden, wie Lebenskrisen auch immer mal zum Leben von Menschen gehören, die nicht glauben.

Solche Fragen sind Zeichen, dass wir uns mit den Fragen unseres Lebens auseinandersetzen.

Wenn Du hier im Forum die Themen mit religiösem Inhalt liest, kannst Du unschwer erkennen, dass die Auffassungen auch glaubender Menschen oft meilenweit auseinander liegen.

Wenn ich dann ins Neue Testament sehe, dann sehe ich, dass es auch zu Jesus Zeiten durchaus sehr unterschiedliche Auffassungen zu diesen Fragen gab.

Jesus geriet immer wieder mit den frommen Juden aneinander, weil sie ihm vorwarfen, sich nicht an all die zahlreichen Regeln zu halten, die zu beachten der fromme Jude bemüht war.
Dagegen setzte er das Liebesgebot:

"Du sollst Gott lieben und Deinen Nächsten wie Dich selbst!"

Für mich ist das die Grundregel unseres Glaubens. Mehr braucht es erstmal nicht.
Ich glaube an einen liebenden Gott, der barmherzig ist und voller Güte und der uns nicht misst mit der Elle eines Scharfrichters. Diesen Gott verkündete Jesus.

Wir alle sind auf seine Gnade und Barmherzigkeit angewiesen. Und die sagt er uns zu.
Wir müssen sie nur annehmen.

Ich wünsche Dir, dass Du das kannst!

Burbacher
 
Also ich habe einen Mann kennengelernt. Dem zuliebe würde ich mich gerne evangelisch taufen lassen.
 
Also ich würde mich eigentlich vollkommen als Christin bezeichnen und überlege auch mich nun taufen zu lassen.

Allerdings gibt es da eine Sache: Ich akzeptiere die Bibel nicht so richtig. Da sind ein paar Auffassungen zu Homosexualität, die Rolle der Frau, Abtreibung oder Gewaltanwendung die ich nicht teilen kann.

Vor 2000 Jahren mag es gute Gründe gegeben haben warum eine Ehe nur zwischen Mann und Frau vollzogen werden sollte oder warum körperliche Züchtigung richtig war.

Aber doch nicht mehr heute.

Ich stecke also in einer Art Glaubenskriese: Meint ihr man kann trotzdem oder gerade deswegen ein (guter) Christ sein, weil man die Bibel eben auch kritisch sieht?

Und würde mich ein Pastor unter diesen Umständen überhaupt taufen?

MfG

Liebes Sternenkindlein,

die Taufe ist ein Zeichen, dass der Mensch Gottes Willen respektiert und für sich anerkennt und sich entschieden hat, Jesus Christus nachzufolgen.

Im NT finden wir etliche Hinweise auf die Taufe. Selbst Jesus lies sich taufen als Zeichen seines Gehorsams gegenüber Gott.

Ein Beispiel findest Du in Lukas 20 V. 29+30: "Das ganze Volk, das Johannes (der Täufer) zuhörte, sogar die Zolleinnehmer, unterwarfen sich dem Urteil Gottes und ließen sich von Johannes taufen. Nur die Pharisäer und die Gesetzeslehrer missachteten die Rettung, die Gott ihnen zugedacht hatte, und lehnten es ab, sich von Johannes taufen zu lassen."

Taufe ist nicht nur irgendein Ritual, auf dass man auch gerne verzichten könnte. Taufe ist gedacht für erwachsene Menschen, denen bewusst ist, dass er - der Mensch - Gottes Kind werden möchte. Der 1. Schritt ist die Bekehrung. Damit ist gemeint: Der Mensch ist sich bewusst, dass es notwendig für ihn ist, von der Sünde gerettet zu werden. Das Wort Bekehrung meint, dass der Mensch seine Verfehlungen vor Gott bekennt = dass er bisher ohne Gott gelebt hat. Eine bewusste Umkehr von Sünde, von dem Einflussbereich der Sünde, ist gemeint. Und Gott vergibt uns gerne unsere Sünde (1. Joh. 1,9). Wir dürfen Jesus im Glauben annehmen. Dies geschieht durch das Gebet (Joh. 1,2).

2. Wiedergeburt: Die Wiedergeburt meint Gottes Antwort auf das Gebet des Menschen. Gott nimmt dem ehrlich bekennenden Menschen die Sünden und erklärt ihn zum Kind Gottes (Joh. 1,12-13). Wiedergeburt ist ein Geschenk Gottes. Der Mensch wird zu einer neuen Schöpfung (2. Kor. 5,17). Dies ist der große Unterschied zu allen anderen Religionen: Die Christen, die eine Beziehung zu Gott haben, dürfen sich ihrer Rettung sicher sein. (Joh. 3,36 und 1. Joh. 3, 2-3).

Auch wenn Jesus selbst nicht taufte, gehört die Taufe mit zu Jesu Auftrag in dieser Welt (Joh. 4, 1-2). Seine Jünger haben in seinem Auftrag auch Menschen getauft.

Wir lesen in Kol. 2,12: "Als ihr getauft wurdet, seid ihr mit Christus begraben worden und durch die Taufe seid ihr auch mit ihm zusammen auferweckt worden. Denn als ihr euch taufen ließt, habt ihr euch ja im Glauben der Macht Gottes anvertraut, der Christus vom Tod auferweckt hat."

Durch die Taufe bringt der Mensch zum Ausdruck, dass das Sündige in seinem Leben gestorben ist und er nun als "neuer" Mensch für/mit Gott leben möchte.

Es ist also keine Voraussetzung für die Taufe, dass man die ganze Bibel versteht und alles gut findet. Wie man mit den Bibelstellen umgeht, mit denen man so seine Schwierigkeiten hat, dafür ist i.d.R. noch ein langes Leben da.

Und wenn Du zu einzelnen Bibelstellen Fragen hast, dann stelle sie.

LG, Nordrheiner
 
An und für sich stimme ich dir da sogar zu. In der Realität sieht es aber leider so aus, dass auch viele Babys/Kleinkinder getauft werden, welche kaum in der Lage sein dürften sich zu Gott zu bekennen.
 
An und für sich stimme ich dir da sogar zu. In der Realität sieht es aber leider so aus, dass auch viele Babys/Kleinkinder getauft werden, welche kaum in der Lage sein dürften sich zu Gott zu bekennen.

Die Taufe kleiner Kinder stammt aus dem Mittelalter. Damals geschah die Säuglings- und Kindersterblichkeit sehr zahlreich. Aus Angst, das könnte sich für das Seelenheil des Kindes nachteilig auswirken, wenn es vor seinem Sterben nicht getauft ist, führte zur Kindestaufe. Diese Sorge halte ich für unbegründet. Im Neue Testament lesen wir nur von der Segnung der Kinder.

In freien evang. Gemeinden (Freikirchen) gibt es nur die Erwachsenentaufe. Ich selbst lehne die Kindestaufe ab, weil ich da so wie Du der Meinung bin, dass einer Taufe die bewusste Entscheidung für Gott vorausgehen sollte.

Auch sehe ich eine Gefahr darin, dass Menschen, die als Baby getauft wurden, dazu neigen, ihr Christsein von diesem Ritual abhängig zu machen. Dabei wird der Prozess der Umkehr/Bekehrung schnell übersehen bzw. übergangen.

LG, Nordrheiner
 
Schon ganz interessant. Als Taiwanese wurde ich irgendwann mal schnell "nachgetauft" und konfirmiert. Macht mich das nun jetzt zu einem Christen?

Ein deutscher Freund von mir sagte mir zuletzt, dass er niemals getauft und konfirmiert wurde, weil seine Eltern wohl irgendwie "alternativ" waren.

Der Punkt ist wohl ganz einfach nur, dass ich kein "Christ" bin, und er kein "Nicht-Christ". Wir sind einfach Freunde. Das ist alles.

~~~

Und ja, ich durfte als Nikolaus durch die Dörfer ziehen und beim Grippenspiel den Josef spielen. Man kann also nicht sagen, dass ich nicht integriert wurde.

~~~

Ich würde sagen, dass Christen auch durchaus pragmatisch sind, und keineswegs ausländerfeindlich.
 

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