Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

Gefühlphobie

M

maskiert

Gast
Alle paar Monate gibt es in diesem Forum einen wirren Beitrag von mir zu lesen, so auch jetzt.

Der Titel sagt es bereits.
Es fällt mir schwer, Gefühle - besonders, die, anderer Menschen - zu ertragen.
Auch meine eigenen sind mir suspekt.
Ich wünsche mir, mal verliebt sein zu können und zu dürfen und geliebt zu werden.
Aber unter Menschen wird dieser Wunsch drangsaliert bis ins Nichts.
Ich mag es nicht, fremden Menschen ins Gesicht zu schauen, weil ich dann unweigerlich ihre Mimik sehen muss. Mag es nicht, selber angestarrt zu werden.
Ich finde bestimmte Typen von Menschen anziehend, aber gerade deren Gefühle versuche ich am stärksten zu ignorieren. Ich vermute, dass diese Menschen auch kein Interesse besitzen, meine Gefühle zu ertragen.
Ich brauche normalerweise 2 Jahre oder länger, bis ich mit jemandem halbwegs ohne Nervosität kommunizieren kann. Zuvor ist es oft der Fall, dass ich die Kontakte extrem schleifen lasse. Es tut mir zwar leid, aber für mich die einzige Möglichkeit der "Gefühlsbestrahlung" zu entkommen.

Auch bin ich nicht hübsch, was es den Menschen vielleicht erleichtert, mich ignorieren zu können. Jedenfalls glaub ich nicht, dass jemand bisher den Wunsch verspürte, mich an zu sprechen. Vielleicht auch, weil ich es nicht will, aber irgendwo versteckt doch möchte.

So ist es ein Kreislauf - irgendwie.
Ich würde gern ausbrechen, aber weiß nicht wie und weiß nicht, was dann kommt.
Als ich hier früher geschrieben habe, wurde mir geraten, einen Psychologen auf zu suchen. Aber das hab ich nicht gemacht, denn ein Psychologe ist ein Mensch und ein Mensch hat Gefühle.

Weiß selber nicht, was ich dann hier will. Vielleicht nur beschreiben, dass es solche, scheinbar hoffnungslosen Fälle gibt.

maskiert.
 

naramudi

Aktives Mitglied
Ich wünsche mir, mal verliebt sein zu können und zu dürfen und geliebt zu werden.
Aber unter Menschen wird dieser Wunsch drangsaliert bis ins Nichts.
Mach nicht die anderen für dein eigenes Unglück verantwortlich, sondern übenimm selbst die Verantwortung für dich und dein Leben. Es liegt an dir, dich zu öffnen, zu vertrauen und die wärmende Liebe eines anderen zu dir zu lassen. Du bist ein liebesfähiger Mensch, auch wenn du Angst vor deinen Gefühlen hast.

Du willst den Kreislauf durchbrechen. Dann weißt du ja bereits, was zu tun ist. Schicke sämtliche deiner negativen Gedanken in die Wüste und konzentriere dich auf dein Ziel. Springe über deinen eigenen Schatten. Trau dich. Hab keine Angst. Der Wunsch nach Liebe muss größer sein, als deine Angst davor, damit du diese überwinden kannst.
 
M

maskiert

Gast
Womöglich ist mein 'Wunsch nach Liebe' dann wohl nicht groß genug, scheinbar.
Ich weiß nicht wirklich, was zu tun ist - soll ich nun jedem meine Nummer andrehen, der mir "gefällt"...? Oder mich in sämtlichen Singlebörsen einquartieren? So ein Typ Mensch bin ich eigentlich nicht.
Und Menschen versuchen kennen zu lernen, um dann nur fest zu stellen, dass man niemals wirklich wichtig für sie werden kann, stellt für mich ein in den Ruin treiben meiner Seele dar.
Wenn man kein Mensch mit natürlicher Ausstrahlung und Schönheit ist, bleibt einem nur übrig, " sich zu ändern", sich zu öffnen, schön zu "wirken" oder die Berufung auf irgendwelche unwichtigen Eigenschaften, die Millionen andere auch haben. Wen interessieren dann noch die wirklich eigenen Eigenschaften, wenn keine Geduld aufgebracht wird, diese kennen lernen zu wollen.

Ich mache nur mich selbst verantwortlich für meine Situation. Mir ist bewusst, dass es mein eigenes Verschulden ist, wenn ich die Welt irgendwann nicht mehr (über-)lebenswert für mich gemacht habe.
 
K

Kleiner Freak

Gast
Du solltest ergründen, warum du diese Angst hast.
Ich glaube, ich weiß, was du meinst. Ich verstehe dich irgendwie aber ich bin mir nicht sicher, ob es das ist, was ich denke.
Dir fällt es schwer, Gefühle zu "ertragen". Nenn doch bitte eine Beispielsituation.
Ich mag es nicht, fremden Menschen ins Gesicht zu schauen, weil ich dann unweigerlich ihre Mimik sehen muss.
Glaubst du, jeden Menschen zu durchschauen? macht dir das Angst?
Viele Menschen verstecken ihre wahren Gefühle.
Oder sind dir diese "Gefühlswesen" zu unberechenbar, zu unkontrolliert?
Ich kann beide Seiten verstehen aber ich bin mir nicht sicher, ob das dein Problem ist.
Ich finde bestimmte Typen von Menschen anziehend, aber gerade deren Gefühle versuche ich am stärksten zu ignorieren.
Weil du diesen Typ Mensch besonders gut kennst oder umgekehrt?
Ich vermute, dass diese Menschen auch kein Interesse besitzen, meine Gefühle zu ertragen.
Ich neige auch dazu, das was ich denke und fühle auf andere zu übertragen aber die Wirklichkeit kann oft ganz anders sein.
Ich brauche normalerweise 2 Jahre oder länger, bis ich mit jemandem halbwegs ohne Nervosität kommunizieren kann. Zuvor ist es oft der Fall, dass ich die Kontakte extrem schleifen lasse.
Das geht mir auch so, weil ich mich vorher noch nicht sicher genug fühle, dann ist mir der Kontakt auf irgendeine Weise unangenehm.
Leider nehmen die meisten Menschen sich nicht die Zeit, weshalb auch ich ziemlich einsam geworden bin.
Jedenfalls glaub ich nicht, dass jemand bisher den Wunsch verspürte, mich an zu sprechen. Vielleicht auch, weil ich es nicht will, aber irgendwo versteckt doch möchte.
So ist das leider, wenn man den Menschen nicht offen genug ist...
Wenn man selbst unsicher ist, verunsichert man damit meistens auch andere. Sie finden kein Vertrauen in dir.
Ich weiß nicht wirklich, was zu tun ist - soll ich nun jedem meine Nummer andrehen, der mir "gefällt"...? Oder mich in sämtlichen Singlebörsen einquartieren? So ein Typ Mensch bin ich eigentlich nicht.
Da haben wir was gemeinsam. In der Hinsicht bin ich leider genauso ratlos wie du.
Und Menschen versuchen kennen zu lernen, um dann nur fest zu stellen, dass man niemals wirklich wichtig für sie werden kann, stellt für mich ein in den Ruin treiben meiner Seele dar.
Auch das kenne ich. Als ich es noch versucht habe. Entweder man passt nicht zusammen oder es gibt im Leben dieses Menschen andere Menschen, die ihm wichtiger sind etc...Ich glaube hier braucht man einfach irgendwie... Glück.
Wenn man kein Mensch mit natürlicher Ausstrahlung und Schönheit ist, bleibt einem nur übrig, " sich zu ändern", sich zu öffnen, schön zu "wirken" oder die Berufung auf irgendwelche unwichtigen Eigenschaften, die Millionen andere auch haben. Wen interessieren dann noch die wirklich eigenen Eigenschaften, wenn keine Geduld aufgebracht wird, diese kennen lernen zu wollen.
In diesem Punkt sprichst du mir aus der Seele. So ist es leider...

Hast du schonmal versucht, Menschen übers Internet kennen zu lernen, die deine Interessen haben?
 

Pirat

Mitglied
Kannst du denn beschreiben warum du Angst vor Gefühlen hast? Warum sie dir zuwieder sind? Was passiert wenn jemand weint? Oder dich anlacht? Kannst du die Gefühle deiner Eltern ertragen? Du brauchst keine Angst vor einem Psychologen haben. Er zeigt dir gegenüber keine Gefühle. Er wird dich nichtmal ansehn wenn du es willst.
 
M

maskiert

Gast
meine Angst vor Gefühlen egründen... ist wohl schwierig. Ich bin meistens schlichtweg überfordert, vor allem auch mit diesen "unterbewussten" Gefühlen. Ist wie eine Reizüberflutung. Selbst völlig "einfache" Dinge wie eine Verabschiedung am Telefon überfordern mich innerlich. 'Wenn ich mich nicht richtig verabschiede, bekommt mein Gesprächspartner dies und jene Gefühl über mich und lässt es mich spüren'. Kurze Schweigephasen am Hörer zB sind für mich schrecklich. Am schrecklichsten ist aber eben der direkte Kontakt.
Vielleicht rührt es daher, dass ich in meiner Kindheit oft dazu "angehalten" wurde, besser nicht zu weinen, wenn ich traurig war und habe so mit der Zeit Gefühlsausbrüche verbannt. Andererseits war ich schon immer ziemlich reserviert gewesen und konnte mit den Gefühlsausbrüchen anderer Kinder nie etwas anfangen.
Wenn jemand weint, kann ich damit nichts anfangen, kann schlecht trösten. Wenn jemand mich anlacht, hab ich mir angewöhnt, zurück zu lächeln, würd dann aber meistens lieber von der Bildfläche verschwinden.
Es ist nicht so, dass ich kein Mit"gefühl" empfinden könnte, dieses äußert sich nur meistens in seltsamen Momenten. Bei Tieren zum Beispiel, wenn man ahnt, dass sie kurz vor ihrer Schlachtung stehen oder sich unwohl fühlen. Es klingt verachtenswert, aber manchmal fällt es mir leichter, Mitgefühl für einen kleinen, toten Käfer auf zu bringen, als für jemanden, der heulend vor mir sitzt; da kommt "alles zusammen" und das wird mir dann zu viel.

Hallo kleiner Freak,

irgendwie beruhigend zu hören, dass es noch jemandem so geht.
Ich versuche die Gefühle dieser Menschen zu ignorieren, weil ich einfach stur befrüchte, dass es das Beste wäre, um einer Enttäuschung zu entkommen. Ich kann "Liebe" und "Verliebt sein" nicht einschätzen. Daran hängen so viele weitere Dinge und "Kleinigkeiten".
Habe vereinzelt versucht, Internetbekanntschaften zu knüpfen, teilweise hat das auch geklappt und daraus wurden mehr oder weniger Freundschaften. Auch wenn das, wie du geschrieben hast, eine Glückssache ist.

Hallo Pirat,

ich kann kaum beschreiben, was mich an dem Aushalten von Gefühlen stört. Wenn ich daran denke, fällt mir dazu ein grauer Nebel ein. Und vielleicht noch ein Brennen in der Magengegend, verbunden mit ankettender Betroffenheit.
meine Bedenken sind, dass ein Psychologe nichts mit mir anfangen kann und ich auch nicht weiß, nach welchen Gesichtspunkten, ich überhaupt einen Psychologen aufsuchen sollte bzw könnte. Und ich auch nicht wüsste, wie mir sowas helfen sollte.
Ich weiß, dass ich vielleicht wohl ein "Problem" hab, aber dieses Problem zu bekämpfen, hieße, dass ich meine ganze seelische Funktionsweise bekämpfen müsste.
 
K

Kleiner Freak

Gast
Ach so ist das... ich muss sagen, du sprichst Dinge an, die auch mich beschäftigen.

Selbst völlig "einfache" Dinge wie eine Verabschiedung am Telefon überfordern mich innerlich. 'Wenn ich mich nicht richtig verabschiede, bekommt mein Gesprächspartner dies und jene Gefühl über mich und lässt es mich spüren'.
Diese Verabschiedung geschieht für dich dann ganz bewusst und unselbstverständlich? Damit meine ich, dass du schon vorher darüber nachdenkst "ich werde mich jetzt verabschieden... da sage ich das und das... ich muss mich ja verabschieden sonst das und das...und er wird es danach auch...", während andere Menschen es spontan und selbstverständlich tun und in der Zeit, wo du diese Gedanken hast, noch ganz bei dem Thema sind, über das sie mit dem anderen reden.
Dasselbe trifft dann wohl auch auf bedanken oder grüßen zu.
Es ist für dich ein Zwang, eine Erwartung und dieser Zwang ist unangenehm.
So ist es jedenfalls bei mir.
Diese Erwartung könnte man ja eigentlich so schnell enttäuschen.
Denkst du dann auch manchmal ganz schreckliche Dinge im falschen Moment? Ich denke oft bei jemandem, den ich eigentlich nett fand und mit dem ich mir Mühe gab, ich könnte ihn jetzt die Treppe runter schubsen...
Solche Gedanken machen mir manchmal ziemliche Angst.

Kurze Schweigephasen am Hörer zB sind für mich schrecklich.
Klar sind die schrecklich. Man denkt, man hat irgendwas falsch gemacht.

Wenn jemand weint, kann ich damit nichts anfangen, kann schlecht trösten. Wenn jemand mich anlacht, hab ich mir angewöhnt, zurück zu lächeln, würd dann aber meistens lieber von der Bildfläche verschwinden.
Wenn Menschen mich anlachen oder vor mir weinen, kann ich auch schlecht damit umgehen. Ich weiß zwar, was in ihnen vorgeht aber ich fühle mich einerseits verantwortlich "ich muss jetzt irgendwas tun" und andererseits teilnahmlos. Vielleicht hebt dieser Zwang das ganze einfach auf.
"Dieser Mensch könnte doch selber, sonst ist er doch auch so "stark", wieso muss er mich damit jetzt belasten..." bei dem Anlachen bekomme ich meistens ein schlechtes Gewissen, weil ich das Gefühl habe, demjenigen dies nicht zurückgeben zu können oder weil ich es nur aus Zwang tue.

dieses äußert sich nur meistens in seltsamen Momenten. Bei Tieren zum Beispiel, wenn man ahnt, dass sie kurz vor ihrer Schlachtung stehen oder sich unwohl fühlen.
Das geht mir auch so. Ich empfinde sogar manchmal unerträgliche Trauer/Mitleid für kaputte Plüschtiere, die auf der Straße liegen, obwohl ich weiß, dass sie keine Seele haben. Oder indirektes Mitleid für eine Sache, die zerstört wurde, mit der sich jemand Große Mühe gab oder gute Absichten mit dieser Sache hatte.
Aber bei weinenden Menschen meist teilnahmlos. Ich weiß auch nicht, warum. Vielleicht, weil diese nicht so hilflos sind. Weil sie für sich selbst Verantwortung übernehmen können, kaputte Plüschtiere und Käfer aber nicht.

Ja es kommt alles zusammen. Einmal der Mensch an sich, das Verhältnis das man zu ihm hat, seine Gefühle, deine Gefühle... du suchst vielleicht nach Lösungen aber kannst sie dem anderen nicht mitteilen, du fühlst dich verunsichert, als wäre ein Chaos ausgebrochen. Das normale Verhältnis, das man zu dem Menschen hat, wurde in diesem Moment gestört.

Du solltest deine seelische Funktionsweise nicht bekämpfen. Du solltest sie nur etwas "umprogrammieren". Du solltest nicht davon laufen, sondern dich damit konfrontieren, um zu lernen, wie du damit umgehen kannst.
Wenn ich es schaffe mit Menschen, tiefgründigere Gespräche zu führen und über Gefühle zu reden, dann verschwindet meistens auch meine Angst vor ihnen. Dann erfährt man vieles, was man über sie nicht wusste und sie wissen auch, wie man selbst ist und man kann aufeinander eingehen. Meine Mutter weiß zb, dass ich beim Reden anderen nicht so gern ins Gesicht schaue, weil ich dann nicht gut nachdenken kann. Deshalb nimmt sie Rücksicht darauf.

Habe keine Angst vor der Liebe. Wenn dir ein Mensch wirklich etwas bedeutet, sind dir deine Probleme egal und du konzentrierst dich nur auf ihn. Das kann man sich nicht vorstellen aber ich denke, es ist so.
 

Anzeige (6)

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

    Anzeige (2)

    Oben