Da stehen sie jetzt alle und warten......
Wie war es? Wie geht es Dir jetzt? Der Körper hat doch jetzt alles was er braucht... es fehlt nur noch die Frage warum ich nicht einfach wieder funktioniere. Drängt mich in die Ecke. Ich mich. Aber es hilft nicht, setze ich mich in die Ecke und warte auf die absolute Kraft. Okay, es tröstet, sich immer wieder sagen zu können, dass es ein paar Tage dauert. Meine Vorstellung vor dem Wochenende war, Montag bist du wieder betriebsbereit. Die ganzen letzten Wochen bestanden aus Angst, dass dieser Zustand nicht enden wird. Mir geht es deutlich besser, aber ich Sehne mich nach dem ultimativen Kraftschub. Vielleicht ist es zuviel verlangt nach den ganzen Wochen. Vielleicht auch zu viel verlangt wenn normales Essen nicht möglich ist. Woher soll die Kraft dann kommen. Essen ist Ekel, Appetit und Gelüste irgendwie Seltenheit. Irgendwie bekannt, wird wohl Zeit für eine neue Spiegelung. Ein paar Pillen mehr und das Problem ist beseitigt. Es ist frustrierend und fördert die Ablehnung eines Körpers der einfach nicht tut wie er soll. Es ärgert mich. Sehr.
Aber ich hatte wirklich Unterstützung. Das war gut. Egal wie er ist und was war, ich hätte das nicht geschafft. Aber es sind ja auch seine Kinder. Auch andere Menschen, Menschen die ich vollgeheult habe. Ich brauchte die Worte so sehr - das es wieder gut wird. Ich konnte nicht mehr daran glauben und hing einfach fest an diesen Worten.
Mal frei, ohne Kinder, es war obendrauf so nötig. Dann holte er eins ab, brachte das andere mit und ich spürte wie genervt ich war als er da war. Ich zog mich raus, bis er ging. Da sind keine Gefühle, aber deutlich spürbar, dass selbst ausgesuchtes single-sein die richtige Entscheidung ist. Keine Kraft, um noch jemandem gerecht werden zu müssen -zu viel. Es fehlt auch nichts. Und doch die Frage, ob ich mir etwas vormache. Nein, es ist gut so wie es ist.
Erwartungen entsprechen, für den anderen da-sein. Erdrückend. Keine Kapazität.
Dieser Zustand der letzten Wochen löste permanent das Gefühl aus, fliehen zu wollen. Vor mir, vor meiner Kraftlosigkeit mit all seinen Konsequenzen. War Kraft da, versucht ich sie zu nutzen, um dann fest zu stellen, dass es nicht gut war. Kraft schonen war nichts-tun. Tatsächlich wäre auch das die Empfehlung gewesen. Okay, selber schuld, hättest du es nicht aus den Augen verloren. Aber in meinem Sein hat leider nichts bestand, dass nicht deutlich spürbar ist. Da war die Quittung.
Ich habe mir versprochen, ich schaffe heute etwas. Ich will wieder alles schaffen. Alles. Weil's mich nervt, ankotzt usw. Es wird nicht alles gehen, die kleinen Dinge werden mich wieder nicht zufrieden stellen. Eine To-Do Liste machen würde mich erschlagen. Krank sein ist Mist, über Wochen. Aufholen was alles liegen blieb. Ein doppelter Kraftakt. Aber die Krankenkasse hilft, nicht selbstverständlich, Hilfe haben zu dürfen.
Es ist eine grausame traurige Einsicht, dass der Körper nie so funktionieren wird, nie wieder ganz gesund wird. Ich gebe die Hoffnung nicht auf, andere Menschen sind weitaus schlimmer krank. Und würde ich meine Hoffnung aufgeben, würde ich nicht Dahinvegetieren wollen.
Aber ich spüre Erleichterung und Freude, dass es mir schon deutlich besser geht. Ich bin nicht Tod sterbenskrank, nur so viele unterschiedliche Schwachstellen im Körper. Es wird und es wird besser werden. Es hat z.b Jahre gebraucht um an den Punkt heute zu kommen, dass es ich seit Monaten schaffe, das AD regelmäßig zu nehmen. Aber das ist ein schon lang gut eingestellter Nebenschauplatz.
ich Frage mich, hätte ich Selbstfürsorge richtig gelernt, wäre ich dann heute so Mehrfach-krank? Ich empfinde es als schwierig das nachzuholen. Eine gute Einstellung wäre, was will mir mein Körper sagen, was braucht er. Aber die Ablehnung über seine mangelnde Funktion ist einfach größer. Ich wünsche ich könnte wohlwollender mit ihm und mir umgehen, aber wie? Mehr Selbstverständnis für mich, wie?
Aber dann ziehe ich Rückschlüsse aus den Worten von anderen Menschen. Erst sagten sie alles sei nicht gut, und dann Du hast zu hohe Ansprüche. Trifft nicht auf jeden zu, aber ich habe die Ansprüche verinnerlicht. Und denke alles muss jeden Tag 100%. Verinnerlicht bedeutet hier den Ansprüchen anderer gerecht zu werden. Der Druck ist groß, jetzt wo er nicht mehr von außen kommt, kommt er von innen, vor allem um es anderen Recht zu machen.
Morgen müsste wieder so viel funktionieren und mal wieder drängt es mich in die Ecke, den Ansprüchem Nicht gerecht werden zu können.
Für die, die solch einen körperlichen Zustand nicht erlebt haben, ist es verständlich nicht nachvollziehbar.
Was für ein kaputtes Ding man doch ist.
Das wird wieder.... könnte man sich sagen