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FOS CAS Klasse?

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Gast3333

Gast
Hallo,

ich war erst vor kurzem bei einen Infoabend bei einer FOS, bei der ich mich demnächst anmelden werde. Ich war bei den Infoabend im Technikabteil. Dort wurde u.a. angesprochen, dass die Schule als Schulversuch eine CAS-Klasse anbietet. Dies scheint eine Extra Klasse zu sein, wo man hingegen zur normalen Technik Klasse auch Taschenrechner verwendet und sogar einen eigenen Laptop zur Schule bringen soll, um dort mit Matheprogrammen zu Arbeiten. Hört sich auf den ersten Blick nicht schlecht an. Ich mag Mathe und mag es auch recht gern mit Computern zu Arbeiten. Nun kommen mir aber einige Fragen auf, die in den Vortrag leider nicht geklärt wurden, vielleicht geht ja einer von euch auch auf eine solche CAS-Klasse oder ist da besser informiert als ich. Eine Angst von mir wäre, dass der Mathe Unterricht dadurch vielleicht etwas vernachlässigt wird, wenn man sich da dort noch viel mit dem PC macht. Ist der Mathe Unterricht vielleicht qualitativ niedriger oder kommt die normale Klasse vom Stoff her weiter, weil diese sich nicht mit dem PC kram abgeben?
Ich frag mich auch noch, wie ich mir das alles vorstellen soll. Soll ich also jeden Tag zur FOS meinen Laptop mitbringen? In der FOS lassen kommt jedenfalls nicht in Frage. Ich meine, was wäre denn, wenn ich mir einen Virus hole, oder er einfach kaputt geht?
Was macht man genau mit diesen Programmen, mit denen man arbeiten wird?

Kennt sich da von euch jemand besser aus?
 
CAS-Systeme (Computer Algebra Systeme), egal ob auf Computer oder spezielle (teure) Taschenrechner, können viele Mathematik selbst. Dies klingt nach einer Erleichterung, führt aber letztlich dazu, dass die Schüler diese mathematischen Techniken nicht mehr erlernen. Ist halt genauso wie beim Taschenrechner: seit die Schüler die sehr früh in die Finger bekommen, erlernen sie das Rechnen kaum noch. Letztlich führt das dazu, dass das Verständnis dafür, was man da eigentlich tut in der Mathematik, stark leidet.

Sicher ist es schwierig für einen Schüler, zu erlernen, wie man (x+1)/(x²+2x+1) kürzt. Aber der Schüler kann es erlernen und ist dann in der Mathematik auch ein Stückchen weiter. Ein Schüler mit einem CAS-System gibt das einfach in seinen tollen Taschenrechner ein und es kommt 1/(x+1) raus. Stimmt, aber verstanden hat der Schüler dadurch gar nichts.

Ist halt genauso wie heute, wenn ein Schüler 0,2*0,03 rechnen muss. Er tippt es in den Taschenrechner, mit oder ohne Tippfehler, und er wird das Ergebnis glauben und treudoof vom Taschenrechner abschreiben, egal ob da 0,006 oder 17,3 bei rauskommt. (Für jemanden, der noch selber rechnen gelernt hat, wäre das unvorstellbar, die 17,3 kritiklos abzuschreiben.)

Alle denken, für die Schüler wird Mathe mit CAS einfacher. Und sicher, eine Kurvendiskussion, die einen ohne CAS ne Stunde kostet, macht das Ding ja heute samt Skizze mehr oder weniger von ganz alleine. Nur darf man sich dann natürlich nicht einbilden, dass die Klausur wie früher einfach nur lautet "Diskutiere die Funktion...!". Nein, für die Klausur bleibt dann natürlich nur über, statt die Techniken zu verlangen nun mit Textaufgaben zu prüfen, ob der Schüler überhaupt verstanden hat, worum es geht. Und das hat er dann natürlich nicht - letztlich wird das ganze dann für den Schüler meines Erachtens eher noch schwerer, es sei denn, der Lehrer stellt sich drauf ein und stellt nur noch totale Billig-Klausuren, die man mit ein bisschen auswendig lernen und völlig ohne Verständnis noch locker besteht.

Du merkst: das mag sich ja alles toll und modern anhören, aber zumindest ich halte das für eine totale Fehlentwicklung, sowas in der Schule einzusetzen.
 
Hallo Gast,

ich habe drei Jahre lang einen CAS-Taschenrechner genutzt.

Die Frage, ob man nun qualitativ schlechteren Unterricht hat, kann ich dir so nicht beantworten, da ich nebenbei Physik hatte und ich da keinen CAS verwenden durfte.
Im Vergleich zu Nicht-CAS-Kursen hat man schon mal andere Klausuren, da die Aufgabenstellungen zwingend andere Ziele verfolgen (müssen).

Nichtsdestotrotz gab es aber auch oft Aufgaben a la "Zeigen Sie (händisch und) nachvollziehbar, dass".
Dies war eigentlich der Punkt, wo man seinen CAS bei Seite legen musste.

Ich würde deshalb sagen: Man muss sein Handwerk auch händisch können und wissen was man tut.
Oft muss man dann aber Ableitungen, etc nicht mehr händisch und mit Zeitaufwand selbst berechnen, sondern darf es direkt in den Taschenrechner eintippen und das Ergebnis niederschreiben.
Für das gibt es dann aber wenig Punkte, weil wenig Eigenleistung.
Dafür gibt es dann für den Ansatz Punkte und joa.
Oft sind dann auch die Ansätze und Zahlen etwas komplizierter.

Deshalb ja.. Ich für meinen Teil würde sagen, dass ich es ähnlich gut kann, wie die ohne CAS.

Wie das dann bei dir genau wegen Computer und software ist, weiß ich nicht.

Was du bei einem Virus tun musst: Backup einspielen - dauert je nach Festplattengröße ein bisschen.
Aber ich würde dir nahelegen dich über die Möglichkeiten einen Virus einzufangen zu informieren.
 
@gast: hmm das hört sich gerade echt so an, dass so eine CAS Klasse doch eher schlecht wäre. Hast du denn selbst so eine CAS Klasse besucht oder weißt du konkret, dass es wirklich so ist?
Ich habe mir nämlich gerade auf einer Website einer anderen FOS (meine FOS gibt dazu leider keine Infos) ein FAQ zum Thema CAS Klasse durchgelesen. Dort heißt es u.a., dass das Rechnen ohne Hilfsmittel nach wie vor verlangt wird und dass die Schüler mehr als die Hälfte der Zeit ohne CAS arbeiten. Eine weitere Frage war, ob in den mehr die Bedienerfertigkeit als die Kenntnis der Mathematik zählt. Mit Bedienerfertigkeit ist denke ich mal der Umgang mit CAS gemeint. Die Antwort war nein und dass wie bisher das mathematische Wissen geprüft wird.
Als Vorteil von CAS wird beispielsweise an dieser FOS genant, dass man Aufgaben kontrollieren und Visualisieren kann, was sich ja eigentlich auch gut anhört. Ist deine Kritik gegenüber CAS vielleicht zu hart oder will die Website CAS einfach nur schön reden?

@polaris: da mit dem Virus meinte ich eher, was ist, wenn mein Laptop generell nicht mehr für den Unterricht einsetzbar ist (wegen Diebstahl, Unfällen oder sonstigen Sachen). Ich fand auch gerade Terme lösen und so Zeug immer schön an Mathe. Fällt das mit CAS dann eher weg? Ich hab ja jetzt schon einen Taschenrecher, aber dort muss man Terme ja immer noch selbst lösen, da dieser ja kein X rechnen kann.


Mir ist noch eine generelle Frage eingefallen. Bei uns an der FOS darf man ja scheinbar nur in der CAS Klasse taschenrecher und Rechenprogramme verwenden. Aber wie will man denn dann Logarithmen, Wurzeln und so komplexe Sachen lösen? Geht das denn überhaupt ohne Taschenrechner?
 
Sicher ist es schwierig für einen Schüler, zu erlernen, wie man (x+1)/(x²+2x+1) kürzt. Aber der Schüler kann es erlernen und ist dann in der Mathematik auch ein Stückchen weiter. Ein Schüler mit einem CAS-System gibt das einfach in seinen tollen Taschenrechner ein und es kommt 1/(x+1) raus. Stimmt, aber verstanden hat der Schüler dadurch gar nichts.

Hey!

Das sollte man nach der 8. Klasse können, nachdem die binomischen Formeln durchgenommen worden sind.

An deiner Stelle würde ich dir raten, diese Klasse nicht zu besuchen, sonderen den normalen Matheunterricht.
Schon alleine aus der Hinsicht, dass an vielen Unis und Hochschulen (zumindenst da wo ich bin) generelles Taschenrechnerverbot gilt! Ganz verboten!

Liebe Grüße!
 
Ich rate auch zu "normalem" Matheunterricht.

Man sollte lernen, die Ergebnisse eines Matheprogramms zumindest zu verstehen und dazu sollte man das Problem auch händisch lösen können. So unter dem Motto:" das kann doch nicht stimmen ???"
 
@christoph19

du sagst also, dass an hochschulen generell Taschenrechner verboten sind. In meinen Augen ist es gerade recht schlecht vorstellbar, dass man logarithmen, sinus, kosinus und tangens oder wurzeln ohne Taschenrechner ausrechnet. Oder geht das doch alles und das wird halt dann an Uni's verlangt? Ich glaub ich geh jetzt doch nicht in so eine CAS Klasse
 
@polaris: da mit dem Virus meinte ich eher, was ist, wenn mein Laptop generell nicht mehr für den Unterricht einsetzbar ist (wegen Diebstahl, Unfällen oder sonstigen Sachen). Ich fand auch gerade Terme lösen und so Zeug immer schön an Mathe. Fällt das mit CAS dann eher weg? Ich hab ja jetzt schon einen Taschenrecher, aber dort muss man Terme ja immer noch selbst lösen, da dieser ja kein X rechnen kann.

Mir ist noch eine generelle Frage eingefallen. Bei uns an der FOS darf man ja scheinbar nur in der CAS Klasse taschenrecher und Rechenprogramme verwenden. Aber wie will man denn dann Logarithmen, Wurzeln und so komplexe Sachen lösen? Geht das denn überhaupt ohne Taschenrechner?
Wenn etwas geklaut wird, dann solltest du zur Polizei gehen
Wenn er so kaputt geht, dann hast du ein Problem.

Es ist nur so: Das alles kann dir auch bei einem normalen Taschenrechner passieren.
Ja man könnte dir sogar kurz vor der Klausur das Federmäppchen klauen..

Es geht etwas in den Hintergrund, weil du oftmals direkt mit dem Taschenrechner arbeiten darfst.
Aber wie gesagt: Es gibt viele Aufgaben, in denen du nachvollziehbar rechnen musst.
Da musst du händisch, schritt für schritt deinen Gedankengang niederschreiben.
Deswegen kann ich die These, dass man den Hintergrund nicht mehr lernt, absolut nicht nachvollziehen.

Das merke ich auch daran, dass ich jetzt im Studium, in dem ich keinen CAS mehr verwenden darf, eigentlich genauso mitarbeiten kann und keine Probleme habe.

Wenn man wirklich nicht das Handwerk können müsste, dann müsste der CAS-Kurs ja besser sein.
So viel ich weiß, war das bei mir im Kurs aber nicht der Fall.

Ich war in einem der ersten CAS-Kurse, wo man eigentlich keinen Non-CAS-Anteil hatte (den die Lehrer aber durch die Fragestellung für unsere Zukunft trotzdem eingebaut haben).
Dieses Konzept wurde aber schon wieder umgebaut, dass man für einen teil jetzt den CAS abgeben muss.

Ich rate auch zu "normalem" Matheunterricht.

Man sollte lernen, die Ergebnisse eines Matheprogramms zumindest zu verstehen und dazu sollte man das Problem auch händisch lösen können. So unter dem Motto:" das kann doch nicht stimmen ???"
Das, so glaube ich, hängt aber viel mehr vom Typ, der vor dem Gerät hockt, ab.
Wenn der blind hinnimmt, dann bringt ihm auch das Wissen, wie es gehen würde nichts.
Hinterfragt er es aber kurz, so tut er das mit und ohne CAS.

---------

Wenn ich du wäre, dann würde ich nochmal nach dem genauen Konzept an deiner FOS fragen.
Das sollte dir die Entscheidung vereinfachen.

Und dann hänge ich dir noch die zwei Abiture an, die es letztes Jahr zu schreiben gab:
http://www.isb.bayern.de/download/12830/abiturpruefung_mathematik_2013.pdf
http://www.isb.bayern.de/download/12831/abiturpruefung_mathematik_cas_2013.pdf

Einfach mal vergleichen, wie sich die Aufgaben(stellungen) genau verändern.
Dann siehst du ja, ob das etwas für dich ist, oder nicht.

Was mir aber an deinem Text auffällt: Du bist dem sehr sehr skeptisch.
Ich glaube fast, dass der normale Kurs der bessere für dich ist.

Würdest du das "Ding" wirklich gut finden, so wärst du schon davon überzeugt.
Ich vergleiche es einfach mal mit Schuhen:
Entweder er passt direkt beim ersten Anziehen, oder nicht.

Schöne Grüße 🙂
 
du sagst also, dass an hochschulen generell Taschenrechner verboten sind.
wo eh nur noch mit variablen gerechnet wird, braucht man keinen taschenrechner.

dass die hochschulen generell keine taschenrechner erlauben, kann man so pauschal wohl nicht sagen, aber CAS-rechner werden wohl eher nicht erlaubt. die algebraischen umformungen, die in einer klausur verlangt werden, wird man von hand hinkriegen muessen. wenn aber in einer chemie-klausur irgendwelche werte auszurechnen sind, wird man das wohl mit dem taschenrechner machen duerfen.

In meinen Augen ist es gerade recht schlecht vorstellbar, dass man logarithmen, sinus, kosinus und tangens oder wurzeln ohne Taschenrechner ausrechnet. Oder geht das doch alles und das wird halt dann an Uni's verlangt?
och, das geht schon 🙂

aber ich bin wahrscheinlich einer der ganz wenigen, die sowas ohne taschenrechner machen. logarithmen allerdings normalerweise nicht und wenn ueberhaupt, dann eher nur in einfachen faellen, sinus und cosinus krieg ich wohl mit brauchbarer genauigkeit hin (ist aber laestig), und quadratwurzeln zieh ich normalerweise im kopf auf ein prozent genau, es lohntsich fuer mich nicht, dafuer einen taschenrechner suchen zu gehen.

aber nein, keine sorge, das verlangen die unis nicht 🙂
 
@polaris: Danke für die Links, die werde ich mir später mal anschauen. Ich möchte noch kurz was zu meiner Skepsis sagen. Zu beginn, als diese CAS Klasse vorgestellt wurde fand ich das schon interessant und ich konnte mir durchaus vorstellen daran teilzunehmen, da ich sowohl Arbeiten mit PC's, als auch Matheunterricht mag. Leider wurden bei dem Vortrag meiner Meinung nach zu wenig Informationen gegeben. Ich hatte dann eben Zweifel, ob dann der Matheunterricht nicht vielleicht weniger an Wert gewinnt und man nurnoch irgendwelche Formeln in den PC schmeißt. Nachdem hier auch recht viele anscheinend dagegen waren hat sich meine Skepsis verstärkt. Ich hinterfrage Dinge lieber, bevor ich dann in einer CAS Klasse sitze und dann eines meiner Lieblingsfächer, der Matheunterricht zum Teil verloren geht. Wenn ich aber deinen Beitrag so lese werde ich zu dem Thema schon wieder optimistischer.
 

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