Er verträgt keine Kritik

Hallo,

bin mit meinem Freund knapp 2 Jahre zusammen und wir leben auch zusammen.
Ein riesen Problem ist hier, dass er absolut keine Kritik vertragen kann und sich bei allem, was man als solches verstehen könnte, total ausflippt und hier wirklich immer ein Riesentheater gibt. Mit Gebrüll und Beldeigungen seinerseits bis ich halt irgendwann auch lauter werde oder die Flucht ergreife. Er geht dann oft in die Kneipe und ersäuft da seinen Frust, was das ganze dann noch schlimmer macht.
Also als Beispiel: Ich sage ihm mir fehlt Nähe (kuscheln) und er versteht es sofort als Angriff. Von wegen er macht nichts richtig, ist ein Looser, und alle halten ihn für schlecht. Ich darf eigentlich keine Empfindung äußern und erst recht keine offene Kritik. Jedesmal entbrennt daraus echt ein Megatheater, was mich langsam echt auszerrt. Ich habe keine Kraft mehr.
Meine Vermutung ist, dass das aus seiner ersten Ehe resultiert. Sie war wohl seine erste längere Beziehung mit Wunschkind und so. Die Frau hat ihn 2 mal betrogen. Er hat drunter gelitten. Auch darunter, dass er sein Kind dann nicht mehr so oft sehen konnte. Ich habe den Eindruck er hat das bis heute nicht verarbeitet. Ich habe ihm das vorhin mal gesagt, aber er tut das als absoluten Schwachsinn ab und meint er hätte kein Problem.
Ich weiß nicht mehr, was ich tun soll. Hat jemand Rat oder sowas auch mal erlebt?

Hallo Gast,
falls zu "keine Kritik" vertragen auch noch die Eigenschaften "kann schwer Nein sagen, bleibt lange beim 'Vielleicht' ", "braucht lange für Entscheidungen" und "sehr verständnisvoll" passen könntest du es mit einem "Sachtyp" zu tun haben. Das ist einer der drei Grundtypen der "Psychographie". Für Sachtypen ist es typisch, mit unangeforderter Kritik nicht gut umgehen zu können, zumal wenn noch - wie in seinem Fall - alte Wunden erneut berührt werden.

Hast du schon was herausgefunden, wie du "Kritik" anders verpacken oder kommunizieren kannst, ohne dass es so eskaliert?

Gruß, Werner

P.S. Infos zur Psychographie, Typentests und auch (bei den Downloads) eine "Kleine Gebrauchsanweisung" mit Tipps für den typgerechten Umgang findest du unter www.psychographen.de

Hi Gast!


Ich kenne das.

Es ist wie du schreibst,kräfteraubend.
Immer auf Zehenspitzen rumlaufen damit man nichts falsch macht zehrt an den Nerven,sich rechtfertigen zu müssen für Dinge die man " so nicht gemeint"hat macht einem kirre.

Leider kann ich dir da keinen Rat geben.
Ich weiss aber mit Sicherheit das das Verhalten meines Ex zur Trennung beigetragen hat.



Lieben Gruss
Lise

Hallo Lise,

war das denn mit deinem Ex auch so krass, dass er ausgeflippt ist sobald er was als Kritik aufgefasst hat, du irgendwelche Empfindungen nicht äußern konntest? Hast du eine Ahnung, woran das bei ihm lag?Wie lange wart ihr denn zusammen? War das auch so ein ewiges Hin-und Her? Magst du mir mehr erzählen?

Hallo Gast..

Wie wär's wenn du dich registrierst dann können wir uns per PN unterhalten,ich mag den Ex nicht so öffentlich madig machen,schliesslich ist nicht nur EINER Schuld wenn die Beziehung scheitert und er hatte viele gute Seiten.


Noch soviel: es gibt auch männliche Zicken😀




Lise

Vielleicht meutert er erst mal dagegen, aber so eine Weile später berücksichtigt er die Kritikpunkte dann doch.

Stimmts?

Was heißt meutern? Er flippt ja aus, wird laut und brüllt rum und fängt an zu beleidigen.
Manchmal sieht er die Kritikpunkte schon ein, aber das nutzt mir nichts, wenn er bei nächster Gelegenheit wieder anfängt auszuflippen. Ich darf ja mittlerweile gar nichts mehr hier sagen, weil ich immer Angst haben muß, dass er es wieder als Kritik oder Unterstellung auffasst. Das ist echt der blanke Horror. So kann keine Beziehung funktionieren. Ich hab dieses Theater nicht erst seit gestern hier, sondern das läuft schon mindestens ein Jahr so und ich bin völlig erschöpft davon und am Ende meiner Kräfte. Ich habe ihm bereits gesagt, dass er drüber nachdenken soll, ob sein Verhalten für ihn persönlich ein Problem darstellt und das er sich dann um ne Therapie kümmern soll, und dass ich mich ansonsten trennen werde, denn so kann und will ich auf die Dauer nicht mehr leben. Es macht mich krank!