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Entscheidungsfreiheit entwicklungsverzögerter Kinder

Lodifoo

Neues Mitglied
Moin,
Wir sind eine bodenständige 5 köpfige Familie die auf dem Land im Hamburger speckgürtel leben und unsere alltäglichen Herausforderungen und Probleme steht’s gemeinsam zu lösen versuchen und meistens auch meistern.

Unsre jüngste im Team (bald 14) hat eine entwicklungsverzögerung wobei es bis heute trotz verschiedensten Fachärzten bei denen wir regelmäßig einkehren keine genaue Diagnose gibt und wohl nie geben wird,genetisch und körperlich ist sie kerngesund.

Sie ist aber seit Jahren geistig auf dem Stand einer 6 jährigen,kann mäßig gut sprechen,versteht gewisse Zusammenhänge und deren folgen einfach noch nicht aber kann ihren Willen auf Gedeih und verderb aüßern und auch durchsetzen was mich als Vater wiederum bei so einem benachteiligtem Kind sehr stolz macht aber gleichzeitig auch viele Probleme mit sich bringt.

Wochentags von mo bis do besucht sie das nahegelegenen förderzentrum mit integrierter Schule für körperlich und geistig Behinderte Jugendliche.
Tagsüber trocken ist sie schon seit über 6 Jahren Jahren,nachts bis heute leider noch nie.

Seit 2 Wochen kommt sie jetzt täglich mit wechselkleidung und ner Tüte mit ihrer nassen Kleidung von der Schule.
Auch zuhause und unterwegs nässt sie plötzlich wieder ein,Gespräche mit unserem Hausarzt und ihren Erziehern und Lehrer im förderzentrum ergaben keine Anzeichen darauf das irgendwas anders mit ihr ist als sonst,um den unnötigen Druck und deren damit verbundenen Peinlichkeit von ihr zu nehmen wurde uns von beiden Parteien angeraten auch tagsüber wieder Windeln zu verwenden.

Als wir es mit ihr vor 5 Tagen bis heute täglich versucht haben zu besprechen was das beste in dieser Sache für sie wär gab es nur Geheul und Geschrei ihrerseits,freiwillig ist sie einfach nicht bereit auch tagsüber ne Windel umzubekommen.

Ihr großer Bruder meine Frau die Erzieher in der Schule und ich sind jetzt verständlicher Weise tierisch genervt vom ständigen aufwischen Unterlagen auf den Sitzflächen wechseln,den Geruch ,täglich mehrfach anfallende Wäsche etc.

Meine Frau und ich haben uns heut Abend entschieden was das beste für uns alle als Familie in diesem Fall sein wird aber dennoch würde es uns interessieren wie ihr als eltern in so einer Situation handeln würdet.
Würdet ihr eurem kind die Entscheidungsfreiheit entziehen bei so was?

Beste Grüße
Micha
 
Hallo
Wie habt ihr euch denn das vorgestellt? Eure 14jährige zwangsweise in Windeln zu stecken?
Das kann doch nicht funktionieren^^ gegen ihren Willen...
Schon rein praktisch...
Ich kann sehr gut verstehen, dass einen das zermürbt wenn man hinter einem eigentlich großen Kind dauernd das Pipi aufwischen muss...
Vor allem, wenn sie schon so lange trocken war...
Keine Ahnung woran es liegen könnte, dass sie wieder einnässt?
Ich meine...selbst wenn sie auf dem Stand einer 6jährigen ist...6jährige machen auch nicht mehr in die Hose...
 
Zuletzt bearbeitet:
[...]

Trotzdem würde ich an eurer Stelle erst mal heraus finden wollen, warum sie das jetzt wieder anfängt. Irgendeinen Auslöser wird es doch sicher geben. Neue Veränderungen in ihrem/eurem Leben, die sie stressen? Vielleicht was in der Förderklasse? Irgendwelche Gewalt, körperlich oder seelisch? Pubertät? Fühlt sie sich vernachlässigt?
Habt ihr schon an einen Therapeuten gedacht oder gibts da schon was in der Richtung? Oder vielleicht gibt es noch andere Einrichtungen die sich mit eurer Lage auskennen und euch in dieser Sache mit Rat beistehen könnten?

Aber auch einer 6jährigen kann man Dinge erklären, warum und weshalb. Ich würde eher noch länger versuchen, das Ganze ohne Zwang zu meistern. Ihr werdet ihr doch sicher erklärt haben, warum das einnässen tagsüber ein Problem darstellt, oder? Mit genauen und einfachen Worten kommunizieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Morgen allerseits!

Off-Topic an:

Ich glaube nicht, dass hier Thema ist, ob und wenn ja wer von TE oder Antwortenden aus welchen Gründen eine Therapie braucht oder nicht. Das auszudiskutieren ist hier kaum hilfreich. Meine persönliche Meinung: Ich fand den letzten Satz der ersten Antwort auch zu aggressiv.

Off-Topic aus.

An den TE:
Nach dem, was Du uns sagst:

Fakt ist: aus ungeklärten Gründen ist Deine 14 Kalenderjahre alte Tochter auf dem Stand einer 6jährigen.
Aux ungeklärten Gründen nässt sie nach mehreren Jahren "Tagsüber trocken sein" wieder ein.
Aus verständlichen Gründen möchte sie tagsüber keine Windel tragen.
Aus ebenso verständlichen Gründen (Mehrarbeit, Geruch, entäuschte Hoffnung, sie hätte es nun geschafft, etc) führt das in der Familie zu Spannungen.
Ich verstehe Dich so, dass die Leute in der Einrichtung, die sie wochentags besucht, zu Windeln geraten haben? Und der Hausarzt ebenfalls? Um ihr Druck und Peinlichkeit der nassen Klamotten zu ersparen?

Meine Gedanken:
Haben sich Eure täglichen Gespräche mit Eurer Tochter nur darauf beschränkt, dass sie wieder Windeln tragen soll? Habt Ihr zusammen mit Eurer Tochter versucht, herauszufinden, in welchen Situationen und warum sie wieder einnässt? Was sagt Eure Tochter? Wie fühlt sie sich, wenn ihr das passiert? (Übrigens, die meisten 6jährigen, die ich kenne/kannte, sprechen "normal", also besser als "mäßig gut", was verstehst Du darunter?)

Was sagt der Hausarzt? Ist nachgeschaut worden, ob es körperliche Ursachen gibt (Blasenentzündung, Verlust der Kontrolle über den Sphincter)? Es gibt Möglichkeiten, diesen Muskel zu trainieren, das kann auch eine 6jährige unter Anleitung lernen...

Unter der Voraussetzung, dass organisch alles in Ordnung ist:

Was Euch als Familie und der Einrichtung am sinnvollsten erscheint, nämlich der Tochter auch gegen ihren erklärten Willen Windeln zu verpassen, halte ich für nicht förderlich, vielleicht sogar gefährlich für Eure Tochter und ihre Entwicklung. Sie soll doch so gut wie möglich leben können, oder? Was, wenn sie jetzt erfährt, dass sie und ihr Wille nicht zählt, dass ihr auch bei Gegenwehr Windeln verpasst werden? Dass sie sich nicht wehren kann? Andere über sie bestimmen?

Was sie allerdings lernen kann und sollte: sich in die Hose machen ist weder für sie schön und erstrebenswert, noch ist es das für ihre Mitmenschen.
Wenn sie keine Windeln (als Angebot, nicht als Zwang!) tragen will, dann sollte sie einen Teil der Konsequenzen mittragen, mit Eurer Hilfe.
Das heißt, sie lernt, sich nach einnässen zu waschen, sie zieht sich um, wenn sie nass ist, sie tut die nasse Wäsche in die Waschmaschiene, sie lernt eventuell, wie man diese Maschiene bedient, sie hilft beim Wäscheaufhängen, sie legt sich Vorlagen zurecht und wirft durchnässte Vorlagen in den Mülleimer... Das kann auch eine 6jährige.
Wie gesagt, alles mit Eurer Hilfe.

Nebenbei: es gibt auch Windelhöschen, die fast wie "echte" Schlüpfer aussehen (für inkontinent gewordene ältere Damen, in jedem Supermarkt zu bekommen). Vielleicht könnte sich Eure Tochter vorübergehend (!) damit anfreunden.

Das ist jetzt alles aber nur die "technische" Seite.
Viel wichtiger wäre, herauszubekommen, warum die Tochter wieder einnässt. Und dann zu schauen, wie man ihr beim wieder-trocken-werden helfen kann. Für sie ist die Situation ja auch nicht angenehm.

Und damit "Trotzdem würde ich an eurer Stelle erst mal heraus finden wollen, warum sie das jetzt wieder anfängt. Irgendeinen Auslöser wird es doch sicher geben. Neue Veränderungen in ihrem/eurem Leben, die sie stressen? Vielleicht was in der Förderklasse? Irgendwelche Gewalt, körperlich oder seelisch? Pubertät? Fühlt sie sich vernachlässigt?" gebe ich Ballina völlig Recht. Das sind die wichtigen Fragen.

Noch eine Frage: Du sagst, Ihr seid ein 5erTeam, Eure Tochter, ihr großer Bruder, Deine Frau und Du. Welches Mitglied ist denn da "untergegangen"?

Liebe Grüße und viel Kraft!
 
Das wird das Problem mit den Windeln lösen.

Aber vermutlich machen die Eltern auch noch in anderen Bereichen ähnlich Druck, sowas beschränkt sich ja selten auf ein Ereignis... und so beisst sich der Fuchs in den Schwanz, weil psychischer Stress vermutlich die Hauptursache ist. Eine Blasenentzündung wird ein guter Hausarzt durch gezieltes Fragen (in welchen Situation nässt sie sich ein) ausschließen können.

Denoch gilt es die Ursache zu klären wenn ein Problem gelöst werden soll. Windeln drauf und Ruhe ist in meinen Augen nur ein Versuch die Verantwortung fürs eigene Kind abzuwälzen. Kann jeder sehen wie er will.
 
Schon wieder off-topic, aber:

Ich finde, allein die Tatsache, dass der TE hier fragt, NACHDEM er schon zwei Meinungen "pro Windel" von professionneller Seite bekommen hat

zeigt doch, dass er die Verantwortung für sein Kind nicht abgeben sondern sehr wohl übernehmen möchte.
Dass er eben nicht Druck ausüben möchte.

Ansonsten: das tägliche Leben mit einem behinderten Kind ist enorm fordernd. Und verunsichernd. Weil s.o.
Zu beurteilen, welche Schwierigkeiten das mit sich bringt und wie die gefälligst zu bewältigen sind, steht uns nicht zu und können wir auch gar nicht.
Wir können nur sagen, was wir an Fragen, Gedanken und Tips haben...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich finde, allein die Tatsache, dass der TE hier fragt, NACHDEM er schon zwei Meinungen "pro Windel" von professionneller Seite bekommen hat

Profis machen es sich häufig auch gerne einfach und ruhen sich auf ihrem Profistatus aus. Und dieses Forum ist voll mit den Folgen von Entscheidungen die "Profis" getroffen haben...

Ich sage nicht das der Rat von einem Profi nicht angebracht wäre, sondern das man sich genau überlegen sollte wo man sein Kind in 20 Jahren sehen will und wem man am ehesten zutraut dieses Ziel auch zu erreichen. Die erste Frage an einen Profi wäre also welche Konsequenzen hat das für die psyche meines Kindes, und welche Konsequenzen haben diese psychischen Einflüsse auf die weitere Entwicklung.

(Meine Erfahrung mit Kliniken etc. ist das es die Leute nur kümmert das man auf beiden Beinen aus der Tür geht, egal wohin die Reise dann geht...)
 
Schwierig.

Was man machen kann, ist das das Mädchen ihre Windeln/Inkontinenzhöschen bemalt, mit Filzstiften....dadurch nähert man sich dem Thema wieder an, ohne sie hinein zu "zwingen", dass kann den Schrecken nehmen.

Zwingen in der Form könnt ihr sie eh nicht. Insofern finde ich die Idee, sie an den Konsequenzen zu beteiligen, sehr gut.
Wichtig ist, dass es keine Strafe, sondern eine logische Konsequenz ist - die Wäsche ist nass, also muss sie gewaschen werden.
Dadurch lernt sie direkt Lebenspraktische Fähigkeiten, was sehr positiv ist.
Das ist erstmal nervig und anstrengend, keine Frage - dafür spart ihr euch die Arbeit an anderer Stelle.

Für das Einnässen kann es viele Ursachen geben....reagiert sie empfindlich auf kleine Veränderung? Wurde sie zB in der Schule umgesetzt oder hat einen neuen Sitznachbarn oder sowas?
 
Huhu
Erstmal danke an alle die hier geschrieben haben selbst wenn beleidigende Beiträge dabei waren haben wir als Eltern solch eines Kindes mit der Zeit ein sehr dickes Fell bekommen da es leider sehr oft im echten Leben vorkommt das Leute die keine Kinder mit Behinderungen haben uns als den Sündenbock sehen der sich nicht genug um sein besonderes Kind kümmert und Gedanken macht.
Die Realität aber sieht in solchen Familien wie unserer ganz anders aus,jedes Familienmitglied steckt für finja freiwillig zurück leistet Mehrarbeit in jeglicher Form und allen Belangen.
Unser ältestes Kind ist erwachsen und steht auf eigenen Beinen.

Übermorgen haben wir jetzt einen Termin beim Kinder Psychologen,hoffentlich wird er mehr rausfinden an was es liegen könnte.
Wie ihr alle geschrieben habt muss es dafür einen Auslöser geben dessen sind wir uns natürlich bewusst und werden alles uns in der Macht Stehende tun um es ans Licht zu bringen.
Psychische Gründe liegen da sehr nahe,deshalb der Termin am Freitag,aber auch körperliche Ursachen können derzeit noch nicht ganz ausgeschlossen sein,oder es könnte mit Veränderung der Hormone und beginnender Pubertät zusammenstehen oder oder oder.

Sie versteht trotz kindlich verständlichen Gesprächen leider nicht was es momentan alles nach sich trägt das sie wieder einnässt,das größte Problem in meinen Augen ist das sie damit unterwegs fremdes Eigentum verschmutzt sitzpolster im Schulbus etc und die anderen Kinder wie uns die Erzieher erzählt haben sie deshalb schon meiden und einen großen Bogen um sie machen,auch ist ihre Haut in dem Bereich schon wund durch die ständige Nässe.

Das ist so in unseren Augen einfach keine gute Lebensqualität mehr auf Dauer für sie und deshalb haben wir entschieden das sie ab heute wieder Windeln um bekommt und für die nächsten 2 Tage von der Schule freigestellt ist bis erstmal Ruhe und Routine einkehrt.

Manchmal muss man als Eltern behinderter Kinder schwere Entscheidungen treffen doch dabei geht es uns außschließlich um ihre Gesundheit und ihr Wohlergehen.

Beste Grüße
 
Zuletzt bearbeitet:
Grüß euch,
Unser Sohn ist Autist und somit kann ich die entscheidungsgewalt die ihr als Eltern treffen müsst bestens nachvollziehen.
traurig zu hören das sie auch noch in der Förderschule gemieden wird( so wie ich’s von unsrer Einrichtung kenn die Junior besucht haben fast alle Kinder dort mit ausscheidungsproblemen zu kämpfen)
Kinder können nunmal sehr gemein sein auch wenn sie selbige Probleme teilen,wie äußerst sich deine Tochter denn zu der ganzen Sache?
So wie ich herauslesen konnte ist sie nachts doch noch nicht trocken,trägt sie den da einen Schutz?
Wenn ja kann ich es mir kaum vorstellen das sie tagsüber lieber in nassen Hosen steht(Blamage inklusive) als Pull ons oder Windeln drunter die eh kaum einer bemerkt.
Ergab den wenigstens schon der Besuch beim Psychologen etwas?

Alles gute und beste Grüße wünscht
Blume
 

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