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Eigentlich toller Job aber ich langweilie mich jeden Tag und keine Änderung in Sicht

Caparo

Neues Mitglied
Hallo und guten Abend,
der Titel mag etwas komisch klingen, da die meisten sich eher gestresst fühlen im Job. Ich bin seit Wochen nur noch gelangweilt. Bis vor 1 Jahr war ich auch in einem sehr stressigen Job der mir auch keinen richtigen Spaß gemacht hat. Daher habe ich entschlossen in den öffentlichen Dienst zu gehen.

Mit Glück habe ich relativ schnell eine tolle Stelle gefunden die sich interessant angehört hat. Ich bin dafür weit(er) weg gezogen. Ich bin mit Abstand der Jüngste aber nicht unbedingt der Unerfahrenste. Schnell hatte ich mich mit meinen Kollegen gut verstanden und in den Berufsalltag eingelebt. Es war toll. Endlich nicht mehr dieser Stress, genau meine Richtung (IT Administration) und gute Arbeitsbedingungen zu einem minimal überdurchschnittlichen Gehalt.

So habe ich mich Monat für Monat eingelebt bis zum Juni. Mit den "Standardaufgaben" bin ich trage auch schon für 3 Bereiche die Verantwortung. Dazu sagen muss ich aber, dass sie relativ Anspruchslos sind und niemand sie so gerne erledigen möchte. Ich mache sie ganz gerne und arbeite zuverlässig da ich so auch mit anderen Kollegen in Kontakt komme.

Jedenfalls beschäftigen mich diese Aufgaben nur einen Bruchteil des Tages. Ich arbeite effektiv 2-3 meiner 8 Stunden. Die restliche Zeit sitze ich nur herum und vertreibe mir die Zeit im Internet, das stört auch niemanden. Ihr denkt euch sicherlich, warum ich mich beklage, ich kann doch glücklich sein. Aber das bin ich nicht. Ich surfe jeden Tag dieselben Seiten an und versuche irgendwie die Zeit herum zubekommen.
Ich könnte auch die Zeit nutzen um mich weiterzubilden, um auch mal die umfangreicheren Aufgaben meiner Kollegen anehmen zu können aber ehrlich gesagt...das ist nicht möglich. Ab und an werde ich abgelenkt und bin raus. Mir fehlt auch die Lust auf Arbeit mich in komplexe Themen einzulernen, ich weiß auch nicht.

Ich wollte schon ein Fernstudium planen aber 1. habe nur einen Realschulabschluss und müsste noch 2 Jahre warten bis ich mich überhaupt bewerben darf und des Weiteren werden solche Vorhaben von meiner Behörde nicht unterstützt. Mein Chef würde zustimmen und ich könnte auch während der Arbeit lernen aber ich würde nicht die notwendige Erlaubnis erhalten und würde nicht die notwendigen freien Tage für die Pflichtveranstaltungen erhalten.
Ich kann mich auch nicht mal eben woanders bewerben da ich sogesehen schon am Ende meiner Karriere bin, was meine Gehaltsgruppe betrifft. 🙁 Und da ich weiß, es geht nicht weiter, warum sollte ich dann mehr tun als notwendig?

Es stört auch niemanden, 1 Kollege bei uns könnte mehr machen aber er kümmert sich den ganzen Tag um sein Nebengewerbe, dass er von unserem Büro aus führt. Ich spiele auch schon mit dem Gedanken mich im Internet nebenbei selbstständig zu machen um mein Gehalt aufzustocken und wie gesagt es würde eh niemand mitbekommen.

Meine letzte Wahl wäre eine neue Ausbildung um später auch verbeamtet zu werden. Damit öffnen sich mir deutlich mehr Türen ABER es kann auch schief gehen und ich lande die nächsten 20 Jahre in einer Abteilung die mir gar nicht zusagt. Dafür müsste ich auch meinen Lebensstandard umkrempeln. Heißt meine endlich fertig eingerichtete schícke Wohnung aufgeben, vermutlich mein Auto verkaufen und ich müsste wieder umziehen.

Ach ich weiß auch nicht so recht, ich komme mir vor wie in einem Teufelskreis. Es gibt Möglichkeit der Langeweile zu entkommen aber den idealen Weg gibt es nicht. Es ist schwieriger als der Weg in den öffentlichen Dienst rein, aus meiner ehemaligen Position.

Geht es hier jemandem genau so, der oder die mir einen Tipp geben kann um diese Lustlosigkeit zu überwinden oder ob es ratsam wäre mein Berufsleben nochmal neuzustarten mit einer Ausbildung?

Ich wäre euch sehr dankbar. 🙂
 
Hallo du!

Ich denke dein Thema ist gar nicht so ungewöhnlich. Es gibt eben beide Varianten, stressig oder langweilig.

Bei mir ist es so, dass ich mich auch sehr langweile. Es ist meistens genug zu tun, aber die Aufgaben erfüllen mich überhaupt nicht, wodurch eine innere Leere entsteht.

Ich weiß jetzt nicht wie alt du bist. Aber eigentlich unabhängig davon, rate ich dir einen weiteren Berufsweg einzuschlagen.
Etwas was dich zumindest bißchen interessiert. Der Weg ist zwar unbequem und eventuell finanziell nicht so gut ausgestattet, aber du hast dann wieder Schwung in dein Leben gebracht. Und es eröffnen sich auch immer neue Möglichkeiten und Wege, wenn du erstmal einen Schritt gegangen bist. Du triffst dann neue Leute, neue Kontakte, die dich vielleicht befruchten und dir neue Ideen bringen.

Ich finde, wir dürfen uns nicht von den gesellschaftlichen Vorgaben beeinflussen lassen. Wir in Deutschland sind schon sehr gradlinig. Ich habe mal eine Studie gelesen, dort stand, dass die Deutschen ca. 1-2 Mal den Beruf wechseln (damit ist nicht der Arbeitsplatz gemeint, sondern der erlernte Beruf!) und die Dänen zum Beispiel 4-5 Mal. Die sehen das viel lockerer und probieren verschiedenes aus. Das ist doch super!

Was ich also vorschlage: einfach ETWAS machen! Versuch das mit der Selbstständigkeit, wenn du Ideen hast. Oder du machst was ganz anderes, einen anderen Job meine ich. Vielleicht weniger Geld, aber vielleicht auch mehr Spaß! Und wenn es dir nicht gefällt, dann machst du wieder IT Admin oder versuchst was ganz anderes. Oder du machst parallel in einer Abendschule das Abitur. Hauptsache einen Schritt gehen.

Alles Gute dir.
 
Hallo Caparo,

deine äußeren Bedingungen sind gar nicht so schlecht. Du kannst jetzt 5 Jahre vor dich her tümpeln und beißt Dir dann in 5 Jahren gekonnt in den Allerwertesten. Oder Du suchst dir einen deiner Wege aus und gehst los. Ideale Bedingungen wirst Du nie bekommen. Irgend etwas ist immer.

Nutze was Du hast, solange Du es kannst. Kein Aber!
 
Hallo, danke schon mal für eure Mutmachungen. 🙂
Allgemein macht mir mein Job Spaß. Ich kann mir nichts anderes außer den IT Bereich vorstellen aber den ganzen Tag im Büro sitzen und immer dieselben Routingen durchzuführen geht auf Dauer nicht. Wie gesagt für die wirklich komplizierten Aufgaben bin ich noch nicht bereit. Dafür fehlt mir das Fachwissen. Nach und nach bekomme ich in den kommenden Jahren Schulungen. Nur dann muss ich dieselben Aufgaben wie meine Kollegen machen, liege aber 2-3 Gehaltsstufen unter ihnen und daran wird sich nichts ändern. 🙁

Vielleicht mache ich mir auch einfach nur zu viele Gedanken und Sorgen. Aber wie du Jun es schon schreibst, ideale Bedingungen gibt es nie.

Ich würde ja so gerne mehr machen, beispielsweise meine freie Zeit für eigenständige Weiterbildungen nutzen nur fehlt mir dafür während der Arbeit die Motivation. Ich sitze da, lese vielleicht 2 Seiten und schalte dann schon wieder ab, es ruft zufällig jemand an oder es steht bei uns jemand im Raum quatscht mit einem meiner Kollegen.
Und wenn ich abends nach Hause komme, bin ich so fertig als hätte ich 8 Stunden Kisten ausgepackt. Dann fehlt mir auch die Lust irgendwas zu machen. Diesen Samstag hatte ich mir vorgenommen weiter bzgl. der Nebenselbstständigkeit zu recherchieren. Was ist? Ich war so lustlos dass ich bisher den ganzen Tag auf der Couch lag zum entspannen.

Wenn das mit dem Nebengewerbe klappen sollte, würde ich mich nur noch darauf konzentrieren und meine Hauptarbeitszeit absitzen bzw. für das Nebengewerbe nutzen. Nur durch die Unzufriedenheit vergeht mir auch immer mehr die Lust demnächst so richtig durchzustarten. Meinen Chef habe ich auch noch nicht um Erlaubnis gefragt, wobei er recht relaxt eingestellt ist.

Ich habe mir erst einmal vorgenommen 2 Jahre zu warten, Schulungen mitnehmen und wenn es dann immer noch nicht voran geht, wollte ich entweder in eine höherwertige Stelle wechseln oder nochmal die notwendige Ausbildung anfangen. Finanziell sieht es bei mir momentan auch eher klamm aus durch den Umzug und andere Umstände.
 
Habe genau dasselbe Problem, bin aber leider schon über 50 und habe einige finanzielle Verpflichtungen, für mich ist der Zug mehr oder minder abgefahren. Das Problem ist halt, dass man irgendwann vor lauter Langweile depressiv wird und dadurch noch weniger auf die Reihe bekommt. Eine Spirale nach unten, die man unbedingt aufhalten sollte.

Du bist noch sehr jung, da sind die Entwicklungsmöglichkeiten noch besser. Was du machen könntest wäre, dir eine Nebenerwerbserlaubnis von deinem Arbeitgeber zu holen (ist im öD kein Problem) und dann auf Teilzeit zu gehen. Bei 30 Stunden reicht das Gehalt wahrscheinlich immer noch aus, aber du mußt jeden Tag nur noch sechs Stunden Zeit absitzen und kannst durch gelegentliche 8-Stunden-Tage auch noch Überstunden ansammeln, die du dann abfeiern kannst. Dadurch ist die ganze Sache viel erträglicher und man hat wieder genug Energie um über weitere Schritte nachzudenken und mittels der Nebenerwerbsbescheinigung die legale Möglichkeit neue Ideen des Gelderwerbs auszutesten.
 

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