Liebe Community,
ich weiß, dass der Text etwas länger sein wird, aber ich muss mir mal all meinen Kummer von der Seele schreiben.
Ich bin 60 Jahre alt, seit 40 Jahren verheiratet und bereits fünf Jahre nach unserer Hochzeit fing ein "Problem" an, welches sich bis heute durch mein/unser Leben zieht. Mein Mann ist 8 Jahre älter als ich. Wir haben zwei bereits erwachsene Töchter.
In unserer Kennenlernphase hatte ich einen anderen Partner und eigentlich überhaupt kein Interesse an meinem jetzigen Ehemann, allerdings hat sich mein Ehemann heftig in mich verliebt und versuchte zwei Jahre lang, mich "rumzukriegen" und mich für ihn zu begeistern. Zu Anfang haben seine Versuche nicht gefruchtet, allerdings hat es dann bei mir doch irgendwann gefunkt, da er sehr charmant, freundlich und liebevoll wirkte.
Nun, circa zwei/drei Jahre nach unserer Hochzeit begann sich das Blatt zu wenden. Aus dem netten, charmanten Menschen wurde zunehmend ein aufbrausender, schlechtgelaunter, misepetriger Typ, der ständig Stunk suchte. In der Zwischenzeit kam unsere erste Tochter zur Welt (sein Wunschkind und natürlich auch meines).
Wir zogen mehrfach um, weg aus unserem Heimatort zu seinen Eltern (800km) entfernt. Dort "wartete" bereits seine Mutter auf uns, die mich absolut nicht leiden konnte. Sie hat mich ein Lebenlang als Konkurrenz angesehen. Nun ja, jedenfalls zogen wir zu Anfang zu ihnen, da mein Mann vorerst dort eine Arbeitsstelle fand. Seine Mutter machte mir das Leben zur Hölle. Sie stänkerte andauernd an mir rum, hetzte meinen Ehemann gegen mich auf, indem sie mich permanent vor ihm kritisierte...meine Tochter war zu der Zeit ein kleines Baby und weinte ununterbrochen, da sie die schlechte Atmosphäre mitbekam. Leider hielt mein Mann nicht zu mir, nein, er lies sich anstacheln und machte mir sozusagen die Hölle heiß. Er brüllte mich an, ich sei an allem Schuld usw.
Weit weg von meinen Eltern, in der Fremde, ohne Unterstützung und mit kleinem Kind war es für mich der reinste Horror. Ich sah keine Chance, dem zu entkommen.
Nach drei Jahren zogen wir in ein anderes Bundesland, da meine Tante meinem Mann eine gute Arbeitsstelle als Ingenieur mit relativ guter Bezahlung besorgte. Dies war für mich eine kleine Erlösung, da ich jetzt wenigstens räumlich Distanz zu meiner Schwiegermutter bekam (wobei der Psychoterror immer noch weiterging).
Ein paar Jahre später kam unsere zweite Tochter zur Welt, ebenfalls ein Wunschkind von ihm.
Mein Mann verbesserte sich charakterlich leider kein Bisschen. Er brüllte ständig nur rum, alles passte ihm nicht, er lies sich vollkommen von mir bedienen und im Haushalt half er nie mit. Auch um die Kinder kümmerte er sich nie. Er hatte im Beruf kaum etwas zu tun, also lag es nicht an der Überforderung im Job. Er ging immer seinen Hobbys nach, während ich mich alleine um die Kinder kümmern musste.
Er ging mit seinen Kumpels regelmäßig auf die Jagd, während ich bis spät nachts auf ihn wartete, um ihm dann das Essen warmzumachen, falls er noch etwas Essen wollte.
Nun, nach und nach wurde es immer gravierender, dass er anfing, anderen Frauen hinterherzugaffen. Waren wir gemeinsam in der Stadt und eine jüngere Frau ging an uns vorbei, dann drehte er sich ständig nach ihnen um. Wo er andere Frauen sah, da waren seine Augen.
Wir fuhren regelmäßig nach Italien in den Urlaub und da war er dann gar nicht mehr zu halten. Er fuhr mit seinem Auto durch die Stadt und gaffte jeder Frau extrem nach...und das in meinem Beisein und dem Beisein meiner Töchter. Es war so erniedrigend für mich.
Ich sprach ihn irgendwann darauf an, dass ich es sehr erniedrigend finde, wenn er in meinem Beisein anderen Frauen hinterher schaut, aber das war ein großer Fehler. Natürlich rastete er vollkommen aus. Im Beisein meiner kleinen Tochter schrie er mich an, ich sei eben eine " langweilige Kuh" und er würde machen was er will. Er drohte mir, wenn ich ihm noch einmal etwas "verbieten" wolle, dann würde ich und meine Töchter was erleben. Meine Töchter waren extrem verängstigt und weinten, woraufhin er ihnen drohte. Es war wirklich schlimm. Leider war das kein einzelner Vorfall, es ging jahrelang so weiter und seine Aggressionen nahmen ständig zu. Unsere Töchter blieben von seinen Aggressionen und Wutanfällen auch nicht verschont. Ständig kritisierte er sie und machte mich für die "Defizite" meiner Töchter verantwortlich, denn man müsse Kinder mit "harter Hand" erziehen, dann würden sie sich im Leben mehr trauen. (Meine Töchter sind beide sehr schüchtern).
Meine jüngere Tochter bekam im Gymnasium schulische Probleme, da sie extrem gemobbt wurde. Als mein Mann davon erfuhr, schrie er sie an, sie sei eine "saublöde Gans, genauso dumm wie deine Mutter", die sich einfach so mobben lassen würde und wenn sie (meine Tochter) nicht bald eine Lösung dafür finden würde, dann würde ihm der Geduldsfaden reißen, denn er wolle seine Ruhe haben und nicht noch mit blöden Mobbingproblemen belastet werden.
Meine Tochter "löste" das Problem insofern, dass sie das jahrelange Mobbing über sich ergehen lies...mit verheerenden Folgen für ihre Psyche.
Nun, ich will jetzt mal zum Abschluss kommen, da ich noch beliebig viele andere Beispiele nennen könnte...In der Gegenwart ist es so: Mein Mann ist jetzt Ende 60, meinen beiden Töchtern geht es psychisch nicht gut, gerade die jüngere hat den Psychoterror seitens meines Mannes und ihrer Mitschüler nicht gut überstanden. Sie leidet an massiven psychosomatischen Problemen und Depressionen.
Ich mache mir große Vorwürfe und habe sehr große Schuldgefühle, dass ich so ohnmächtig und hilflos war und meine Kinder nicht besser geschützt habe und ihnen eine gute Kindheit ermöglicht habe. Ich mache mir große Sorgen, um die Zukunft meiner jüngeren Tochter, da sie finanziell nicht gut gestellt ist....und jetzt kommt das Schlimmste: Meinem Mann ist das egal. Er hat überhaupt kein Schuldbewusstsein und er möchte einfach nur "seine Ruhe" haben. Er schaut weiterhin munter jungen Frauen hinterher, während meine Tochter in der psychosomatischen Klinik ist.
Ich persönlich hatte eine gute Kindheit, mein Vater war kein Tyrann, im Gegenteil er hat mich und meine Mutter immer gut behandelt. Wie konnte es kommen, dass ich an solch einen Menschen geraten bin?
Dabei wollte ich "uns" doch ein schönes Zuhause geben und ich habe alles gemacht, damit er sich wohlfühlt.
Ich sehe, dass der Text doch sehr lange geworden ist, aber ich musste mir meinen Kummer und meine Schuldgefühle einfach mal von der Seele schreiben, da ich kaum Angehörige habe oder anderweitig jemanden zum Ausheulen und es mich doch innerlich so sehr quält.
Ich frage mich, woher das Verhalten meinen Mannes herrührt und ich weiß auch nicht, wie ich mit all dem umgehen soll.
Vielen Dank fürs Lesen
ich weiß, dass der Text etwas länger sein wird, aber ich muss mir mal all meinen Kummer von der Seele schreiben.
Ich bin 60 Jahre alt, seit 40 Jahren verheiratet und bereits fünf Jahre nach unserer Hochzeit fing ein "Problem" an, welches sich bis heute durch mein/unser Leben zieht. Mein Mann ist 8 Jahre älter als ich. Wir haben zwei bereits erwachsene Töchter.
In unserer Kennenlernphase hatte ich einen anderen Partner und eigentlich überhaupt kein Interesse an meinem jetzigen Ehemann, allerdings hat sich mein Ehemann heftig in mich verliebt und versuchte zwei Jahre lang, mich "rumzukriegen" und mich für ihn zu begeistern. Zu Anfang haben seine Versuche nicht gefruchtet, allerdings hat es dann bei mir doch irgendwann gefunkt, da er sehr charmant, freundlich und liebevoll wirkte.
Nun, circa zwei/drei Jahre nach unserer Hochzeit begann sich das Blatt zu wenden. Aus dem netten, charmanten Menschen wurde zunehmend ein aufbrausender, schlechtgelaunter, misepetriger Typ, der ständig Stunk suchte. In der Zwischenzeit kam unsere erste Tochter zur Welt (sein Wunschkind und natürlich auch meines).
Wir zogen mehrfach um, weg aus unserem Heimatort zu seinen Eltern (800km) entfernt. Dort "wartete" bereits seine Mutter auf uns, die mich absolut nicht leiden konnte. Sie hat mich ein Lebenlang als Konkurrenz angesehen. Nun ja, jedenfalls zogen wir zu Anfang zu ihnen, da mein Mann vorerst dort eine Arbeitsstelle fand. Seine Mutter machte mir das Leben zur Hölle. Sie stänkerte andauernd an mir rum, hetzte meinen Ehemann gegen mich auf, indem sie mich permanent vor ihm kritisierte...meine Tochter war zu der Zeit ein kleines Baby und weinte ununterbrochen, da sie die schlechte Atmosphäre mitbekam. Leider hielt mein Mann nicht zu mir, nein, er lies sich anstacheln und machte mir sozusagen die Hölle heiß. Er brüllte mich an, ich sei an allem Schuld usw.
Weit weg von meinen Eltern, in der Fremde, ohne Unterstützung und mit kleinem Kind war es für mich der reinste Horror. Ich sah keine Chance, dem zu entkommen.
Nach drei Jahren zogen wir in ein anderes Bundesland, da meine Tante meinem Mann eine gute Arbeitsstelle als Ingenieur mit relativ guter Bezahlung besorgte. Dies war für mich eine kleine Erlösung, da ich jetzt wenigstens räumlich Distanz zu meiner Schwiegermutter bekam (wobei der Psychoterror immer noch weiterging).
Ein paar Jahre später kam unsere zweite Tochter zur Welt, ebenfalls ein Wunschkind von ihm.
Mein Mann verbesserte sich charakterlich leider kein Bisschen. Er brüllte ständig nur rum, alles passte ihm nicht, er lies sich vollkommen von mir bedienen und im Haushalt half er nie mit. Auch um die Kinder kümmerte er sich nie. Er hatte im Beruf kaum etwas zu tun, also lag es nicht an der Überforderung im Job. Er ging immer seinen Hobbys nach, während ich mich alleine um die Kinder kümmern musste.
Er ging mit seinen Kumpels regelmäßig auf die Jagd, während ich bis spät nachts auf ihn wartete, um ihm dann das Essen warmzumachen, falls er noch etwas Essen wollte.
Nun, nach und nach wurde es immer gravierender, dass er anfing, anderen Frauen hinterherzugaffen. Waren wir gemeinsam in der Stadt und eine jüngere Frau ging an uns vorbei, dann drehte er sich ständig nach ihnen um. Wo er andere Frauen sah, da waren seine Augen.
Wir fuhren regelmäßig nach Italien in den Urlaub und da war er dann gar nicht mehr zu halten. Er fuhr mit seinem Auto durch die Stadt und gaffte jeder Frau extrem nach...und das in meinem Beisein und dem Beisein meiner Töchter. Es war so erniedrigend für mich.
Ich sprach ihn irgendwann darauf an, dass ich es sehr erniedrigend finde, wenn er in meinem Beisein anderen Frauen hinterher schaut, aber das war ein großer Fehler. Natürlich rastete er vollkommen aus. Im Beisein meiner kleinen Tochter schrie er mich an, ich sei eben eine " langweilige Kuh" und er würde machen was er will. Er drohte mir, wenn ich ihm noch einmal etwas "verbieten" wolle, dann würde ich und meine Töchter was erleben. Meine Töchter waren extrem verängstigt und weinten, woraufhin er ihnen drohte. Es war wirklich schlimm. Leider war das kein einzelner Vorfall, es ging jahrelang so weiter und seine Aggressionen nahmen ständig zu. Unsere Töchter blieben von seinen Aggressionen und Wutanfällen auch nicht verschont. Ständig kritisierte er sie und machte mich für die "Defizite" meiner Töchter verantwortlich, denn man müsse Kinder mit "harter Hand" erziehen, dann würden sie sich im Leben mehr trauen. (Meine Töchter sind beide sehr schüchtern).
Meine jüngere Tochter bekam im Gymnasium schulische Probleme, da sie extrem gemobbt wurde. Als mein Mann davon erfuhr, schrie er sie an, sie sei eine "saublöde Gans, genauso dumm wie deine Mutter", die sich einfach so mobben lassen würde und wenn sie (meine Tochter) nicht bald eine Lösung dafür finden würde, dann würde ihm der Geduldsfaden reißen, denn er wolle seine Ruhe haben und nicht noch mit blöden Mobbingproblemen belastet werden.
Meine Tochter "löste" das Problem insofern, dass sie das jahrelange Mobbing über sich ergehen lies...mit verheerenden Folgen für ihre Psyche.
Nun, ich will jetzt mal zum Abschluss kommen, da ich noch beliebig viele andere Beispiele nennen könnte...In der Gegenwart ist es so: Mein Mann ist jetzt Ende 60, meinen beiden Töchtern geht es psychisch nicht gut, gerade die jüngere hat den Psychoterror seitens meines Mannes und ihrer Mitschüler nicht gut überstanden. Sie leidet an massiven psychosomatischen Problemen und Depressionen.
Ich mache mir große Vorwürfe und habe sehr große Schuldgefühle, dass ich so ohnmächtig und hilflos war und meine Kinder nicht besser geschützt habe und ihnen eine gute Kindheit ermöglicht habe. Ich mache mir große Sorgen, um die Zukunft meiner jüngeren Tochter, da sie finanziell nicht gut gestellt ist....und jetzt kommt das Schlimmste: Meinem Mann ist das egal. Er hat überhaupt kein Schuldbewusstsein und er möchte einfach nur "seine Ruhe" haben. Er schaut weiterhin munter jungen Frauen hinterher, während meine Tochter in der psychosomatischen Klinik ist.
Ich persönlich hatte eine gute Kindheit, mein Vater war kein Tyrann, im Gegenteil er hat mich und meine Mutter immer gut behandelt. Wie konnte es kommen, dass ich an solch einen Menschen geraten bin?
Dabei wollte ich "uns" doch ein schönes Zuhause geben und ich habe alles gemacht, damit er sich wohlfühlt.
Ich sehe, dass der Text doch sehr lange geworden ist, aber ich musste mir meinen Kummer und meine Schuldgefühle einfach mal von der Seele schreiben, da ich kaum Angehörige habe oder anderweitig jemanden zum Ausheulen und es mich doch innerlich so sehr quält.
Ich frage mich, woher das Verhalten meinen Mannes herrührt und ich weiß auch nicht, wie ich mit all dem umgehen soll.
Vielen Dank fürs Lesen