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Der Tod - völlig unreal für mich

Ich glaube, dass ich mit dem Tod nicht klar komme. Ich denke oft darüber nach, wie es wohl sein wird, tot zu sein. Und immer wieder steht für mich fest, dass ich noch nicht sterben will, nicht jetzt, nicht in meinem Alter. Ich habe riesen Angst davor, plötzlich zu sterben. Deswegen mache ich mir auch solche Gedanken um meine Haut bzgl. Hautkrebs (wegen den starken Sonnenbrandverbrennungen im letzten Jahr). Ich wüsste nicht, was passieren würde, wenn mir morgen gesagt wird, dass ich sterben muss. Oder ich von der einen auf die andere Sekunde in nen Unfall verwickelt werde und sofort sterbe. Ich hab solche Angst davor! Wahrscheinlich mache ich mir zu viele Gedanken, ja, ich weiß. Liegt wohl daran, dass ich ja sonst nichts zu tun habe. Aber ich finde die Vorstellung schrecklich.

Denn gerade 2007 war ein wirklich schlimmes Jahr, was den Tod angeht. Im März ist meine eine Oma an Demenz gestorben. Ich hab sie wenige Tage vor ihrem Tod nochmal gesehen, es war furchtbar. Sie konnte schon lange nicht mehr sprechen, hatte Schmerzen, war total abgemagert und lag nur noch so da und stöhnte vor sich hin. Ich war fast froh, dass sie "erlöst" wurde. Sie war aber meine Lieblingsoma. Ich kann mich noch so gut daran erinnern, wie sie sich immer gefreut hat mich zu sehen und wie sie mich genannt hat, ich war ihr "Entchen". Ich realisiere das alles immer noch nicht richtig, dass sie nicht mehr da ist. Es ist komisch.
Im Juli ist dann mein Ex-Schwiegervater in Spé ganz plötzlich an Krebs gestorben. Das war auch so ein Schlag ins Gesicht für mich. Er hatte wenige Wochen zuvor erfahren, dass er Krebs hat und das sich schon zu viel in seinem Körper zerstreut hatte. Das war verdammt hart. Von heute auf morgen. Und auch darüber hab ich mir wochenlang den Kopf zerbrochen, weil ich es einfach nicht verstanden habe bzw. noch immer nicht verstehe. Er hat mir immer so gerne Fotos gezeigt von seinen Wanderurlauben und war so stolz. Mir kommts vor, als wäre es gestern gewesen.
Im November ist dann meine andere Oma gestorben. Sie hatte Leukemie. Bei ihr ging es auch so schnell. Sie war immer die fittere von meinen beiden Omas. Und plötzlich konnte sie kein Auto mehr waren, kam wochenlang ins Krankenhaus und bekam zum Schluss schließlich zuhause einen Pflegedienst, weil sie nur noch im Bett liegen konnte. Bei ihrem Tod konnte ich nicht richtig trauern. Es war einfach nichts da. Ich konnte an der Beerdigung nicht weinen, es ging nicht. Nur komischerweise ein paar Tage vorher, als ich an der Arbeit Urlaub nehmen musste, um an der Beerdigung teilnehmen zu können. Ich wollte es meiner Abteilungspatin sagen und plötzlich musste ich weinen. Ich war vorher noch in der Schule und es war alles ok. Habe auch den anderen gesagt, dass meine Oma gestorben ist und bei mir war alles ok. Doch bei ihr plötzlich kam es über mich und ich musste weinen. Schon seltsam. Danach habe ich nicht mehr geweint. Es ist alles so krass. Was alleine in diesem einen Jahr passiert ist. Ich weiß nicht, aber ich finde das alles einfach nur unreal. Als wäre es gar nicht so. Und die Zeit geht einfach weiter. Ende Dezember ist dann auch noch unser Nachbar an einem Schlaganfall gestorben, er war gerade mal 30 Jahre alt. Das ist unbegreiflich, ich konnte tagelang net mehr richtig schlafen, zumal ich ihn kannte und er doch so jung war. Und plötzlich war es vorbei. Einfach so. So ein Jahr wie 2007 möchte ich nicht nochmal erleben, nie wieder. Der letzte Todesfall in unserer Familie lag vorher lange zurück. 1993 ist mein Bruder (damals 19) tödlich verunglückt. Da war ich noch zu klein, um das zu verstehen und zu realisieren. Ich konnte ihn gar nicht richtig kennenlernen, das finde ich schade. Ich stelle mir oft vor, wie es wohl wäre, wenn ich jetzt noch einen großen Bruder hätte. Er wäre nun 34. Das ist alles so unbeschreiblich.

Ich wünsche wirklich niemanden, dass er mit dem Tod in Kontakt kommt, egal in welcher Beziehung.
 
Hallo Einfach_traurig,
also für mich gehört der Tod genauso zum Geborenwerden/Leben wie die Nacht zum Tag oder wie eine Ausgangs- zur Eingangstür. Mir scheint, du machst dir ein zuerst ein schreckliches Bild vom Tod und dann ängstigst du dich vor deinen eigenen Vorstellungen. Dann ist es verständlich, dass du damit nicht klarkommst. Lies doch vielleicht mal "Siddhartha" von Hermann Hesse - dort wird ein ganz anderes Bild vom Tod beschrieben.
Gruß, Werner
 
Hallo Einfach_Traurig,

ich habe mich vor vielen Jahren einmal sehr intensiv mit dem Thema Tod beschäftigt. Damit zusammen hing für mich auch die Frage nach dem woher wir kommen und wohin wir gehen werden. Viele Bücher habe ich gelesen. Das ging von Büchern über Nahtoderfahrung über christliche Literatur bis hin zu esotherischer Literatur. Mir hat die Auseinandersetzung mit dem Thema Tod sehr geholfen, ihn zu akzeptieren als einen natürlichen Bestandteil unser aller Leben.

Mit dem Tod konfrontiert wurde ich schon öfter in meinem Leben. Das erste Mal unmittelbar mit 16 Jahren, als mein Vater starb. Das letzte Mal letzte Woche, als ich dabei war - sein durfte - als meine Oma starb.

Ich denke, wer im Leben versucht, jederzeit im Hier und Jetzt sein Leben zu leben und daraus etwas macht, der muss auch den Tod nicht fürchten, egal wann er kommt.

Liebe Grüße
Sisandra
 
Wahrscheinlich liegt mein Problem hauptsächlich darin, dass ich mein Leben eben nicht so lebe, wie ich es gerne würde. Im Grunde verschwende ich es im Moment maßlos. Da ich ja noch keinerlei Freunde usw. habe, kann ich noch nichts daraus machen - leider. Und ich will nicht sterben, ohne etwas erlebt zu haben. Ich bin ja eigentlich schon dabei, mir was neues aufzubauen, aber das braucht ja auch seine Zeit.

Ich weiß nicht, ob es mir helfen würde, wenn ich solche Bücher lese. Sicherlich gehört es zum Leben dazu, dass wir eines Tages sterben aber das will ich trotzdem nicht verstehen. Ich will leben!
 
Es ist für alle Menschen der Gedanke erschreckend unheimlich sterben zu müßen . Man kennt Freunde , Nachbarn ,Verwandte die vielleicht an einer Krebserkrankung Unfall oder Altersbdedingt gestorben sind .Da das Sterben für viele Menschen sehr schmerzreich und quälent ist hat man vor seinem eigenen Sterben Angst .Ich hatte als Kind eine krankhafte Angst vor dem Tod und vor Beerdigungen wo die Verstorbenen aufgebahrt sind bleich ,eingefallen und schaurig anzusehen waren . Auch im jungen Erwachsenenalter hat mich diese Angst massiv gequält . Da ein Sohn von mir Altenpfleger ist und das Sterben zu seinem Berufsalltag gehört und wir oft über dieses Thema reden konnte ich meine Angst meinen Kind mitteilen und er seine Angst mir mitteilen . Mein Bruder ist vor 2 Jahren an Krebs gestorben . Ich war an seinem Sterbebett hatte die letzten Tage seines Lebens mit ihm verbracht .Habe in seinem Zimmer mit gewohnt weil er Angst vor dem Alleinsein hatte . Das Hospitz hat diese Möglichkeit mitzuwohnen ermöglicht . Mein Bruder hatte Schmerzen Angst . Da die Morphiumdosis zum Schluß erhöht wurde konnte er friedlich und Gott sei Dank nicht alleine entschlafen . Ich habe daher meine Angst vor Tod und sterben abbauen können . Eine kleine natürliche Angst ist mir schon noch geblieben . Auch ich habe Angst an einer schmerzhaften Krankheit oder langem Siechtum sterben zu müssen . Ich bin ein hellhäutiger blonder Typ habe ständig Sonnenbrände da denke ich oft auch an Hautkrebs . Darum achte ich auf Hautveränderungen und gehe zu Vorsorgeuntersuchungen .
 

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