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der Schlendrian und ich

G

Gast

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Hallo

ich weiß nicht recht, ob ich nen Leidensdruck habe aber irgendwie dann doch schon. Also, ich habe eine Antiebsschwäche bin aber nicht vollkommen tatenlos. Es gibt immer etwas, was ich am Tag schaffe und ich bewältige auch auf eher unorthodoxe Weise meinen Alltag.

Zur Zeit bin ich arbeitslos aufgrund eines geringen Selbstwertgefühls. Ich schreibe Bewerbungen und bald habe ich allem Anschein nach auch ein Vorstellungsgespräch. Ich verkaufe mich nicht grottenschlecht komme auch ganz gut mit Gesprächspartnern klar. Ich würde sagen, dass ich auch sympathisch rüberkomme, vielleicht unsicher und unentschlossen, aber nicht über das Maß unangenehm. Arbeit außerhalb der eigenen vier Wände mit Bezahlung ist etwas, das mir Halt gibt, gar Freude bereiten kann, doch ohne dieses Rausgehen und Arbeiten mit einer Bezahlung, von der man auch leben kann, finde ich mein Leben fad.

Ich kaufe mir nichts Schönes, denn es ist zu teuer. Alles Geld wird in Weiterbildung oder die Bewerbungen plus Vorstellungsgespräch gesteckt oder eben in Nahrungsmittel, die ein Trostpflaster für mich sind. Ich nehme mir immer bestimmte Aufgaben für den Tag vor, aber ich bin kein Mensch, der nach dem Aufstehen sich direkt an die Arbeit macht. Ich mache das nicht, weil ich es nicht könnte sondern weil ich bei einer Struktur, die um 8 beginnt und um 22.00 Uhr aufhört und sich nur auf ein Hausfrauendasein mit Hobbys beschränkt, nicht glücklich wäre. ich wäre unglücklicher als je zuvor, denn mir fehlen Zuneigung und Geborgenheit in meinem Leben. Ich gebe sie mir, indem ich morgens erst einmal den Computer einschalte und Online-Formate gucke, in denen Familien dargestellt sind, in denen der Alltag herrscht, den ich mir wünschen würde. Ich habe keine Familie und keinen Freund. Freunde sind wenige vorhanden und die sind dann auch arbeitslos und für mich kein Vorbild. Sie haben auch nicht jeden Tag spontan Zeit und das würde ich auch nicht wollen, denn ich möchte nicht noch von morgens bis abends ein arbeitsloser Couchsitzer werden. Ich bin eigentlich schon jemand, der gern mal was macht, aber eben nicht nach Plan den Haushalt, wenn eh keine Familie das einfordern könnte. Ich würde daran merken, dass ich keine habe. Das Gefühl der Einsamkeit würde sich immens verstärken.

Ich gehe schon einer Nebenbeschäftigung nach, aber ich suche nach einer gut klingenden und einträglichen Erwerbstätigkeit, die meinen Lebenslauf nicht zum Disaster werden lässt. Irgendwie fehlt mir auch der Lichtblick für die Zukunft. Vor allem das Shoppen als Verwöhnquelle fehlt mir. Wenn ich an mir runtergucke und da sind wieder nur die altbekannten Sachen an mir und noch so wenige, dann mag ich mich nicht leiden bei all den gut gekleideten Menschen um mich rum. Ich habe mir auch eine Frist gesetzt, binnen derer ich dann mit irgendeinem Job eben anfange. Ich bewerbe mich ja auch auf sämtliche Dinge, nur schnell geht es nicht. Ich kann eine Bewerbung nicht aus dem Boden stampfen und ich mache sie in Ruhe und Stück für Stück, weil mich sonst die Aufregung extrem erschöpfen würde. Immer dieses Gucken nach dem kleinsten Detail macht mich mürbe. Ich mag es zwar pedantisch bei sowas zu sein, aber allein der Gedanke, dass ein kleiner Rechtschreibfehler mir alles vermasseln könnte und man mich als Mensch nicht mehr für voll nehmen wird, obwohl man meine Arbeitsweise sonst gar nicht kennt, ist sehr beklemmend.

Der Tag ist mir manchmal echt zu lang und ein Ehrenamt würde mich auch nicht retten, denn ich suche nicht rein nach ner Aufgabe sondern nach ner Geldquelle. Ich würde schlichtweg verarmen, wenn ich nur das Ehrenamt ausüben würde.

Ich habe in verschiedenster Form auch all dies hier schon geschrieben, nur der Frust ist jeden Tag da und manchmal muss die alte Geschichte hier dann neu formuliert werden, damit ich sowas wie Zuspruch bekomme oder Leute sehe, die sich in mich hineinversetzen können, ähnliche Probleme haben.

Tipps zur Bewerbung hole ich mir schon vom Arbeitsamt und gestern war die Dame vom Arbeitsamt echt erstaunt, was ich alles an Jobangeboten finde. Ich bin da sehr pfiffig geworden drin. Ich hoffe, ich bekomme bald einen Job, ich muss einfach, aber ob ich dann glücklicher bin, bleibt abzuwarten.

Manchmal denke ich einfach, ich bin depressiv bis an mein Lebensende, wenn ich mich nicht irgendwann mal an jemanden kuscheln darf oder mit lieben Menschen gesegnet werde, die es wirklich gut mit mir meinen. Ich suche den Kontakt zu meinen Mitmenschen, doch finanziell ist es so desolat bei mir, dass man es an jeder Ecke in meinem Leben erspürt. So bleiben meist Männer übrig, die gern mehr von mir wollen, doch manche von denen sind echt dreist. Ich habe da gerade wieder so einen Fall, bei dem ich einfach nur mit dem Kopf schütteln kann. Andeutungen noch und nöcher sexueller Natur, bevor man sich überhaupt mal vernünftig kennengelernt hat. Da ergreife ich dann immer die Flucht. Sowas ist mir echt zu billig und so bleibe ich Single und suche Männer mit Rückgrat, intelligente Wesen, die ihre vorhandenen Wünsche einem im richtigen Moment sagen können, weil sie Anstand und Respekt zeigen....Übers Knie brechen will ich es auch nicht. In all den Jahren, die ich nun gegen die Widrigkeiten in meinem Leben kämpfe, bin ich inzwischen oft auf den Gedanken gekommen, dass niemand nen Partner braucht. Das Wesentliche, das viele an einer Partnerschaft loben, Verständnis und Rückhalt, kann man eh von vielen nicht erwarten. Es gibt viel Egoismus und da schließe ich mich nicht aus. Die wesentlichen Dinge, die mich nach außen hin zu einem einigermaßen passablen Mitglied der Gesellschaft machen, bekomme ich auch so hin und wenn ich Kummer habe, schreibe ich hier, wende mich an Beratungsstellen. Da ich schon lange Single bin, bin ich auch ein Meister darin geworden. Wem soll ich denn all meine Probleme sonst erzählen? Natürlich sind Freunde schon dran interessiert, wie ich mich fühle, aber nur zu gewissen Zeiten. Das Gros meiner Probleme bleibt ja eh bei mir und in mir drin. An einem längeren tiefgründigen Gespräch ist doch kaum noch einer interessiert und immer kann man das auch nicht ab. Eine Familie würde einen im besten Fall nehmen wie man ist und auch immer wieder Hilfe sein ohne wirklich aktiv diese zu leisten. Die bloße Existenz einer Familie ist schon klasse.
 
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bei all den gutgekleideten Menschen um mich rum

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Für mich der Schluesselsatz in Deiner Ausfuehrung. Aufzeigend selektive Wahrnehmung.
Der Durchschnittsbürger auf seinem Tagesweg ist nicht herausragend gut gekleidet. Es geht um die Gesamtbetrachtung Deiner
Situation. Und Du suchst Dir stattdessen Leute als "Leitbild" mit Dingen, die Du grad nicht hast, wirst mit dieser Methode also immer Mangelzustandsempfinden
erleben.
Vielleicht würde Dir helfen, einfach mal in Ruhe Dir aufzuschreiben, in welchen Bereichen Du Dich gut fühlst, was Du unabhängig von materiellem gerne tätest, und dass Du Dich öfter mal in die Natur hinausbegibst. Mit offenen Sinnen solches tuend, vermag verkrustete Gedankenstrukuren zu lockern.
 
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