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Chef lässt mich nicht gehen, weil ich ein williges Opfer bin!

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Gast
Liebes Forum!

Ich hoffe, ihr könnt mir einen Rat geben, weil ich im Moment sehr unglücklich im Berufsleben bin!
Bin 39 Jahre alt, weiblich und war froh, vor einem Jahr nach längerer Arbeitslosigkeit meinen jetzigen Job in einem Büro zu finden.
Am Anfang fühlte ich mich wohl dort und hatte das Gefühl, meine Arbeit zur Zufriedenheit zu erledigen. Bin aber ein ziemlich selbstunsicherer Mensch und deswegen versuchten die Kollegen mich ein bisschen zu provozieren. Doch das bekam ich in den Griff.
Nicht in den Griff bekam ich das Verhältnis zum Chef, der sich schon nach wenigen Wochen mir gegenüber sehr aufspielte und wohl die Bestätigung suchte, was für ein toller Hecht er mit Anfang 60 noch ist. Sein Verhalten wechselte ständig von Schmeicheleien zu Demütigungen. Wobei die Demütigungen im Laufe der Zeit zunahmen. Ich versuchte, das nicht allzu persönlich zu nehmen, da er eine echte Frustphase zu haben schien. Denn gleichzeitig schmiss er einige Mitarbeiter raus. Mit seinem langjährigen Mitarbeiter landete er sogar vor dem Arbeitsgericht.
Ich kam aber nicht dagegen an, dass mich sein Verhalten verletzte. Vieles was ich machte, wurde abgewertet und meine Leistungen im Beisein von Kollegen runtergemacht. Einmal sagte mir der Chef ganz offen, dass er sich bei meiner Einstellung aufgrund meines Lebenslaufs mehr von mir erhofft hätte. Ich setzte mich daraufhin noch mehr unter Druck, konnte es aber selten recht machen.

Die ganze Situation begann, sich auf mein Privatleben auszuwirken. Zu Hause weinte ich oft und hatte keine Lust mehr auf Freizeitaktivitäten. Außerdem entwickelte ich massive Schlafstörungen.
Im November wurde mir klar, dass es so nicht weitergehen kann und ich beschloss, mich nach einem anderen Job umzusehen. Leider bisher ohne Erfolg. Ich wurde nicht mal zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen. Meine Bewerbungsunterlagen sind absolut ok. Ich habe sie beim Arbeitsamt prüfen lassen.
Bedeutet, ich muss die Schikanen erst mal weiterhin hinnehmen!

Jetzt ist der Chef dazu übergegangen, mir die Fehler von Kollegen unter die Nase zu reiben. Statt das bei den betreffenden Kollegen selbst anzusprechen, hält er mir die Unterlagen hin, um mir zu zeigen, was diejenigen verbockt haben.
Hinzu kommt, dass er auf ekelhafte Weise suggeriert, immer Verständnis für das Intimleben der Mitarbeiter aufzubringen! Er hätte ja Verständnis, wenn jemand mal nicht die gewünschte Leistung erbringen könnte, weil er/sie in der Nacht zuvor wieder zu lange mit dem Partner "rumgemacht" hat. Doch poppen sei nun mal nicht alles, auch wenn es noch so schön sei!

Seit einiger Zeit versuche ich, mich gegen die Attacken des Chefs zu wehren. Leider bringt es nichts. Er beharrt immer auf seinem Recht und spielt dann den Beleidigten. Es ist schon vorgekommen, dass ich eine Frage an ihn gerichtet habe und er mich gar nicht angeguckt und einfach an mir vorbeigerauscht ist.
Als wir vor kurzem Karneval hatten, war ich dann auch die Einzige, die am Rosenmontag im Büro antanzen durfte. Der Chef hatte mir für den Tag eine Aufgabe gegeben. Natürlich, nachdem er mich runtergemacht hatte, etwas anderes schlampig erledigt zu haben. Also ging ich schon allein aus schlechten Gewissen heraus an dem Tag bereitwillig zur Arbeit.
Nach Karneval sprach er mich auf die angeblich so schlampig erledigte Sache noch mal an. Ob ich mir etwas überlegt habe und wie "wir beiden Hübschen" das denn in Zukunft machen.
Nachdem er mich Anfang dieser Woche wieder mal sehr unsachlich kritisiert hatte, sprach ich ihn ganz direkt an, dass er ja ganz offensichtlich nicht mit meiner Leistung zufrieden sei. Ob es nicht besser wäre, mir zu kündigen. Seine Antwort war, dass wir beide das schon noch hinbekommen.
Ich kann und will aber nicht mehr!

Jetzt könnte es eh zum Eklat kommen!
Ich war vorgestern ohnehin schon wütend, weil ich am späten Freitagnachmittag noch allein im Büro saß. Der Chef war schon am Donnerstagabend ins Wochenende gestartet. Ich war gerade in einem anderen Büroraum, als ich hörte, dass mein Telefon klingelte. Als ihn an meinen Schreibtisch zurückkam, sah ich, dass der Chef vom Handy aus angerufen hatte. Kurze Zeit später wieder ein Anruf und seine Nummer erschien im Display. Ich konnte es einfach nicht über mich bringen, ans Telefon zu gehen und seine Stimme zu hören. Keine Ahnung, was er gewollt hat. Vielleicht war es ein reiner Kontrollanruf. Morgen wird er mich sicher zur Sau machen.

Ich werde immer verzweifelter, weil ich da weg will! Doch was mache ich, wenn ich in nächster Zeit keinen neuen Job finden sollte?
Meine Freunde sagen, dass der Chef mir nicht kündigen wird, weil ich ein williges Opfer für ihn bin. Niemand sonst hätte sich seine ganzen Allüren gefallen lassen.
Ich habe auch keinen Hausarzt, der mich längere Zeit krankschreiben würde, wenn ich ihm das Ganze schildere.

Bitte gebt mir einen Rat, was ich tun soll!
 
Ich denke, über diesen Chef muss nichts mehr gesagt werden...

Um für dich allerdings etwas mehr Abstand zu gewinnen und einen klareren Gedanken fassen zu können, würde ich schon einen Arzt aufsuchen, der dich jetzt erst mal krank schreibt. Ich würde im groben von diesem teils psychopathischen Verhalten deines Chefs erzählen und von deinen massiven Schlafstörungen, die dir sehr zu schaffen machen.
Und lasse den Kopf nicht hängen, wenn es vllt. noch dauert, bis du einen neuen Job hast. Im Moment würde ich aber erst mal für eine Auszeit sorgen und den Druck herausnehmen.
 
Liebe Gast-Schreiberin,

in Deinem Fall neige ich dazu, einen Konfrontationskurs einzuschlagen. Das kann die richtige Empfehlung sein, weil danach für Dich die Arbeit angenehmer und besser läuft - aber es kann auch zu Deiner Kündigung kommen.

Nur eben jetzt - da hilft kein Schmusekurs, sondern echt nur Jobwechsel. Und wenn dieser nicht möglich ist, dann eben kommt es zu der Frage, ob Du Dir einen Konfrontationskurs zutraust? Käme es zu einer Kündigung, wärest Du vermutlich Arbeitslosengeld Empfängerin. Was ist aus Deiner Sicht der bessere Weg? Aushalten oder Konfrontationskurs mit Risiko der Kündigung?

LG, Nordrheiner
 
Die TE:

Danke für eure Antworten.

Ich glaube, das Beste wäre es wohl, es jetzt erst mal mit einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung zu versuchen. Wichtig wäre es für mich schon, erst mal den Druck rauszunehmen und für kurze Zeit zur Ruhe zu kommen. Auch wenn der Chef dann natürlich sagen wird: "Ach, die ist also auch so Eine!" Er hat sich nämlich immer aufgeregt, wenn sich ein Mitarbeiter hat ein oder zwei Wochen krankschreiben lassen. Demjenigen wurde dann, ohne lange zu fackeln, ganz schnell gekündigt.
Nur der langjährige Mitarbeiter, der vors Arbeitsgericht gezogen ist, hat von sich aus gekündigt. Über ihn zetert der Chef noch jetzt, ein halbes Jahr später.

Sobald er sich mir nähert, fange ich innerlich an zu zittern, welchen Klops er wohl jetzt wieder bringen wird. Ob ein Kollege/eine Kollegin wieder mal zu lange gepoppt hat oder sich bei etwas "saublöd" angestellt hat oder ob ich wieder attackiert werde.

@ Nordrheiner

Den "Schmusekurs" habe ich vor einigen Wochen - leider sehr spät also - so halbwegs verlassen. Ich konnte die unangemessenen Vorwürfe bezüglich meiner Leistungen einfach nicht mehr kommentarlos hinnehmen. Doch jedes Mal sieht sich der Chef im Recht, sonst würde er ja nicht so beleidigt reagieren.
Trotzdem ist der Konfrontationskurs bei so einem Menschen echt schwierig. Zumindest mich redet er in Grund und Boden und ich komme nicht richtig dagegen an. Dass ich damit die Kündigung riskieren würde, wäre mir inzwischen egal. Deswegen habe ich ihn diese Woche angesprochen, ob eine Kündigung nicht das Beste wäre. Wo er ja nicht zugestimmt hat.

Kann es sein, dass es ihm Spaß macht, seinen Frust an mir abzureagieren und er mich aus diesem Grund noch eine Weile beschäftigen will?
Anscheinend bin ich für ihn das perfekte Opfer, sonst hätten sich unsere Wege doch schon längst getrennt, da er mit meinen Leistungen ganz offensichtlich nicht zufrieden ist.
 
@ Nordrheiner

Kann es sein, dass es ihm Spaß macht, seinen Frust an mir abzureagieren und er mich aus diesem Grund noch eine Weile beschäftigen will?
Anscheinend bin ich für ihn das perfekte Opfer, sonst hätten sich unsere Wege doch schon längst getrennt, da er mit meinen Leistungen ganz offensichtlich nicht zufrieden ist.

Ja, er reagiert sich bei Dir ab. Also er holt sich bei Dir oder bei anderen Angestellten sein Erfolgserlebnis, deswegen auch dieses "in Grund und Boden" reden.Er braucht an der Stelle sein Erfolgserlebnis, weil er es auf anderem Gebiet nicht bekommt, zumindest nicht so, wie es nötig wäre.

Wenn Du ihm das als Behauptung - in Form einer Frage - unter die Nase reibst ..... wird er durch die Decke gehen, da möchte ich wetten. Ähnlich, wenn Du seine Männlichkeit in Frage stellen würdest. Alles nach dem Motto: Auf einen groben Klotz gehört ein grober Keil. Meine Gedanken zu dem Thema, nicht unbedingt meine Empfehlung. Ob das die beste Vorgehensweise ist? Ich würde einen Jobwechsel vorziehen.... "wenn man sich mit Schmutz abgibt, erhält man dreckige Finger".

LG, Nordrheiner
 
Kann es sein, dass es ihm Spaß macht, seinen Frust an mir abzureagieren und er mich aus diesem Grund noch eine Weile beschäftigen will?
Anscheinend bin ich für ihn das perfekte Opfer, sonst hätten sich unsere Wege doch schon längst getrennt, da er mit meinen Leistungen ganz offensichtlich nicht zufrieden ist.

Ich denke nicht, dass es an deinen Leistungen liegt, mit denen er unzufrieden ist und er zu recht drauf herum hackt. Er wirkt auf mich derart chaotisch und völlig unberechenbar, um eine - wie du glaubst - klare Linie oder bestimmte Absicht zu haben.

Natürlich verstehe ich auch deine Unsicherheit und sehe den langen Zeitraum deiner Beschäftigung dort, die wahrscheinlich jeden mürbe machen muss. Trotzdem solltest du nach meinem Gefühl viel mehr Vertrauen in dich und deine Fähigkeiten haben und dich nicht in dieser Opferhaltung sehen. Denn immerhin siehst du seine Defizite. Was er letztlich tut oder auch nicht tut, ob er sachlich ist oder nicht, - es ändert nichts daran, dass du dich neu orientieren solltest. Und das aus eigenem Empfinden, aus Überzeugung und aus Verachtung ihm gegenüber und ohne dich von ihm fertig machen zu lassen. Hier finde ich es wichtig, dass du gelassener wirst und dich von ihm innerlich abgrenzt und ihn einfach reden läßt..
 
Eins ist klar: Der hat keinen Respekt. Diplomatisch bleiben. Such immer wieder Momente in dem du ihm erzählst wie gut und stark du vor dieser Fima warst und bist. Vermeide direkte Konfrontation. Krankmachen schlecht. Behördengänge gut. 🙂 😉 Halt die Ohren steif
 
Mach eine Liste aller exuell anzüglichen Bemerkungen (egal wie klein) und aller Demütigungen. Dann zeig ihn wegen sexueller Belästigung und Mobbing an. Wenn er dir dann kündigt, klage auf Schadensersatz. Alles was er dir wegen der Anzeige sonst noch antut: aufschreiben und bei deinem Anwalt nachreichen. Falls du dir keinen Anwalt leisten kannst, sieh dich nach einer Rechtsschutzversicherung um die dir einen Anwalt für solche Fälle bezahlt.

[...] Vernichten? Nein, danke. Mod.]
 
Zuletzt bearbeitet:
Eins ist klar: Der hat keinen Respekt. Diplomatisch bleiben. Such immer wieder Momente in dem du ihm erzählst wie gut und stark du vor dieser Fima warst und bist. Vermeide direkte Konfrontation. Krankmachen schlecht. Behördengänge gut. 🙂 😉 Halt die Ohren steif
Das würde ich grade nicht tun. Ich würde dem Chef schon kontra geben. Solche Leute brauchen das. Die testen aus wie weit sie gehen können und hacken grade immer auf denen herum, die es sich gefallen lassen.

Was hast Du TE zu verlieren? Gib ihm Kontra und wenn er Dich dann kündigt - auch gut - das ist es ja was Du eigentlich möchtest.
 

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