Übers letzte Jahr hab ich mir wirklich den Kopf darüber zerbrochen was ich studieren möchte. Ich war bei mehreren Berufsberatern, habe viele Berufsinfotests gemacht, mich über viele Berufe/Studiengänge informiert und hab Studienorientierungsangebote mitgemacht.
Gibt es denn gar nichts, was dich total interessiert oder wo du dich siehst?
Vielleicht wäre eine Ausbildung erstmal besser?
Es ist eher so ein "Joa hört sich teilweise halbwegs interessant an und späteres Gehalt ist auch nicht schlecht", aber nichts was ich wirklich interessant finde.
Das Problem ist, dass man beim Studieren sich immer wieder in Erinnerung rufen muss, weshalb man das studiert und man sollte sich damit identifizieren können.
Ich habe auch so nach dem Motto "Ja, hört sich irgendwie interessant an, weiß aber nicht, wohin das führt" studiert und das ist nicht gut.
Was ich in meinen Recherchen rausgefunden habe ist, dass ich vermutlich entweder in Richtung Wirtschaft gehe oder Lehramt studiere.
Das sind zwei unterschiedliche Dinge. Wieso Wirtschaftsrecht? Wieso Lehramt?
Kurzgesagt habe ich da 3 Möglichkeiten/Studiengänge die in meinem eigenen "Auswahlverfahren" übrig geblieben sind:
(2) "Betriebswirtschaftslehre" an einer Universität
Das studieren ziemlich viele. Heißt, wenn du das wählst, musst du dich etablieren können: gute Noten, viel Praxiserfahrung, sinnvolle Nebentätigkeiten, Engagement. Sonst bist du so ein 0815-BWL-er
Vorteil ist, dass du dann ein breites Berufsspektrum hast und gg. einem Juristen halt ein umfangreiches BWL-Wissen hast.
(3) "Wirtschaftsrecht" an einer Fachhochschule.
Ich habe Wirtschaftsrecht im Bachelor studiert.
Ist happig, ist so eine Art BWL+Jura, kein volles BWL, kein volles Jura. Wobei der juristische Anteil höher ist (30/70 vielleicht), das heißt, du bist mehr Jurist als BWL-er
Es ist ein relativ neuer Studiengang. Du musst dich oft erklären, was das jetzt genau sein soll. Behindert dich aber nicht bei der Jobsuche, viele Firmen suchen Wirtschaftsrechtler, weil die sowohl juristisches als auch betriebswirtschaftliches Wissen haben.
Es kann aber sein, dass du eher wie ein richtiger Jurist angesehen wirst.
1. (Klar kann man das, ohne mich zu kennen, eigentlich 0 einschätzen, aber trotzdem) Welchen von den 3 Studiengängen würdet ihr mir, basierend auf meinem bisherigen Werdegang und Fähigkeiten (zb kein Mathe Ass, siehe weiter unten) am ehesten empfehlen?
Was ist denn dein bisheriger Werdegang? Oben hast du nur geschrieben, dass du ein Abitur hast und ein FSJ machst. Und dass du nach Studiengängen gesucht hast.
2. Wie schwer schätzt ihr die einzelnen Studiengänge ein?/Welcher ist am schwersten, welcher am leichtesten. (Sind alles unbekannte Unis und Fachhochschulen also keine Top Uni à la Mannheim, Frankfurt und Co)
Wirtschaftsrecht galt bei uns als eines der schwerste, vielleicht sogar als der anspruchsvollste Studiengang, die die Hochschule zu bieten hat.
Wir fingen damals 2016 mit ca. 25 Leuten an. Schon im dritten und vierten Semester waren es nur noch 15. In der Abschlussphase nur noch 10.
Die Durchfallquote ist hoch.
Schau, dass du es an einer guten, renommierten Unis machst und nicht in einem Hinterhofding.
3. Wie schätzt ihr die späteren Gehaltsaussichten bei allen Studiengängen ein?
Das kommt darauf an, wo du arbeitest und als was.
Wenn du bei der Behörde einsteigen willst, dann wirst du durch das Studium halt höher gestuft, aber viel verdient man da nicht.
In der freien Wirtschaft hängt es vom Arbeitgeber ab und wie viel das Stellenangebot hergibt.
Also was würdet ihr in meiner Lage allgemein als am sinnvollsten einschätzen?
Die sind alle nicht schlecht. Du wirst auf jeden Fall später einen guten Job finden, egal, was du von denen jetzt konkret studierst.
Noch kurz zu meinen Eigenschaften: Mir wird ab und zu gesagt ich könnte gut diskutieren und reden (evtl. gut für WiRe?). Ich bin zwar kein Mathe Ass (konstant 5 Punkte im Mathe Grundkurs😂aber unser Lehrer war auch bekannt dafür schweren Unterricht zu machen) aber denke das sollte bei Bwl trotzdem machbar sein.
Ich weiß nicht, was 5 Punkt im Mathegrundkurs bedeuten. Wir hatten nur Noten, keine Punkte.
Im Wirtschaftsrecht hatten wir im ersten Semester BWL, Kosten- und Leistungsrechnung und Finanzmathe. Es heißt ja immer, Juristen könnten nicht rechnen. Ja, man muss kein Mathe-Ass sein, aber gewisse Grundregeln wie Dreisatz, Prozentrechnen, Formelumstellungen sollte man kennen.
Wenn du die Module durch hast, dann ist der große Matheanteil auch schon vorbei.
Gut diskutieren und reden ist jetzt auch sehr schwammig ... als Wirtschaftsrechtler musst du halt juristische Zusammenhänge verstehen können und in der Lage sein, bestimmte Handlungen aus dem Gesetz interpretieren zu können.
Du musst in der Lage sein, methodisch zu arbeiten, Fälle juristisch und einzelfallgerecht zu lösen und nicht nach Schema F.