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Buch von Alan Weisman: Countdown

Werner

Sehr aktives Mitglied
Hallo zusammen,
mich würde interessieren, ob jemand hier das neue
Buch von Alan Weisman "Countdown" gelesen hat
und was er/sie darüber denkt.

Für die, denen der Autor und Titel nichts sagen: es
geht im Buch um die Konsequenzen des starken
Bevölkerungswachstums auf der Erde. Es werden
sehr drastische Berichte aus verschiedenen Gegenden
geliefert und zwar aus erster Hand, d.h. der Journa-
list hat die von starkem Wachstum betroffenen Ge-
biete selbst besucht, z.B. Israel, Pakistan, Mali oder
Indonesien.

Es gibt wenige Bücher, die mich so stark beschäftigt
haben und in mir ein Gefühl zurücklassen, dass es
ernst genommen werden sollte, was der Autor da
schreibt - nur ist mir noch nicht klar, was das ganz
praktisch bedeutet.

Gruß,
Werner
 
Hi,

das erinnert mich persönlich zwar leider direkt an die Georgia Guidestones (<500 Mio etc.) - das Thema ist allerdings durchaus interessant.

Geht's in dem Buch mehr um konkrete Beschreibung von Zuständen - oder deren Folgen?

LG
 
Geht's in dem Buch mehr um konkrete Beschreibung von Zuständen - oder deren Folgen?

Danke für den Hinweis auf die Georgia Guidestones, die
kannte ich bisher nicht.

Weisman beschreibt vor allem die Zustände und deren
Ursachen (also z.B. den Wettstreit von Volksgruppen um
die höchsten Gebärraten), aber durchaus auch um die
absehbaren Folgen und auch um die angeratenen Ver-
haltensweisen bzw. von Beispielen, wo diese bereits um-
gesetzt wurden.
 
Hallo, Werner,

das von Dir genannte Buch erinnert mich an das Buch „10 Milliarden“, geschrieben von Stephen Emmott. In dem Buch geht es ganz nüchtern zu. Es werden Ursachen (vor allem Bevölkerungszuwachs), Folgen und Lösungsmodelle beschrieben.

»Emmotts Blick ist der eines Wissenschaftlers. Für ihn zählen nur die Fakten, das Unvorhersehbare kommt bei ihm nicht vor. Er hat kein klassisches Wissenschaftsbuch geschrieben. Es gibt weder einen theoretischen Überbau, noch einen moralischen Zeigefinger. Emmotts Buch ist ganz einfach, von jedem zu verstehen und es stellt die Fragen aller Fragen: Und jetzt?«

Stephen Emmott greift auf neueste Erkenntnisse zurück. Kommentare: „..und zeigt, dass wir uns längst den Boden unter den Füßen weggezogen haben. „Zehn Milliarden“ ist der letzte Weckruf. Wir dürfen ihn nicht überhören.“ Oder: „wir sind nicht zu retten“.

Zu den Lösungsmodellen bemerkt der Autor, dass diese unberührt in Schubladen verstauben.

Du fragst, was das praktisch bedeutet. Ich denke schon, dass Katastrophen auf die Menschheit zukommen, wie „wir“ es nicht glauben wollten. Die Folge wird ein weltweites unermesslich großes Leiden sein. Praktisch bedeutet es: Die Leidensfähigkeit der Menschen wird geprüft. Begriffe wie: Freiheit, Selbstbestimmung, Glück, Wohlstand, Bequemlichkeit werden an Realität verlieren. Andere Begriffe, wie Leid und Tod, werden an Bedeutung zunehmen.

Ganz einfach. Ganz schlimm.

LG, Nordrheiner
 
Danke, Nordrheiner,
aber ich glaube, die Diskussion macht wirklich nur
dann Sinn, wenn jemand das Buch gelesen hat, da
es auf den allerneuesten Daten und Erkenntnissen
beruht, die es zu diesem Thema gibt.

Gruß, Werner
 
Wenn niemand das Buch gelesen hat, brauchen wir
hier nicht darüber zu sprechen - Diskussionen über
Bevölkerungswachstum oder die Grenzen der Trag-
fähigkeit der Erde gab es hier schon ausreichend
und ich habe keine Lust, alles nochmal durchzukau-
en, sorry. Dann hätte ich das Thema anders ge-
nannt.

@ NichtKonform: Er hat auch kein Patentrezept,
aber aus den gelingenden Beispielen lassen sich
schon Handlungsanweisungen ableiten, jedoch je
nach Gegend unterschiedliche. Beeindruckend fand
ich vor allem, dass es einen enormen Unterschied
(nach Weisman und Ehrlich zwischen Überlebens-
fähigkeit der Menschheit und der Zerstörung der
Lebensgrundlagen) ausmacht, ob ein "halbes Kind"
mehr oder weniger geboren wird - also weltweit,
durchschnittlich je Frau.

Was mich wundert und beschäftigt ist, warum in
der (deutschen) Politik diese existenziellen Themen
so gut wie keine Rolle spielen. Und natürlich, ob
oder wie man das ändern könnte.
 
Mir ist derzeit nur eine Nation bekannt, die politisch (meiner Meinung nach so korrekt wie möglich) gegen weiteres überbevölkern vorgegangen ist. Und das sind die "diktatorischen Chinesen".

Was für mich neu war und von Weisman ausführlich
beschrieben wird: der Iran hat mit recht einfachen
Maßnahmen eine noch stärkere Senkung der Gebur-
tenraten erreicht (sogar von höheren Zahlen aus).

Außerdem gibt es in China eine Gegend, in der auf
den Zwang verzichtet wurde und dort sind die Zah-
len niedriger als anderswo. Frauen scheinen schlauer
zu sein als gedacht, wenn sie erst einmal verstanden
haben dass es besser ist, nur 1-2 Kinder zu haben
als 6 oder mehr - für alle Beteiligten.

Mit der fehlenden Reife könntest du recht haben.
Es gab aber auch andere Themen, die erst nur von
wenigen priorisiert wurden und inzwischen Main-
stream sind (Atomkraftnutzung, Gleichstellung von
Mann und Frau, Sklavenbefreiung ...).
 
Mir ist derzeit nur eine Nation bekannt, die politisch (meiner Meinung nach so korrekt wie möglich) gegen weiteres überbevölkern vorgegangen ist. Und das sind die "diktatorischen Chinesen".
Das dieses Thema hier - und nicht nur in Deutschland sondern eigentlich in allen Industrienationen (bis auf...) - politisch nicht öffentlich erwähnt wird (zur Kenntnis genommen werden es die Politiker sicherlich auch haben), hat m.E. einfache Gründe. Zum einen ist es unpopulär, bzw würde mit Sicherheit derzeit so aufgefasst, sich "unchristlich (vermehrt euch, Schwangerschaftsabbruch, usw...) in Familienplanung einzumischen.
Zum anderen widerspricht das der Doktrin und dem Wahn von Wirtschaftswachstum.
Zu diesen beiden mächtigen Gegnern (Religionen und Wirtschaft) gesellt sich dann noch das Ego des einzelnen.
Wer würde eine Partei wählen, die im Positionspapier Reduzierung der Menschheit auf ein Drittel der derzeitigen Weltpopulation und dementsprechend extremen Verzicht im Bezug auf Konsum stehen hat..?
Da fehlt uns allen wohl noch etwas "Reife"?

"Je suis charlie' steht fuer^^?...meinungsfreiheit?
Aber andere freiheiten-z.b. in sachen familienplanung-wuerdest du beschneiden wollen...sogar mit zwang zur abtreibung (wenn du das chinesische modell so klasse findest)?

Ich find das ein wenig ...paradox...gelinde gesagt...
 
Aber andere freiheiten-z.b. in sachen familienplanung-wuerdest du beschneiden wollen...sogar mit zwang zur abtreibung (wenn du das chinesische modell so klasse findest)?

Ich find das ein wenig ...paradox...gelinde gesagt...

Weisman argumentiert ungefähr so: das Leiden der hungernden
Kinder (wenn die Eltern oder die Gesellschaft sie nicht mehr
ernähren können) wiegt schwerer als das Leiden potentieller
Eltern, die sich gerne mehr Kinder wünschen, als die Umstände
sinnvollerweise erlauben.

Wir dürfen nicht vergessen, dass wir als Spitze der Nahrungs-
pyramide keinen "Wolf" über uns haben, weshalb das Sprich-
wort "Der Mensch ist des Menschen Wolf" durchaus stimmt,
aber anstatt bei 10 oder 16 Milliarden Weltbürgern Chaos, Krieg
und Hungersnöte zu provozieren, können wir auch durch Ver-
nunft (Wölfe sind ja auch Vernunftswesen) entscheiden, dass
wir bei maximal zwei Kindern aufhören mit dem Vermehren.
 

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