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Berufliche Neuorientierung - wie?

MarkusK94

Neues Mitglied
Hallo ihr Lieben,

Ich versuche mich aktuell beruflich neu zu orientieren. Ich habe jahrelang mehr oder weniger im Unternehmen meiner Eltern gearbeitet und für mich nun mit Ende 20 bemerkt (nachdem man auch von klein auf so ein bisschen darauf "getrimmt" wurde dort zu bleiben) dass es nichts für mich ist und ich rückblickend auch einfach keinen guten Job gemacht hat habe (was auch für Frustration auf beiden Seiten gesorgt hat.)

Die Frage klingt für viele hier wahrscheinlich jetzt sehr dämlich, aber wie orientiert man sich beruflich neu? Ich hatte diese Sorge halt nie, weil mein "Karrierepfad" mir sogesehen schon vorgeschrieben war, wie ich bis jetzt dachte.


An welchen Faktoren macht man das feste? Interessen? Fähigkeiten? Zukunftspersepktiven? Geld? Wie gewichtet man sie?

Oder gibt es da ganz andere Systeme / Konzepte zur Berufsfindung? Helfen solche "Berufstests" zum Beispiel überhaupt?

Wie war es bei euch damals? Oder habt ihr vielleicht irgendwelche Tipps und Ideen von Berufscoaches, die funktionieren?
 
Bestenfalls machst du etwas für was du dich begeistern kannst, was hast du für Hobbies wofür interssierst du dich ?
Ist dein Kopf aktuell noch zu Voll, mach eine kleine Auszeit Z.B. ins Kloster gehen etc, und in dich hinein spüren....
 
Danke für eure Antworten! 🙂

Zu deiner Frage kasiopaja, ich habe jetzt 6 Jahre meines Lebens mit einem Bachelor und Master in BWL verschwendet. Okay, "verschwendet" klingt jetzt echt ein bisschen hart, aber jetzt rückblickend merke ich halt, dass ich nie wieder was in dieser Richtung machen möchte.

@CasperH, ich war früher immer sehr sportlich und bin zum Beispiel dann bei Jugendfahrten dabei gewesen, wo wir Kindern solche Sachen wie Bergsteigen oder Kanufahren nähergebracht haben. Der Umgang mit Kindern hat mir immer großen Spaß gemacht, weswegen ich überlege eventuell in diese Richtungen zu gehen. Die Sport-Branche erlebt ja, so lange man nicht Sportlehrer wird, einen großen Andrang, weswegen ich es als unpraktisch betrachte, jetzt in so einer Branche noch Fuß zu fassen. Dann vielleicht doch eher mehr Erzieher? Ich bin mir bewusst, dass Erzieher-Berufe aktuell so ein bisschen an der Grenze zur "Ausbeutung"stehen, was das Arbeits-/Lohnverhältniss angeht, aber das war mitunter eine Tätigkeit, in der ich halt wirklich aufgegangen bin.

Aber so ganz sicher bin ich da auch noch nicht, weil es ja beruflich eine ganz andere Dynamik ist, als einfach nur mit Kindern in der freien Natur Sport zu machen.
 
Danke für eure Antworten! 🙂

Zu deiner Frage kasiopaja, ich habe jetzt 6 Jahre meines Lebens mit einem Bachelor und Master in BWL verschwendet. Okay, "verschwendet" klingt jetzt echt ein bisschen hart, aber jetzt rückblickend merke ich halt, dass ich nie wieder was in dieser Richtung machen möchte.
Vielleicht liegt es ja aber gar nicht am Beruf, sondern an der Arbeitsstelle an sich.
Vielleicht wäre es ganz gut , es mal woanders zu probieren und zu sehen, ob es da besser ist.
Falls nicht, kannst Du Dich ja noch immer komplett umorientieren.
 
Ich möchte Dich mit einem Beispiel aus meinem Bekanntenkreis ermuntern.

Mein Bekannter hatte auch im elterlichen Betrieb im Büro gearbeitet und war für die Unternehmensnachfolge ausgeguckt. Aber er wollte seinen eigenen Weg gehen.
Er hat über mehrere Jahre sich mal mit diesem und mal mit jenem über Wasser gehalten und beim Onkel im Garten im Bauwagen gelebt. Ich habe ihn bei unserer Natur- und Wildnispädagogikausbildung kennengelernt. Dann hat er das Klettern für sich entdeckt. Eine Kletterlehrerausbildung gemacht und in einer Kletterhalle gearbeitet. Inzwischen arbeitet er freiberuflich in der Erlebnispädagogik. Wird von Schulen, Jugendherbergen, Reiseveranstaltern gebucht, gibt Kurse in Bogenschießen und Klettern, organisiert Kanufahrten etc. Macht aber auch noch vieles andere. Ist immer offen für neues.
Finanziell war es sicher oft klamm am Anfang. Und ist auch heute wohl noch oft unsicher. Aber dadurch, daß er immer weiter das gemacht hat, wo seine Interessen liegen, hat er immer weiter Kontakte geknüpft und immer mehr Auftraggeber gefunden. Ich habe den Eindruck, daß er im Gegensatz zu früher, heute zufriedener ist.

Ein anderer Bekannter hat seine eigene Wildnisschule gegründet. Seine Frau hat sich als Yogalehrerin selbstständig gemacht. Zusätzlich gibt es noch einen Shop. Und ich glaube, zumindest einer von beiden hat noch eine Teilzeitbeschäftigung als Angestellte.

Wichtig ist, daß man selbst ein hohes Interesse und eine starke innere Motivation hat, sich das nötige Rüstzeug zu holen und Ausbildungen zu machen (die auch nicht billig sind). Alle die ich kenne , die diesen Weg gehen, investieren andauernd in die eigene Weiterbildung und erschließen sich so immer mehr Fertigkeiten und Spezialisierungen. Aber dann kann man schon Fuß fassen in so einem Bereich.

Ich würde wahrscheinlich zweigleisig fahren. Mir einen guten Teilzeiterwerbsjob besorgen und mich die andere Hälfte meinen Herzensprojekten und dem Aufbau eines zweiten Standbeins widmen. Aber das ist eher meinem Sicherheitsdenken geschuldet. Das muß nicht für jeden der richtige Weg sein.
 
Oder gibt es da ganz andere Systeme / Konzepte zur Berufsfindung? Helfen solche "Berufstests" zum Beispiel überhaupt?

Die Arbeitsagentur hat auch eine Berufsberatung für Erwachsene und es gibt auch div. private die sowas gegen Geld anbieten.

Ist schön und gut, aber kann sein das nix dabei rumkommt, wenn dabei Tätigkeiten rauskommen die man nicht machen kann oder darf, aus diversen Gründen.

Bei mir war es ähnlich mit dem "vorgezeichneten" Weg.
Damals war es nicht so einfach eine Ausbildung zu finden, im Gegensatz zu heute. Ich fand nach Militärzeit und Arbeitslosigkeit eine. War ein seltener und sicherer Beruf, und die Firma war auch die einzige im Umkreis von über 250 KM. Viele waren schon 30 Jahre oder länger in der Firma.
Im letzten Jahr der Ausbildung hatten dann die Discounter die Preise zu stark gedrückt und unser Standort wurde geschlossen und ich folglich nach der Ausbildung nicht übernommen.

Habe dann eine neue Ausbildung angefangen.
 
Hallo Markus, das wäre doch etwas wo du ansetzen kannst, Mach doch mal nen Kurz Praktika in einer sozialen Einrichtung und schnupper mal rein...
Erlebnispädagoge ist ein toller job, allerdings auch ziemlich Brotlos, das wäre mir persönlch zu dünn, als Freiberufler.
 
Hi Markus,


wie witzig..ich bin in einer ähnlichen Lage und ähnlich alt wie du 😀
Ich bin mich seit "10 Jahren" beruflich am umorientieren und muss feststellen, dass ich auf die Art und Weise wie ich es getan habe, gescheitert bin.

Deswegen hier eine Liste von "Do's & Don't" bei der beruflichen Umorientierung
❌ Kündige nicht deine Arbeitsstelle ohne etwas zu haben, was solide ist.
✅ Finde, wenn du gehen willst, mit deinem Arbeitgeber einen guten Vergleich wie z.B. ein Projekt noch gut abschließen. Gehe im Guten.
✅ Bevor du eine Ausbildung oder einen neuen Job machst, absolvier erstmal ein Praktikum
✅ Mache dir klar, wo deine Prioritäten liegen. Ist dir ein Gehalt in Höhe von X wichtig? Geregelte Arbeitszeiten? Wenig körperliche Anstrengung? Schichtdienst - ja / nein?
❌ Hör auf mit dem Gejammer von "ich habe XYZ studiert und es hat mir nichts gebracht 😢"
sondern
✅ Arbeite heraus, WAS DU GELERNT HAST UND WAS DU DIR FÜR FÄHIGKEITEN ANGEEIGNET hast.
✅ Mache dir klar, was die Pro's und con's bei deinem jetzigen Beschäftigungsverhältnis sind.
❌ Vermeide impulsive Entscheidungen. Vermeide Schwarz-oder-weiß-Denken.
✅ Handle durchdacht.

Apropros Langfristigkeit...ALLE erfolgreichen Menschen, die ich kennenlernen durfte, haben extrem fleißig und ausdauernd an ihrer Karriere gearbeitet. Jeder Job hat seine Vor- und Nachteile. Du musst für dich herausfinden, was DIR WICHTIG ist.

Was mich persönlich wundert, ist das du uns fragst, ob Berufstest helfen.
Warum machst du dich nicht selber schlau und probierst du es nicht einfach selber aus? Es gibt gute und weniger gute Berufswahltest.

Mir persönlich hat der "check-u" test von der Arbeitsagentur sehr geholfen.


So...soviel erstmal von mir. Viel Glück! ;D
 

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