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Berufliche Neuorientierung mit Anfang 30 oder ist es zu spät ?

  • Starter*in Starter*in Dirk_P
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Dirk_P

Gast
Hallo Ihr. Befinde mich derzeit gefühlt am Abgrund und weiß nicht wie ich wider mehr Sicherheit gewinnen kann.

Mein Lebenslauf:
Realschule, Wirtschafts-Gymi bis Klasse 13 (dann wegen privaten Problemen abgebrochen), Ausbildung im kaufmännischen Bereich gut hinter mich gebracht, dann in den kleinen Betrieb eines Bekannten eingestiegen mit der Option den Laden mal mit ihm zusammen zu führen. Paralell dazu über 2 1/2 Jahre Abendkurs noch den Betriebswirt angehängt, weil ich dachte es macht Sinn mir Führungswissen anzueignen.

Stand heute: wir werden zum Jahresende mangels Aufträgen und der zu großen Konkurrenz schließen.

Jetzt frage ich mich natürlich wies weitergehen soll. In meinem erlernten Beruf habe ich keine Erfahrung, da ich direkt nach der Ausbildung die Branche gewechselt habe. Ich habe keine Ahnung wie ich überhaupt in der freien Wirtschaft gesehen werde, da ich ja in den letzten Jahren mehr oder weniger selbstständig war. Ist es für mich generell schon zu spät ?

Bin echt verzweifelt und habe Angst überhaupt nichts zu bekommen...
 
Was heißt denn, Du hast keine Erfahrung? Du hast eine kfm. Ausbildung, Du hast Deinen Betriebswirt gemacht und Du hast gearbeitet!

Was für eine Firma ist das denn, für die Du gearbeitet hast? Was genau hast Du da gemacht?
Möchtest Du in so einem Bereich weiterarbeiten oder was ganz anderes machen?

Es ist nie zu spät, was zu ändern - man muss nur wissen, wo man hin will.
 
Sind ein kleines Handels- bzw. Dienstleistungsunternehmen im grafischen Sektor.

Tja was hab ich da gemacht - im Prinzip alles. Vertrieb, Lager, Buchhaltung, Einkauf - das ist ja genau das Problem, halt nicht so durchstrukturiert wie bei großen Unternehmen, mir hat ja keiner gesagt wie ichs machen soll oder muss, sondern habe ja alles selber erarbeitet bzw. umgesetzt.

In diese Branche würde ich eher nicht mehr tendieren, zumal hier keine vernünftigen Margen mehr drin sind und der Markt eigentlich durch Dumpingpreise kaputt ist.

Dass jetzt Bewerbungen anstehen ist klar, nur ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung wo ich überhaupt eine Chance hätte. Den Traumberuf schlechthin wo ich sagen würde das muss es unbedingt sein hab ich eigentlich nicht. Da ich jetzt jahrelang kaufmännisch tätig war sollte es wohl eher da bleiben als jetzt komplett was Neues zu machen.
Fühle mich aber irgendwie viel zu alt und gleichzeitig eben auch gescheitert, und das führt im Moment zur totalen Resignation und Angst.
 
Es ist nie zu spät sich beruflich anders zu orientieren. Berufserfahrung bringst Du neben deinen Qualifikationen genug mit - auch wenn Du nicht unbedingt überwiegend im kaufm. Sektor tätig warst. Auch als Selbstständiger Handwerker (z.B.) kommst Du nicht um das kaufmännische drumrum. Hast Du denn schon etwas bestimmtes im Sinn? Viele Jobs sind eh schon so spezialisiert, dass man innerbetrieblich geschult werden muss.
 
Ich habe 1991 zur Hauswirtschaft ( Kochen, Service, Putzen usw.) umgeschult, wo ich später nie darin gearbeitet habe. Nun wurde ich 2010 sehr krank und konnte meine damalige Tätigkeit als Bäckereiverkäuferin (12 Jahre) nicht mehr ausüben. Also besann ich mich auf meine Hauswirtschaft. Formulierte meine Bewerbungen entsprechend und siehe da, habe seit Dezember wieder Fuss gefasst. Trage jetzt z. T. schon alleinige verantwortung in der Küche . Letztendlich muss man sich gut verkaufen , um eine Stellung zu bekommen. Und du bist noch sehr jung und hast einiges vorzuweisen. Ich bin im übrigen 47, klein und dazu noch chronisch krank. Mit starken Willen, kann man vieles erreichen.
 
Also für eine berufliche Neuorientierung ist es nie zu spät, dann man muss dann ja noch über 30 Jahre arbeiten.
Ich persönlich mit 33 Jahre bin jetzt auch dabei eine neue Ausbildung von 3 Jahre zu machen, da ich mit meinem jetzigen Beruf keine Chancen sehe.

Henk
 
Wow nochmal Ausbildung mit 33 - Respekt. Wie lebst du da wenn ich fragen darf ?

Ich denke meine Angst ist nicht ganz unbegründet, zumal heute ja erwartet wird dass man Mitte 20, extrem leistungsbereit ist und schon 2 Studiengänge hinter sich hat. Ich hab sogar schonmal gehört dass man mit Ende 30 eigentlich schon zu alt für den Arbeitsmarkt ist. Ich weiß einfach nicht so recht wie es weitergehen soll bzw. wo ich überhaupt Chancen hätte, da ich ja eigentlich keine "professionellen" Qualifikationen wie in modernen Betrieben habe, sondern ja eigentlich mein eigener Herr war, der es halt versucht hat. Heute ist auch wieder so ein Tag, ich bekomme nichts wirklich auf die Reihe weil meine Gedanken ständig darum kreisen.
 
Wow nochmal Ausbildung mit 33 - Respekt. Wie lebst du da wenn ich fragen darf ?

Ich denke meine Angst ist nicht ganz unbegründet, zumal heute ja erwartet wird dass man Mitte 20, extrem leistungsbereit ist und schon 2 Studiengänge hinter sich hat. Ich hab sogar schonmal gehört dass man mit Ende 30 eigentlich schon zu alt für den Arbeitsmarkt ist. Ich weiß einfach nicht so recht wie es weitergehen soll bzw. wo ich überhaupt Chancen hätte, da ich ja eigentlich keine "professionellen" Qualifikationen wie in modernen Betrieben habe, sondern ja eigentlich mein eigener Herr war, der es halt versucht hat. Heute ist auch wieder so ein Tag, ich bekomme nichts wirklich auf die Reihe weil meine Gedanken ständig darum kreisen.

Stimmt, sagt man so. Man soll jung, erfahren & trotzdem "unverbraucht" sein. Aber, dass das ziemlich utopisch ist, spiegelt ja bereits der Widerspruch in den Anforderungen wieder.
ich glaube, dass es schon ein großer Schritt ist, sich mit Anfang 30 zu trauen, sich beruflich nochmal umzuorientieren, aber wenn Du den Schritt erstmal gewagt hast, relativiert sich das recht schnell. Mein Freund wird in diesem Jahr 31 & hat sich vergangenes Jahr auch dazu durchgedrungen, nochmal einen beruflichen Neustart zu wagen. Er studiert wieder.
So kann es gehen. Ich meine, wenn er mit dem Bachelor in den Beruf startet, ist er frische 33 & hat dann immernoch mindestens 33 Jahre, die er arbeiten kann. Yeha...
Einfach ist so eine Entscheidung nicht & finanziell ist das natürlich was ganz anderes als ein fester Job & ein gewisses Einkommen, das man im Studium/ Ausbildung nicht unbedingt erreicht. Aber was sind drei Jahre gegen ein ganzes Leben? Es ist eine Chance. Ohne Job zu bleiben macht einen chancenlos.

Ich hoffe, Du gehst deinen Weg.
Liebe Grüße.

Ach ja, was ich noch anmerken wollte:
Mein Freund war auch total verzweifelt. Ist Diplom Kommunikationsdesigner und das aus Leidenschaft. Es hat ihn verrückt gemacht, dass er keinen festen Job bekommen hat, für den er einigermaßen gut bezahlt wurde. Er hatte wirklich große Angst, niemals "anzukommen". Und seitdem er wieder studiert, ist er zwar nicht frei von diesen Zukunftsängsten, aber wenigstens ist er aktiv. Er geht es an, das beruhigt das Gemüt doch ungemein.

Jetzt aber! Alles Liebe!
 
Wow nochmal Ausbildung mit 33 - Respekt. Wie lebst du da wenn ich fragen darf ?

Also ich werde dann wieder umziehen müssen da die Schule in Düsseldorf ist. Ich muss dort kein Geld bezahlen aber bekomme auch keine Bezahlung. Wenn es soweit ist werde ich Sozialhilfe/Wohngeld, Schein für die Tafel und den Wohnberechtigungsschein beantragen.

Henk
 

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