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Antriebslos und demotiviert

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T

TheLadder

Gast
Hallo Community,

ich bin 20 und lebe seit einem Jahr in meiner ersten, eigenen Wohnung in einer neuen Heimatstadt. Mein leben verlief erfolgreich. Ausbildung gemeistert und als fester Mitarbeiter im öffentlichen Dienst, übernommen. Theoretisch gibt es nichts, über was ich klagen sollte... theoretisch.

Anfangs lief alles super. Höchstmotiviert! Die erste, eigene Bude und das erste richtige Geld verdienen! Wunderbar!
In der neuen Heimatstadt habe ich schnell Freunde gewonnen. Ich liebte es, zu kommunizieren, Erfahrungen zu sammeln und neue Menschen kennenzulernen. Somit war es kein Problem für mich, völlig alleine in Bar´s zu gehen um dort mit Leuten zu quasseln oder an der Kaufland-Kasse Typen zu fragen, wo man hier so weg gehen kann.
Auf diese Art&Weise habe ich einen großen Freundeskreis aufgebaut. Es war ein Hobby. Kommunikation und Menschen kennenlernen war mein Hobby. Nach der Arbeit ging ich sofort in die Natur um etwas zu erleben. Ganz spontan und mit voller Freude.

Doch diese starke Lebenslust und Lebensfreude, welche mich regelrecht ausmachten (bekam oftmals Komplimente diesbezüglich), verschwanden mit der Zeit.. ich wurde Faul und unternahm nach der Arbeit nichts anderes mehr, als TV zu schauen, abzuschalten oder vor allem aber, viel nachzudenken.
Ich dachte das ist normal. Immerhin wurde ich regelrecht ins kalte Wasser geworfen. 19 Jahre lang, völlig unselbstständiger Hotel-Mama-Besucher und dann plötzlich die eigene Wohnung, die erste Arbeit, das erste Gehalt, das erste Auto in einer entfernten, neuen Heimatstadt.
Ich sagte mir: "Das ist nur eine Phase, es kommt so viel neues auf mich zu, ich lerne jetzt so viel.. da ist es völlig normal erstmal abschalten zu wollen".

Doch irgendwie glaube ich langsam nicht mehr so daran, da ich junger Knirps jetzt inziwschen schon 1 Jahr dabei bin.
Ich durchlebte immerwieder Hochs und Tiefs.. eine rasante Achterbahnfahrt die mich durch Motivation-Loopings und dann mal wieder durch depressive Kurven schlug. Ich habe das Gefühl, die Motivations-Loopings nehmen immer mehr ab und deshalb melde ich mich jetzt hier.

Inzwischen habe ich extreme Probleme, frühs aus dem Bett zu kommen. Obwohl mich der Wecker zur rechten Zeit weckt, stell ich ihn nochmal 1 Stunde später und schlaf noch eine Runde. Oder aber ich stehe so auf, dass ich nur mit Stress und Zeitdruck, auf meine Arbeitsstelle erscheine. Habe ich frei, schlafe ich meistens bis 12 Uhr mittags.
Ich nehme mir Dinge vor, wie beispielsweise endlich regelmäßig Sport zu machen, neue Klamotten zu kaufen, wieder die Natur zu genießen, wieder neue Menschen kennenzulernen, eine Reise in ne andere Stadt zu machen, mit den Rauchen aufzuhören, einen Tischtennisclub beizutreten und und und.
Doch nichts von dem schaffe ich. Ich bin einfach zu Faul zu antriebslos und komme immer wieder an den Punkt an dem ich mir die Frage stelle "wozu das ganze?"

Ich isoliere mich immer mehr meinen Freunden und unternehme nicht mehr so oft etwas mit ihnen, wie ich es damals tat.
Was mich am meisten beunruhigt ist, dass ich keinerlei Bedürfnisse verspüre, mich bei meinen Eltern zu melden. Vielleicht weil es gar nichts tolles zum reden gibt?

Ich hatte nie Streit mit den Eltern und wir verstehen uns auch gut. Doch ich melde mich so gut wie gar nicht und wenn doch, dann nur aus Zwang. Meine Mutti schrieb mir letztens eine große, traurige Mail bezüglich dieses Verhaltens. Somit fühle ich mich schlecht, dass ich nicht das Bedürfnis verspüre, mich zu melden.. aber ich kann es mir doch nicht aufzwingen..

Ich hab das Gefühl in ein völlig neues Leben eingetaucht zu sein.. irgendwie sogar so, als wenn meine komplette Vergangenheit illusion ist bzw. nicht "zu mir" gehört. Es lässt sich nur schwer schildern.
Kennt jemand solche Gefühle? Ich finde keinen konkreten Auslöser dafür bis auf die schlagartig-geänderte Lebenssituation.
Ich scheue mich irgendwie vor einem Psychologen.. nicht aus Scham sondern aus den Gedanken "es läuft doch eigentlich alles gut ich rede es mir nur ein."

Kennt jemand Gefühle wie diese? Wie war das, als ihr von daheim ausgezogen seit und den neuen Lebensabschnitt kennengelernt habt?

Liebe Grüße
 
Hey,

du musst einen Weg finden aus diesem Tief wieder herauszukommen.
Dafür ist zu Beginn etwas Disziplin notwendig.
Du scheinst nach der Arbeit nicht viel mit Dir anfangen zu können. Versuch doch mal eine Beschäftigung zu finden, der Du nach der Arbeit nachgehen kannst Sei es auch nur etwas Simples. Du brauchst etwas, das Dich vom Fernseher wegholt und auch wieder etwas Struktur in Deinen Alltag bringt.

Gut würde sich irgendein Sport eignen, geh doch zweimal die Woche Schwimmen oder ähnliches. Und tu das immer zu festen Zeiten. So kommt wieder etwas Aktivität und Struktur in den Alltag, Du kommst raus und gibst Dir schon nach Terminplan vor, was jetzt zu tun ist.
Und versuche am Wochenende aufzustehen. Das geht auch am Besten, wenn Du Dir etwas vornimmst zu unternehmen, aufstehen, Kaffee machen und schon ist man wach. Kämpfe gegen Deinen Schweinehund an.
Das soll ja nur als Zündkerze dienen, wieder aktiver zu werden. Der Rest läuft dann in der Regel wie von allein wieder an.
 

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