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Angst vor Zweitstudium- Verzweifelt

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GastBio

Gast
Hallo liebe Forenmitleser,
Wie das Thema schon sagt, geht es hier um ein Zweitstudium, aber nicht nur. Ich fang mal ganz von vorne an und entschuldige mich schon mal für den wahrscheinlich echt viel zu langen Text der jetzt kommen wird.
Zu mir: Ich studiere im 6. Semester Biowissenschaften. Im August/ September werde ich dann wohl mein Abschlusszeugnis in der Hand halten (Bachelor). Das Studium habe ich damals begonnen, weil ich damals sehr gut in Biologie war. Ich habe mich eigentlich recht gut informiert und wusste damals schon dass die Berufsaussichten generell eher schlecht sind. Aber ich habe mir immer gedacht ach das packst du schon wenn du was studierst, was dich auch interessiert dann bist du gut und dann findest du auch etwas in dem Bereich. Ich wusste auch dass das Studium Mathe, Physik und vor allem viel Chemie enthält. Auch den Gedanken eines Doktortitels fand ich sehr ansprechend und wenn man gerade aus dem Abi kommt, denkt man eh ein bisschen dass man die Welt verändern kann ( ich bin eine leichte Träumerin).
Tja am Anfang gab es auch einige Fächer die mir nie wirklich Spaß gemacht haben ( Zoologie, Ökologie). Aber ich habe mir gedacht mh naja so Fächer gibt es eben in jedem Studiengang. Nach dem 4. Semester kamen dann aber so langsam die Zweifel. Das Biologiestudium ist echt seeehr zeitaufwendig. Eigentlich kann ich getrost sagen, dass ich keine Hobbies neben dem Studium hab ( Paar mal Fitnesstudio ist drinnen, aber ansonsten nicht so wirklich). Im Studium selbst muss man viel Zeug nachlesen und eigentlich hatte ich immer im Semester Praktika, bei dem man wöchentlich irrgendein Testat bestehen musste, dazu kamen auch jede Semesterferien solche Praktika dazu und dazwischen über das ganze Semester verteilt Klausuren für die man auch lernen musste usw. Ich habe eigentlich sehr viel Herzblut in das Studium gesteckt. Aber irrgendwann eben nach 4 Semestern kamen langsam die ersten Zweifel. Wofür mache ich das eigentlich. Je mehr Zeit verging desto mehr merkte ich dass ich eigentlich das total falsche Studienfach gewählt habe. 1. Ich finde die Laborarbeit echt total langweilig. 2. Eigentlich bin ich in den nicht-bio Fächern ( Vorallem Physik (1,3; Chemie auch alles 1er und Mathe 1,7) besser als in den biologischen Fächern. Ich muss noch dazu sagen dass mir vor allem Mathe total viel Spaß gemacht hatte. 3. Die Berufsaussichten: Ganz ehrlich man studiert nicht bis zum Master setzt noch ne Promotion drauf reißt sich den A**** auf, um dann Hartz4 zu beantragen. 4. Ich will irrgendwann mal Kinder haben und mich von einem zum nächsten unterbezahlten Job hangeln, NEIN DANKE. Vor allem frage ich mich da auch welcher Partner das wohl mitmachen würde. 5. Ergibt sich aus Punkt 2: Mein Interessenschwerpunkt hat sich gewechselt. Ich habe mir aufgrund der bereits genannten Punkte Gedanken gemacht und würde gerne nochmal etwas in Richtung Informatik machen ( Medizinische Informatik; Reine Informatik)
EIn Fernstudium kann ich mir übrigens nach dem Bachelor nicht leisten, da keine Einnahmen, das Kindergeld fällt weg und keine Krankenversicherung.
Schon während meiner Schulzeit musste ich meinen Eltern immer viel helfen. Während andere nach der Schule irrgendwelchen Hobbys nachgegangen sind, musste ich mit 10 den kompletten Haushalt schmeißen, was sich bis zum Abi auch nicht wirklich geändert hat. Meine Eltern verdienen wenig und müssen viel arbeiten. Nebenbei habe ich praktisch meine Schwester mit groß gezogen. Seitdem ich dann 16 war habe ich neben dem Abi noch gearbeitet, um mir mein Abikleid usw. und meinen Führerschein finanzieren zu können. Hier liegt auch ein weiterer Punkt. Ich möchte nicht, dass meine Eltern mir später irrgendwie weiter helfen müssen, weil ich mit der Biologie später sehr wahrscheinlich arbeitslos enden werde.
Tja jetzt fragt sich natürlich eben jeder warum hat sie nicht abgebrochen.
Nunja in meiner Familie galt ich schon immer als das Vorzeigebild da sowieso kaum einer Abi gemacht hat. Neben mir studieren noch 2 weitere Cousins ansonsten niemand. Jeder lobt mich immer hoch dass ich studiere und jeder fragt denn wie es läuft und jeder hat hohe Erwartungen an mich. Das setzt einen echt sehr viel unter Druck. Nach 4 abgeschlossenen Semestern wollte ich aber eben auch nicht das Studium einfach so wegschmeißen und die ernsthaften Zweifel kamen dann auch erst ab dem 5. Semester.
Irrgendwie kriege ich schon mein Zweitstudium finanziert das ist mir so egal.
Trotzdem kann ich nachts nicht schlafen, ich kann an nichts anderes mehr denken. Langsam krieg ich kaum mehr was gegessen und kann mich kaum mehr dazu aufraffen noch irrgendwas für dieses Studium zu tun, da ich es als sinnlos betrachte. Abgesehen davon hab ich das Gefühl dass mir bald mein Gehirn aus dem Kopf platzt und langsam werde ich krank (Körperlich). Eigentlich bin ich mir relativ sicher, dass ich nicht so weiter leben will. Auf der anderen Seite bin ich wirklich total unsicher. Was ist wenn ich das zweite Studium nicht packe (Obwohl ich eig total motiviert bin, weil ich momentan auch sehr viel Sinn hinter dem zweiten Studium sehe). Es war auch so schwer meiner Mutter zu beichten, dass es nicht mehr weiter gehen kann. Ich hab einfach nur noch geheult. Eigentlich heul ich jeden Abend.
nunja ich hoffe ihr könnt mich hier etwas aufmuntern. Sorry wie gesagt wegen dem langen Text.
Viele Grüße
 
Hi GastBio,

deine Bedenken bezüglich des Nutzwerts deines Biologiestudiums auf dem Arbeitsmarkt kann ich gut verstehen.

Aber jetzt bist du schon so weit, nun mach den Bachelor wenigstens fertig.

Danach ist sowas wie medizinische Informatik gar keine schlechte Idee, weil dir da der biologische Background sehr nützlich sein kann.

Allerdings: In der Informatik arbeiten nicht nur Leute, die Informatik studiert haben. Da findet man zB auch Physiker oder Mathematiker. Vielleicht kommt man da ja auch als Biologe rein, jedenfalls wenn es um medizinische Informatik oder Bioinformatik geht? Kommt natürlich etwas auf deine bisherigen Erfahrungen an.

Aber praktische Erfahrungen sind da wichtiger als Informatik studiert zu haben, und speziell von reiner Informatik würde ich eher abraten, die ist sehr theoretisch, aber weitgehend ohne praktischen Nährwert. Dann schon eher Angewandte Informatik, medizinische Informatik oder ähnliches.


Was ich nicht verstehe, ist deine Bemerkung, dir ein Fernstudium nicht leisten zu können. OK, es gibt sehr teure Fernstudien, aber die Fernuni Hagen ist recht preisgünstig, kaum teurer als ein normales Studium, und wenn man dann noch berücksichtigt, dass man evtl. daneben noch arbeiten kann, keine Wohnung am Studienort braucht etc, dann kann die Fernuni Hagen bei weitem günstiger sein als ein Studium an einer normalen Uni.
 
Warum hast Du Angst vor einem 2. Studium?
Du hast das erste gepackt (auch wenn Du gemerkt hast, dass es Dir nicht so liegt) und Du hast in Deinem Leben doch schon oft bewiesen, dass Du Dich durchbeißen kannst, also wirst Du das schon packen.
Wenn das finanzielle kein Problem ist (übrigens: das Zweitstudium kannst Du von der Steuer absetzen: also Studiengebühren und alle Material- und Fahrtkosten werden Dir, wenn Du danach etwas verdienst als Werbungskosten gutgeschrieben!), dann mach es doch.
Du hast doch Alternativen, die sinnvoll sind, also wovor hast Du solche Angst? Medizinische Informatik klingt doch sinnvoll und da Du jetzt schon einige Erfahrung im Uni-Betrieb hast, wird es Dir sicher leichter fallen.
Ich würde Dir raten: mach den Bachelor jetzt noch zuende (es wäre schade, es einfach abzubrechen, wenn Du so kurz vor dem Ziel bist) und dann beginne das 2. Studium.
Innerlich hast Du Dich doch schon entschieden, also leg los!
Leider wird einem oft das Bild vermittelt, dass man ein Versager ist, wenn man nicht alles von Anfang bis Ende auf dem kürzesten Weg durchzieht, aber manche Lebenswege sind eben etwas verschlungener, aber sie führen trotzdem zum Ziel.
Sieh es doch mal so:
Nach dem Zweitstudium bist Du viel qualifizierter und erfahrener als andere, die sich nur in einem Fach bewegt haben. Dein Wissen wird breiter sein und wenn Deine Erfahrungen und Leistungen stimmen wird hinter her keiner mehr danach fragen, warum Du 3 Jahre was anderes studiert hast. (andere machen 3 Jahre nach dem Abi erstmal ne Reise, Praktika, ein soziales Jahr, oder garnix und deren Leben würde man doch auch nicht als verpfuscht bezeichnen, oder?)
Mach Dir keinen Kopf, Du siehst das viel zu schwarz!
Allse Gute!
 
Hallo nochmal und danke schon mal für die Antwort.
Ich werde auf jeden Fall noch den Bachelor fertig machen. Ich habe mich schließlich nicht umsonst da durch gequält, um es dann sausen zu lassen.
Zu der Frage warum ich die Fernuni in Hagen nicht so toll finde bzw generell ein Fernstudium ist die Tatsache dass eben Kindergeld ( ich glaube auch das MasterBafoeg sicher weiß ich es allerdings nicht) und zudem eben meine Versicherung. Aber gut das würde ich auch noch so irrgendwie hinbekommen. In der Biologie kann ich es eben vergessen nebenher zu arbeiten, also zum Beispiel als BTA. Ich sehe da ein wenig die Problematik, dass ich mir eben die Informatik nochmal neu aneignen müsste und ich weiß nicht ob ich da schon Anstellungen oder Wektstudentenjobs bei Firmen bekommen würde, weils eben an Praxis und Kentnissen an für sich fehlt.
Achso ich habe übrigens kein Auto und wenn ich bei den Eltern einziehen würde, würde ich wieder in nem Kaff leben ( Sorry aber das Saarland besteht eben nur aus Dörfern.
Habe auch heute gemerkt, dass ich eigentlich nicht unbedingt wieder zuhause einziehen will. Die Eltern bauen hier immer viel um und feiern gerne auch mal viel. Die wohnen eh schon in nem kleinen Dorf und ich will mich nicht noch weiter mit meinem Sozialleben isolieren, deswegen auch der Gedanke, dass ein Präsenzstudium an einer Uni besser für mich wäre.
Nunja ich werde mich auf jeden Fall nach dem Bachelor nochmal auf ganz Viele neue Sachen in dem angestrebten Bereich bewerben. Irrgendwie krieg ich den Kram mit nem Studienkredit finanziert.
Ich danke euch schon mal für die Nachricht das ermuntert mich doch schon sehr. Es tut gut irrgendwie mal eine positive Rückmeldung zu hören.
Ich werde auch auf jeden Fall nochmal reinschreiben, wofür ich mich am Ende entschieden habe.
Viele Grüße
 
Hallo GastBio,

ich finde dieses Thema sehr interessant und finde es schade, dass du letztendlich nicht geschrieben hast, was danach passiert ist. Es wäre nett, wenn du noch antwortest. Ich habe Ähnliches erlebt: Ich studiere Chemische Biologie, und möchte jetzt Mathematik und Chemie auf Lehramt studieren. Deshalb interessiert es mich, wie hast du das Problem mit der Finanzierung gelöst?

Viele Grüße,
Stella
 

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