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Angespannte Situation in der WG

FallenDice

Mitglied
Hallo, mich beschäftigt die angespannte Situation in der WG und hoffe auf Ratschläge.

Ich studiere in einer Stadt in dem die Situation auf dem Wohnungsmarkt alles andere als entspannt ist. Umso glücklicher war ich als ich die Zusage, für mein jetziges WG- Zimmer bekam. Die Lage ist wirklich perfekt und dazu auch recht günstig von der Miete her. Auch meine Mitbewohnerinnen machen einen netten eindruck. Ich bin Anfang Juli hier eingezogen. Meine 1. Mitbewohnerin ist im April eingezogen. (Ich nenne sie hier mal Lisa). Und die Andere Mitbewohnerin wohnt hier schon seit 4,5 Jahren. (Sie nenne ich mal Julia). Mit Julia verstand ich mich zunächst gut. Sie ist von ihrer Persönlichkeit her eher kühl und distanziert. Aber wir wurden so langsam warm miteinander. Das Verhältnis zu Lisa war freundlich aber distanziert. Ende September als Julia im Urlaub war, hatten ich mit Lisa einen handfesten Streit. Grund war ihr sehr leichter Schlaf. Ich hätte sie z.B. durch Trittschall gestört, wenn ich Abends oder Nachts den Flur entlang lief um ins Badezimmer zu gehen. Danach herrschte eine Zeit lang Funkstille und eine angespannte Atmosphäre zwischen uns.

Plötzlich verhielt sich Julia mir gegenüber (wie ich finde) übergriffig, in dem sie damit drohte den Mietvertrag zu Kündigen, so dass wir alle dann ausziehen müssten, weil sie sich seit dem Streit zwischen mir und Lisa nicht mehr wohlfühlen würde. Bei einer Aussprache zu dritt beschwerte sich über Kleinigkeiten, wie das ich sie mal einfach so angesprochen hätte ohne "Hallo" zu sagen oder dass ich alleine dem Mieterbund beigetreten bin, obwohl wir 3 Monate zuvor geplant hatten zu dritt einzutreten. Ich habe die Kaution von meinem vorherigen Mietverhätnis nicht bekommen, und hatte zu der Zeit viel zu wenig Geld, so musste ich einfach handeln. Außerdem war es sowiso nicht möglich gewesen, zu dritt da einzutreten, was ich ihr auch so erklärt habe. Sie sagte, dass sie aus meinem Verhalten interpretiert, das ich bereit wäre irgendwelche alleingänge in der WG zu starten. Ich selbst verstehe das nicht, warum sie im stillen irgendwelche Dinge interpretiert aber mich nicht offen auf etwas anspricht. Ich hatte ihr das mit dem Mieterbund irgendwann mal beiläufig so erzählt. Sie nahm es kommentarlos zu Kenntnis und verhielt sich von da an wochenlang komisch und erst wochen später erfuhr ich den Grund, bei dieser Aussprache. Sie war nicht mehr freundlich, grüßte mich mit einem agressiven Tonfall zurück und sonst wart sie eher abweisend.

Mit Lisa haben wir uns vor 1 1/2 Wochen ausgesprochen und Vertragen. Und selbst das Lärmproblem können wir jetzt ganz gut handeln. Nur Julia verhält sich weiterhin komisch. Auch mit ihr wollte ich mich aussprechen. Aber sie sagte, dass sie gerade nicht den Kopf dafür frei hätte und so haben wir uns darauf geeinigt, dass sie auf mich zukommt wenn sie weniger gestresst ist. Passiert ist bis jetzt nichts. Ihre Ausstrahlung mir gegenüber, finde ich negativ, so als hätte ich ihr etwas angetan... Ich versuche so gut es geht freundlich auf sie zu zugehen doch die verhält sich abweisend. Wenn sie sie Grüße, grüßt sie mit einem agressiven Tonfall zurück und sonst versucht sie mich zu ignorieren. Also so lauter Mikro-Agressionen. Jetzt ist auch gerade meine Geduld zu ende und würde sie am liebsten auch nur noch ignorieren.

Ein Umzug wäre für mich die aller letzte Option, da es eine finanzielle Belastung für mich wäre und auch sonst schwer zu organisieren. Außerdem habe keine lust, nach dieser recht kurzen Zeit, schon wieder umzuziehen. Das Problem ist nicht so gravierend dass ich sofort wieder Umziehen würde. Aber Wohl fühle ich mich nun auch nicht... Am liebsten würde ich das ganze emotional gar nicht an mich ran lassen. Aber ich wüsste nicht wie...
 
Zuletzt bearbeitet:
Am liebsten würde ich das ganze emotional gar nicht an mich ran lassen. Aber ich wüsste nicht wie...

Hallo FallenDice,
das scheint mir eine gute Idee zu sein. Mir hilft es dabei,
emotional distanzierter zu bleiben, wenn ich mir eine
Situation ganz sachlich betrachte ("wie lange dauert das",
"was kostet das") oder es eher "von außen" betrachte,
wie einen Film oder ein Theaterstück.

Sicher hast du auch schon Erfahrung damit, wie es dir
gelingt, aus einer emotionalen Situation auf "sachlich"
umzuschalten - also nicht den Beziehungsaspekt zu be-
achten, sondern die Sachebene.

Was den Umgang mit deinen WG-Mitbewohnerinnen be-
trifft, würde ich dir raten, ihr Verhalten zu "spiegeln", je-
doch mit einer innerlich positiven Haltung. Also nicht
freundlich sein, wenn sie muffig sind oder zu viel Kontakt
suchen, wenn sie ihn nicht möchten. In der Kommunika-
tionslehre heißt das "Tit for tat" (in etwa "Gleiches mit
Gleichem"), wobei ein positiver Touch dabei sein sollte,
keine Bosheit oder Rache. Eher im Sinne von "den ande-
ren so akzeptieren, wie er sich gerade verhält" und auf
seine Ebene begeben.

Oft führt das dazu, dass sich eine Beziehung entspannt
und die andere Seite dann auch wieder ein anderes Ver-
halten zeigt, auf das du dann (dezent!) eingehen kannst.

Hintergrund ist, dass Menschen verschiedene "Naturelle"
haben; das sind angeborene Muster, wie jemand die Welt
erlebt und sich dementsprechend verhält. Bei euch sind
offenbar die Unterschiede deutlich. Falls du dir die Zeit
nehmen und was darüber lesen möchtest, hier wäre ein
Link: http://www.123modell.de/ - dein lärmempfindliche WG-Ge-
nossin müsste hier beschrieben sein: http://www.123modell.de/3000.htm
- da stehen auch Tipps, wie mit so jemandem umzugehen
ist.

Ansonsten: Fluchtimpuls unterdrücken, deinen Status quo
verteidigen und (auch wegen der Finanzen und dem Auf-
wand) nach Möglichkeit keine stressigen Veränderungen
betreiben. Auch zu viele Gespräche können stressen, oft
hilft einfach die Zeit und ein bisschen freundliches Igno-
rieren von mieser Stimmung.

Zuletzt: Es gibt (rein sachlich!) keine "Ausstrahlung", nur
"Einstrahlung". Heißt: in deinem Hirn kommen nur Infor-
mationen neutraler Art an (Beobachtungen). Ihre Bedeu-
tung erhalten sie erst dort, d.h. mit zusätzlichen Bewertun-
gen dieser Beobachtungen durch dich selbst. Und hier kannst
du sie auch ändern, z.B. indem du dir sagst: X hat einfach
eine schwere Zeit oder muss noch den sozialen Austausch
einüben, hat ihre Tage, Stress mit ihrem Freund etc. - und
daraus eine Art präventives Verständnis entwickeln, bis du
das Verhalten deines Gegenübers wenigstens neutral be-
werten kannst.

Alles Gute,
Werner
 

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