Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

ambitions- und ziellos

G

Gast

Gast
Hallo!

Bevor ich mein "aktuelles" Problem schildere, möchte ich zunächst etwas zu meinem Hintergrund sagen:
Vor ca. 2-3 Jahren entwickelte sich bei mir eine Essstörung, die sich in der Form äußerte, dass ich meist nur Dinge mit wenigen Kalorien aß und zudem noch viel Sport trieb. Dadurch kam es zwangsläufig dazu, dass ich an Gewicht verlor und zu den "krassesten" Zeiten nur noch 55kg bei 1,82m wog.

Vor etwa 1,5 Jahren begab ich mich deshallb in eine Therapie, was mein Essverhalten jedoch auch nicht stark verändern konnte.

Der größte Einschnitt war schließlich der Schulabschluss. Ich erwog im September letzten Jahres mich in eine stationäre Behandlung zu begeben, was ich aber dann doch nicht tat. Stattdessen versuchte ich mich selbst wieder allmählich aufzubauen (vor allem in Sachen Gewicht), was mir bis heute auch eigentlich ganz gut gelungen ist (ich wiege momentan 60kg, was sicherlich nicht sehr viel ist, aber vor meiner Essstörung wog ich eigentlich meist auch nie über 63kg).

Wegen den Folgen meiner Essstörung entschloss ich mich (auch mit Rücksprache eines Psychiaters) dazu, nicht mit einem Studium anzufangen, obwohl ich es sicherlich gerne getan hätte. Meinen Freunden erzählte ich, dass ich mit der Studienwahl unschlüssig sei. Den wahren Grund verschwieg ich ihnen aber, da ich das nicht an die große Glocke hängen wollte.

Damals hätte ich mit dem Physikstudium angefangen und es einfach mal probiert, wie es mir gefällt. Mittlerweile bin ich aber total verunsichert, ob Physik wirklich das Fach ist, was ich machen möchte. Stattdessen bin ich total verunsichert und bekomme immer mehr Angst vor dem Studium, wenn ich von meinen Freunden, die bereits studieren, höre, wieviel sie zu tun haben.
Das hat schließlich so weit geführt, dass ich momentan gar nicht mehr weiß, was ich mit meinem Leben anfangen soll. Irgendwie verspüre ich eine Sinnlosigkeit in meinem Leben und habe überhaupt keine Ambitionen mehr, aus meinem Leben etwas zu machen.

Was würdet Ihr mir raten? Ich habe schon zwei Praktika gemacht (eines bei einer Medizintechnik-Firma und ein zweites im Krankenhaus (aber nicht als Pflegepraktikum)), bin jedoch durch beide nicht wirklich schlau geworden. Ich bin irgendwie auf der Suche nach etwas, was mich wirklich erfüllt und begeistert, sodass ich auch harte Zeiten in einem Studium aushalten kann.

Manchmal denke ich auch darüber nach, doch noch eine Therapie zu machen, wobei ich denke, dass meine Essstörung nicht mehr das grundlegende Problem ist...

Leider ist mein Beitrag etwas lang und verwirrend geworden. Ich hoffe jedoch, dass Ihr mir in irgendeiner Form weiterhelfen könnt. Ich würde mich darüber wirklich sehr freuen!

Mit freundlichen Grüßen,
Flo
 
Hallo flo,

nein - Dein Beitrag erklärt für meine Begriffe Deine Situation sehr genau.

Ich habe zur Studienwahl einige mögliche Fächer ausgewählt (ca. 6-7).

An der Uni habe ich einfach mal bei Vorlesungen geschnuppert und z.B. Jura ausgeschlossen.

Beim früheren Arbeitsamt habe ich meine Vorauswahl mit einem Intelligenz-
Wissen- und Geschicklichkeitstest verifizieren lassen. Dort wurde ich sehr gut
beraten. Ob die heutige Agentur diese Leistungen noch so erbringen kann?

Von Klassenkameraden habe ich gehört, daß das Physikstudium eines der
schwersten Studienfächer sei.

Ich wünsche Dir eine gute Wahl

Herzliche Grüße

Dieter Andreas
 
Hallo Flo,

vielleicht solltest Du weniger darauf fokussieren, was Du studieren sollst, sondern versuchen, Dir auszumalen, was Du gerne im Leben machen willst. Und dann den konsequentesten Weg wählen, um Dein Ziel zu erreichen bzw. erste Schritte in die richtige Richtung machen. Vielleicht ist das ein Studium, vielleicht ist das eine Ausbildung, vielleicht brauchst Du erstmal eine Auszeit (Jobben im Ausland, freiwilliges soziales Jahr etc.).

Ich habe mit meinem Studium auch sehr gehadert, es letztlich mit der Hilfe meines Partners abgeschlossen und erst hinterher gemerkt, daß der Studium nur der Einstieg ist. Was danach kommt, ist wichtig.

Werde Dir daher zunächst drüber klar, was Dir wichtig ist bei Deinem künftigen Beruf. Das ist einfach gesagt, ich weiß. Aber bevor Du ein Studienfach auswählst, musst Du wenigstens eine Idee haben, wie der Beruf hinterher aussehen soll (auch wenn Du natürlich nicht für alle Zeit daran gebunden bist).

Ich wünsche Dir alles Gute

Jule
 
die genannten tipps decken ungefähr das ab, was ich auch empfehlen würde. ich hatte eine ebenso schwierige findungsphase für die richtige studienwahl. nach dem abitur (mit 18) habe ich gejobbt und war für 3 monate in neuseeland. ich hatte gehofft, dass mich das inspirieren würde. aber was man nicht auf eine insel mitbringt, wird man dort auch nicht finden.
dann habe ich angefangen soziologie zu studieren, nachdem mich ein einmonatiges praktikum in einer schreinerei dazu bewogen hat architektur abzulehnen. ich wurde aus privaten gründen, die stark mit meiner selbstfindungsphase zu tun haben, depressiv. soziologie war das absolut falsche für mich und die depression wurde schlimmer. nach drei semestern hab ich abgebrochen und danach ein 6-monatiges praktikum in einer medienfirma gemacht. ich habe viel erlebt, aber die medienbranche ausgeschlossen. ich hatte nicht mehr viel zeit mich für das richtige studium zu entscheiden. also habe ich viel im internet recherchiert. mir war wichtig etwas pragmatisches mit theoretischem zu verknüpfen. ich habe all meine unterschiedlichen interessen unter berücksichtigung meiner bisherigen erfahrungen zu wenigen berufen reduzieren können. jetzt bin ich seit 2004 (mit 22) bei bekleidungstechnik. ich habe so viele erfahrungen gemacht und mich von all meinen depressiven rückschlägen erholen können und im sommer schreibe ich meine diplomarbeit in der automobilbranche über autositze.
lange rede kurzer sinn. auch wenn ich auf meinen turbulenten lebensweg soweit stolz bin, will ich hier nur aufzeigen wie viele wendungen das leben auch mit mittelfristigen plänen nehmen kann. es gab mit der krankheit viele tiefen, aber keine dauerten ewig. manchmal musst du einfach eine zeitlang die zähne zusammen beißen und nicht aufgeben. manchmal läufts aber auch ohne dein zutun und ich z.b. freue mich bald meine berufslaufbahn in der automobilbranche zu starten. letztenendes weiß ich jetzt auch nicht, ob es dabei bleiben wird. das leben stellt die weichen oft neu und dann musst du einfach auch mal was risikieren, auch wenn es unglaublich viel kraft kosten könnte oder gar schief laufen könnte. aber der weg hört nie auf und irgendwann bist du da, wo du sein willst.
ich drück dir die daumen!
 

Anzeige (6)

Thema gelesen (Total: 0) Details

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben