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Abschied Großmutter

xIvYx

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

meine Mutter hat heute einen Anruf aus dem Pflegeheim erhalten, dass ihre Mutter bzw. meine Großmutter, palliativ betreut werden soll und hierzu noch einiges abgekläret werden muss. Der Kontakt wurden mit dem Einzug ins Pflegeheim von unserer Seite abgebrochen aber wir haben uns trotzdem um alles bürokratische gekümmert.

Als Kind hatte ich eigentlich nie große Probleme mit ihr. Es war sogar schön. Wir haben alle zusammen gewohnt.

Die Probleme habe ich erst mitbekommen als ich älter wurde. Es wurde über die Jahre immer schlimmer und jeder in der Familie hat unter ihr gelitten. Ich denke das die Demenz auch dazu beigetragen hat. Diese war auch unbehandelt, da es nicht möglich war sie zu einem Arzt zu bringen.

Irgendwann ist es so extrem eskaliert, dass mein Großvater ins Krankenhaus musste und Lebensgefahr herrschte, da er sich nicht mehr um sich selbst gekümmert hat. Meine Großmutter hat dann jeglichen Bezug zur Realität verloren und meine Mutter und ich haben entschieden sie psychiatrisch behandeln zu lassen und dann ins Pflegeheim zu geben.
Ab da war dann der Kontaktabbruch. Mein Großvater musste dann auch in ein anderes Pflegeheim ubd wir haben unser zu Hause verloren.

Psychisch waren meine Mutter und ich komplett durch, was sich auch körperlich gezeigt hat. Nun nach 4 Jahren werde ich sie vielleicht wieder sehen und das zum letzten Mal. Ich habe Angst, trauere aber auch. Besonders wenn ich an ganz früher denke. Ich weiß ehrlich gesagt nicht wo ich das ganze einordnen soll und wie ich damit umgehen soll.
Ich habe ein schlechtes Gewissen aber möchte mich auch selbst schützen.
 
Ich weiß nicht, was ich dir dazu sagen soll. Es war eine schlimme Situation für dich damals, als das alles eskalierte. Das ist nachvollziehbar, und doch sind da auch noch die guten Erinnerungen an sie, und das schmerzt natürlich. Es ist auch okay. Gegen deine Gefühle kannst du nichts tun, außer versuchen, sie anzunehmen. Ich wünsche dir ganz viel Kraft. Sei nicht zu hart zu dir.

Möchtest du dich noch verabschieden?
 
Hi Du, es ist immer schwierig so krasse Ketten von Erlebnissen und Ereignissen in Familien. Erst recht von außen irgendwas dazu zu sagen.
Was mir einfällt, durch meine eigene besch... Geschichte, Der Selbstschutz ist das wichtigste, und dass Du für Dich sorgst. Hör auf dein Bauchgefühl, möchte ich sagen. Stelle mir aber auch vor, dass das evtl. grad sehr schwierig sein könnte.
 
Hallo,

das tut mir leid, dass es Deiner Oma nicht gut geht und Ihr Abschied nehmen müsst.

Ich denke, dass es Situationen im Leben gibt, wo man einfach handelt bzw. handeln muss. Alles Weitere ergibt sich später und man sieht dann, wie es einem damit geht, was es mit einem macht, welche Erinnerungen und Gedanken hochkommen.

Abschiede sind wichtig, für einen selbst und für den anderen. Und wenn jemand im Sterben liegt und es einem möglich ist, sollte man Abschied nehmen und denjenigen vielleicht nochmals in den Arm nehmen und ihm beistehen. Man weiß nicht, was Sterbende oder auch Demenzkranke vielleicht auf einer höheren spirituellen Ebene noch mitbekommen. Aber man tut es auch für sich selbst, um loszulassen, zu verzeihen, um den Menschen zu begleiten. Das geht natürlich nicht immer, wenn man zu schwer verletzt wurde und nur noch Schmerz, Wut, Hass existiert, kann man es oft nicht.

Aber wenn man es kann, sollte man es tun, damit man auch später sich selbst nichts vorzuwerfen hat, sich nicht später bedauerned sagen muss: wäre ich doch noch ein letztes Mal hingefahren.

Es ist auch wichtig, Deiner Mutter beizustehen. Ein Mensch ist selten nur schlecht oder böse. Und wenn man verzeihen kann (was nicht immer geht) und auch das Gute sehen kann, dann sollte man es tun, denn dann ist man auch mit sich selbst im Reinen.

Ich wünsche Euch viel Kraft. Lg, Binchy
 

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