Darf ich fragen, wie deine Tochter auffällig ist in der Öffentlichkeit. Was sind eure größten Probleme?
Welche Therapien braucht sie?
Natürlich darfst du, das macht unsere Situation eventuell besser verständlich:
Sie hat linksseitig Hüftdysplasie und Klumpfuß (bereits 2 mal operiert), Skoliose, angeborene Schwachsichtigkeit (was zu Strabismus / Schielen führte) und Schwerhörigkeit.
Am linken Bein trägt sie eine Orthese die aber nicht sichtbar ist solange sie lange Hosen trägt.
Was im Alltag am meisten auffällt ist dass sie hinkt - sie läuft jetzt aber an einer Krücke, dadurch hat sich ihr Gangbild verbessert.
Vor über 4 Jahren wurde nach jahrelanger Amblyopiebehandlung das Schielen operiert und ist nun nicht mehr so auffällig sichtbar.
Ansonsten fällt eben hauptsächlich die starke Brille auf weil sie geteilte Gläser (Kante durch die Mitte) benötigt, die sie zwar verabscheut aber bei ihrem Sehfehler leider unumgänglich ist.
(sie hat für die Ferne 6,5 und 9 Dioptrien und für die Nähe 10,5 und 13; jetzt kommen eben noch Prismen dazu)
Seit der OP brauchen wir allerdings keine Schielpflaster mehr, das abgeklebte Glas ist jetzt nur eine Notlösung bis zur neuen Brille.
Trotzdem sieht natürlich mit diesen Gläsern jede Brille auffällig aus.
Die Hörgeräte (obwohl hinter dem Ohr) fallen eigentlich kaum auf.
An Therapien machen wir aktiv derzeit nur die Skoliose-Übungen, nach der Fuß-OP werden sicherlich wieder Reha-Maßnahmen nötig.
Und was fällt deinem Freund dabei schwer, damit umzugehen?
Ich kann nicht in ihn hineinhören aber vermutlich eine Kombination von Mitleid und Frust weil er bemerkt wie man plötzlich anders behandelt wird sobald jemand (in dem Fall eben meine Tochter) mit Handicap dabei ist.
Es geht nicht darum, dass deine Tochter ein Leben führen soll wie Teenager, die ohne ihre Einschränkungen leben.
Es sollte doch möglich sein recht nahe daran zu kommen bzw. sich möglichst wenig eingeschränkt zu fühlen!
Wenn schon nicht Zusammenzug möglich ist mit deinem Freund, was möchtest du erreichen? Was wünscht du dir?
Da bei mir / uns eben immer wieder diverse Termine / Aktivitäten bezüglich meiner Tochter meine Freizeit einschränken würde ich die verbleibenden Zeit einfach gerne hauptsächlich mit ihm verbringen - daher die Idee mit dem zusammen Wohnen.
Wenn das zu stressig für ihn ist wäre ich auch schon über öfters bei mir / uns übernachten glücklich.
Also hat er nicht nur Mitleid, sondern auch noch einen ziemlich starken Respekt vor deiner Tochter.
Den hat er - er hat schon gesagt wie bewundernswert er es findet wie sie das wegsteckt, und auch noch gut in der Schule ist!
Nicht, dass es zu nem anderen Stempel kommt.
Ich sehe es leider oft bei Müttern mit besonderen Kindern...
Was meist du damit konkret? Würde mich interessieren!
Zusammenziehen heißt ja auch: Man sieht sich täglich. Alleine da kann die Lust auf den Beziehungspartner schon schwinden mit der Zeit und die Liebesbeziehung darunter leiden. Möchte er vermeiden.
Dass also seine Lust mir gegenüber leiden würde? Habe noch nicht wirklich darüber nachgedacht! In diesem Fall wäre mir die Qualität der gemeinsamen Zeit jedoch wichtiger als die Quantität!
Man könnte diesen Mann als Sechser im Lotto ansehen - oder aber immer noch mehr und noch mehr verlangen, bis er dann endlich weg ist.
Zudem kann ich nichts mit jemandem anfangen, der "das Leid des Kindes nicht sehen kann" und sich deshalb verkrümelt.
Schwach; so etwas brauche ich nicht.
So unterschiedlich können Meinungen sein - ich persönlich liege dazwischen, aber näher an Meinung 1
Auf die Idee, dass es gemeinsame Unternehmungen geben sollte, kam ich gar nicht.
Es gibt schon gemeinsame Aktivitäten, so zum Beispiel der geplante gemeinsame Urlaub.
Allerdings würde ich nicht so weit gehen von ihm Aktivitäten alleine mit meiner Tochter zu erwarten.
Schließlich ist er ja mein Partner!