Meine Gedanken dazu:
Auf der einen Seite gibt es dich, liebe TE.
Du hast 14 Jahre lang allein das Ruder in der Hand gehabt für die Fürsorge eines Kindes mit Besonderheiten.
Seit 5 Jahren hast du Jemanden an deiner Seite, der dir etwas bedeutet
Und du möchtest mehr.
Vielleicht möchtest du, dass ihr zusammenzieht, damit du dich abends, nach einem harten Tag, einfach an deinen Liebsten ankuscheln und mal Luft holen kannst?
Vielleicht fehlt dir die starke Schulter, die immer da ist und dein inneres Leid wortlos sieht und dir beisteht, dir Dinge abnimmt?
Vielleicht wünscht du dir im Inneren einfach Unterstützung?
Und ganz vielleicht sogar Entlastung um mal einfach "du" sein und aus der fürsorglichen Mutterrolle mal aussteigen zu dürfen?
Vielleicht wünscht du dir, dass er zu dir zieht, für 5 Minuten am Morgen nach dem Aufstehen "heile Welt"?
Auf der andern Seite sehe ich deinen Liebsten.
Seit 5 Jahren an deiner Seite, trotz den Umständen, welche eure Beziehung nicht ganz einfach machen. Trotz Körbe, die er immer wieder kassiert hat. Und er sagt ganz klar, dass er Mitleid mit deiner Tochter hat und damit nicht umgehen kann. Er sagt es ganz offen!
Vielleicht braucht er deswegen seinen Rückzugsort, um aus der Überforderung raus zu kommen, dass "Leid nicht sehen zu müssen"?
Vielleicht will er mehr da sein, weiß aber nicht genau wie, weil er keinen Platz dafür wahrnimmt (du und deine Tochter, ihr seid sehr eng miteinander, eingeschworen).
Vielleicht versucht er dich zu unterstützen, in dem er versucht sich mehr um dich zu kümmern und dich mit Unternehmungen abzulenken?
Vielleicht hat er recht, wenn er dich drauf hinweist, dass es Zeit wird deiner Tochter mehr Freiraum und Selbstständig zuzumuten?
Allgemein:
Du hast Glück, dass da jemand ist der dich liebt. Er ist seit Jahren da, wohnt nicht weit weg. Deine Tochter wird älter, irgendwann selbstständig und vielleicht zieht sie irgendwann aus (Wohngruppe, eigene Wohnung...) Und dann?
Dann ist das Nest leer und darauf kannst du dich schon jetzt vorbereiten, in dem du deine Liebesbeziehung pflegst. Ein Gleichgewicht zwischen Mutter sein und Frau sein findest.
In dem auch dein Freund mal die erste Geige spielen darf und das Gefühl von dir bekommt, nicht immer nummer 2 zu sein.
Versuche Kompromisse zu finden, es ist schwer, aber es lohnt sich!
Ich sehe nicht, dass er sich die Rosinen rauspickt. Ich sehe jemanden, der noch immer da ist und zu dir hält. Wenn auch vielleicht anders, als du es vielleicht gern hättest...