Macht ihr euch nie darüber Gedanken, was da läuft? Normal ist es so, dass man sich sympathisch findet, sich übereinander ausfragt, etwas unternimmt miteinander, zuerst Freund ist, nachher kommts zu mehr und immer mehr und man geht zusammen, weil man sich einfach total mag.
Bei so einer Vorsichtigkeit, bei so einer heimlichen Vorgehensweise, kann es sich da um richtige Zuwendung und Liebhaben handeln?
Man könnte hingehen und sich freuen, weil man sich wieder sieht. Man könnte lachen miteinander, sich gut unterhalten, sich offen und herzlich erkundigen, was jener in der Zwischenzeit so gemacht hat, wie es geht, was wäre da dabei? Nein, das geht nicht, so ist dann der Zauber weg.
Ich bin bei solchen Verliebtheiten, wo ich eine "belegte Stimme hatte", wo ich genau aufpasste, ob ich ja keinen Fehler mache, wo ich hitzige Träume hatte, bibbern und Schmachten, IMMER an die Wand geklatscht. Das war immer hochdramatisch, zuerst sehr leidenschaftlich, nachher Leid und trotzdem habe ich mich immer wieder auf solche Trips eingelassen, das war so schön kribbelig, so unendlich emotional aufwühlend. Furchtbar ernst war es immer, mehr wie schwülstig.
Beim normalen Freundschaft anbahnen, beim normalen Unterhalten kommt das nicht auf, da gibt es dieses lodernde Flammen nicht. Bei solchen Regungen ist irgendwie gar nicht möglich, dass man ungezwungen plaudert, die Kehle ist zugeschnürt, wenn man dann zusammenkommt, ist man einer Ohnmacht nahe, bei mir war das immer so.
Kann das Liebe sein? Oder ist DAS Liebe?