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Gefangen im Elternhaus – wie kann ich mich befreien?

Hast du einen Migrationshintergrund? Bei uns ist das eher selten, dass die Familie sich solche Rechte herausnimmt, aber ich kenne Ähnliches von einem Mädchen, einer jungen Frau aus dem Kosovo. Die musste ihr Geld abliefern, ist das bei dir auch so?
Du musst eigenes Geld haben. Wenn nicht, dann wirds eng werden, dann müsstest du warten, bis das zusammen ist und von da aus an allem feilen, was dir bisher nicht gelingen mag.
Nein wir sind eine deutsche Familie. Ich habe ziemlich junge Eltern, die mich sehr früh bekommen haben. Ich muss das 3/4 Gehalt abgeben in einem Job der mir von Ihnen aufgezwungen wurde. Im Haus wohnt auch noch mein pflegebedürftiger Onkel, der sehr früh einen Schlaganfall erlitten hat und das ist meine Pflicht zu pflegen und helfen lt. meiner Eltern
 
Du könntest auch erstmal in ein frauenhaus gehen. Dort gibt es auch spezielle Beratung für genau solche Fälle.
Das ist denke ich das wichtigste: Fachliche Beratung von Leuten, die sich mit solchen Fällen auskennen.
Ebenfalls gut beraten wird man in solchen Fällen bei der caritas oder der Diakonie. Auch Pro familia bietet meines Wissens solche Beratung an.
wenn alle Stricke reißen und Du wirklich nicht weißt, wie du an fachliche Beratung kommst: geh zu deinem Hausarzt: Auch der hat solche Adressen wo Du Dich in Deiner Nähe hinwenden kannst.
Was das haus angeht: du kannst auch ein Haus, in dem jemand anderes lebenslanges Wohnrecht hat verkaufen.
Natürlich erzielt man dabei keinen guten Preis, aber Du wärst dann zumindest raus aus der Sache.
Ein Postfach ist auch erstmal eine gute Idee.
Beim Einwohnermeldeamt kann man auch Auskunftssperren beantragen.
Wünsche Dir viel Kraft!
Dankeschön für die Tipps. Ich hätte schon einmal das hilfetelefon per Chat kontaktiert aber sie hatte mir wenig Hoffnung gemacht, dass ein Frauenhaus mich bei nur seelischer Gewalt durch Eltern aufnimmt.
Aber die Beratungsstellen könnte ich kontaktieren. Dankeschön
 
Bist du Deutsche oder kommst du aus einem Kulturkreis, in dem Frauen per se unterdrückt werden?

Was du beschreibst (Kontrolle, Einschüchterung, Isolation, Zwang, Öffnen deiner Post, finanzielle Abhängigkeit) ist psychische und häusliche Gewalt.
Auch wenn es von Eltern ausgeht, ist es nicht einfach nur ein Familienkonflikt, sondern es ist ein echter Schutzfall.

Du hast ein Recht auf ein eigenes Leben in Sicherheit. Niemand – auch nicht deine Eltern – darf dich einsperren, kontrollieren oder bedrohen.

Dass du nicht telefonieren kannst ist kein Problem. Es gibt sichere Online-Beratungsstellen, die schriftlich mit dir arbeiten, dich verstehen und vertraulich begleiten.
Sie helfen Frauen, die genau in deiner Lage sind: kontrolliert, bedroht, innerlich erschöpft, aber bereit, einen Ausweg zu finden.

Hier ein paar Stellen, die du als Frau in D kontaktieren kannst:

1. Hilfetelefon „Gewalt gegen Frauen (https://www.hilfetelefon.de)
Dort gibt es auch eine Online-Beratung via Chat oder E-Mail, völlig anonym. Niemand erfährt davon, keine Behörden, keine Eltern. Du kannst Schritt für Schritt mit Beraterinnen deinen Plan entwickeln.

2. Frauenhauskoordinierung / Frauenhäuser
(https://www.frauenhauskoordinierung.de)
Du kannst dich vorab schriftlich beraten lassen, ohne direkt auszuziehen.

Da du schreibst, dass deine Eltern Zugriff auf Daten haben, ist digitale und behördliche Sicherheit besonders wichtig.

Nutze ein sicheres Gerät, das sie nicht kontrollieren können (z. B. Computer bei der Arbeit, Bibliothek, Freundin oder ein altes Handy mit neuem Passwort).
Browser-Verlauf regelmäßig löschen.
Private/Neue E-Mail-Adresse anlegen (am besten mit einem neutralen Namen, den niemand kennt). Verwende ein sicheres Passwort, das du dir gut merken kannst, aber nirgendwo aufschreibst.

Wenn du ausziehst, kannst du deine neue Adresse vertraulich schützen lassen. Das nennt sich "Auskunftssperre“ oder "vertrauliche Adresse nach § 51 BMG“. Du stellst beim Einwohnermeldeamt einen Antrag, dass keine Auskünfte über deine neue Adresse erteilt werden dürfen (auch nicht an Angehörige). Ein Frauenhaus oder die Polizei kann dir helfen, diesen Antrag richtig zu stellen.

Den Ballast mit dem Haus versuchen loszuwerden. Nichts auf der Welt ist es wert, sich darüber so zu versklaven. Um ein Haus überschrieben zu bekommen, muss der eine überschreiben, der andere muss es annehmen. Hast du etwas unterschrieben? Ehrlich gesagt würde ich auf das Haus verzichten, da wären mir meine Freiheit und Unabhängigkeit wichtiger. Kannst du nicht bei einem Fachanwalt für Erb- oder Familienrecht prüfen lassen, ob du eine Rückübertragung oder Vertragsauflösung verlangen kannst? Du solltest dann allerdings schonungslos deine Gründe offenlegen, damit der Anwalt dich auch richtig beraten und ggfs. vertreten kann.

Hiier noch ein Schritt-für-Schritt-Plan:

1. Schriftlich vertrauliche Beratung aufnehmen über das Hilfetelefon (https://www.hilfetelefon.de) .
2. Sicheren Ort planen – Freundin einweihen, Frauenhaus, Unterkunft suchen.
3. Wichtige Dokumente sichern:
Ausweis, Bankkarte, Versicherung, Geburtsurkunde, Arbeitsvertrag.
Falls möglich: Kopien fotografieren oder per E-Mail an dich selbst senden.
4. Geld oder Zahlungsmittel sichern:
Eigenes Konto, auf das nur du Zugriff hast.
5. Tag X planen:
Wenn sie abgelenkt sind oder du sicher gehen kannst, dass du unbemerkt gehen kannst.
Zur Not hol dir Hilfe, z. B. Frauenhaus oder Polizei, wenn du dich nicht alleine traust.
6. Nach dem Auszug:
Neue Adresse schützen (Auskunftssperre).
Anwalt oder Beratungsstelle einschalten, um Haus & Finanzen zu klären.

Du bist nicht schuld – und du bist nicht allein. Das, was dir passiert, ist das Ergebnis von jahrelanger Kontrolle und Machtmissbrauch, nicht dein Versagen.
Du hast dich nicht zu spät befreit – du bist jetzt dabei, und das zählt. Und du hast erkannt, dass du das nicht aushalten musst.
Es gibt Wege in ein freies Leben, und du hast alle Fähigkeiten, die du brauchst: Klarheit, Stärke, Einsicht und Mut.
Der Rest – also Schutz, rechtliche Begleitung, Wohnung – kann Schritt für Schritt organisiert werden.

Deine Familie ist nicht gut zu dir, nutzt dich aus wie eine Dienstmagd. Ich finde das grausam. Darum, solche Menschen aus deinem Leben zu verlieren, brauchst du nicht zu trauern. Es kann eigentlich nur besser werden.

Sofern du nicht beruflich auf deinen Wohnort angewiesen bist, würde ich sogar weit weg gehen und dann dort völlig selbstbestimmt und frei ein neues Leben anfangen. Einen kompletten Neustart und dann nur noch so, wie du es willst. Wenn du nicht einfach erreichbsr und in der Nähe bist, würdest du es Angehörigen viel schwerer machen, dich aufzusuchen. Auf Dauer kann das bei eigenen Verpflichtungen nicht aufrecht erhalten werden.
Vielen Dank für deine Nachricht und den vielen Tipps und die Schritt für Schritt.
Ich werde mich an die Stellen wenden, und hoffen das mir jemand hilft.
Freunde habe ich leider keine, ich durfte keine Freundschaften aufbauen und wenn dann wurden sie mir kaputt gemacht. Bei der Arbeitsstelle kann ich leider niemanden vertrauen, da meine Eltern mit einigen sehr innig befreundet sind.
Irgendwie fühle ich mich ziemlich machtlos und habe keine Kraft alleine zu befreien.
Die Polizeistelle in meiner Nähe wird mir leider nicht viel helfen, weil dort einige Freunde von meinen Vater arbeiten und ihm mehr Glauben schenken als mir. Ich kann auch leider überhaupt nichts beweisen. Schlagen tun sie nicht mehr, es ist nur noch durch Worten und Missachtung und die anderen Dinge
 
Wenn deine Eltern Zugriff auf Ausweis, Steuerunterlagen, E‑Mail und Handy haben, ist Heimlichkeit in vielen Schritten stark eingeschränkt - bitte geh das nicht allein an! In solchen Fällen sind Beratungsstellen, Frauenhäuser oder rechtliche Beratung oft die sicherere Option als Alleingänge. Außerdem ist es heutzutage deutlich schwieriger geworden, ein Handy oder eine Prepaid‑SIM komplett anonym zu bekommen: Viele Anbieter verlangen Legitimation und Registrierung, und Benachrichtigungen landen leicht auf Geräten oder Adressen, die deine Familie kontrolliert. Auch Postfächer oder Packstationen bieten keine echte Heimlichkeit, da zur Registrierung ein Ausweis und eine Wohnadresse nötig sind, die kontrolliert werden könnten. Darum ist es besonders wichtig, externe, professionelle Anlaufstellen einzubeziehen, die dir helfen können, sichere Wege zu planen und die nächsten Schritte zu überdenken.
 
Es wird Hilfe geben, die wird nun gefunden, wie auch immer, es gibt Wege aus deiner Lage.

Dein Monatsgehalt wieder selbst zu bekommen, wie müsstest du da machen? Ein neues Bankkonto eröffnen? Der Bank die Anweisung geben, dass dein Geld umgeleitet wird, gesperrt wird?
Rede mit einem Rechtsberater vom Sozialdienst, lass dir jedenfalls in aller Ruhe und ohne Hektik helfen. Man wird für dich sicher sehr gute Lösungen haben.
Deine Familie mag noch so drohen, das Recht ist auf deiner Seite.
 
Was haben deine Leute nur? Wieso sind sie so? Brauchen sie von dir Unterstützung, packen sie ihr Leben alleine nicht? Manchmal gibts keine Freiheit von Söhnen und Töchter, weil man sich fürchtet, dass ihnen draußen etwas zustößt. Man meint damit etwas Gutes zu tun. Ahnen sie, wie es dir geht? Redet ihr darüber? Was sagen sie, wenn du das ansprichst?
Vielleicht ist das gar nicht böswillig, sondern einfach nur falsch verstandene"Liebe" ?
 
Wenn deine Eltern so viel Einfluss auf deine Arbeit haben, wird es wahrscheinlich nötig sein, auch einen anderen Job zu suchen. Das ist sicher sehr schwierig, und ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, wie man das konkret angehen könnte, ohne dass deine Eltern es bemerken.

Im Grunde müsstest du alle Zelte abbrechen: in eine andere Stadt ziehen, möglichst weit weg, einen neuen Job suchen und den Kontakt zu deinen Eltern erst einmal ganz abbrechen.

Wenn du wegziehst, kannst du übrigens beim Einwohnermeldeamt eine Auskunftssperre beantragen - dann können deine Eltern nicht einfach deine neue Adresse herausfinden.
 

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