Weisst du noch wann du dieses Gefühl zum ersten mal hattest? Ich vermute, dass das nach einer grösseren Veränderung im Leben angefangen hat. Also zB Übertritt von der Geundschule in die höhere Schule, Übertritt von der Schule ins Berufsleben, Umzug in eine völlig neue Stadt. irgendwas, was dich aus der gewohnten Komfortzone gerissen hat und du dich sozial umorientieren und neu anpassen musstest. Dann ist man erstmal ein wenig verunsichert, hält sich zurück, beschnuppert die anderen und sucht sich seinen Platz in der Gruppe. Wenn dabei was schief gelaufen ist, also zB die Leute haben einfach nicht zu dir gepasst aber du warst gezwungen mit ihnen zu interagieren, du hast dich zu sehr zurückgehalten oder warst zu früh zu schroff, warst nicht authentisch oder zu sehr du selbst bevor du ein akzeptierter Teil der Gruppe warst, dann kann sowas schon mal passieren. Wenn du dann noch feinfühlig bist und sofort spürst dass du nicht wirklich an die Leute rankommst und eher geduldet als akzeptiert bist, kann das so verunsichern, dass man sich zu sehr anzupassen versucht und deshalb nicht authentisch rüberkommt. Passiert in einer anderen Gruppe ähnliches, hast du für dich die Bestätigung, dass es an dir liegen muss und du wirst noch unsicherer, was andere auch spüren weshalb sie sich dir gegenüber zurückhalten, usw. Ein Teufelskreis.
Wirklich herausfinden was los ist kannst du höchstens, indem du jemanden fragst, der "zu den anderen" gehört, der aber auch wohlwollend genug ist um ehrlich aber trotzdem nicht verletzend zu sein. Wahrscheinlich kann dir niemand etwas konkretes sagen, weil es nichts Konkretes an dir auszusetzen gibt was du aktiv an dir ändern könntest. Du kannst nur immer mal wieder das Gespräch zu einzelnen Leuten suchen. Vielleicht fällt dann mal ein Stichwort, das dich weiter bringt.
Kommt noch dazu, je länger du in so einer Gruppe bist, wird dein Status als geduldetes aber nicht völlig integriertes Mitglied für alle normal und wenn neue Leute dazukommen passen die sich unbewusst dem Verhalten der Mehrheit an. Du wirst ja nicht aktiv ausgegrenzt, aber es ist auch keiner da der sagen würde "Komm setz dich zu mir, ich hab extra einen Stuhl für dich freigehalten".
Das Gefühl zwar dabei zu sein aber doch nicht richtig dazu zu gehören tut schon weh. Das falscheste wäre, wenn du dich von der Gruppe zurückziehst. Bleib weiter dran und gib nicht auf.
P.S. Vielleicht könnte deine Freundin (ohne dein Beisein) ein wenig herumhorchen. Oft sind die Menschen Dritten gegenüber ehrlicher, als wenn sie vom Betroffenen darauf angesprochen werden.