Aber dieser Faden lebt doch davon, dass jede und jeder seine eigenen Vorstellungen in fiktive Zahlen fasst. Natürlich gäbe es repräsentative Umfragen. Aber die interessieren ja leider hier die wenigsten.
Um auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Es ist schlicht falsch, dass 90 % der Männer fremdgehen.
Eine Meinungsumfrage, was man persönlich erlebt hat ist auch vollkommen legitim. Die Aussage dass es keine Zahlen gäbe, ist aber falsch. genauso wenig sollte man von einer Hand voll Erfahrungen hier auf eine Verallgemeinerung schließen.
Eine Freundin von mir hat ihren Ehemann nach vor einiger Zeit verlassen, vorher ist sie ihm etwa 2 Jahre lang fremd gegangen. Mir tat das für den Mann sehr leid, weil sie erstens die beiden Kinder mitgenommen hat und zweitens der Mann jetzt vom Familienhaus nach über 10 Jahren Ehe in eine kleine Wohnung umziehen musste.
Sind deswegen jetzt alle Frauen mitleidlose Egomanen?
Die TE sagt:
Überall wo man hinhört und hinsieht wird über Männern gesagt das fast alle Männer Schweine sind und früher oder später heimlich fremd gehen weil sie so trieb gesteuert sind.
Und das triggert mich etwas, weil es zwar nur indirekt gesagt wird, aber dennoch sehr klar rüberkommt: Männer sind untreu, triebgesteuert und Schweine.
Und leider funktioniert der Mensch so, dass er wiederholte Aussagen unterbewusst irgendwann glaubt. Die Meinung, dass Männer öfter fremd gehen ist vor allem dadurch begründet, dass es einige Menschen immer wieder sagen.
Ich würde sogar weiter gehen und vermuten:
Weil Frauen öfter darüber reden betrogen worden zu sein, entsteht der Eindruck, dass Männer öfter fremd gehen. Stimmen tut das aber empirisch nicht.
Männer wiederum neigen dazu, niemanden zu verraten wenn sie betrogen wurden. Für viele Männer ist es wichtig, potent und erfolgreich zu erscheinen. Sie fühlen sich gekränkt und verletzt wenn sie betrogen wurden und wollen nicht dass es jemand erfährt.
Das deutet aus meiner Sicht auf ein viel größeres gesellschaftliches Problem hin: Probleme von Männern werden tendenziell eher verschwiegen. Damit erscheinen Männer öffentlich seltener in der Opferrolle und treten eher als Täter in Erscheinung.
Das gleiche bei Gewalttaten: Die Prävention gegen Gewalt nimmt oft die Frau als Opfer in den Mittelpunkt, statistisch werden aber Männer öfter Opfer als Frauen.
Zum Thema fremd gehen: Die Statistiken zeigen, dass gleich oft fremd gegangen wird, aber wenn man meine o.g. Aussagen betrachtet, dass Männer es oft nicht zugeben, dann würde es mich nicht wundern, wenn Frauen weit häufiger fremd gehen als Männer. Vielleicht sind 90% der Frauen ja eiskalte Egomanen, die jeden Mann sofort verlassen wenn sie einen besseren finden?