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Vater will Haus zu viel zu kleiner Leibrente verkaufen, bin ratlos.

Hobelbank

Aktives Mitglied
Nach langer Zeit möchte ich hier mal wieder ein persönliches Problem diskutieren: Meine Mutter ist 2016 verstorben, mein Vater lebt mit einer neuen Frau in meinem Elternhaus, ein 200 qm Haus auf einem 1000 qm Grundstück, der Klassiker. Mein Verhältnis zu seiner Freundin ist neutral, keine Streit, keine große Zuneigung.

Nun reisen die beide viel (was ich super finde) und das Geld aus der Rente reicht wohl nicht mehr so richtig, deshalb ist mein Vater nun auf die Idee gekommen, das Haus auf Leibrente zu verkaufen. Es gibt auch bereits eine Bewertung und ein konkretes Angebot für eine Leibrente, was aber lächerlich ist, wenn man den echten Wert des Hauses und die statistische Lebenserwartung meines Vaters daneben legt. Da fehlen dann mal locker 50% des Wertes. Der Witz ist auch noch, dass bei seinem Leibrentenmodell seine Lebensgefährtin ausziehen müsste, wenn er stirbt. Die Leibrente wurde ihm von seiner Volksbank aufgeschwatzt.

Nun habe ich ihm en Angebot gemacht, welches er eigentlich kaum ausschlagen kann: Ich kaufe ihm mein Elternhaus ab, zahle dieselbe Rente wie die Volksbank an ihn und seine Lebensgefährtin bekommt oben drauf noch ein Wohnrecht bis Lebensende. Ich dachte mir, das kann er ja kaum ablehnen, denn mein Angebot ist ja nirgendwo schlechter. Will er aber nicht! Argumente: Keine echten. Er möchte mich nicht mit so einer Zahlung belasten, sagt er dann.

Ich habe das Gefühl, er ist diesem Volksbankberater hörig, der offenbar eine Provision verdienen will.

Ich habe dann als Alternative den Teilverkauf ins Spiel gebracht, da hätte ich als Erbe nämlich ein Rückkaufrecht, zudem würden 50% des Hauses weiter zum Erbe gehören und den Kaufpreis für die verkauften 50% hätte er auch sofort. Auch das überzeugt ihn aber nicht, weil er kritisches darüber gelesen hat, nicht mal ein Gutachten von einem der Anbieter will er sich einholen. Im Detail kann er aber keine Gründe benennen.

Ich bin ratlos und kann ja schlecht einfach zusehen, wie er sich derart heftig mit einer Leibrente abzocken lässt und das Haus gegen eine Minirente verliert.

Wie gehe ich das argumentativ an? Was würdet Ihr in meiner Situation tun?

Die Freundin habe ich schon angesprochen, die möchte sich da raushalten, was ich nachvollziehen kann.
 
Gegen Sturheit ist kein Kraut gewachsen.
Es ist ungeheuerlich was deinem Vater von der Bank vorgeschlagen wurde.
Du könntest versuchen ihn dazu zu bewegen noch andere Berater aufzusuchen, in der Hoffnung dass er dort ein besseres Angebot bekommt.
Ansonsten bleibt dir kein Mittel deinen Vater zu zwingen von seinem Vorhaben abzulassen.
 
Rechne ihm vor was die nächsten drei Jahre an Inflation mit seiner Leibrente machen werden. Er muss von mindestens 35% Kaufkraftverlust ausgehen.
 
Leibrenten sind oft überraschend ungünstig für den Hauseigentümer und erreichen eigentlich nie ansatzweise den echten Wert des Hauses.
Das liegt daran, dass die Zahlungen viele Jahre vor Eigentumsübergang des Hauses erfolgen müssen. Sprich: die Bank zahlt möglicherweise 20 Jahre lang bevor sie das Haus am Ende dann bekommt und hat auch keine Gewissheit darüber wann sie das Haus bekommt. Bei einem Verkauf, bekommt der Käufer dagegen sofort das Haus.

Ich bin teilweise in einer ähnlichen Situation, weil meine Mutter auch ihr Haus verkaufen will. Meine Erfahrung ist, dass man vorsichtig sein sollte wie man sich dort einmischt. Was geschieht wenn du ihm eine lebenslange Zahlung versprichst, aber arbeitslos wirst oder sonstige Katastrophen eintreten und du diese Zahlung nicht mehr leisten kannst?

Auch ein Teilverkauf ist i.d.R. nicht sehr gut für einen Verkäufer, da auch hier weit weniger gezahlt wird als bei einem regulären Verkauf.

Ich würde dir und deinem Vater empfehlen, sich mehrere Angebote für die Leibrente einzuholen und auch ein Angebot für einen Teilverkauf einzuholen. Dann sieht er ja was für ihn am besten ist. Wenn der Teilverkauf ihm so viel bringt wie die Leibrente in 15 Jahren, wird er vermutlich verstehen, dass ein Teilverkauf besser ist. Oder ihr findet eine Bank, die eine bessere Leibrente zahlt.
 
Ich vermute, dass manche Eltern keine Einmischung von ihren Kindern haben wollen und das muss man als Sohn akzeptieren.
Der Geldverlust wird für die Eltern eine untergeordnete Rolle spielen.

Wenn die Eltern von der Bank eine Rente für ihr Haus haben möchten...dann ist dies doch okay.
Natürlich ist es für den Erben ungünstig.
 
Wirklich tragisch, dass er Dein Angebot nicht annehmen möchte. Wäre die Zahlung denn gesichert, hast Du ein festes sicheres Einkommen?
Wenn er unbedingt ohne Deine Hilfe auskomme möchte, ist der Teilverkauf das deutlich kleiner Übel, da hier regelmäßig der Verkehrswert über ein Gutachten bestimmt wird und auch bezahlt wird.
Zudem schreibst Du, dass er eine Rente hat, dann könntest Du die steuerlich Situation als Argument für den Teilverkauf und gegen die Leibrente anführen: https://verkaufenaberbleiben.de/magazin/teilverkauf/steuerliche-auswirkungen-beim-teilverkauf/
Ganz unten hinter diesem Link sind Beispiele und der Teilverkauf wird der Leibrente gegenüber gestellt.
Das beste wäre trotzdem ganz klar, entweder Dein Angebot anzunehmen oder ganz zu verkaufen und was anderes zu mieten.

Auch noch eine Idee: Was wäre, wenn Du ihm selbst 50% vom Haus abkaufst, diese sofort voll bezahlst und seiner Freundin und ihm ein Wohnrecht anbietest. Dann hätte er keinen Kontakt über monatliche Zahlungen zu Dir und Dein Elternhaus wäre gerettet. So würde ich es vermutlich machen.

Und noch ein Tipp: Zeige ihm doch diesen Thread, dann sieht er, welche Sorgen Du Dir machst und dass alle Ratgeber dafür sprechen, dass er das Geschäft mit Dir direkt macht ohne einen Anbieter dazwischen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Erbepflichtanteil steht dir zu.

Allgemein finde ich es sehr schlimm, wenn Eltern ihren Kindern das Erbe nicht geben wollen.

Meistens hatten solche Eltern selber schwierige lieblose Eltern und eine problematischen Kindheit gehabt .

Daher konnten sie auch ihre eigenen Kinder nicht angemessen lieben und versorgen.
 

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