Anzeige(1)

  • Liebe Forenteilnehmer,

    Im Sinne einer respektvollen Forenkultur, werden die Moderatoren künftig noch stärker darauf achten, dass ein freundlicher Umgangston untereinander eingehalten wird. Unpassende Off-Topic Beiträge, Verunglimpfungen oder subtile bzw. direkte Provokationen und Unterstellungen oder abwertende Aussagen gegenüber Nutzern haben hier keinen Platz und werden nicht toleriert.

So viel verpasst im Leben

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 114641
  • Datum Start Datum Start
@unbeleidigte Leberwurst:
Ja, ich bin immer davon ausgegangen, dass ich das 30. Lebensjahr nicht erreichen werde. Auch jetzt wundere ich mich oft, dass ich noch lebe und denke ich noch oft, dass es vielleicht doch besser wäre zu sterben, da ich noch immer sehr kämpfen muss um finanziell zu überleben.
Mir ist es sehr wichtig finanziell unabhängig zu sein.
Ich jammere nicht, ich bin traurig.
In den meisten Fällen haben wir unsere eigene Meinung, was unser Zweck oder Sinn im Leben ist.
Fürs sterben und Älterwerden musst du nichts tun, das passiert von allein.
Und was du kämpfen nennst nenne ich leben, der Kampf ist ein Teil davon, mehr nicht.
Du entscheidest was daraus wird, nicht irgend welche Begriffe, was andre dafür halten, oder der Tot.
Ob du aus dem Kampf als Sieger hervorgehst.
Der Kampfgeist ist raffiniert und kann uns auch ganz hervorragend unbewusst beeinflussen.
Du hast angefangen, diesen Kampf mit Wertigkeit zu verbinden.
Das bedeutete: Nur wenn du um etwas kämpfen musstest, hast du das Gefühl, dass es wertvoll ist.
Diese Haltung zum Leben hängt wie ein Damoklesschwert über Allem.

Wenn du so durch das Leben gehst, stehen die Chancen Glück, Lebensfreude, Wohlbefinden und Liebe zu erfahren echt schlecht.
Warum du aufhören solltest, zu kämpfen (passionflow.de)
 
Mich macht das traurig, dass ich so viel verpasst habe im Leben.

Geht es jemandem ähnlich? Wie kann man damit besser klar kommen?

LG
Jep, ich gehöre auch zum Club! Ich würde es für meine Lage nur etwas anders formulieren: Mich macht es traurig, dass ich meine Ziele/Träume/Wünsche nicht erreichen konnte. Das verstehe ich unter "Dinge verpasst haben".
Einiges kann ich heute akzeptieren, da sich meine Prioritäten verändert haben, aber einigem trauere ich (noch?) hinterher.

Das einzige, was mir geholfen hat, war die radikale Akzeptanz. Ich kann die Vergangenheit schließlich nicht mehr ändern. Das hat noch nicht mal unbedingt was mit positivem oder optimistischen Denken zu tun, es ist einfach eine Tatsache. Die Dinge sind verlaufen wie sie verlaufen sind. Das muss ich jetzt einfach so hinnehmen, weil mir im Grunde nichts anderes übrig bleibt.
Das hat mir auch geholfen, das wertzuschätzen, was ich habe. Immer wieder bewusst den Fokus darauf zu legen, was gut gelaufen ist, hilft mir auch, dem ganzen nicht mehr so viel Bedeutung zuzuschreiben - also den Dingen, die ich aus meiner Sicht verpasst habe.

Das größte Problem ist nur, dass ich mich nicht mehr traue, mir Ziele vorzunehmen - aus Angst mich selbst zu enttäuschen.

auf den normalen Pfaden sind die Dinge oft nach einiger Zeit langweiliger.
Das klingt für mich ziemlich zynisch, auch wenn ich weiß, dass es so nicht gemeint ist.
Die Dinge erscheinen wohl nur dann langweiliger, wenn man sie für selbstverständlich hält.

Siehst Du das mal von der Warte aus - so muß Dir klar sein - der Vergangenheit nachzutrauern bedeutet, Du bist ein sehr optimistischer Mensch, der Pessimist würde sagen, mir doch egal ich hätte in den 13 Jahren eh nur Müll erlebt ....
Aus dieser Perspektive habe ich es noch gar nicht gesehen - ich finde es aber sehr hilfreich. Danke dafür! Vielleicht hilft es dir auch, Neverleaving.
Ich würde hierzu noch was hinzufügen wollen: Ich habe lange Zeit versucht die Trauer wegzuschieben und den "ist-mir-egal-Modus" zu erreichen. Im Endeffekt müssen die Dinge aber verarbeitet werden, damit man sich voll und ganz auf Neues einlassen kann. Daher hilft es vielleicht bewusst zu trauern, ohne dem ganzen zu viel Raum zu geben.
 
@Appolina: nein, zynisch war mein Kommentar nicht. Und mit gewohnten Pfaden, die langweilig werde können, meine ich zuviel Routine ohne Abwechslung. Das kann ich immer noch wertschätzen und dankbar sein, dass ich es habe, aber ich würde mir dann mehr Abwechslung wünschen.

Da kann man mit Achtsamkeit etwas bewirken, indem man die kleinen Dinge besser wertschätzt.

Radikale Akzeptanz finde ich gut. Sie macht den Weg frei, dass man mehr Energie hat, sich auf Anderes zu konzentrieren.

Ich nehme mir auch immer zuviele Ziele vor. Manche schaffe ich, manche noch nicht. Es hilft, wenn sie realistisch sind, in kleine Ziele unterteilt, messbar und mit zeitlicher Dimension sind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut, ich bin auch einer von denen, die ein kunterbuntes Leben hatten. Erfahrung, ja, aber was ich gewonnen oder verpasst habe, könnte ich nicht so wirklich sagen.
 
Man hat den Bus oder den Zug verpasst. Na und? Wartet man auf den nächsten. So ist das leben nun mal.
 
Naja zumindest graust es mir doch etwas bei dem Gedanken mit einem Ü50 jährigen meine Sexualität auszuleben oder die Zugspitze zu erklimmen. Zudem denke ich, dass eine Liebe in dem Alter einfach anders ist als in jungen Jahren.
Ich verstehe jetzt nicht wirklich, wie Du aud diesen Gedanken kommst. Und warum sollte ein Ü50er (ich bin auch einer) unbedingt scharf darauf sein, sich so erniedrigen zu lassen? Es wäre ja keinerlei Liebe im Spiel.
 
Man hat den Bus oder den Zug verpasst. Na und? Wartet man auf den nächsten. So ist das leben nun mal.
Ich habe früher auch auf den nächsten Bus gewartet. Irgendwann habe ich gemerkt, dass das mich nicht wirklich weiterbringt. Ich wurde aktiv und habe selber den nächsten Bus oder Zug gesucht. Mit warten hätte ich meine Frau nie und nimmer kennengelernt oder einen Job bekommen oder die dafür nötige Ausbildung machen können.
 
Ich habe früher auch auf den nächsten Bus gewartet. Irgendwann habe ich gemerkt, dass das mich nicht wirklich weiterbringt. Ich wurde aktiv und habe selber den nächsten Bus oder Zug gesucht. Mit warten hätte ich meine Frau nie und nimmer kennengelernt oder einen Job bekommen oder die dafür nötige Ausbildung machen können.
Ja in etwa so habe ich es auch gemeint. Du hast es besser formuliert. Danks
 
"Wenn Du nicht kannst, was Du willst, so wolle, was Du kannst."
Klingt etwas platt, aber das Mindset spielt nun mal eine große Rolle. @Neverleaving , offensichtlich hast Du einschneidendere Erfahrungen gemacht als die meisten Leute hier. Und da ist Dein Frust sehr verständlich.
Dennoch hast Du sicher ein Fundament, eine Komfortzone, Stärken und Träume.
 
Mich macht das traurig, dass ich so viel verpasst habe im Leben.

Geht es jemandem ähnlich? Wie kann man damit besser klar kommen?
Um bei der Metapher mit dem Bus zu bleiben:

Man muss eine passende Busverbindung finden und dann in der Lage sein eine Fahrkarte zu lösen.

Mit einem 0815-Satz "geh hin und mach" ist einem nicht unbedingt geholfen (wenn es so einfach wäre).
Überforderung mit der Situation und Verständnislosigkeit von Menschen, von denen man sich Unterstützung erhofft, führt direkt weiter in den Abwärtssog der Depressivität.
 

Anzeige (6)

Autor Ähnliche Themen Forum Antworten Datum
W Gerade alles zu viel: Trennung, Verlust, Job... Ich 80
Cursebearer Schlafe zu viel, kann mich zu nichts motivieren Ich 26
S Urlaub; zu viel Zeit zum Nachdenken Ich 20

Ähnliche Themen

Anzeige (6)

Anzeige(8)

Regeln Hilfe Benutzer

Du bist keinem Raum beigetreten.

      Du bist keinem Raum beigetreten.

      Anzeige (2)

      Oben