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Sandy_90
Gast
Vorsicht ultra-mega-langer-Text!!
Der Text war in Word 32 Seiten lang! 😵
Meine Lebensgeschichte:
würde mich sehr freuen, wenn ihr sie lesen würdet :> muss aber nicht um Gottes Willen!
Mein Name ist Sandra, 22 Jahre jung und möchte euch nun die Geschichte einer junger selbstzweifelnden Frau erzählen…eine junge Frau, die sich selbst unter ihrem eigenen Wert verkauft und wie sie mit all ihren Ängsten, psychischen Belastungen es geschafft hat, immer wieder aufzustehen und zu kämpfen!
15. September 1994
der erste Tag ins wahre Leben zu starten…der Tag an dem man sich mit der harten Realität auseinander setzen muss…
Man sollte glauben der erste Tag im Kindergarten ist etwas Spannendes, Aufregendes und etwas Faszinierendes…aber für mich war es das nicht.
Komm! Steh auf!! Heute geht’s auf in den Kindergarten! Der erste große Tag!
An diese Aufforderungen meiner Mutter kann ich mich erinnern als wäre es erst gestern gewesen…Lange hat es gedauert mich aus dem Bett zu treiben…damals schon war schlafen eines meiner großen Leidenschaften 😀
Auf gings in den Kindergarten…ich war total nervös. Wie wird es werden? Meine 2 Jahre ältere Schwester hat mir und meinen Eltern oft davon erzählt und sie meinte, dass es dort sehr viel Spaß machen würde.
"So mein Schatz, um 13:00 Uhr hole ich dich vom Kindergarten wieder ab…höre auf die Erwachsenen was sie sagen, dass wird schon!" sagte meine Mutter.
Ohwe, wie ich geweint habe…habe geweint, geschluchzt mir die Seele aus dem Leib geschrien nur um nicht in dieses Gebäude zu müssen.
Aber mein Schatz, du kannst nicht zu Hause bleiben, du musst in den Kindergarten, so wie all die anderen Kindern auch!
Ich kann mich erinnern, dass ich noch stundenlang neben der Tür gesessen, geweint, gewartet und gehofft habe das mich meine Mutter erlöst…wochenlang wartete ich und hoffte…aber es kam niemand der mich vor 12:00 Uhr abholte.
Verständlich das man jetzt glauben könnte, dass das typische Probleme eines Kindes seien…lange Zeit danach hab ich das auch gedacht…aber nun glaub ich die Antwort zu kennen...
„Oh man Sandra! Wie trägst du denn deine Haare? Du siehst aus wie ein Junge!?“
„Ja du hast recht, sieht echt voll komisch aus!“, beschimpften mich die anderen Kinder.
Wie oft musste ich mir die Hänseleien im Kindergarten anhören...mich zu wehren?
Das wäre für mich damals unvorstellbar gewesen…immer glaubte ich, zu schwach zu sein und ließ die Beschimpfungen über mich ergehen…
Ein Kind in der Bärengruppe gab es mit dem ich mich super verstand.
Sie hieß Tanja und wir beide machten einfach alles zusammen, wir lernten den eigenen Namen zu schreiben, tollten und spielten im Sandkasten, spielten fangen und verstecken und noch so vieles mehr!
Sie war die einzige die mich all die Hänseleien vergessen ließ….leider wechselte sie die Gruppe ich glaube in die Pusteblumengruppe 😀…weshalb genau, weiß ich nicht mehr…jedenfalls war es sehr sehr schlimm für mich.
Lange danach war ich traurig, wie oft hab ich versucht mich in die Gruppe zu integrieren und wurde weggestoßen…
„Hallo, darf ich mit in der Puppenecke spielen?“
„Was? Du?! Du siehst doch aus wie ein Junge, geh doch lieber zu den Jungs in die Lego-Ecke“!
Nach vielen Abweisungen traute ich mich schließlich in die Lego Ecke gehen.
„Hallo, bin Sandra, darf ich mitspielen?“
„Ihhhh!! Mädchen! Nein Mädchen sind unsere Feinde, hau bloß ab!“
Nach diesen Abweisungen saß ich sehr oft alleine herum…Tag für Tag war ich alleine…weinte und schluchzte oft ohne einen Grund…jeden Tag das Spiel mit meiner Mama zu schreien wenn sie mich im Kindergarten absetzte.
„Sandra, was ist denn los?“
„keiner mag mich“!
Fast jeden Tag antworte ich den Erzieherinnen auf diese Frage…fast jeden Tag ein Kampf mich irgendwie zu beruhigen…wie oft sie es allerdings doch schafften mich spätestens mit dem Tom & Jerry Memory zu beruhigen...war damals ein großer Fan dieses Duos, genauso wie ich Katzen über alles liebte und ich schon immer eine große Leidenschaft für Katzenkuscheltiere hatte.
Spät lernte ich Dinge gut, man musste mich sehr lange aufmuntern um etwas durchzuhalten, mitzumachen oder etwas Neues zu lernen…vorher begann ich bereits zu weinen und brach neue Aufgaben ab…die Erzieherinnen schafften es immer nur mit Not und Mühe mich zu motivieren.
Die Kindergartenzeit war eine sehr harte Zeit…ich verschloss mich komplett vor den anderen Kindern…alle anderen verstanden sich super, lachten, spielten und hatten Spaß…und ich saß, wie immer, jeden Tag am Esstisch mit den Helferinnen und spielten das Tom & Jerry Memory…
Als ob das nicht schlimm genug gewesen wäre…gab es da ein Mädchen, dass meine Schüchternheit eiskalt ausnutzte…sie hieß „Laura“.
Ihre Familie stammt aus Italien und sie war ein sehr lautstarkes und für mich heute „hochnäsiges“ Kind…sie konnte es nicht verstehen, warum ich nicht mit ihr spreche und sie nicht beachte…wieso ich nur so „ruhig“ und „komisch“ bin..
Eines Morgens als ich wieder versuchte mich alleine mit Karten spielen und basteln zu beschäftigen kam Laura zu mir:
„Hey du, magst mit in die Puppenecke?“
„Naja weiß nicht…die anderen wollen nicht das ich mitspiele“
„Ach komm doch mit!“
„Naja…hmh…Ok“
Sehr verängstigt und unsicher ging ich mit zu den anderen Mädchen…und durfte mitspielen…jeder hatte eine schöne Rolle.
Laura war die Mama, die anderen waren die Großeltern, Tanten, Geschwister usw…naja nun könnt ihr raten, welche Rolle mir zuteil war?
Ja genau…ich war der Vater…passte ja super, hatte kurze Haare und sah aus wie ein Junge..
Die Vaterrolle war immer die „Außenseiterrolle“.
Den Vater spielte man dann, wenn man nicht wirklich dazugehörte…und das wusste ich damals auch und das wurde mir auch von den anderen Mädchen gesagt…
„Ok Sandra, du spielst den Vater, dürfte dir ja nicht schwer fallen“ und schon kicherten die anderen Mädchen…all das machte mich so sehr traurig, kämpfte mit den Tränen und kann mich erinnern wie ich sagte: „Ihr seid so gemein“, ich hinausrannte auf die Toilette….ich war sehr lange auf der Mädchentoilette…ich weiß es nicht mehr wie lange…allerdings solange, dass die Erzieherinnen mich suchten…und es nach langem Einreden und Motivieren schafften mich zurückzubringen…und wieder war ich alleine…aus lauter Verzweiflung ging ich in die Leseecke…
Zu meinen Bedauern konnte ich mit 5 Jahren noch nicht lesen…und in der Leseecke waren die „erwachsenen und intelligenten Kinder“, fühlte mich auch dort nicht wohl, fühlte mich nicht richtig und ging wieder…neben Lese-, Lego-, Puppenecke gab es noch die Baustellenecke.
Dort war irgendwie niemand und fand den Ort damals passend für mich…in der Baustellenecke gab es alles was ein Bauarbeiterherz begehrt….schon damals als Kind spielte ich oft und gerne im Sandkasten mit dem Bagger, anstatt mit meiner Schwester Barbies einzukleiden…ich weiß nicht, ich fühlte mich nie wohl dabei und es machte mir keinen Spaß.
Also gut, dann ging ich in die Baustellenecke und türmte die überdimensionalen Legosteine zu einem riesigen Turm zusammen….und hatte Gefallen daran, diesen Turm kaputt zu machen…also nahm ich eines meiner mitgebrachten Katzenkuscheltiere und schlug so fest ich kann, gegen diesen Turm.
Ein lauter Knall und der Turm fiel in sich zusammen…und das machte mir Spaß, sehr viel Spaß…also gleich nochmal von vorne, nochmal den Turm zusammengebaut und dasselbe Spiel nochmal von vorne…immer und immer wieder, bis ich keine Lust mehr hatte und mir mein Arm vom Werfen schmerzte…gewundert hat mich damals auch das keiner von den Helferinnen nach mir sah?
Sie hörten es nicht, wollten es nicht hören oder es interessierte sie nicht…früh entstand der Verdacht, dass ich extreme Dinge tun würde um Aufmerksamkeit zu bekommen…das ich jeden Tag weine um Aufmerksamkeit zu bekommen und eigentlich alles in Ordnung wäre.
Kann mich auch noch sehr gut erinnern das die Erzieherinnen mit meiner Mutter sprachen…zum einen weil wir immer relativ spät in den Kindergarten kamen und zum anderen wegen meines Verhaltens, über die Schwierigkeiten die ich hätte und wegen eines Streites mit Laura.
Es war 10:00 Uhr vormittags, kurz nach der Brotzeit, wir hatten gerade die Teller abgespült und aufgeräumt…saß auf meinen tagtäglichen Lieblingstisch und guckte mir gerade ein Bilderbuch über süß gezeichnete Saurier an…bis da jemand von hinten angerannt kam und die Rückenlehne des Stuhles auf dem ich saß, nach hinten kippte und ich rückwärts nach hinten fiel und der Kopf auf den Boden schlug…ich drehte mich vor Schmerzen um und sah Laura…ich kann mich erinnern welch ein Hass in mir aufstieg, ich sah sie mit einem total verhassten und bösen Blick an, so fühlte es sich zumindest an.
Daraufhin meinte sie: „Was guckst du denn so blöd? Ich wars nicht! Du bist von selbst umgefallen“
Damals fühlte ich mich so provoziert wie nie zuvor….niemand hat diese Sache mit dem Stuhl gesehen außer ich und Laura…die anderen Kinder hatten es auch erst bemerkt als ich auf dem Boden lag…und da mir niemand glaubte, dachten auch die anderen Kinder das ich von selbst umgefallen wäre, da ich mich zu weit nach hinten gelehnt hätte.
Ich sagte Laura nach dieser Tat den Kampf an…und versuchte mich zu wehren, der erste Versuch in meinem ganzen Leben mich zu wehren…ich erzählte es meiner Mutter…erzählte ihr alles im Detail, natürlich jammerte ich extra ein wenig, weil mir meine Mutter nicht geglaubt hat und wollte, dass sie mit den Erzieherinnen redet..
Meine Mutter erzählte von den Vorfall, ich saß daneben, gegenüber: Laura und die beiden Helferinnen die für uns zuständig waren....
„Endlich, endlich ist das alles vorbei“ Dachte ich mir. Jetzt wird alles gut.
Doch es kam mal wieder alles anders…die Erzieherinnen erzählten meiner Mutter alles.
Erzählten ihr, dass ich viel weinen würde…ich weinen würde um Aufmerksamkeit zu bekommen, dass ich behaupten würde, dass die anderen Kinder mich ausgrenzen würden und die anderen Kinder mich eigtl. mögen würden, ich es immer noch nicht wirklich geschafft habe, mit 5 Jahren alleine Schnürsenkel zu binden, dass das alle anderen Kinder schon mit 4 Jahren können…ich viele Dinge machen würde um Aufmerksamkeit zu bekommen und glauben, dass die Geschichte mit der Laura ausgedacht wäre…um Sandra Beachtung zu schenken.
Sehr lange verteidigte mich meine Mutter sogar, kann ich mich erinnern…bis dann Laura selbst meinte, dass ich total gemein zu ihr wäre… ich Laura ständig beschimpfen würde und sie es gesehen hat, dass ich mich selbst zu weit nach hinten mit dem Stuhl gelehnt hätte und sie eigentlich zu mir kommen wollte um mir zu helfen…sie fing an zu weinen…für mich war all das aussichtslos…wusste selbst nicht ob die Geschichte so war wie ich sie wahrgenommen habe oder ob doch Lauras Geschichte stimmte…ich sagte nichts mehr…verschloss mich total…
„Sandra, ist das wirklich alles so“? Fragte mich meine Mutter…aus Angst, Verzweiflung, stimmte ich zu…und zu Hause erwarteten mich die größten Vorwürfe und Klapse auf den Po die mich jemals erfuhr..
Sag mal Sandra, stimmt das alles? Denkst du dir das wirklich alles nur aus? Was ist denn nur los mit dir?
Ich geh extra dorthin um dir zu helfen, mach mich zum Affen und muss mich dann als schlechte Mutter hinstellen lassen.
Außerdem wieso kannst du keine Schnürsenkel binden?? Du lernst das, sofort! Morgen gleich lernst du das, dass ist ja schon peinlich! Dass das eigene Kind so hinterherhängt und du machst sowas nie mehr wieder, hast du verstanden!…all das sagte meine Mama…und ja ich konnte sie damals sogar verstehen…es ist auch heute noch ihre Art ihre Sorgen auszudrücken…
Also gut, am nächsten Tag wurde mir und den anderen jüngeren Kindern das Schnürsenkel binden an einer großen Wabe beigebracht…schritt für schritt, so oft und solange bis man es fehlerfrei konnte…hat man das geschafft, ging es zur Generalprobe…man musste seine eigenen Schuhe ohne Hilfe selbst binden…nach mehreren Versuchen klappte es dann…und ich konnte offiziell „Schnürsenkel binden“…
All die anderen Kindern lachten mich wieder aus deswegen…die Schuhe standen außerhalb des Aufenthaltsraumes…für den Aufenthaltsraum, mussten wir von zuhause mitgebrachte Sandalen tragen, die Straßenschuhe mussten draußen abgestellt werden…alle anderen Kinder sahen mich also dabei, wie ich mir die Schnürsenkel selbst gebunden habe…und es war das reinste Disaster…anstatt mich zu freuen, es nun endlich alleine zu können, hab ich mich nieder machen lassen…und fragte mich: „Wieso brauch ich immer nur so lange um was zu können?“
Ein weiteres Jahr verging…die Erzieherinnen nahmen mich nicht mehr ernst wenn ich weinte, war jeden Tag alleine in der Baustellenecke, konnte mich dort austoben wie ich wollte, hatte Spaß dabei…auch wenn ich die Einzige war die sehr lauten Krach machte, sagte niemand mehr etwas….und das fand ich schön und nach und nach gewöhnte man sich daran „alleine“ zu sein, dass schwarze Schaf in der Gruppe zu sein…daran gewöhnte ich mich auch.
Laura und ich gingen uns aus dem Weg… natürlich fielen manchmal böse Worte ihrerseits…aber wir gingen uns aus dem Weg…und das war ein großer Schritt…niemand hat verstanden warum ich mich so verhielt…es gab niemanden im Kindergarten der mich wirklich verstand…
schon immer war ich, ja etwas anders…auch zuhause gab es sehr wenig Halt…hätte ich den Halt zuhause bekommen, wäre all das im Kindergarten bereits nicht so gekommen wie es kam…aber ich möchte niemanden einen Vorwurf machen…meine Eltern haben es immer gut gemeint…aber vll hätte meine Mutter mich nicht immer beschützen dürfen, mich einmal ins kalte Wasser werfen müssen um von selbst schwimmen zu lernen und vor allem, mir von Anfang mehr zutrauen müssen…
Der letzte Tag im Kindergarten begann…die 6 jährigen Kinder durften am letzten Tag alles machen was sie wollten, wir durften so viele Kuscheltiere, Spielsachen und Süßigkeiten von zuhause mitbringen wie siewollten…es wurde gesungen und gefeiert…es war so wunderschön damals für mich zu hören, niemals wieder in den Kindergarten gehen zu müssen…noch toller war es für mich zu erfahren, dass Laura aus der Ortschaft zieht und ich mit ihr nicht zusammen in die Grundschule gehen muss…für die anderen Kinder wäre es wahrscheinlich ein sehr trauriger Tag gewesen…die anderen Kinder nicht mehr zu sehen aber für mich war es der schönste Tag in meinem Leben…
So glücklich wie ich an diesem Tag war, war ich zuvor niemals…habe gehofft das es in der Schule besser werden wird…aber leider wurde ich eines Besseren belehrt…und die ganzen Schwierigkeiten begannen in der Schule wieder von vorne…
Die Sommerferien neigten sich dem Ende…und es wurde wochenlang vorher schon gerätselt, was ich denn anziehen könnte? Was in die berüchtigte Schultüte kommen wird und vor allem, welche Schultasche??
Das war damals, so erinnere ich mich, Hektik und Stress pur eine schöne Tasche zu finden! Zu unserer Zeit waren die quadratischen „Scout-Taschen“ mit Motiven darauf total angesagt, jedes Schulkind hatte so eine! Kostete damals schon schlappe 50 Deutsche Mark, für die damalige Zeit, war das sehr viel Geld für eine Schultasche.
Wie bereits erwähnt, war ich eine Kuscheltiersammlerin, besonders haben es mir Schwertwale (war ein großer Fan von den Filmen Free Willy und dem Soundtrack von Michael Jackson…Hold me *sing), Katzen und Dinosaurier angetan.
Sammelte damals unzählige Katzenstofftiere, Schwertwalposter-, bilder und besaß eine stolze Sammlung an Dinosaurierfiguren, vom T-Rex bis hin zum Stegosaurus war alles dabei.
Also kamen nur 3 Scout-Taschen in Frage…entweder eine mit Katzen, Dinos oder Schwertwalen…nach langem Überlegen im Hertie entschieden wir uns für den Schwertwalranzen, eine neue Schultüte brauchten wir nicht da nahmen wir einfach die von meiner älteren Schwester und anziehen tu ich etwas, was meiner Schwester nicht mehr passt und die Sache war gebongt.
Der erste Schultag.
Oh Gott war das aufregend, ich freute mich sogar auf die Schule, ja tatsächlich! Bevor es losging veranstalteten meine Eltern eine riesen Fotosession.
Fotos von mir in der Wohnung, vor der Haustüre, auf dem Weg zur Schule bis hin zum Klassenzimmer…kam mir richtig wichtig vor *lach
Als wir ins Klassenzimmer kamen traute ich meinen Augen kaum…Tanja aus dem Kindergarten war in derselben Klasse!! Ach das war so wunderschön, ein Stein fiel mir von Herzen und auch sie freute sich so sehr, gleich suchten wir beide uns einen Platz und saßen nebeneinander…und gleich wurden wieder Fotos geschossen…das Foto gibt es heute noch. J
Bis 8:00 Uhr durften die Eltern mit im Klassenzimmer bleiben…danach begann der Unterricht…der Unterricht dauerte 4 Stunden, bis 11:35 Uhr durften die Eltern nicht ins Klassenzimmer kommen…was aber so kein Problem war, wir alle kannten das bereits aus dem Kindergarten…ach der erste Tag war spannend und langweilig zugleich…viel organisatorisches, was man noch nicht verstand…sehr viele Zettel die man den Eltern mitgeben sollte…und es stellte sich unsere Klassenleitung vor….sie hieß Frau Schuster und sie war die Klassenleitung für die ersten beiden Schuljahre…Frau Schuster war bekannt dafür das sie unglaublich streng war! Jeder Schüler hatte Respekt vor ihr, niemand traute sich gegen sie etwas sagen…und als sich sie sah, konnte ich die anderen verstehen..
Sie war eigtl. eine recht kleine Frau…ca. 1,50 m groß, etwas dicker/stämmiger gebaut, graue lockige Haare die sie zu einem Zopf band, ihre Kleidung war meist grau – dunkelgrün…meistens trug sie einen knielangen Rock, schwarze... Strumpfhosen und schwarze Stiefeletten…ja damals erinnerte sie mich irgendwie an eine Hexe…so klang die Stimme und so verhielt sie sich auch…sie war eine sehr strenge Lehrerin…und ja ich hatte Angst vor ihr wie so viele Klassenkameraden…jetzt im Nachhinein betrachtet, war ihr Style/Outfit eine reinste Styling/Modekatastrophe aber gut lassen wir das =)
Der erste Tag war spannend, langweilig und verwirrend…man verstand nicht wirklich, was passieren wird, was „lernen“ ist und was sie damit meinen gute Noten zu schreiben…schnell fand man das allerdings heraus um was es ging…Frau Schuster war zwar sehr streng, brachte uns aber sehr viele Dinge bei…schnell lernte ich es Wörter richtig zu schreiben, Sätze zu bilden, zu lesen und Rechenaufgaben zu lösen, merkwürdigerweise, sehr schnell.
Aber wie es so sein soll gab es leider auch in der Schule sehr viele Probleme…der große Leistungsdruck…der war in der Schule deutlich höher als im Kindergarten…denn da wurde nicht nur verlangt den eigenen Namen schreiben zu können oder die Schnürsenkel selbstständig zu binden…nein man musste z. B. vor der ganzen Klasse etwas vorlesen…das war immer furchtbar…alle hören mir zu…und so fing ich an Fehler zu machen die ich eigtl. nicht machen würde…weinte wegen den kleinsten Kleinigkeiten wenn ich etwas nicht wusste…hab ich meinen Schulblock zuhause vergessen schluchzte und weinte ich…schnell hatte ich in der Klasse den Ruf als
„Heulsuse und Bohnenstange“…die einst so gute Freundin Tanja wendete sich von mir ab…wahrscheinlich weil ich ständig geweint habe…die anderen lachten mich aus und es war ihr peinlich…sie freundete sich immer mehr und mehr mit einer Christina und einer Lena an…wie ich feststellen musste waren die drei das coole Trio unserer Klasse…jeder mochte sie, wer bei ihnen dabei war, war auch hoch angesehen.
Irgendwie hab ich es damals geschafft, dass ich für die erste Zeit auch mit dazugehörte…und verstand mich auch mit der Christina super, sie lud mich zu sich ein, spielten den ganzen Tag in ihrem großen Garten Tischtennis, wurde zu ihrem Geburtstag eingeladen und noch so vieles mehr…irgendwas ist damals passiert…leider weiß ich es nicht mehr genau was passierte…alles woran ich mich erinnern kann ist, dass es etwas sehr schlimmes war…das mir sehr weh tat und mich vor allen schämte…vll hab ich es verdrängt…das weiß ich leider nicht mehr…das Verhältnis zerbrach…
Tanja und Christina wollten nichts mehr mit mir zu tun haben…lachten mich aus, wenn ich geweint habe schauten sie mich an und belächelten mich….redeten nicht mehr mit mir, beachteten mich nicht mehr…das war damals sehr furchtbar für mich…die einst so tolle Freundin die ich in mein Herz schloss wollte nichts mehr mit mir zu tun haben…sie war meine einzige Freundin…und immer und immer mehr stellte ich mir die Frage: Was ist los mit mir?
Ich bin nicht normal…das war die einzige logische Erklärung damals für mich…ich bin komisch, eine Heulsuse und kann nichts…sonst würden mich die Kinder nicht auslachen…würden so blöde Sachen sagen…würde mich meine Mama mal in den Arm nehmen…oder Frau Schuster ständig mit mir schimpfen…so versetzte ich mich selbst schnell in die Rolle des verletzlichen Außenseiters…so wie ich es im Kindergarten bereits gemacht habe…
Allerdings wollte ich nicht alleine sein…also suchte ich mir neue Freunde…und schloss mich anderen „Außenseitern“ an…weil ich gesehen habe, dass man nur in der Gruppe stark zu sein scheint…es bildeteten sich Grüppchen, so wie überall und schloss mich den „uncoolen“ an…naja vll traf es auch ganz gut…aber es störte sie z. B. nicht, wenn ich wegen jeder kleinigkeit geweint habe…genauso wie es mich nicht störte das in unserer Gruppe ein extrem dicker Junge, ein sehr blasser Junge mit Brille, ein weiteres sehr dickes Mädchen und ein anderer Junge dabei war, der sich etwas anders verhielt und etwas stotterte…
ja man möge glauben, es handelt sich hierbei nicht um eine wahre Geschichte sondern um die Sitcom „The Bing Bang Theory“ über die sehr intelligenten Typen die dort mitspielen…aber es war tatsächlich in unserer Klasse so, dass wir 5 die Außenseiter waren…genau deswegen weil wir auffielen.
Machte viel mit ihnen, gingen zusammen in den Pausenraum, hinaus in die Pause, mit dem etwas dickeren Mädchen ging ich immer zu Fuß nach Hause, weil sie in der Nähe von mir gewohnt hat, ja, ich habe mich gut mit ihnen verstanden vor allem mit dem Mädchen…sie hieß „Steffi“.
Haben uns nach und nach immer öfter nach der Schule getroffen, bin mit zu ihr gegangen, sie mal zu mir…war echt eine gute Freundschaft…aber wie es mal wieder so kommen muss…fand ich heraus das die Steffi mich öfter beklaut wenn sie bei mir ist…es fehlten ständig iwelche sachen.
Sei es eine Videokassette, eine Audiokassette oder eine CD usw…suchte oft stunden lang danach…meine Mama machte mir wieder Vorwürfe und schimpfte weil sie glaubte das ich alles nur immer wieder verschlampen würde…merkwürdigerweise lagen dann genau die Videokassetten die ich gesucht habe bei der Steffi im Zimmer…habe sie darauf angesprochen und sie verneinte es…auch nach mehrmaligen, von meiner Seite her unsicheren Fragen verneinte sie….wurde sauer, wollte mit mir nichts mehr zu tun haben…brach den Kontakt ab…in der Schule redeten wir kaum mehr miteinander…sie wollte von mir, dass ich mich entschuldige…zudem hab ich auch oft mitbekommen das sie mich anlügt…oft waren es kleine lügen…ich sah aber darüber hinweg….viel wichtiger war mir die Freundschaft, dass wir uns verstanden haben…
das ging eine sehr lange Zeit so…die 5er gruppe, bei der ich lange Zeit war, teilte sich wieder auf…2 der jungs blieben zusammen und waren nur mehr zu zweit und ein junge der ging zu den „coolen“ Typen in unserer Klasse…
Lange war ich wieder alleine…bis ich mich bei ihr entschuldigte…das ich das von ihr denken würde…die Kassetten, CDs, Audiokassetten, Videospiele hab ich bis heute nicht wiedergefunden…sie verzieh mir…doch das Vertrauen zu ihr…war zerstört, ich wollte nicht mehr, dass sie zu mir kommt…also gingen wir die meiste Zeit zu ihr oder waren draußen…ich traute ihr nicht mehr…erzählte auch kaum mehr was…
früh hab ich eine Strategie entwickelt, von mir nichts erzählen zu müssen…also stellte ich fragen…wenn sie etwas erzählte, stellte ich eine weitere Frage zu dem was sie gerade gesagt hat…sagte zu dem Thema was ich denke und die Sache war geritzt…es ging überhaupt nicht mehr um mich…sondern um sie..
In der Schule war es wie immer das reine Chaos…die anderen Mädchen hänselten mich…kicherten über mich…die Jungs meinten, ich würde „hässlich“ aussehen…es gab 2 Jungs die mich auf dem nach Hause Weg immer schubsten…einer hat mir sogar angedroht mich zusammenzuschlagen wenn ich ihm über den Weg laufe…. was er auch fast gemacht hat…
Nach dieser Drohung…ging ich immer sehr schnell und zügig nach Hause…es war leider so, dass er das tatsächlich machte…habe ihn schon oft gesehen das er andere Klassenkameraden, die er nicht leiden konnte, von hinten gepackt hatte , zu Boden warf und sie getreten und beschimpft hat.
Und wusste das wenn er das mir androhte…er das auch mit mir tun würde…und dann war es eines Tages auf dem nach Hause weg so…er kam von hinten angerannt, ich lief von ihm davon…naja so schnell wie ich war, holte er mich natürlich ein *lol…packte meinen Schulranzen und riss ihn mir weg…bin dann weitergelaufen…er rannte mir wieder hinterher…zum Glück kamen dann Erwachsene vorbei und er tat dann so als sei nichts…traute mich dann sogar meinen Schulranzen wieder zu holen und weiterzugehen…er schrie dann nur: das war noch nicht alles!
Aus Angst vor der nächsten Tat…erzählte ich meiner älteren Schwester was passiert ist…meiner Mutter wollte und konnte ich so etwas nicht anvertrauen…sie glaubte mir nichts mehr…aufgrund des Vorfalls im Kindergarten..…meine Schwester war empört, sie regte sich auf! Sie wollte mich beschützen! Stellt euch das mal vor!
Sie ging auf dieselbe Schule wie ich, nur war 2 Klassen höher…als das passierte war ich in der 2. Klasse und sie in der 4. Klasse.
Sie ging in der Pause zu ihm, schrie ihn an, was das soll? Ob er noch alle Tassen im Schrank hat, ein kleines Mädchen verprügeln zu wollen!? Wenn er das noch einmal versucht, dann könne er was von ihr erleben und das wäre nicht lustig!
Ich war damals so erstaunt und geschockt zugleich…noch nie, hat sie sich so für mich eingesetzt…im Gegenteil…wir beide gerieten ständig aneinander…wir beide teilten uns ein Zimmer bis zu meinem 20. Lebensjahr…und alles was ich machte…war von ihrer Seite aus nicht richtig…ständig wollte sie die volle Aufmerksamkeit…sei es bei Verwandtenbesuchen (das ist auch heute noch so) das alle nur ihr zuhören müssen und kein anderer sich unterhalten darf…sie andere nieder macht um Aufmerksamkeit zu bekommen usw usw..
Genau deshalb wunderte mich es so sehr und diese Drohung meiner Schwester, wirkte wahre Wunder…er ging immer völlig verängstigt an mir vorbei wenn wir uns entgegenkamen.
Und es gab noch einen Jungen…der immer sehr gemein war…er schubste mich immer…so sehr das ich entweder auf dem Boden lag oder er schubste mich in einen Dornenbusch…was auch nicht immer sehr angenehm war…er sagte oft nur kurze aber abwertende Dinge wie: geh weiter Bohnenstange…und schubste mich, geh auf die Seite Heulsuse, du bist im Weg!
Diese Dinge ließ ich über mich ergehen…immer und immer wieder…es gab in der schule öfter noch Dinge…bei denen sich über mich lachten…alle lautstark mit dem Finger auf mich zeigten und schrien: Du bist eine Heulsuse! Du bist eine Heulsuse! Bohnenstange! Bohnenstange!
Die ersten 2 Schuljahre waren vorbei…das Verhältnis zur Frau Schuster besserte sich im 2. Jahr…vll weil ich mehr Vertrauen zu ihr entwickelte und sie wusste wie sie mit mir umgehen könnte…dafür das ich immer kritisiert wurde von ihr, fielen die Zeugnisse eigtl. immer relativ gut aus…sie schrieb immer: Sandra kann Worte schnell zu Sätzen bilden und hat eine große Begabung im Lesen und in der Betonung der Sätze.
In der 3. und 4. Klasse
bekamen wir eine neue Lehrerin…sie war die Direktorin…und ja sie war auch dafür bekannt recht streng zu sein…diese beiden Jahre waren eigtl. recht unspektakulär in der Schule….ich gab mich immer noch mit der Steffi ab, unterhielt mich manchmal mit den anderen beiden Jungs…aber zu den „coolen“ gehörte ich nie…Tanja beachtete mich nicht mehr…sie lachten über mich…aber iwie prallte dieses Verhalten ab mit der Zeit…..man gewöhnte sich an den Gedanken…der Außenseiter zu sein..
Die Lehrerin war sehr streng….es passte nie wie man es machte…es muss noch besser, noch schneller und noch genauer gemacht werden…in der Zeugnisbeurteilung der 3. Klasse schrieb sie:
Sandra braucht sehr lange um Zusammenhänge zu verstehen…sie muss unbedingt viel mehr aus sich herausgehen, sie meldet sich zu wenig.
Zu dieser Zeit gab es viele Dinge zuhause die mir und der Familie zu schaffen machten…als ich 9 Jahre alt war (1999) , war es so, dass sich meine Eltern ständig stritten…es fielen böse Worte…Geschirr flog durch die Gegend…meist dann so laut das meine ältere Schwester, ich und mein jüngerer Bruder zu ihnen kamen, weinten und sagten sie sollen aufhören sich zu streiten, dass das nichts nütze.
Alles was meine Mutter dann wütend schrie war: Ihr seid noch zu jung, ihr könnt da nicht mitreden! Ihr versteht das nicht! Geht jetzt in eure Zimmer!
Also gingen wir wieder in unsere Zimmer…meine Schwester und ich in unser gemeinsames Zimmer…meine Schwester 11 und ich 9 Jahre hielten uns oft die Ohren zu weil wir das nicht hören konnten…weinten oder machten den Fernseher ganz laut damit wir nichts mehr hörten…oft war es dann so, dass meine Eltern sich oft im größten streit befanden, wenn zu Mittag gegessen wurde…
also aßen wir zu Mittag während sie sich weiter stritten…uns Kindern verging von diesem Anblick der Appetit…also schimpfte meine Mutter mich und meine Schwester zusammen…mein jüngerer Bruder, der auch nichts essen wollte war das Nesthäckchen…ihm schimpfte sie nicht: Er wäre noch zu jung um ausgeschimpft zu werden…also schimpfte meine Mutter mich und meine ältere Schwester zusammen: Wir seien so undankbare Gören! Sie habe jetzt extra zu Mittag gekocht und wir essen nichts!? Was das für eine Unverschämtheit sei? Esst jetzt endlich! Sonst koche ich nie wieder etwas für euch!! Ich hau sowieso bald ab!! Dann habt ihr niemanden mehr der eure Scheiße hinterherräumt! Oder ich stecke euch ins Kinderheim?! Wir kann man denn nur so ungezogen sein?
Meine Schwester und ich aßen nur mit Not und Mühe…um den Wunsch meiner Mutter gerecht zu werden...Tränen kullerten über unsere Gesichter…das gemeinschaftliche Mittagessen war meist ein Disaster…und keiner verspürte da iwie die Lust, gemeinsam mit der Familie an einem Tisch zu sitzen…
früh entwickelten wir folgende Verhaltensweise:
Wenn die Kinder fertig waren mit dem essen, standen wir auf und gingen ins Zimmer zurück…es gab eine Zeit da saßen wir solange beieinander bis alle fertig waren oder wir uns noch länger unterhielten…aber sogar diese kleinen Dingen blieben aus…wir gingen weil wir dieser kühlen Atmosphäre entfliehen wollten…es hieß auch eine lange Zeit das sich unsere Eltern trennen wollen würden…mein Vater wäre an allem schuld…weil er nichts auf die Reihe bekomme…so hieß es immer und sie niemand verstehen würde…
Sagten wir etwas dazu hieß es immer: ihr versteht das nicht.
Während dieser Zeit…gab es auch einen großen Konkurrenzkampf zwischen meiner älteren Schwester und mir…wer bekommt die meiste Aufmerksamkeit von meiner Mutter? Hat meine Mutter z. b meiner älteren Schwester ihr Schokolade mitgebracht, fragte ich völlig entsetzt: Wieso bekomm ich keine???
Oder auch andersherum, war es dasselbe Spiel…alles was meine Mutter daraufhin immer sagte war: Reg dich nicht so auf! Du bekommst genauso viel Schokolade wie die Sandra…er werdet alle gleich behandelt…
Während diesen 2 Jahren…gab es wohl das verletzendste Ereignis für mich das ich jemals erfuhr und mir auch heute noch sehr weh tut wenn ich mich zurückerinnere…
Wir saßen im Wohnzimmer…mein Papa, Mama, Bruder und ich guckten einen Film zusammen…mein Bruder kuschelte sich an meine Mutter heran…und meine Mutter umarmte ihn, ohne eine sekunde zu zögern..knuddelte ihn, gab ihm küsschen…ich saß daneben und fragte mich: wieso macht das Mama nie mit mir? Wieso nimmt sie mich nicht in den Arm und schimpft immer bloß mit mir? Was ist denn mit mir?
Das fragte ich sie dann auch: Du Mama, wieso umarmst du mich nicht genauso wie ihn?
Sie dann: Ach das bildest du dir alles nur ein!! Ich umarme dich genauso!! Grinste mich an und drückte meinen Bruder noch doller wie vorher…es war ein grinsen von: ich nehme dich nicht ernst was du sagst…du erfindest sachen…das tat damals unglaublich weh…ich sitze daneben, würde mir so sehr und gerne eine Umarmung oder eine kleine positive Aufmerksamkeit wünschen und kann nur zusehen….kann mich erinnern das ich aufgestanden und gegangen bin..
Es gab viele solche Ereignisse… auf Ablehnung und Unverständnis zu stoßen…also veranstalten meine Schwester und ich oft unseren eigenen Zirkus…drehten die Musik auf…es war aber immer so…das mich meine Schwester auch bei gemeinsamen Sachen wie z. b. Nintendo spielen kritisierte und klein machte…sie nutzte jede Gelegenheit um mich klein zu machen damit sie besser dastehen kann…nach und nach entwickelte ich einen besseren Draht zu meinen jüngeren Bruder…ging oft zu ihm ins Zimmer und spielte dann mit ihm Autos…es machte mir einfach spaß Autos zu spielen oder mit diesen hot wheels matchbox Autos zu spielen 😀 oder Legoeisenbahn zu spielen, das war ja immer das Highlight damals…
Jetzt im Nachhinein tut es mir sehr leid für meine Schwester…sie war oft alleine in ihrem Zimmer…weil niemand mit ihr spielte…oft kam ich zu ihr rüber…und beschäftige mich mit ihr oder spielte, notgedrungen Barbie und Ken mit ihr….und auch da kritisierte sie mich immer, wie ich denn die Barbie nur so hässlich einkleiden kann? warum ich nicht das andere Kleid genommen habe zum Anziehen??
Ja ich fühlte mich hin und hergerissen ich wollte es jedem recht machen…tatsache war aber das ich mich bei meiner schwester immer unwohl fühlte…sie gab mir das gefühl, selbst bei kleinsten dingen zu versagen…also ging ich trotzdem zu meinen Bruder und spielte mit ihm…meine Schwester war sehr traurig und sauer auf mich…das spürte man…sie lies mich nicht mehr ausreden …stellte mich bloß, lachte ich mal, wurde es mir sofort kaputt gemacht indem sich mich fragte: sag mal, wie kann man denn nur über so einen Scheiß lachen??
Und bei uns war es so…ab der 3. Klasse gab es Noten…und es kristallisierte sich schon sehr früh heraus, dass Mathe ein großes Problem werden könnte…
Wir hatten unsere erste Probe geschrieben in Mathe…und hatte eine 5…ihr glaubt nicht…wie meine Mutter mit mir geschimpft hat…das ging bis spät in die Nacht hinein…sie sah sich die Aufgaben an und meinte:
also diese Aufgabe müsstest du schon wissen!
Das kann doch wirklich jedes Baby!
So wird niemals was aus dir!
Du wirst auf der Straße sitzen und kein Geld haben!!
Du warst nur wieder zu faul um zu lernen!!
Genauso wie du zu faul bist dein Zimmer aufzuräumen genauso machst du das in der Schule!!
Das nächste Mal will ich eine bessere Note sehen, ansonsten kannst du was erleben!
Da muss man sich als Mutter schämen dass die Tochter die einfachsten Aufgaben nicht weiß!
Das darf man ja niemanden erzählen!?
Ihr glaubt nicht…wie sehr mir das weh tat….egal wo ich hinging…es war immer falsch was ich tat…seien es die schulischen Leistungen…spielte ich mit meiner schwester war es falsch, spielte ich mit meinem bruder war es falsch, guckte ich fernsehen war es falsch, lachte ich, war es falsch, war ich traurig, war es falsch….es fühlte sich an, als würde ich nur im Weg stehen und eine Belastung für alle sein…
Und an diesem Abend…als meine Mutter so sehr wegen der Mathenote schimpfte…strengte ich mich an was das Zeug hielt…ich lernte und lernte wie nochmal was…meldete mich sogar immer mehr im Unterricht…ich blendete das alles aus! Ich wollte nicht das in der Berurteilung wieder steht: sie meldet sich zu wenig…ich wollte das meine Mutter stolz auf mich ist, wollte das sie etwas nettes sagt…eine kleine positive Aufmerksamkeit..
Das Zeugnis der 4. Klasse war ganz ok…hatte viele 2en eine 3 in mathe erreicht und 3 einsen in religion, musik und kunst…und im jahreszeugnis der 4. Klasse stand nichts von: Sie meldet sich zu wenig….zum Glück, sonst wäre es nur nächsten Diskussion gekommen..
Völlig stolz zeigte ich ihr das Zeugnis…mein Vater meinte: Super Sandra, freut mich sehr! Meine Mutter hingegen sagte zuerst nichts…..dann fragte ich sie nochmal und dann meinte sie: naja…also die 3 in mathe schaut echt scheiße aus…..also da hätte ja ne 2 daraus werden können…
Ich war traurig…enttäuscht…es war wieder nicht genug…es reichte anscheinend wieder nicht…wie ein Schwamm nahm ich ihre Worte auf und sagte mir: ja das Zeugnis war nicht gut genug..
Ich kam in die 5. Klasse.
Die Zeit war sehr schwer lol da einige Jungs anfingen sich für Mädels zu interessieren und die Mädels sich für die Jungs…erst wurde eine Mauer zwischen Jungs und Mädchen aufgestellt und jetzt plötzlich waren die Mädchen interessant. 😀
Und naja…ihr könnt euch denken…welche Mädchen wieder am interessantesten waren…ja klar…Tanja, Christina und die Lena…über mich lachten die Jungs nur….es hieß immer: hässlich, Bohnenstange, würde hässliche und uncoole Kleidung tragen..
In der 5. Klasse kam ein neues Mädchen zu uns…sie hieß Julia.
Sie war echt ein verrücktes Huhn…..zu dieser Zeit gab ich mich immer noch mit der Steffi ab, nur so ne Nebenbemerkung am Rande 😀
Die Julia war ja voll der Pokemon-freak und sie zeichnete wie eine wilde und war auch total verrückt…ja sie war anders…sie wurde auch gemieden…aber nicht so wie ich, weil ich ruhig war sondern weil sie eine große Klappe hatte….schnell fand sie Anschluss zur Steffi und mir….es war so dass die Julia leider keine Freunde hatte…sie klammerte sich sehr an uns und an mich…
Julia war zwar verrückt aber so an sich ganz nett eigtl. =) wir unternahmen nach und nach öfter was zusammen…oder ich ging zu ihr, sie hatten ein großes haus und einen pool, dort plantschten wir im sommer immer…doch es war so…das sie sehr klammerte…wollte sie mit mir etwas unternehmen und ich sagte: habe leider keine zeit muss das und das noch heute machen, dass sie mich so lange anbettelte, sogar weinte am telefon…das ich mit ihr dann etwas unternahm…es war auf die dauer gesehen sehr sehr anstrengend…
hatte wirklich angst „Nein“ zu sagen…wir hatten auch lustige Zeiten zusammen…durch sie hab ich eigtl. das Interesse zum Zeichnen entdeckt…wie verrückt zeichneten wir die Pokemon ab lol iwann kamen dann noch andere Animefiguren hinzu wie Inuyasha, Digimon, Ranma ½, Dragon Ball Z usw…Animes die immer auf RTL II liefen..
Muss dazu sagen das ich InuYasha, Ranma ½ und Dragon Ball Z immer noch gut finde…Ranma ½ ist einfach zu lustig, muss ich heute noch lachen 😀
In der Hinsicht verband uns sehr viel…wir zeichneten oft stundenlang zusammen…doch es war immer so das ich eine verhaltensweise ganz krass herauskristallisierte dabei…sie war immer total schnell fertig mit ihren zeichnungen und ich raddierte immer stundenlang die meiste zeit herum…
ich dachte mir immer: das ist nicht gut genug, der strich muss weiter nach rechts gesetzt werden, nein das ist immer noch nicht gut genug usw…jetzt im nachhinein..alles sonnenklar, der Perfektionismus machte sich auch im Hobby bemerkbar…damals fand ich das alles noch lustig..die Julia zog mich immer auf, was ich denn ständig raddieren würde…das die striche die ich zeichne, raddiere und wieder hinzeichnen würde sich ja ständig gleich wären.
Es ging bis zur 6. Klasse gut mit ihr…danach trennten sich unsere Wege nach und nach…sie ging auf die Realschule und ich ging auf die Wirtschaftsschule…wieso ich dahin ging, darauf möchte ich später genauer eingehen.
In der 5. und 6. Klasse hatten wir wieder einen anderen Lehrer…dieses mal ein männlicher Klassenleiter…er war auch, wer hätte das gedacht, bekannt dafür sehr streng zu sein und man es nur schwer schaffen würde bei ihm eine 1 zu erreichen…und er war unglaublich streng…er schrie oft herum…wenn z. b. jemand seine hausaufgaben nicht gemacht hat oder seinen Schreibblock vergessen hat…schrie er nur so um sich das die Wände wackelten…
alle hatten Angst vor ihm…hatten wir ihm im unterricht, waren alles mucksmäuschenstill, wobei unsere Klasse eine sehr lautstarke und auch sehr gemeine und freche klasse war…
Aber iwie scheinte er mich zu mögen…ich weiß es nicht warum lol bei ihm schrieb ich viele einsen…und auch sagte mein lehrer damals, als er sich die gezeichneten und gemalten bilder ansehen würde, er talent bei mir und der julia sehen würde…wir hatten immer eine 1 in Kunst.
Oft zeigte er Julias und meine Bilder den anderen Klassenkameraden und hängte sie an die Pinnwand auf.
Er schimpfte nicht einmal…wenn Julia und ich, die mittlerweile neben mir saß, mit kreide auf den tischen iwelche Mangas malten…er sah es, grinste nur und ließ uns weitermalen…sehr mysteriös 😀
Es war deswegen auch oft so…das wir gehänselt wurden…es hieß immer: Freaks! Ihr könnt überhaupt nicht malen, der Lehrer mag euch einfach bloß! Oder er hat mitleid mit euch! Ihr seid beide hässlich…die andere ist fett und die andere ne bohnenstange…passt ja, Dick und Doof…es war immer so das alle über uns beide lachten wenn wir in die klasse kamen…nach dem Zwischenzeugnis der 6. Klasse war es dann soweit…wir mussten uns entscheiden, auf welche Schule wir gehen wollen…Julia drängte mich damals mit ihr auf die Realschule zu gehen…jetzt im nachhinein…bereue ich es zutiefst es nicht gemacht zu haben…
Es war so, dass fast alles aus meiner klasse auf die realschule wollten…und wie sich dann herausstellte…kamen fast alles in eine klasse zusammen…das wollte ich nicht mehr….ich wollte nicht mehr mit diesen klassenkameraden in einer klasse sein…niemals mehr wieder möchte ich beschimpft, ausgelacht, geschubst, getreten oder nicht für voll genommen werden…aus Angst..ging ich auf die Wirtschaftsschule..ich wollte einen neustart einen Neuanfang…ich war die einzige aus meiner Klasse die auf die Wirtschaftsschule ging.
Es war soweit 13. September 2002…ich kam in die Wirtschaftsschule…und das Niveau war deutlich höher als das auf der Hauptschule…ich tat mich sehr schwer…hatte in der 7. Klasse viele 3er und 4en….aber schaffte die 7. Klasse…die damalige klasse?
Die reinste katastrophe…nur lautstarke jungs…kaum mädchen…ein paar mädchen waren dabei…..aber tat mich sehr schwer…sie rauchten, tranken alkohol, hatten schon ein paar beziehungen, flirteten mit jungs und ich war in der hinsicht…ja sowas von unerfahren!
Habe ein paar mal versucht kontakt zu ihnen aufzunehmen und da hieß es immer: wenn auch zum rauchen anfängst, dann kannst du zu uns mit in die clique…zum glück war ich damals zu vernünftig und trank keinen alkohol und fing an zu rauchen um den anderen zu gefallen…ich nahm es in den kauf gehänselt, ausgelacht, verarscht und ala kindisch abgestempelt zu werden (wer nicht raucht war kindisch hieß es)
Die zeit in der Wirtschaftsschule war sehr hart…ich fand nie anschluss…wurde dort extrem…aufgrund meines Aussehens beleidigt…das ging los von: kurzen beinen, zu fetten A****, bis hin zu Bohnenstange (Wo ist da die Logik zum fetten A****?) und hässlichen Gesicht und haare.
Alle anderen Mädels hatten einen Freund nur ich nicht…es interessierte sich scheinbar keiner für mich…weil nur iwie die „weiblichen“ Mädels interessant waren…die auch gerne haut zeigten…und ich so verklemmt wie ich war, war anscheinend langweilig und interessant…der Druck meinen Eltern zu gefallen wurde immer größer…es kamen immer mehr Vorwürfe und Kritik hinzu…ihr könnte euch vorstellen wie meine Eltern ausrasteten als ich dem Jahreszeugnis der 7. Klasse ankam…das nur 3en und 4en bestand..
„Das muss unbedingt besser werden!“ Sonst endest du auf der Straße! Dein Taschengeld werden wir auch streichen wenn du immer noch so faul bist dann!
Niemals war ich faul…lernte immer sehr viel...strengte mich immer sehr an um den Vorstellungen meiner Eltern gerecht zu werden…
Ich kam in die 8. Klasse…..ab der 8. Klasse kamen die Wirtschaftsfächer hinzu…Rechnungswesen, Betriebswirtschaftslehre und Textverarbeitung….ich hatte in diesem Jahr die Motivation verloren etwas zu lernen…die Erkenntnis: egal was ich tue, es ist sowieso nie richtig, beherrschten meine Gedanken….ich interessierte mich für kein einziges Schulfach…bei Rechnungswesen ist es so, dass dieses Fach aufeinander aufbaut…man muss von Anfang an lernen und sich dafür interessieren…auch wenn das Thema noch so einfach erscheint am Anfang…spätestens als es dazu kam, die Bilanz in Bestandskonten aufzuteilen verlor ich komplett den Faden….
ich kam in Rechnungswesen nie über eine 6 hinaus…ich schreibte ständig sechsen…meine Eltern war frustriert, empört…mein Vater wollte mir Rechnungswesen beibringen…er nahm sich die Zeit mir die Dinge zu erklären aber ich blockte innerlich ab…für mich erscheinte alles aussichtlos zu sein…in der Klassse war es wieder so…das mich die anderen mobbten…sie verbreiteten Gerüchte über mich…
z. .b hieß es, dass ich mit einem Jungen was hätte…das eine Klassenkameradin schon oft gesehen hätte, wie der Typ vor meiner Haustür stehen würde und ich ihn hereinlasse…ich wurde als Schlampe abgestempelt…zugleich aber auch als Ekelpaket…ich würde mich nicht waschen und nicht duschen…ich fühlte mich so sehr unwohl in dieser Klasse….es war noch viel schlimmer als in der Grundschule…kam ich ins Klassenzimmer wurde erst mal lautstark gekichert…oder sie sahen mich an spottend an und sagten: Hallo Sandra!
Die Jungs lachten mit den Mädels immer über mich…und ich krümmte mich noch mehr zusammen…ging auf die Toilette weil ich diese Hänseleien nicht mehr ertragen konnte…nicht mal mehr in Kunst…das Fach das mir immer Spaß machte, erreichte ich mehr gute Leistungen…gab die Bilder zum Abgabetermin erst gar nicht ab…und erreichte im Jahreszeugnis sogar in Kunst nur die Note 5.
Ich wollte nicht mehr…habe mir damals überlegt…die Schule zu wechseln und auf die Hauptschule zu gehen…weil ich zudem glaubte, dass die Schule zu schwer für mich ist…niemals kam ich damals auf die Idee, dass das schon eine Depression war…ich wollte nicht mehr leben…mit 14 Jahren überlegte ich mir, von zu hause abzuhauen…denn überall wo ich hinging…ich war nie erwünscht, wurde immer gehänselt oder es war nie genug was ich machte..
Hatte noch ab und zu Kontakt zur Julia…mit der ich mich in der Stadt traf…..doch sie hatte nun ihren eigenen Freundeskreis in der Realschule kennengelernt…ich fühlte mich nicht mehr wohl in der Gruppe…es war auch so, dass sie den Kontakt auch nicht mehr suchte…und ich interpretierte es so, als wolle sie nichts mehr mit mir zu tun haben…also meldete ich mich auch kaum mehr…so zerbrach der Kontakt zu ihr…und hatte zu dieser Zeit niemanden mehr…aber wie es das Schicksal so will meldete sich eine alte Schulkameradin, ganz plötzlich bei mir!
Der Text war in Word 32 Seiten lang! 😵
Meine Lebensgeschichte:
würde mich sehr freuen, wenn ihr sie lesen würdet :> muss aber nicht um Gottes Willen!
Mein Name ist Sandra, 22 Jahre jung und möchte euch nun die Geschichte einer junger selbstzweifelnden Frau erzählen…eine junge Frau, die sich selbst unter ihrem eigenen Wert verkauft und wie sie mit all ihren Ängsten, psychischen Belastungen es geschafft hat, immer wieder aufzustehen und zu kämpfen!
15. September 1994
der erste Tag ins wahre Leben zu starten…der Tag an dem man sich mit der harten Realität auseinander setzen muss…
Man sollte glauben der erste Tag im Kindergarten ist etwas Spannendes, Aufregendes und etwas Faszinierendes…aber für mich war es das nicht.
Komm! Steh auf!! Heute geht’s auf in den Kindergarten! Der erste große Tag!
An diese Aufforderungen meiner Mutter kann ich mich erinnern als wäre es erst gestern gewesen…Lange hat es gedauert mich aus dem Bett zu treiben…damals schon war schlafen eines meiner großen Leidenschaften 😀
Auf gings in den Kindergarten…ich war total nervös. Wie wird es werden? Meine 2 Jahre ältere Schwester hat mir und meinen Eltern oft davon erzählt und sie meinte, dass es dort sehr viel Spaß machen würde.
"So mein Schatz, um 13:00 Uhr hole ich dich vom Kindergarten wieder ab…höre auf die Erwachsenen was sie sagen, dass wird schon!" sagte meine Mutter.
Ohwe, wie ich geweint habe…habe geweint, geschluchzt mir die Seele aus dem Leib geschrien nur um nicht in dieses Gebäude zu müssen.
Aber mein Schatz, du kannst nicht zu Hause bleiben, du musst in den Kindergarten, so wie all die anderen Kindern auch!
Ich kann mich erinnern, dass ich noch stundenlang neben der Tür gesessen, geweint, gewartet und gehofft habe das mich meine Mutter erlöst…wochenlang wartete ich und hoffte…aber es kam niemand der mich vor 12:00 Uhr abholte.
Verständlich das man jetzt glauben könnte, dass das typische Probleme eines Kindes seien…lange Zeit danach hab ich das auch gedacht…aber nun glaub ich die Antwort zu kennen...
„Oh man Sandra! Wie trägst du denn deine Haare? Du siehst aus wie ein Junge!?“
„Ja du hast recht, sieht echt voll komisch aus!“, beschimpften mich die anderen Kinder.
Wie oft musste ich mir die Hänseleien im Kindergarten anhören...mich zu wehren?
Das wäre für mich damals unvorstellbar gewesen…immer glaubte ich, zu schwach zu sein und ließ die Beschimpfungen über mich ergehen…
Ein Kind in der Bärengruppe gab es mit dem ich mich super verstand.
Sie hieß Tanja und wir beide machten einfach alles zusammen, wir lernten den eigenen Namen zu schreiben, tollten und spielten im Sandkasten, spielten fangen und verstecken und noch so vieles mehr!
Sie war die einzige die mich all die Hänseleien vergessen ließ….leider wechselte sie die Gruppe ich glaube in die Pusteblumengruppe 😀…weshalb genau, weiß ich nicht mehr…jedenfalls war es sehr sehr schlimm für mich.
Lange danach war ich traurig, wie oft hab ich versucht mich in die Gruppe zu integrieren und wurde weggestoßen…
„Hallo, darf ich mit in der Puppenecke spielen?“
„Was? Du?! Du siehst doch aus wie ein Junge, geh doch lieber zu den Jungs in die Lego-Ecke“!
Nach vielen Abweisungen traute ich mich schließlich in die Lego Ecke gehen.
„Hallo, bin Sandra, darf ich mitspielen?“
„Ihhhh!! Mädchen! Nein Mädchen sind unsere Feinde, hau bloß ab!“
Nach diesen Abweisungen saß ich sehr oft alleine herum…Tag für Tag war ich alleine…weinte und schluchzte oft ohne einen Grund…jeden Tag das Spiel mit meiner Mama zu schreien wenn sie mich im Kindergarten absetzte.
„Sandra, was ist denn los?“
„keiner mag mich“!
Fast jeden Tag antworte ich den Erzieherinnen auf diese Frage…fast jeden Tag ein Kampf mich irgendwie zu beruhigen…wie oft sie es allerdings doch schafften mich spätestens mit dem Tom & Jerry Memory zu beruhigen...war damals ein großer Fan dieses Duos, genauso wie ich Katzen über alles liebte und ich schon immer eine große Leidenschaft für Katzenkuscheltiere hatte.
Spät lernte ich Dinge gut, man musste mich sehr lange aufmuntern um etwas durchzuhalten, mitzumachen oder etwas Neues zu lernen…vorher begann ich bereits zu weinen und brach neue Aufgaben ab…die Erzieherinnen schafften es immer nur mit Not und Mühe mich zu motivieren.
Die Kindergartenzeit war eine sehr harte Zeit…ich verschloss mich komplett vor den anderen Kindern…alle anderen verstanden sich super, lachten, spielten und hatten Spaß…und ich saß, wie immer, jeden Tag am Esstisch mit den Helferinnen und spielten das Tom & Jerry Memory…
Als ob das nicht schlimm genug gewesen wäre…gab es da ein Mädchen, dass meine Schüchternheit eiskalt ausnutzte…sie hieß „Laura“.
Ihre Familie stammt aus Italien und sie war ein sehr lautstarkes und für mich heute „hochnäsiges“ Kind…sie konnte es nicht verstehen, warum ich nicht mit ihr spreche und sie nicht beachte…wieso ich nur so „ruhig“ und „komisch“ bin..
Eines Morgens als ich wieder versuchte mich alleine mit Karten spielen und basteln zu beschäftigen kam Laura zu mir:
„Hey du, magst mit in die Puppenecke?“
„Naja weiß nicht…die anderen wollen nicht das ich mitspiele“
„Ach komm doch mit!“
„Naja…hmh…Ok“
Sehr verängstigt und unsicher ging ich mit zu den anderen Mädchen…und durfte mitspielen…jeder hatte eine schöne Rolle.
Laura war die Mama, die anderen waren die Großeltern, Tanten, Geschwister usw…naja nun könnt ihr raten, welche Rolle mir zuteil war?
Ja genau…ich war der Vater…passte ja super, hatte kurze Haare und sah aus wie ein Junge..
Die Vaterrolle war immer die „Außenseiterrolle“.
Den Vater spielte man dann, wenn man nicht wirklich dazugehörte…und das wusste ich damals auch und das wurde mir auch von den anderen Mädchen gesagt…
„Ok Sandra, du spielst den Vater, dürfte dir ja nicht schwer fallen“ und schon kicherten die anderen Mädchen…all das machte mich so sehr traurig, kämpfte mit den Tränen und kann mich erinnern wie ich sagte: „Ihr seid so gemein“, ich hinausrannte auf die Toilette….ich war sehr lange auf der Mädchentoilette…ich weiß es nicht mehr wie lange…allerdings solange, dass die Erzieherinnen mich suchten…und es nach langem Einreden und Motivieren schafften mich zurückzubringen…und wieder war ich alleine…aus lauter Verzweiflung ging ich in die Leseecke…
Zu meinen Bedauern konnte ich mit 5 Jahren noch nicht lesen…und in der Leseecke waren die „erwachsenen und intelligenten Kinder“, fühlte mich auch dort nicht wohl, fühlte mich nicht richtig und ging wieder…neben Lese-, Lego-, Puppenecke gab es noch die Baustellenecke.
Dort war irgendwie niemand und fand den Ort damals passend für mich…in der Baustellenecke gab es alles was ein Bauarbeiterherz begehrt….schon damals als Kind spielte ich oft und gerne im Sandkasten mit dem Bagger, anstatt mit meiner Schwester Barbies einzukleiden…ich weiß nicht, ich fühlte mich nie wohl dabei und es machte mir keinen Spaß.
Also gut, dann ging ich in die Baustellenecke und türmte die überdimensionalen Legosteine zu einem riesigen Turm zusammen….und hatte Gefallen daran, diesen Turm kaputt zu machen…also nahm ich eines meiner mitgebrachten Katzenkuscheltiere und schlug so fest ich kann, gegen diesen Turm.
Ein lauter Knall und der Turm fiel in sich zusammen…und das machte mir Spaß, sehr viel Spaß…also gleich nochmal von vorne, nochmal den Turm zusammengebaut und dasselbe Spiel nochmal von vorne…immer und immer wieder, bis ich keine Lust mehr hatte und mir mein Arm vom Werfen schmerzte…gewundert hat mich damals auch das keiner von den Helferinnen nach mir sah?
Sie hörten es nicht, wollten es nicht hören oder es interessierte sie nicht…früh entstand der Verdacht, dass ich extreme Dinge tun würde um Aufmerksamkeit zu bekommen…das ich jeden Tag weine um Aufmerksamkeit zu bekommen und eigentlich alles in Ordnung wäre.
Kann mich auch noch sehr gut erinnern das die Erzieherinnen mit meiner Mutter sprachen…zum einen weil wir immer relativ spät in den Kindergarten kamen und zum anderen wegen meines Verhaltens, über die Schwierigkeiten die ich hätte und wegen eines Streites mit Laura.
Es war 10:00 Uhr vormittags, kurz nach der Brotzeit, wir hatten gerade die Teller abgespült und aufgeräumt…saß auf meinen tagtäglichen Lieblingstisch und guckte mir gerade ein Bilderbuch über süß gezeichnete Saurier an…bis da jemand von hinten angerannt kam und die Rückenlehne des Stuhles auf dem ich saß, nach hinten kippte und ich rückwärts nach hinten fiel und der Kopf auf den Boden schlug…ich drehte mich vor Schmerzen um und sah Laura…ich kann mich erinnern welch ein Hass in mir aufstieg, ich sah sie mit einem total verhassten und bösen Blick an, so fühlte es sich zumindest an.
Daraufhin meinte sie: „Was guckst du denn so blöd? Ich wars nicht! Du bist von selbst umgefallen“
Damals fühlte ich mich so provoziert wie nie zuvor….niemand hat diese Sache mit dem Stuhl gesehen außer ich und Laura…die anderen Kinder hatten es auch erst bemerkt als ich auf dem Boden lag…und da mir niemand glaubte, dachten auch die anderen Kinder das ich von selbst umgefallen wäre, da ich mich zu weit nach hinten gelehnt hätte.
Ich sagte Laura nach dieser Tat den Kampf an…und versuchte mich zu wehren, der erste Versuch in meinem ganzen Leben mich zu wehren…ich erzählte es meiner Mutter…erzählte ihr alles im Detail, natürlich jammerte ich extra ein wenig, weil mir meine Mutter nicht geglaubt hat und wollte, dass sie mit den Erzieherinnen redet..
Meine Mutter erzählte von den Vorfall, ich saß daneben, gegenüber: Laura und die beiden Helferinnen die für uns zuständig waren....
„Endlich, endlich ist das alles vorbei“ Dachte ich mir. Jetzt wird alles gut.
Doch es kam mal wieder alles anders…die Erzieherinnen erzählten meiner Mutter alles.
Erzählten ihr, dass ich viel weinen würde…ich weinen würde um Aufmerksamkeit zu bekommen, dass ich behaupten würde, dass die anderen Kinder mich ausgrenzen würden und die anderen Kinder mich eigtl. mögen würden, ich es immer noch nicht wirklich geschafft habe, mit 5 Jahren alleine Schnürsenkel zu binden, dass das alle anderen Kinder schon mit 4 Jahren können…ich viele Dinge machen würde um Aufmerksamkeit zu bekommen und glauben, dass die Geschichte mit der Laura ausgedacht wäre…um Sandra Beachtung zu schenken.
Sehr lange verteidigte mich meine Mutter sogar, kann ich mich erinnern…bis dann Laura selbst meinte, dass ich total gemein zu ihr wäre… ich Laura ständig beschimpfen würde und sie es gesehen hat, dass ich mich selbst zu weit nach hinten mit dem Stuhl gelehnt hätte und sie eigentlich zu mir kommen wollte um mir zu helfen…sie fing an zu weinen…für mich war all das aussichtslos…wusste selbst nicht ob die Geschichte so war wie ich sie wahrgenommen habe oder ob doch Lauras Geschichte stimmte…ich sagte nichts mehr…verschloss mich total…
„Sandra, ist das wirklich alles so“? Fragte mich meine Mutter…aus Angst, Verzweiflung, stimmte ich zu…und zu Hause erwarteten mich die größten Vorwürfe und Klapse auf den Po die mich jemals erfuhr..
Sag mal Sandra, stimmt das alles? Denkst du dir das wirklich alles nur aus? Was ist denn nur los mit dir?
Ich geh extra dorthin um dir zu helfen, mach mich zum Affen und muss mich dann als schlechte Mutter hinstellen lassen.
Außerdem wieso kannst du keine Schnürsenkel binden?? Du lernst das, sofort! Morgen gleich lernst du das, dass ist ja schon peinlich! Dass das eigene Kind so hinterherhängt und du machst sowas nie mehr wieder, hast du verstanden!…all das sagte meine Mama…und ja ich konnte sie damals sogar verstehen…es ist auch heute noch ihre Art ihre Sorgen auszudrücken…
Also gut, am nächsten Tag wurde mir und den anderen jüngeren Kindern das Schnürsenkel binden an einer großen Wabe beigebracht…schritt für schritt, so oft und solange bis man es fehlerfrei konnte…hat man das geschafft, ging es zur Generalprobe…man musste seine eigenen Schuhe ohne Hilfe selbst binden…nach mehreren Versuchen klappte es dann…und ich konnte offiziell „Schnürsenkel binden“…
All die anderen Kindern lachten mich wieder aus deswegen…die Schuhe standen außerhalb des Aufenthaltsraumes…für den Aufenthaltsraum, mussten wir von zuhause mitgebrachte Sandalen tragen, die Straßenschuhe mussten draußen abgestellt werden…alle anderen Kinder sahen mich also dabei, wie ich mir die Schnürsenkel selbst gebunden habe…und es war das reinste Disaster…anstatt mich zu freuen, es nun endlich alleine zu können, hab ich mich nieder machen lassen…und fragte mich: „Wieso brauch ich immer nur so lange um was zu können?“
Ein weiteres Jahr verging…die Erzieherinnen nahmen mich nicht mehr ernst wenn ich weinte, war jeden Tag alleine in der Baustellenecke, konnte mich dort austoben wie ich wollte, hatte Spaß dabei…auch wenn ich die Einzige war die sehr lauten Krach machte, sagte niemand mehr etwas….und das fand ich schön und nach und nach gewöhnte man sich daran „alleine“ zu sein, dass schwarze Schaf in der Gruppe zu sein…daran gewöhnte ich mich auch.
Laura und ich gingen uns aus dem Weg… natürlich fielen manchmal böse Worte ihrerseits…aber wir gingen uns aus dem Weg…und das war ein großer Schritt…niemand hat verstanden warum ich mich so verhielt…es gab niemanden im Kindergarten der mich wirklich verstand…
schon immer war ich, ja etwas anders…auch zuhause gab es sehr wenig Halt…hätte ich den Halt zuhause bekommen, wäre all das im Kindergarten bereits nicht so gekommen wie es kam…aber ich möchte niemanden einen Vorwurf machen…meine Eltern haben es immer gut gemeint…aber vll hätte meine Mutter mich nicht immer beschützen dürfen, mich einmal ins kalte Wasser werfen müssen um von selbst schwimmen zu lernen und vor allem, mir von Anfang mehr zutrauen müssen…
Der letzte Tag im Kindergarten begann…die 6 jährigen Kinder durften am letzten Tag alles machen was sie wollten, wir durften so viele Kuscheltiere, Spielsachen und Süßigkeiten von zuhause mitbringen wie siewollten…es wurde gesungen und gefeiert…es war so wunderschön damals für mich zu hören, niemals wieder in den Kindergarten gehen zu müssen…noch toller war es für mich zu erfahren, dass Laura aus der Ortschaft zieht und ich mit ihr nicht zusammen in die Grundschule gehen muss…für die anderen Kinder wäre es wahrscheinlich ein sehr trauriger Tag gewesen…die anderen Kinder nicht mehr zu sehen aber für mich war es der schönste Tag in meinem Leben…
So glücklich wie ich an diesem Tag war, war ich zuvor niemals…habe gehofft das es in der Schule besser werden wird…aber leider wurde ich eines Besseren belehrt…und die ganzen Schwierigkeiten begannen in der Schule wieder von vorne…
Die Sommerferien neigten sich dem Ende…und es wurde wochenlang vorher schon gerätselt, was ich denn anziehen könnte? Was in die berüchtigte Schultüte kommen wird und vor allem, welche Schultasche??
Das war damals, so erinnere ich mich, Hektik und Stress pur eine schöne Tasche zu finden! Zu unserer Zeit waren die quadratischen „Scout-Taschen“ mit Motiven darauf total angesagt, jedes Schulkind hatte so eine! Kostete damals schon schlappe 50 Deutsche Mark, für die damalige Zeit, war das sehr viel Geld für eine Schultasche.
Wie bereits erwähnt, war ich eine Kuscheltiersammlerin, besonders haben es mir Schwertwale (war ein großer Fan von den Filmen Free Willy und dem Soundtrack von Michael Jackson…Hold me *sing), Katzen und Dinosaurier angetan.
Sammelte damals unzählige Katzenstofftiere, Schwertwalposter-, bilder und besaß eine stolze Sammlung an Dinosaurierfiguren, vom T-Rex bis hin zum Stegosaurus war alles dabei.
Also kamen nur 3 Scout-Taschen in Frage…entweder eine mit Katzen, Dinos oder Schwertwalen…nach langem Überlegen im Hertie entschieden wir uns für den Schwertwalranzen, eine neue Schultüte brauchten wir nicht da nahmen wir einfach die von meiner älteren Schwester und anziehen tu ich etwas, was meiner Schwester nicht mehr passt und die Sache war gebongt.
Der erste Schultag.
Oh Gott war das aufregend, ich freute mich sogar auf die Schule, ja tatsächlich! Bevor es losging veranstalteten meine Eltern eine riesen Fotosession.
Fotos von mir in der Wohnung, vor der Haustüre, auf dem Weg zur Schule bis hin zum Klassenzimmer…kam mir richtig wichtig vor *lach
Als wir ins Klassenzimmer kamen traute ich meinen Augen kaum…Tanja aus dem Kindergarten war in derselben Klasse!! Ach das war so wunderschön, ein Stein fiel mir von Herzen und auch sie freute sich so sehr, gleich suchten wir beide uns einen Platz und saßen nebeneinander…und gleich wurden wieder Fotos geschossen…das Foto gibt es heute noch. J
Bis 8:00 Uhr durften die Eltern mit im Klassenzimmer bleiben…danach begann der Unterricht…der Unterricht dauerte 4 Stunden, bis 11:35 Uhr durften die Eltern nicht ins Klassenzimmer kommen…was aber so kein Problem war, wir alle kannten das bereits aus dem Kindergarten…ach der erste Tag war spannend und langweilig zugleich…viel organisatorisches, was man noch nicht verstand…sehr viele Zettel die man den Eltern mitgeben sollte…und es stellte sich unsere Klassenleitung vor….sie hieß Frau Schuster und sie war die Klassenleitung für die ersten beiden Schuljahre…Frau Schuster war bekannt dafür das sie unglaublich streng war! Jeder Schüler hatte Respekt vor ihr, niemand traute sich gegen sie etwas sagen…und als sich sie sah, konnte ich die anderen verstehen..
Sie war eigtl. eine recht kleine Frau…ca. 1,50 m groß, etwas dicker/stämmiger gebaut, graue lockige Haare die sie zu einem Zopf band, ihre Kleidung war meist grau – dunkelgrün…meistens trug sie einen knielangen Rock, schwarze... Strumpfhosen und schwarze Stiefeletten…ja damals erinnerte sie mich irgendwie an eine Hexe…so klang die Stimme und so verhielt sie sich auch…sie war eine sehr strenge Lehrerin…und ja ich hatte Angst vor ihr wie so viele Klassenkameraden…jetzt im Nachhinein betrachtet, war ihr Style/Outfit eine reinste Styling/Modekatastrophe aber gut lassen wir das =)
Der erste Tag war spannend, langweilig und verwirrend…man verstand nicht wirklich, was passieren wird, was „lernen“ ist und was sie damit meinen gute Noten zu schreiben…schnell fand man das allerdings heraus um was es ging…Frau Schuster war zwar sehr streng, brachte uns aber sehr viele Dinge bei…schnell lernte ich es Wörter richtig zu schreiben, Sätze zu bilden, zu lesen und Rechenaufgaben zu lösen, merkwürdigerweise, sehr schnell.
Aber wie es so sein soll gab es leider auch in der Schule sehr viele Probleme…der große Leistungsdruck…der war in der Schule deutlich höher als im Kindergarten…denn da wurde nicht nur verlangt den eigenen Namen schreiben zu können oder die Schnürsenkel selbstständig zu binden…nein man musste z. B. vor der ganzen Klasse etwas vorlesen…das war immer furchtbar…alle hören mir zu…und so fing ich an Fehler zu machen die ich eigtl. nicht machen würde…weinte wegen den kleinsten Kleinigkeiten wenn ich etwas nicht wusste…hab ich meinen Schulblock zuhause vergessen schluchzte und weinte ich…schnell hatte ich in der Klasse den Ruf als
„Heulsuse und Bohnenstange“…die einst so gute Freundin Tanja wendete sich von mir ab…wahrscheinlich weil ich ständig geweint habe…die anderen lachten mich aus und es war ihr peinlich…sie freundete sich immer mehr und mehr mit einer Christina und einer Lena an…wie ich feststellen musste waren die drei das coole Trio unserer Klasse…jeder mochte sie, wer bei ihnen dabei war, war auch hoch angesehen.
Irgendwie hab ich es damals geschafft, dass ich für die erste Zeit auch mit dazugehörte…und verstand mich auch mit der Christina super, sie lud mich zu sich ein, spielten den ganzen Tag in ihrem großen Garten Tischtennis, wurde zu ihrem Geburtstag eingeladen und noch so vieles mehr…irgendwas ist damals passiert…leider weiß ich es nicht mehr genau was passierte…alles woran ich mich erinnern kann ist, dass es etwas sehr schlimmes war…das mir sehr weh tat und mich vor allen schämte…vll hab ich es verdrängt…das weiß ich leider nicht mehr…das Verhältnis zerbrach…
Tanja und Christina wollten nichts mehr mit mir zu tun haben…lachten mich aus, wenn ich geweint habe schauten sie mich an und belächelten mich….redeten nicht mehr mit mir, beachteten mich nicht mehr…das war damals sehr furchtbar für mich…die einst so tolle Freundin die ich in mein Herz schloss wollte nichts mehr mit mir zu tun haben…sie war meine einzige Freundin…und immer und immer mehr stellte ich mir die Frage: Was ist los mit mir?
Ich bin nicht normal…das war die einzige logische Erklärung damals für mich…ich bin komisch, eine Heulsuse und kann nichts…sonst würden mich die Kinder nicht auslachen…würden so blöde Sachen sagen…würde mich meine Mama mal in den Arm nehmen…oder Frau Schuster ständig mit mir schimpfen…so versetzte ich mich selbst schnell in die Rolle des verletzlichen Außenseiters…so wie ich es im Kindergarten bereits gemacht habe…
Allerdings wollte ich nicht alleine sein…also suchte ich mir neue Freunde…und schloss mich anderen „Außenseitern“ an…weil ich gesehen habe, dass man nur in der Gruppe stark zu sein scheint…es bildeteten sich Grüppchen, so wie überall und schloss mich den „uncoolen“ an…naja vll traf es auch ganz gut…aber es störte sie z. B. nicht, wenn ich wegen jeder kleinigkeit geweint habe…genauso wie es mich nicht störte das in unserer Gruppe ein extrem dicker Junge, ein sehr blasser Junge mit Brille, ein weiteres sehr dickes Mädchen und ein anderer Junge dabei war, der sich etwas anders verhielt und etwas stotterte…
ja man möge glauben, es handelt sich hierbei nicht um eine wahre Geschichte sondern um die Sitcom „The Bing Bang Theory“ über die sehr intelligenten Typen die dort mitspielen…aber es war tatsächlich in unserer Klasse so, dass wir 5 die Außenseiter waren…genau deswegen weil wir auffielen.
Machte viel mit ihnen, gingen zusammen in den Pausenraum, hinaus in die Pause, mit dem etwas dickeren Mädchen ging ich immer zu Fuß nach Hause, weil sie in der Nähe von mir gewohnt hat, ja, ich habe mich gut mit ihnen verstanden vor allem mit dem Mädchen…sie hieß „Steffi“.
Haben uns nach und nach immer öfter nach der Schule getroffen, bin mit zu ihr gegangen, sie mal zu mir…war echt eine gute Freundschaft…aber wie es mal wieder so kommen muss…fand ich heraus das die Steffi mich öfter beklaut wenn sie bei mir ist…es fehlten ständig iwelche sachen.
Sei es eine Videokassette, eine Audiokassette oder eine CD usw…suchte oft stunden lang danach…meine Mama machte mir wieder Vorwürfe und schimpfte weil sie glaubte das ich alles nur immer wieder verschlampen würde…merkwürdigerweise lagen dann genau die Videokassetten die ich gesucht habe bei der Steffi im Zimmer…habe sie darauf angesprochen und sie verneinte es…auch nach mehrmaligen, von meiner Seite her unsicheren Fragen verneinte sie….wurde sauer, wollte mit mir nichts mehr zu tun haben…brach den Kontakt ab…in der Schule redeten wir kaum mehr miteinander…sie wollte von mir, dass ich mich entschuldige…zudem hab ich auch oft mitbekommen das sie mich anlügt…oft waren es kleine lügen…ich sah aber darüber hinweg….viel wichtiger war mir die Freundschaft, dass wir uns verstanden haben…
das ging eine sehr lange Zeit so…die 5er gruppe, bei der ich lange Zeit war, teilte sich wieder auf…2 der jungs blieben zusammen und waren nur mehr zu zweit und ein junge der ging zu den „coolen“ Typen in unserer Klasse…
Lange war ich wieder alleine…bis ich mich bei ihr entschuldigte…das ich das von ihr denken würde…die Kassetten, CDs, Audiokassetten, Videospiele hab ich bis heute nicht wiedergefunden…sie verzieh mir…doch das Vertrauen zu ihr…war zerstört, ich wollte nicht mehr, dass sie zu mir kommt…also gingen wir die meiste Zeit zu ihr oder waren draußen…ich traute ihr nicht mehr…erzählte auch kaum mehr was…
früh hab ich eine Strategie entwickelt, von mir nichts erzählen zu müssen…also stellte ich fragen…wenn sie etwas erzählte, stellte ich eine weitere Frage zu dem was sie gerade gesagt hat…sagte zu dem Thema was ich denke und die Sache war geritzt…es ging überhaupt nicht mehr um mich…sondern um sie..
In der Schule war es wie immer das reine Chaos…die anderen Mädchen hänselten mich…kicherten über mich…die Jungs meinten, ich würde „hässlich“ aussehen…es gab 2 Jungs die mich auf dem nach Hause Weg immer schubsten…einer hat mir sogar angedroht mich zusammenzuschlagen wenn ich ihm über den Weg laufe…. was er auch fast gemacht hat…
Nach dieser Drohung…ging ich immer sehr schnell und zügig nach Hause…es war leider so, dass er das tatsächlich machte…habe ihn schon oft gesehen das er andere Klassenkameraden, die er nicht leiden konnte, von hinten gepackt hatte , zu Boden warf und sie getreten und beschimpft hat.
Und wusste das wenn er das mir androhte…er das auch mit mir tun würde…und dann war es eines Tages auf dem nach Hause weg so…er kam von hinten angerannt, ich lief von ihm davon…naja so schnell wie ich war, holte er mich natürlich ein *lol…packte meinen Schulranzen und riss ihn mir weg…bin dann weitergelaufen…er rannte mir wieder hinterher…zum Glück kamen dann Erwachsene vorbei und er tat dann so als sei nichts…traute mich dann sogar meinen Schulranzen wieder zu holen und weiterzugehen…er schrie dann nur: das war noch nicht alles!
Aus Angst vor der nächsten Tat…erzählte ich meiner älteren Schwester was passiert ist…meiner Mutter wollte und konnte ich so etwas nicht anvertrauen…sie glaubte mir nichts mehr…aufgrund des Vorfalls im Kindergarten..…meine Schwester war empört, sie regte sich auf! Sie wollte mich beschützen! Stellt euch das mal vor!
Sie ging auf dieselbe Schule wie ich, nur war 2 Klassen höher…als das passierte war ich in der 2. Klasse und sie in der 4. Klasse.
Sie ging in der Pause zu ihm, schrie ihn an, was das soll? Ob er noch alle Tassen im Schrank hat, ein kleines Mädchen verprügeln zu wollen!? Wenn er das noch einmal versucht, dann könne er was von ihr erleben und das wäre nicht lustig!
Ich war damals so erstaunt und geschockt zugleich…noch nie, hat sie sich so für mich eingesetzt…im Gegenteil…wir beide gerieten ständig aneinander…wir beide teilten uns ein Zimmer bis zu meinem 20. Lebensjahr…und alles was ich machte…war von ihrer Seite aus nicht richtig…ständig wollte sie die volle Aufmerksamkeit…sei es bei Verwandtenbesuchen (das ist auch heute noch so) das alle nur ihr zuhören müssen und kein anderer sich unterhalten darf…sie andere nieder macht um Aufmerksamkeit zu bekommen usw usw..
Genau deshalb wunderte mich es so sehr und diese Drohung meiner Schwester, wirkte wahre Wunder…er ging immer völlig verängstigt an mir vorbei wenn wir uns entgegenkamen.
Und es gab noch einen Jungen…der immer sehr gemein war…er schubste mich immer…so sehr das ich entweder auf dem Boden lag oder er schubste mich in einen Dornenbusch…was auch nicht immer sehr angenehm war…er sagte oft nur kurze aber abwertende Dinge wie: geh weiter Bohnenstange…und schubste mich, geh auf die Seite Heulsuse, du bist im Weg!
Diese Dinge ließ ich über mich ergehen…immer und immer wieder…es gab in der schule öfter noch Dinge…bei denen sich über mich lachten…alle lautstark mit dem Finger auf mich zeigten und schrien: Du bist eine Heulsuse! Du bist eine Heulsuse! Bohnenstange! Bohnenstange!
Die ersten 2 Schuljahre waren vorbei…das Verhältnis zur Frau Schuster besserte sich im 2. Jahr…vll weil ich mehr Vertrauen zu ihr entwickelte und sie wusste wie sie mit mir umgehen könnte…dafür das ich immer kritisiert wurde von ihr, fielen die Zeugnisse eigtl. immer relativ gut aus…sie schrieb immer: Sandra kann Worte schnell zu Sätzen bilden und hat eine große Begabung im Lesen und in der Betonung der Sätze.
In der 3. und 4. Klasse
bekamen wir eine neue Lehrerin…sie war die Direktorin…und ja sie war auch dafür bekannt recht streng zu sein…diese beiden Jahre waren eigtl. recht unspektakulär in der Schule….ich gab mich immer noch mit der Steffi ab, unterhielt mich manchmal mit den anderen beiden Jungs…aber zu den „coolen“ gehörte ich nie…Tanja beachtete mich nicht mehr…sie lachten über mich…aber iwie prallte dieses Verhalten ab mit der Zeit…..man gewöhnte sich an den Gedanken…der Außenseiter zu sein..
Die Lehrerin war sehr streng….es passte nie wie man es machte…es muss noch besser, noch schneller und noch genauer gemacht werden…in der Zeugnisbeurteilung der 3. Klasse schrieb sie:
Sandra braucht sehr lange um Zusammenhänge zu verstehen…sie muss unbedingt viel mehr aus sich herausgehen, sie meldet sich zu wenig.
Zu dieser Zeit gab es viele Dinge zuhause die mir und der Familie zu schaffen machten…als ich 9 Jahre alt war (1999) , war es so, dass sich meine Eltern ständig stritten…es fielen böse Worte…Geschirr flog durch die Gegend…meist dann so laut das meine ältere Schwester, ich und mein jüngerer Bruder zu ihnen kamen, weinten und sagten sie sollen aufhören sich zu streiten, dass das nichts nütze.
Alles was meine Mutter dann wütend schrie war: Ihr seid noch zu jung, ihr könnt da nicht mitreden! Ihr versteht das nicht! Geht jetzt in eure Zimmer!
Also gingen wir wieder in unsere Zimmer…meine Schwester und ich in unser gemeinsames Zimmer…meine Schwester 11 und ich 9 Jahre hielten uns oft die Ohren zu weil wir das nicht hören konnten…weinten oder machten den Fernseher ganz laut damit wir nichts mehr hörten…oft war es dann so, dass meine Eltern sich oft im größten streit befanden, wenn zu Mittag gegessen wurde…
also aßen wir zu Mittag während sie sich weiter stritten…uns Kindern verging von diesem Anblick der Appetit…also schimpfte meine Mutter mich und meine Schwester zusammen…mein jüngerer Bruder, der auch nichts essen wollte war das Nesthäckchen…ihm schimpfte sie nicht: Er wäre noch zu jung um ausgeschimpft zu werden…also schimpfte meine Mutter mich und meine ältere Schwester zusammen: Wir seien so undankbare Gören! Sie habe jetzt extra zu Mittag gekocht und wir essen nichts!? Was das für eine Unverschämtheit sei? Esst jetzt endlich! Sonst koche ich nie wieder etwas für euch!! Ich hau sowieso bald ab!! Dann habt ihr niemanden mehr der eure Scheiße hinterherräumt! Oder ich stecke euch ins Kinderheim?! Wir kann man denn nur so ungezogen sein?
Meine Schwester und ich aßen nur mit Not und Mühe…um den Wunsch meiner Mutter gerecht zu werden...Tränen kullerten über unsere Gesichter…das gemeinschaftliche Mittagessen war meist ein Disaster…und keiner verspürte da iwie die Lust, gemeinsam mit der Familie an einem Tisch zu sitzen…
früh entwickelten wir folgende Verhaltensweise:
Wenn die Kinder fertig waren mit dem essen, standen wir auf und gingen ins Zimmer zurück…es gab eine Zeit da saßen wir solange beieinander bis alle fertig waren oder wir uns noch länger unterhielten…aber sogar diese kleinen Dingen blieben aus…wir gingen weil wir dieser kühlen Atmosphäre entfliehen wollten…es hieß auch eine lange Zeit das sich unsere Eltern trennen wollen würden…mein Vater wäre an allem schuld…weil er nichts auf die Reihe bekomme…so hieß es immer und sie niemand verstehen würde…
Sagten wir etwas dazu hieß es immer: ihr versteht das nicht.
Während dieser Zeit…gab es auch einen großen Konkurrenzkampf zwischen meiner älteren Schwester und mir…wer bekommt die meiste Aufmerksamkeit von meiner Mutter? Hat meine Mutter z. b meiner älteren Schwester ihr Schokolade mitgebracht, fragte ich völlig entsetzt: Wieso bekomm ich keine???
Oder auch andersherum, war es dasselbe Spiel…alles was meine Mutter daraufhin immer sagte war: Reg dich nicht so auf! Du bekommst genauso viel Schokolade wie die Sandra…er werdet alle gleich behandelt…
Während diesen 2 Jahren…gab es wohl das verletzendste Ereignis für mich das ich jemals erfuhr und mir auch heute noch sehr weh tut wenn ich mich zurückerinnere…
Wir saßen im Wohnzimmer…mein Papa, Mama, Bruder und ich guckten einen Film zusammen…mein Bruder kuschelte sich an meine Mutter heran…und meine Mutter umarmte ihn, ohne eine sekunde zu zögern..knuddelte ihn, gab ihm küsschen…ich saß daneben und fragte mich: wieso macht das Mama nie mit mir? Wieso nimmt sie mich nicht in den Arm und schimpft immer bloß mit mir? Was ist denn mit mir?
Das fragte ich sie dann auch: Du Mama, wieso umarmst du mich nicht genauso wie ihn?
Sie dann: Ach das bildest du dir alles nur ein!! Ich umarme dich genauso!! Grinste mich an und drückte meinen Bruder noch doller wie vorher…es war ein grinsen von: ich nehme dich nicht ernst was du sagst…du erfindest sachen…das tat damals unglaublich weh…ich sitze daneben, würde mir so sehr und gerne eine Umarmung oder eine kleine positive Aufmerksamkeit wünschen und kann nur zusehen….kann mich erinnern das ich aufgestanden und gegangen bin..
Es gab viele solche Ereignisse… auf Ablehnung und Unverständnis zu stoßen…also veranstalten meine Schwester und ich oft unseren eigenen Zirkus…drehten die Musik auf…es war aber immer so…das mich meine Schwester auch bei gemeinsamen Sachen wie z. b. Nintendo spielen kritisierte und klein machte…sie nutzte jede Gelegenheit um mich klein zu machen damit sie besser dastehen kann…nach und nach entwickelte ich einen besseren Draht zu meinen jüngeren Bruder…ging oft zu ihm ins Zimmer und spielte dann mit ihm Autos…es machte mir einfach spaß Autos zu spielen oder mit diesen hot wheels matchbox Autos zu spielen 😀 oder Legoeisenbahn zu spielen, das war ja immer das Highlight damals…
Jetzt im Nachhinein tut es mir sehr leid für meine Schwester…sie war oft alleine in ihrem Zimmer…weil niemand mit ihr spielte…oft kam ich zu ihr rüber…und beschäftige mich mit ihr oder spielte, notgedrungen Barbie und Ken mit ihr….und auch da kritisierte sie mich immer, wie ich denn die Barbie nur so hässlich einkleiden kann? warum ich nicht das andere Kleid genommen habe zum Anziehen??
Ja ich fühlte mich hin und hergerissen ich wollte es jedem recht machen…tatsache war aber das ich mich bei meiner schwester immer unwohl fühlte…sie gab mir das gefühl, selbst bei kleinsten dingen zu versagen…also ging ich trotzdem zu meinen Bruder und spielte mit ihm…meine Schwester war sehr traurig und sauer auf mich…das spürte man…sie lies mich nicht mehr ausreden …stellte mich bloß, lachte ich mal, wurde es mir sofort kaputt gemacht indem sich mich fragte: sag mal, wie kann man denn nur über so einen Scheiß lachen??
Und bei uns war es so…ab der 3. Klasse gab es Noten…und es kristallisierte sich schon sehr früh heraus, dass Mathe ein großes Problem werden könnte…
Wir hatten unsere erste Probe geschrieben in Mathe…und hatte eine 5…ihr glaubt nicht…wie meine Mutter mit mir geschimpft hat…das ging bis spät in die Nacht hinein…sie sah sich die Aufgaben an und meinte:
also diese Aufgabe müsstest du schon wissen!
Das kann doch wirklich jedes Baby!
So wird niemals was aus dir!
Du wirst auf der Straße sitzen und kein Geld haben!!
Du warst nur wieder zu faul um zu lernen!!
Genauso wie du zu faul bist dein Zimmer aufzuräumen genauso machst du das in der Schule!!
Das nächste Mal will ich eine bessere Note sehen, ansonsten kannst du was erleben!
Da muss man sich als Mutter schämen dass die Tochter die einfachsten Aufgaben nicht weiß!
Das darf man ja niemanden erzählen!?
Ihr glaubt nicht…wie sehr mir das weh tat….egal wo ich hinging…es war immer falsch was ich tat…seien es die schulischen Leistungen…spielte ich mit meiner schwester war es falsch, spielte ich mit meinem bruder war es falsch, guckte ich fernsehen war es falsch, lachte ich, war es falsch, war ich traurig, war es falsch….es fühlte sich an, als würde ich nur im Weg stehen und eine Belastung für alle sein…
Und an diesem Abend…als meine Mutter so sehr wegen der Mathenote schimpfte…strengte ich mich an was das Zeug hielt…ich lernte und lernte wie nochmal was…meldete mich sogar immer mehr im Unterricht…ich blendete das alles aus! Ich wollte nicht das in der Berurteilung wieder steht: sie meldet sich zu wenig…ich wollte das meine Mutter stolz auf mich ist, wollte das sie etwas nettes sagt…eine kleine positive Aufmerksamkeit..
Das Zeugnis der 4. Klasse war ganz ok…hatte viele 2en eine 3 in mathe erreicht und 3 einsen in religion, musik und kunst…und im jahreszeugnis der 4. Klasse stand nichts von: Sie meldet sich zu wenig….zum Glück, sonst wäre es nur nächsten Diskussion gekommen..
Völlig stolz zeigte ich ihr das Zeugnis…mein Vater meinte: Super Sandra, freut mich sehr! Meine Mutter hingegen sagte zuerst nichts…..dann fragte ich sie nochmal und dann meinte sie: naja…also die 3 in mathe schaut echt scheiße aus…..also da hätte ja ne 2 daraus werden können…
Ich war traurig…enttäuscht…es war wieder nicht genug…es reichte anscheinend wieder nicht…wie ein Schwamm nahm ich ihre Worte auf und sagte mir: ja das Zeugnis war nicht gut genug..
Ich kam in die 5. Klasse.
Die Zeit war sehr schwer lol da einige Jungs anfingen sich für Mädels zu interessieren und die Mädels sich für die Jungs…erst wurde eine Mauer zwischen Jungs und Mädchen aufgestellt und jetzt plötzlich waren die Mädchen interessant. 😀
Und naja…ihr könnt euch denken…welche Mädchen wieder am interessantesten waren…ja klar…Tanja, Christina und die Lena…über mich lachten die Jungs nur….es hieß immer: hässlich, Bohnenstange, würde hässliche und uncoole Kleidung tragen..
In der 5. Klasse kam ein neues Mädchen zu uns…sie hieß Julia.
Sie war echt ein verrücktes Huhn…..zu dieser Zeit gab ich mich immer noch mit der Steffi ab, nur so ne Nebenbemerkung am Rande 😀
Die Julia war ja voll der Pokemon-freak und sie zeichnete wie eine wilde und war auch total verrückt…ja sie war anders…sie wurde auch gemieden…aber nicht so wie ich, weil ich ruhig war sondern weil sie eine große Klappe hatte….schnell fand sie Anschluss zur Steffi und mir….es war so dass die Julia leider keine Freunde hatte…sie klammerte sich sehr an uns und an mich…
Julia war zwar verrückt aber so an sich ganz nett eigtl. =) wir unternahmen nach und nach öfter was zusammen…oder ich ging zu ihr, sie hatten ein großes haus und einen pool, dort plantschten wir im sommer immer…doch es war so…das sie sehr klammerte…wollte sie mit mir etwas unternehmen und ich sagte: habe leider keine zeit muss das und das noch heute machen, dass sie mich so lange anbettelte, sogar weinte am telefon…das ich mit ihr dann etwas unternahm…es war auf die dauer gesehen sehr sehr anstrengend…
hatte wirklich angst „Nein“ zu sagen…wir hatten auch lustige Zeiten zusammen…durch sie hab ich eigtl. das Interesse zum Zeichnen entdeckt…wie verrückt zeichneten wir die Pokemon ab lol iwann kamen dann noch andere Animefiguren hinzu wie Inuyasha, Digimon, Ranma ½, Dragon Ball Z usw…Animes die immer auf RTL II liefen..
Muss dazu sagen das ich InuYasha, Ranma ½ und Dragon Ball Z immer noch gut finde…Ranma ½ ist einfach zu lustig, muss ich heute noch lachen 😀
In der Hinsicht verband uns sehr viel…wir zeichneten oft stundenlang zusammen…doch es war immer so das ich eine verhaltensweise ganz krass herauskristallisierte dabei…sie war immer total schnell fertig mit ihren zeichnungen und ich raddierte immer stundenlang die meiste zeit herum…
ich dachte mir immer: das ist nicht gut genug, der strich muss weiter nach rechts gesetzt werden, nein das ist immer noch nicht gut genug usw…jetzt im nachhinein..alles sonnenklar, der Perfektionismus machte sich auch im Hobby bemerkbar…damals fand ich das alles noch lustig..die Julia zog mich immer auf, was ich denn ständig raddieren würde…das die striche die ich zeichne, raddiere und wieder hinzeichnen würde sich ja ständig gleich wären.
Es ging bis zur 6. Klasse gut mit ihr…danach trennten sich unsere Wege nach und nach…sie ging auf die Realschule und ich ging auf die Wirtschaftsschule…wieso ich dahin ging, darauf möchte ich später genauer eingehen.
In der 5. und 6. Klasse hatten wir wieder einen anderen Lehrer…dieses mal ein männlicher Klassenleiter…er war auch, wer hätte das gedacht, bekannt dafür sehr streng zu sein und man es nur schwer schaffen würde bei ihm eine 1 zu erreichen…und er war unglaublich streng…er schrie oft herum…wenn z. b. jemand seine hausaufgaben nicht gemacht hat oder seinen Schreibblock vergessen hat…schrie er nur so um sich das die Wände wackelten…
alle hatten Angst vor ihm…hatten wir ihm im unterricht, waren alles mucksmäuschenstill, wobei unsere Klasse eine sehr lautstarke und auch sehr gemeine und freche klasse war…
Aber iwie scheinte er mich zu mögen…ich weiß es nicht warum lol bei ihm schrieb ich viele einsen…und auch sagte mein lehrer damals, als er sich die gezeichneten und gemalten bilder ansehen würde, er talent bei mir und der julia sehen würde…wir hatten immer eine 1 in Kunst.
Oft zeigte er Julias und meine Bilder den anderen Klassenkameraden und hängte sie an die Pinnwand auf.
Er schimpfte nicht einmal…wenn Julia und ich, die mittlerweile neben mir saß, mit kreide auf den tischen iwelche Mangas malten…er sah es, grinste nur und ließ uns weitermalen…sehr mysteriös 😀
Es war deswegen auch oft so…das wir gehänselt wurden…es hieß immer: Freaks! Ihr könnt überhaupt nicht malen, der Lehrer mag euch einfach bloß! Oder er hat mitleid mit euch! Ihr seid beide hässlich…die andere ist fett und die andere ne bohnenstange…passt ja, Dick und Doof…es war immer so das alle über uns beide lachten wenn wir in die klasse kamen…nach dem Zwischenzeugnis der 6. Klasse war es dann soweit…wir mussten uns entscheiden, auf welche Schule wir gehen wollen…Julia drängte mich damals mit ihr auf die Realschule zu gehen…jetzt im nachhinein…bereue ich es zutiefst es nicht gemacht zu haben…
Es war so, dass fast alles aus meiner klasse auf die realschule wollten…und wie sich dann herausstellte…kamen fast alles in eine klasse zusammen…das wollte ich nicht mehr….ich wollte nicht mehr mit diesen klassenkameraden in einer klasse sein…niemals mehr wieder möchte ich beschimpft, ausgelacht, geschubst, getreten oder nicht für voll genommen werden…aus Angst..ging ich auf die Wirtschaftsschule..ich wollte einen neustart einen Neuanfang…ich war die einzige aus meiner Klasse die auf die Wirtschaftsschule ging.
Es war soweit 13. September 2002…ich kam in die Wirtschaftsschule…und das Niveau war deutlich höher als das auf der Hauptschule…ich tat mich sehr schwer…hatte in der 7. Klasse viele 3er und 4en….aber schaffte die 7. Klasse…die damalige klasse?
Die reinste katastrophe…nur lautstarke jungs…kaum mädchen…ein paar mädchen waren dabei…..aber tat mich sehr schwer…sie rauchten, tranken alkohol, hatten schon ein paar beziehungen, flirteten mit jungs und ich war in der hinsicht…ja sowas von unerfahren!
Habe ein paar mal versucht kontakt zu ihnen aufzunehmen und da hieß es immer: wenn auch zum rauchen anfängst, dann kannst du zu uns mit in die clique…zum glück war ich damals zu vernünftig und trank keinen alkohol und fing an zu rauchen um den anderen zu gefallen…ich nahm es in den kauf gehänselt, ausgelacht, verarscht und ala kindisch abgestempelt zu werden (wer nicht raucht war kindisch hieß es)
Die zeit in der Wirtschaftsschule war sehr hart…ich fand nie anschluss…wurde dort extrem…aufgrund meines Aussehens beleidigt…das ging los von: kurzen beinen, zu fetten A****, bis hin zu Bohnenstange (Wo ist da die Logik zum fetten A****?) und hässlichen Gesicht und haare.
Alle anderen Mädels hatten einen Freund nur ich nicht…es interessierte sich scheinbar keiner für mich…weil nur iwie die „weiblichen“ Mädels interessant waren…die auch gerne haut zeigten…und ich so verklemmt wie ich war, war anscheinend langweilig und interessant…der Druck meinen Eltern zu gefallen wurde immer größer…es kamen immer mehr Vorwürfe und Kritik hinzu…ihr könnte euch vorstellen wie meine Eltern ausrasteten als ich dem Jahreszeugnis der 7. Klasse ankam…das nur 3en und 4en bestand..
„Das muss unbedingt besser werden!“ Sonst endest du auf der Straße! Dein Taschengeld werden wir auch streichen wenn du immer noch so faul bist dann!
Niemals war ich faul…lernte immer sehr viel...strengte mich immer sehr an um den Vorstellungen meiner Eltern gerecht zu werden…
Ich kam in die 8. Klasse…..ab der 8. Klasse kamen die Wirtschaftsfächer hinzu…Rechnungswesen, Betriebswirtschaftslehre und Textverarbeitung….ich hatte in diesem Jahr die Motivation verloren etwas zu lernen…die Erkenntnis: egal was ich tue, es ist sowieso nie richtig, beherrschten meine Gedanken….ich interessierte mich für kein einziges Schulfach…bei Rechnungswesen ist es so, dass dieses Fach aufeinander aufbaut…man muss von Anfang an lernen und sich dafür interessieren…auch wenn das Thema noch so einfach erscheint am Anfang…spätestens als es dazu kam, die Bilanz in Bestandskonten aufzuteilen verlor ich komplett den Faden….
ich kam in Rechnungswesen nie über eine 6 hinaus…ich schreibte ständig sechsen…meine Eltern war frustriert, empört…mein Vater wollte mir Rechnungswesen beibringen…er nahm sich die Zeit mir die Dinge zu erklären aber ich blockte innerlich ab…für mich erscheinte alles aussichtlos zu sein…in der Klassse war es wieder so…das mich die anderen mobbten…sie verbreiteten Gerüchte über mich…
z. .b hieß es, dass ich mit einem Jungen was hätte…das eine Klassenkameradin schon oft gesehen hätte, wie der Typ vor meiner Haustür stehen würde und ich ihn hereinlasse…ich wurde als Schlampe abgestempelt…zugleich aber auch als Ekelpaket…ich würde mich nicht waschen und nicht duschen…ich fühlte mich so sehr unwohl in dieser Klasse….es war noch viel schlimmer als in der Grundschule…kam ich ins Klassenzimmer wurde erst mal lautstark gekichert…oder sie sahen mich an spottend an und sagten: Hallo Sandra!
Die Jungs lachten mit den Mädels immer über mich…und ich krümmte mich noch mehr zusammen…ging auf die Toilette weil ich diese Hänseleien nicht mehr ertragen konnte…nicht mal mehr in Kunst…das Fach das mir immer Spaß machte, erreichte ich mehr gute Leistungen…gab die Bilder zum Abgabetermin erst gar nicht ab…und erreichte im Jahreszeugnis sogar in Kunst nur die Note 5.
Ich wollte nicht mehr…habe mir damals überlegt…die Schule zu wechseln und auf die Hauptschule zu gehen…weil ich zudem glaubte, dass die Schule zu schwer für mich ist…niemals kam ich damals auf die Idee, dass das schon eine Depression war…ich wollte nicht mehr leben…mit 14 Jahren überlegte ich mir, von zu hause abzuhauen…denn überall wo ich hinging…ich war nie erwünscht, wurde immer gehänselt oder es war nie genug was ich machte..
Hatte noch ab und zu Kontakt zur Julia…mit der ich mich in der Stadt traf…..doch sie hatte nun ihren eigenen Freundeskreis in der Realschule kennengelernt…ich fühlte mich nicht mehr wohl in der Gruppe…es war auch so, dass sie den Kontakt auch nicht mehr suchte…und ich interpretierte es so, als wolle sie nichts mehr mit mir zu tun haben…also meldete ich mich auch kaum mehr…so zerbrach der Kontakt zu ihr…und hatte zu dieser Zeit niemanden mehr…aber wie es das Schicksal so will meldete sich eine alte Schulkameradin, ganz plötzlich bei mir!
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