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Eine Geschichte

  • Starter*in Starter*in Gelöscht 32652
  • Datum Start Datum Start
G

Gelöscht 32652

Gast
Hallo

Ich möchte euch eine Geschichte erzählen, es ist meine Geschichte.
Alles was hier geschrieben steht hat sich genau so ereignet, oder wird sich noch ereignen.


Ich bin heute 45 Jahre alt.
Geboren wurde ich am 29.12.1965 als Sohn einer Industriellenfamilie, leider war ich ein Unfall das Produkt aus einem Seitensprung meiner Mutter.
So kam ich gleich nach meiner Geburt in ein kath. Kinderheim, sieben Jahre war ich dort,2555 Tage verlorene Tage.
Wir kannten nur Prügel und Bunker, Einzelheiten möchte ich euch aber auch mir ersparen.
Irgendwann wurde ich adoptiert vieles änderte sich anderes blieb unverändert.
Die wahre Liebe habe ich nie kennen gelernt, aber das schlimmste ist, ich weiß nicht woher ich komme und noch weniger wo ich hingehöhre.
IM Heim sagte man immer: Du bist nichts und du wirst nichts, meine Adoptiveltern sagten:
Wir hätten dich am besten gelassen wo du warst, nur Liebe bekam ich keine, dabei ist sie das wichtigste im Leben eines jeden Menschen.
Ich besitze nichts, habe weder Freunde noch Familie bin immer alleine.
Die meißten Menschen machen mir Angst, ich wurde zum Einzelgänger so ist es bis heute .
Ich habe zwei Ausbildungen eine militärische (Scharfschütze) und eine zivile (Landwirt).
Dann als ich dachte schlimmer geht nicht, verlor ich auf Grund einer psychichen Krankheit meine Arbeit wurde obdachlos (7 Monate lang).
Ich wollte nicht mehr leben dachte an Suizid so ging ich in eine ansässige Klinik für sechs Monate mit Unterbrechungen.
Meine beste Zeit war die Militärzeit, für viele mag dies unverständlich sein vor allem bei meiner Aufgabe in Ernstfall.
Die Menschen und die Zivilisation so wie wir sie kennen geben mir nichts, sie wurde nie mein Haus.
So habe ich mich entschlossen denen zu helfen die noch weniger haben als ich und bewarb mich bei Hilfsorganisationen.
Am 01.06.2011 gehe ich für zwei Jahre in den Kongo danach für immer nach Papua Neuguinea.
Ihr könnt es als Flucht sehen und vielleicht ist es das auch, der Flucht vor meiner Vergangenheit, vor mir selbst.
In Papua Neuguinea werde ich tief im Dschungel leben und irgendwann sterben, alleine.
Ich weiß es höhrt sich verrückt an aber genau so werde ich es machen.
Es gibt nichts und niemanden welches ich vermissen würde.
Die Würde des Menschen ist unantastbar zumindest meißtens.


Schnitzler
 
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Hallo Schnitzler,

deine Zeilen lesen sich mutlos und traurig. Und vertraut.
Hast du heute Kontakt zu anderen ehemaligen Heimkindern? Er kann (muß aber nicht) helfen, weil man sich verstanden fühlt und weiß, daß man nicht alleine ist. Mir hat es geholfen, einiges besser zu verstehen und zu verarbeiten.

Es ist vielen so ergangen wie dir, manche engagieren sich sozial, andere scheitern an sich und ihrem Leben, wieder andere gehen in fremde Länder (ist nicht so selten) oder ziehen ständig um (habe ich so gemacht). Einigen ist es gelungen, ihren Platz im Leben zu finden und zu halten.
 
Hallo fritzi

Nein ich habe keinen Kontakt zu ehm. Heimkindern.
Mein Weg führt gerade in den dschungel, in die Wildnis.
Denn dort fühle ich mich wohl, eins mit der Welt und mir.
Wenn ich hier bleibe werde ich mich irgendwann umbringen, das ist sicher.
Niemand möchte so leben wie ich.
 
Danke für deine Antwort, Schnitzler. 🙂

Warst du denn schon einmal in einem Dschungel? Kennst du den Kongo und Papua Neuguinea schon?
 
ich gehe immer alleine.
Was mir dort gefällt?
Die Menschen ihre Bräuche, ihre gastfreundschaft (Meistens) aber vor allem die grandiose
Natur in all ihrer Pracht und Schönheit.
Ich wurde von Eingeborenen zum essen eingeladen und nahm an.
Wohlwissend das ich ihnen ihr essen für den nächsten Tag aß, aber hätte man abgelehnt so wäre dies eine nie mehr revidierbare Kränkung, Sie leben in einer für uns brutalen Welt, voller Gefahren aber ich bin fest überzeugt das sie tief in ihrem Herzen so etwas wie glücklich sind und ich war es auch.
Dort fühle ich mich wohl, zuhause.
 
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