Ich habe ein paar Fragen:
Wie läuft ein Vorstellungsgespräch ab?
Eigentlich ganz normal - wie es auch in der freien Wirtschaft läuft.
Ich habe ein paar Fragen:
Welche Fragen erwarten einen?
Die Standardfragen, die es überall gibt.
- Du sollst begründen, warum ausgerechnet du für diese Stelle qualifiziert bist, da es noch 5000 andere Bewerber gibt. Man möchte sehen, dass du den Eindruck vermittelst, für die Stelle qualifiziert zu sein. Dann würdest du dich von den Mitbewerben absetzen.
- Du sollst Interesse und Motivation begründen. Warum möchtest du ausgerechnet beim Staat und nicht in der freien Wirtschaft arbeiten? Du musst die Frage im Sinne des Arbeitgebers beantwoten.
- Sie werden dich nach Lücken im Lebenslauf fragen
- Sie werden exemplarisch inhaltliche Fragen stellen um deine Angaben aus der Bewerbung zu checken. Du hast vermutlich gute Kenntnisse in MS Office angegeben?
Dann werden sie dich z.B. fragen:
- Wie man mit Word z.B. ein automatisches Inhaltsverzeichnis erstellt, das automatisch verlinkt wird.
- Wie man ein Video in einer Power Point Präsentation einbindet
- Was sind die Arbeitsschritte zum Erstellen eines Serienbriefes?
- Wie erstellt man einen Fragebogen mit Excel?
- Wie kann man mit Excel den Mittelwert aus bestimmten Daten berechnen lassen?
- Wozu sind die Wenn-Funktionen in Excel geeignet?
- Was ist der T-Test?
usw.
Dann wird man noch allgemeine Fragen zur Ausbildung und Berufserfahrung stellen. Man möchte herausfinden, ob es irgendwelche Gemeinsamkeiten zwischen deinen bisherigen Stationen und deiner neuen Stelle gibt. Du musst ja irgendwas einbringen können, sonst verschwendet man zu viel Zeit mit der Einarbeitung und es läuft nicht richtig.
Dann werden vermutlich noch einige Situationen aus dem Berufsalltag geschildert und sollst erklären, wie du als Sachbearbeiterin in diesen Situationen reagieren würdest.
Man wird dich vielleicht auch fragen, welche Vorstellung du von deinen neuen Arbeitsalltag hast.
Dann können noch ganz fiese Fragen kommen wie z.B. Nennen sie ihre 3 größten Stärken und ihre 3 größten Schwächen.
Wieviele Mitstreiter werden meist geladen?
Das kommt drauf an, wie viele sich bewerben, wie schnell die Stelle besetzt werden muss und wie viele Bewerber die erste Hürde (die schriftl. Bewerbung) schaffen. Das kann man so nicht so pauschal sagen, aber von 200 Bewerbern auf eine Stelle schaffen es vielleicht 10 ins Vorstellungsgespräche und 2-3 in die engere Wahl der Personaler.
Nach welchen Punkten filtern die denn überhaupt die eingegangenden Bewerbung?
Das kommt auf die Stelle an.
Aber generell werden erstmal alle aussortiert, die....
- eine falsche Adresse angeben haben
- eine formal unvollständige Bewerbungen haben
- nicht qualifiziert für die Stelle sind
- Ein Lücke von mehr als 6 Monaten im Lebenslauf haben
- einen unrunden Lebenlauf haben
- eine monotone Bewerbung geschrieben haben
- deren Sprachstil nicht elegant genug ist
- ein bestimmtes Alter erreicht haben
- nicht mit Word umgehen können und ein schlecht formatierte Bewerbungen abgeschickt haben
- nicht ausreichend auf die Stellenanzeigen eingehen
- nicht zeigen, dass sie irgendwelche Fähigkeiten einbringen wollen und sich nur "weiterbilden" wollen. Daran hat das Unternehmen und auch der Staat kein Interesse. Er möchte quasi fertige Mitarbeiter, die schon viel können und den Betrieb voranbringen.
- zu wenig Berufserfahrung haben
- anscheinend wenig investieren und kaum Pratikas oder ähnliches machen
- Schwächen in Grammatik und Zeichensetzung haben
- eine plume Ausdrucksweise an den Tag legen
- eine Bewerbung zu spät abschicken
- eine Bewerbungsmappe, die schonmal benutzt wurde, abschicken
- kein individuelles Profil zeigen
- nur Standardfloskeln verwenden und diese nicht belgen können
- nicht alle geforderten Fähigkeiten abdecken können
- unauthentisch sind und an Selbstüberschätzung oder Unterschätzung leiden
(Teilweise werden manche Leute auch nach Herkunft aussortiert (falscher Stadtteil, Wohnort oder Menschen mit Migrationshintergrund). Neulich gab es mal irgenwo eine Berich über eine ostdeutsche Frau, die geklagt hatte. Der Personaler hat sich Notizen gemacht und in der Bewerbung rumgeschrieben. Als die Bewerbung zurückgeschickt wurde stand dort drin: Scheiß Ossi!)
Wenn es ausreichend qualifizierte Bewerbungen geben sollte, entscheidet das Los oder das Vorstellungsgespräch.