Ich weiß nicht, ob es eine Seele gibt und ich weiß nicht ob es einen Gott gibt, Was ich aus Erlebtem und Erfahrenem weiß ist, dass es ein Leben gibt, für das wir keine Augen haben. Was ich noch weiß ist, dass viele Menschen an eine Seele glauben und glauben wollen oder sogar glauben müssen. Auch darin MUSS ein Stück Wahrheit enthalten sein.
Ich zweifle an JEDER geistigen EINSEITIGKEIT.
Naja, ich leg halt meine Sicht da. Und in der gibt es nur den Fluss der Lebendigkeit, des Lebens, das Netzwerk des Lebens. Aber kein Wesen außerhalb dieses Netzwerks noch innerhalb des Netzwerks unveränderlich ewige Teilchen, die irgendwann außerhalb des Netzwerkes wandern werden.
Das manche die Vorstellungen eines Gottes und einer Seele als wichtig empfinden, stelle ich ja auch nicht in Frage. Als symbolische Beschreibungen, als Geschichten sind sie ja auch wunderschön. So wie ich auch andere Geschichten mag.
Diese ganzen mythischen Erzählungen sind wunderschön. Die Edda, die Veden, die Thora, die Bibel, das Necronomicon, der Koran, Gilgamesch, die Nibelungen, Herr der Ringe, Star wars. Ich geniesse die sehr. Aber wenn man sie nicht als berührende Geschichten sieht, is tauf einer anderen Seite es auch der Versuch aus der Lebendigkeit Dinge zu machen, aus dem Netzwerk König und Diener, Gut und Böse, Schwarz und weiss, aus dem grenzenlosen handhabbare Einheiten. Alles verständlich, aber auf Dauer für mich nicht unbedingt wirklich, wirksam. Wie es ein englischer Pfarrer mal Ausdrückte: Opium des Volkes. Und wie Opium hat es angenehme Seiten und Nebenwirkungen, Abhängigkeiten.
Und um zum Thema zurückzukommen: Für mich weisst auch die Wissenschaft, auch die Ideen des Quantenphysik, so sie überhaupt eine philosophische Ebene haben - eher in Richtung lebendiges Netzwerk, alles ist mit allem verbunden und interagierend miteinander, alles ist im ständigen Wandel begriffen, es gibt keinen Chef des Ganzen als in Richtung es gibt Festes, Unveränderliches und eine Steuerungsinstanz.
Ich zweifle an allem Geistigen als Alleinige Realität, weil das nur Abbildungen und Eingrenzungen der Wirklichkeit sind. Aber Leben ist viel mehr. Atmen, Fühlen, Energie, Sexualität, Natur, Geräusche, Gerüche, Geschmäcke, Stille, Tiefschlaf. Das Geistige ist nur Teil dieses Netzwerkes, ein wichtiges, aber nur ein wichtiges von vielen. Vielleicht ist das Einfältige, Unbewusste mehr am Impuls des Lebens dran, wie der Taoismus es meint. Auch empfinde ich das Leben eher als zyklisch (vielleicht auch daher die Betonung des Weichen, des Wassers, des Weiblichen im Taoismus, denn auch das Wasser lässt sich ja als zyklisches sehen), als als Gerade, Entwicklung zu einem Endpunkt hin. Wer weiss?