Wie fühlt man sich mit Depressionen?

Hallo, mein Freund leidet unter Depressionen, was ihm sehr zu schaffen macht.
Ich als Außenstehende würde gerne wissen, was in ihm vor kommt, wie sich Depressionen anfühlen.
Würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen

Hoffnungslos, minderwertig, planlos, überflüssig, keine Lust auf nichts mehr.

Das war die Ultrakurzfassung.

Nikos meinte:

Hoffnungslos, minderwertig, planlos, überflüssig, keine Lust auf nichts mehr.

Das war die Ultrakurzfassung.

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... und traurig.

Ich finde, das kann man nicht viel besser beschreiben, als es mein absoluter Lieblings-Comedian, Torsten Sträter, seit einiger Zeit immer wieder tut.
Ich kann dir sehr die Folge von Chez Krömer mit ihm als Gast empfehlen, wenn man tiefer in das Thema eintauchen will, aber eine sehr treffende Kurzfassung hat er hier gebracht:

Hoffnungslos, schambehaftet, antriebslos, dauermüde... mit einer ordentlichen Portion schlechtem Gewissen, weil man so ist, wie man ist
Und egal wie oft man diese Tiefs schon erlebt hat, man hat jedes Mal das Gefühl, nicht mehr glücklich zu werden.

Die Frage ist sinnlos, weil es genauso viel unterschiedliche Depressionen gibt wie es Menschen mit Depressionen gibt. Es gibt selbstverständlich Ähnlichkeiten, aber trotzdem fühlt jeder Depressive anders, ist die Krankheit anders ausgeprägt und reagiert jeder Depressive anders.

Sträter/Krömer haben das wirklich gut beschrieben, ich erkenne mich da durchaus wieder. Dennoch ist es nicht meine Depression. Und das, was es wirklich für einen Betroffenen bedeutet, tagtäglich mit diesem Sch*** kämpfen zu müssen, ist nach meiner Erfahrung auch mit den besten Worten keinem nicht-Betroffenen wirklich zu erklären.

Rede mit Deinem Freund, lass ihn erzählen. Gib ihm Zeit und Vertrauen dabei. Höre ihm zu. Denn nur er kennt seine eigene Depression.

Zaphod meinte:

ist nach meiner Erfahrung auch mit den besten Worten keinem nicht-Betroffenen wirklich zu erklären.

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Was nicht an den nicht-Betroffenen liegt, sondern an der Krankheit
Sorry für den Nachtrag!

Moonlight016 meinte:

Ich als Außenstehende würde gerne wissen, was in ihm vor kommt, wie sich Depressionen anfühlen.
Würde mich sehr über eure Erfahrungen freuen

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Das dürfte Dich/Euch kaum weiterbringen.
Mach Dich schlau was man als Angehörige*r tun kann. Was man beispielsweise besser nicht sagen sollte! Dein Stichwort wäre: "Das Wesen einer Depression"

Alles Gute

Streifenkarl meinte:

.....

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Wow, Hut ab. Ganz toll gemacht.

Torsten Sträter bringt es gut auf den Punkt. Ich finde es gut, dass Depressionen nicht mehr so ein großes Tabu-Thema sind (was nicht heißt, dass man darüber nicht noch mehr reden sollte). Depressionen können jeden treffen. Das geht leider schneller, als man denkt.

Ich kenne Depressionen sowohl als Selbstbetroffene als auch als Verlobte eines Betroffenen und weiß, dass Depressionen eine Beziehung auf eine harte Probe stellen können. Meinem Verlobten bei seiner rezidivierenden Depression zu helfen, hat viel Energie gekostet und unsere Beziehung wäre beinahe daran zerbrochen (er wollte wegen seiner Depression mehrfach die Beziehung beenden, um sich umzubringen, was ich aber nicht zugelassen habe). Ich war immer für ihn da, habe mit und um ihn gekämpft, ihn sowohl zum Psychologen als auch in die Psychiatrie geschickt, als es nötig war und das hat sich am Ende auch bezahlt gemacht. Heute geht es ihm so gut wie schon lange nicht mehr und er kann das Leben endlich wieder geniessen. Seine letzte depressive Phase ist jetzt schon über 1 1/2 Jahre her und er braucht mittlerweile auch keine Antidepressiva mehr. Als es ihm wieder gutging, bin ich selber allerdings kurzfristig in eine sogenannte Double Depression abgerutscht. Aber da hat mein Verlobter mir dann wieder rausgeholfen. Geblieben ist meine Dysthymie, aber die ist auch schon bedeutend besser geworden. Ich hoffe, dass wir Beide die Depressionen eines Tages endgültig hinter uns lassen können.