Torsten Sträter bringt es gut auf den Punkt. Ich finde es gut, dass Depressionen nicht mehr so ein großes Tabu-Thema sind (was nicht heißt, dass man darüber nicht noch mehr reden sollte). Depressionen können jeden treffen. Das geht leider schneller, als man denkt.
Ich kenne Depressionen sowohl als Selbstbetroffene als auch als Verlobte eines Betroffenen und weiß, dass Depressionen eine Beziehung auf eine harte Probe stellen können. Meinem Verlobten bei seiner rezidivierenden Depression zu helfen, hat viel Energie gekostet und unsere Beziehung wäre beinahe daran zerbrochen (er wollte wegen seiner Depression mehrfach die Beziehung beenden, um sich umzubringen, was ich aber nicht zugelassen habe). Ich war immer für ihn da, habe mit und um ihn gekämpft, ihn sowohl zum Psychologen als auch in die Psychiatrie geschickt, als es nötig war und das hat sich am Ende auch bezahlt gemacht. Heute geht es ihm so gut wie schon lange nicht mehr und er kann das Leben endlich wieder geniessen. Seine letzte depressive Phase ist jetzt schon über 1 1/2 Jahre her und er braucht mittlerweile auch keine Antidepressiva mehr. Als es ihm wieder gutging, bin ich selber allerdings kurzfristig in eine sogenannte Double Depression abgerutscht. Aber da hat mein Verlobter mir dann wieder rausgeholfen. Geblieben ist meine Dysthymie, aber die ist auch schon bedeutend besser geworden. Ich hoffe, dass wir Beide die Depressionen eines Tages endgültig hinter uns lassen können.