Miramanara
Neues Mitglied
Hallo Miramanara,
beim lesen kam mir nur "So ein vorgeschobener Blödsinn von dem Kerl!" in den Sinn. Ja, ein Raucher empfindet kalten Rauch und die muffige Luft im Raum völlig anders, als ein Nichtraucher. Auch für mich wäre es nicht mehr möglich, eine Raucherin "auszuhalten".
Aber der springende Punkt scheint mir eher seine und Deine überzogene Reaktion zu sein. Dieses Thema "Rauchen" erscheint mir als Stellvertreterkrieg. Warum ist Dein Rauchen ihm gegenüber ein Vertrauensbruch? Warum mutierst Du zum ertappten Girly und fühlst Dich gezwungen, seine Erwartungen zu erfüllen? Warum ein Versprechen, dass eher einer Falle gleichkommt, als einem Herzenswunsch?
Ich habe eher den Eindruck, dass ihr einige Themen habt, die ihr eher hättet besprechen sollen, es aber nicht getan habt, aus Angst vor der Reaktion des anderen und/oder um keine Büchse der Pandora zu öffnen. Unter dem Teppich ist schließlich noch Platz.
Vielleicht liege ich falsch, aber wenn ich einen Menschen liebe, kann ich dann nicht Fehler verzeihen? Deine Schwachstelle ist das Rauchen. Das weiß er schon lange und er weiß wahrscheinlich auch, dass man einer Sucht selten durch eine Willenserklärung beikommt. Aber von Dir erwartet er das? Riecht mehr nach Falle, als nach Rauch.
Ehrlich gesagt finde ich es eine Unverschämtheit und auch etwas feige, eine Beziehung auf "Rauchen oder nicht rauchen! Das ist hier die Frage!" zu reduzieren. Da ist noch mehr im Busch, oder zumindest war es das. Ok, der Anlass war eine Zigarette und dass Du "schwach" geworden bist. Ja, Teufel noch mal, wozu soll eine Liebe gut sein, wenn ständig eine Kladde mit "Punkten" geführt wird, was Du nicht tun darfst, um nicht aus seinem Klischee zu purzeln?
Es tut mir sehr leid, dass da gerade so viel aufgebrochen und zerbrochen ist. Ob es noch Sinn macht, darüber zu reden? Das werden wohl die nächsten Tage zeigen. Bleibt er bei diesem Kurs, hat er aus meiner Sicht auf diese Gelegenheit gewartet. Auch kein Trost, wohl wahr.
Kopf hoch, das wird wieder.
Vielen Dank für Deine Nachricht!
Ich kann das vollkommen verstehen, dass es einem Nichtraucher schwerfallen kann eine Raucherin zu tolerieren. Mir fällt auch immer mehr auf, dass unser Wohnzimmer den Geruch aufgenommen hat, egal wie sehr ich lüfte und putze... Auch ich empfinde das nicht als angenehm. Ich möchte dazu jedoch anmerken, dass ich nicht glaube, dass das nur Folge von meinen gerauchten Zigaretten ist. Bis vor ca. einem halben Jahr haben wir im Wohnzimmer noch gemeinsam, oder mit Freunden, geraucht. Aber ich möchte jetzt auch nichts beschönigen oder ablenken...
Er tendiert generell zu extremen Reaktionen, wenn etwas nicht läuft wie er es sich vorstellt. Das hätte ich also vorhersehen können. Beziehungsweise ist das wahrscheinlich auch der Grund, weshalb ich nicht offen ihm gegenüber sein konnte, bezüglich meiner Schwierigkeiten komplett abstinent zu bleiben. Ich habe fast das Gefühl generell sehr bedacht geworden zu sein, hinsichtlich meiner Verhaltensweisen. Vieles läuft momentan in meinem Leben nicht so wie ich es mir vorgestellt hatte (was die Beziehung generell belastet), mein Selbstbewusstsein war schon immer ein schwieriges Thema für mich und ist vor allem in stressigen Situationen (wie jetzt in der Endphase meines Studiums) mein Problem. Ich bin eher auf Ausgleich bedacht, Kompromissbereitschaft sehe ich als wichtige Komponente einer funktionierenden Beziehung. Ich versuche meinen Partner zu akzeptieren wie er ist. Wie sind was dies betrifft sehr unterschiedlich. Er hat klare Erwartungen, die erfüllt werden sollten. Bisher haben wir uns irgendwo in der Mitte treffen können. Er hat einmal gesagt, wenn ich ihn liebe, dann würde ich nichts tun, was er missbilligt. Natürlich möchte ich meinen Partner glücklich machen, und ich denke, dass ich viele Schritte in diese Richtung gegangen bin (Er verdient das Geld, ich kümmere mich um den Haushalt, meistens koche ich, ich bin in die Schweiz gezogen, damit wir zusammen leben können, ich bin ewig nicht mehr tanzen gewesen, auch weil das nicht sein Ding ist...). Ich habe emotionale Phasen, die ich versuche in den Griff zu bekommen, ich esse gesünder und treibe häufiger Sport.
Ja, wahrscheinlich hätte ich das Versprechen komplett mit dem Rauchen aufzuhören so nicht geben sollen, ihm erklären sollen, dass es für mich wahrscheinlich schwieriger wird, zumindest bis das Semester beendet ist und ich eine gesündere Methode gefunden habe mit meinen Angstzuständen / Nervosität umzugehen. In der Situation hat es sich jedoch tatsächlich so angefühlt, als würde er mir die "Pistole auf die Brust drücken", und ich wollte unsere harmonische Beziehung zurück...
Ja, wir haben eine gewisse Routine gefunden, Themen zu umgehen. Die "Büchse der Pandora" trifft es wohl sehr gut! Wir sind generell häufig anderer Ansichten (auch bei Politischen Themen, Haushalt,...) Das habe ich auch als Bereicherung der Beziehung angesehen, "Horizontserweiternd" sozusagen, aber es ist wahrscheinlich in diesem Fall auch ein wesentliches Problem. Er ist sehr stark und manchmal extrem in seinen Ansichten und seiner Argumentation, und ich habe manchmal das Gefühl regelrecht "Gegenhalten" zu müssen. Ich glaube hinzu kommt auch, dass wir in seiner Muttersprache (Englisch) kommunizieren und ich dort manchmal einfach noch etwas länger nach passenden Formulierungen suchen muss um mich in einem Gespräch richtig auszudrücken... Das Thema meiner Angstzustände und niedergeschlagenen Episoden zum Beispiel... Ich habe mehrmals versucht mich dahingehend zu öffnen, und erwarte überhaupt nicht dass er mir irgendeine Lösung in der Hinsicht auf dem "Tablett serviert" (er denkt ich würde das erwarten). Er hat deutlich gemacht, dass er meine Situation / Gefühlslage nicht nachempfinden kann und Probleme wie "Depressionen" generell nicht anerkennt (Das hat mich enttäuscht, weil ich es auch auf meinen Vater bezogen habe, der lange unter starken Depressionen litt). Ich habe das Gefühl er sieht das generell als Charakterschwäche an, weshalb ich Schwierigkeiten habe mich ihm gegenüber zu öffnen. Ich habe also den Weg gewählt das Problem für mich alleine anzugehen und seine häufig sehr positive Art als Unterstützung seinerseits (sozusagen "von Aussen", eben das was er in diesem Sinne geben kann und es glaube ich auch bewusst tut) zu betrachten. Aber es ist sicher ein Beigeschmack geblieben bei mir, ein Gefühl dass ich mich ihm gegenüber was das betrifft nie vollkommen öffnen kann, ihn damit belaste... Wie gesagt, es ist auch bereits viel besser geworden, ich trinke weniger, rauche weniger, mache mehr Sport, gesunde Ernährung - Ich habe das Gefühl dass ich da Schritte in die richtige Richtung gehen konnte.
Ich glaube schon dass er mich liebt, und auch er hat im Laufe unserer Beziehung auf Dinge verzichtet, vor allem in finanzieller Hinsicht... ich bin momentan noch stark von Ihm abhängig was das betrifft. Ein weiterer Punkt der unsere Beziehung belastet. Ich halte ihn zurück, er hätte sich finanziell bereits viel besser absichern können. Ich fühle mich schlecht, schwach, eine Bürde, weil ich ihm das zumute. Aus dem Grund haben wir uns auch darauf geeinigt, dass ich für den Haushalt zuständig bin. Aber ja, es war nun eigentlich "Licht am Ende des Tunnels", da ich in einigen Wochen mein Studium beendet und auch bereits eine Anstellung habe. Aber anscheinend war das jetzt einfach der "Tropfen der das Fass zum Überlaufen" gebracht hat... Ich hätte mir einfach mehr Verständnis von ihm gewünscht... Ist das angemessen? Ich weiss es nicht... Als ich ihm gesagt habe, dass es mir schwer fällt mit dem Rauchen aufzuhören, da hätte ich mir ein Gespräch gewünscht, um herauszufinden wie ich es dennoch schaffen kann, um eine Lösung zu finden. Ich denke ich hatte mir mehr erhofft als seine Antwort: "Tue es einfach nicht", und ich hätte beharrlicher sein müssen... Alle diese Dinge, die einem erst im Nachhinein klar werden...
Ja, dieses Gefühl habe ich tatsächlich manchmal... Ich muss mich konzentrieren die Punkte einzuhalten, um einen Konflikt zu vermeiden. Ich werde heute Abend nochmal das Gespräch suchen... Bis jetzt haben wir nämlich kein Wort mehr gewechselt... Er schaut mich kaum mehr an, geht sofort ins Bett, ich schlafe auf dem Sofa... Es ist eine ganz schreckliche Situation...
Ich kann mir gut vorstellen, dass eine allgemeine Unzufriedenheit besteht, die diese extreme Reaktion ausgelöst hat. Obwohl es für ihn nicht extrem, sondern realistisch und angemessen war... Er sucht jemanden, der seine Ansprüche erfüllt. Einen Partner, für den er keine Kompromisse eingehen muss. Natürlich muss man auf seinen Partner eingehen und seine Bedürfnisse berücksichtigen, das sehe ich genau so. Mir ist auch Verständnis und Respekt wichtig. Bin ich diejenige die das verwehrt hat?
Wie gesagt, ich werde versuchen heute Abend nochmal ein Gespräch zu führen. Einmal alles "auf den Tisch zu legen"... Ich bin sehr nervös und habe Angst, was da auf mich zukommt... Aber es muss sein... Ich überlege ansonsten ein paar Tage zu meinen Eltern zu fahren, aber unter Umständen macht die Distanz eine Versöhnung nur noch unmöglicher...?!
Ich werde sehr wie das Gespräch läuft und ja, ich versuche positiv zu bleiben und stark zu sein!
Vielen, vielen Dank für Deine Meinung!
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