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Teufelskreis selbst durchbrechen

limited_edition

Neues Mitglied
Hallo zusammen!

Ich bin eigentlich ein sehr fröhlicher, energiegeladener Mensch, aber seit ein paar Wochen und Monate geht's mir nicht besonders gut. Ich bin entweder völlig emotionslos, hab Angst oder bin verzweifelt. Ich bin mit mir selbst und meinen Aufgaben völlig überfordert und schleppe mich nur noch durch den Tag. Wenn ich es überhaupt schaffe, aufzustehen... Meine engeren Freunde, denen die Veränderungen an mir aufgefallen sind, raten mir dazu, zu einem Therapeuten zu gehen. Ich kann diesen Rat aus ihrer Sicht nachvollziehen, erkenne mich selbst nicht wieder, aber trotzdem: Ich möchte das nicht.

Im Prinzip fehlt es mir an nichts. Doch wenn ich über die Ursachen nachdenke, kommt mir einiges in den Sinn, was mich belastet:
- bis vor 5 Jahren sexueller Missbrauch über 4 Jahre hinweg, nie therapiert, ganz wenigen sehr engen Freunden offen gestanden - gegenüber allen anderen sorgsam verheimlicht (soll auch so bleiben). Vermutlich daraus resultierend häufig Angstzustände/ Panikattacken, ständiges Aufkratzen kleiner Wunden
- im engen Freundeskreis momentan viele depressive Stimmungen, viele wenden sich an mich. Ich merke zudem, dass ich die Freunde, denen ich mich anvertraue, schlichtweg damit überfordere.
- hoher Druck im Studium, sehr nahe rückendes Examen - wobei ich dem Zeitplan von Anfang an enorm hinterher hinke, da ich dachte, meine anfängliche Antriebslosigkeit mit einer kleinen Auszeit überwinden zu können. Fehlanzeige. Und für große Auszeiten müsste ich jetzt mein ganzes (fast abgeschlossenes) Studium in den Sand setzen, kommt also nicht in Frage.
- seit einiger Zeit mehr Arbeit neben dem Studium (Geld verdienen, Zusatzausbildung)

Mir wächst gerade alles über den Kopf. Ich merke, dass ich mich nicht mehr an Zeitpläne halte, langsam unzuverlässig und immer unausstehlicher werde. Es ist ein richtiger Teufelskreis. Wie komme ich da "allein" (ohne professionelle Hilfe) wieder raus? Wie werde ich wieder die Alte? Wie finde ich meine Fröhlichkeit, Energie und Motivation wieder?

Danke schon mal im Voraus für eure Anregungen!
Liebe Grüße,
limited_edition
 
R

ruheinsel

Gast
Hallo,

Ganz Allein da raus kommen ist schwierig aber bestimmt möglich. Manche Leute können sexuellen Missbrauch auch allein recht gut verarbeiten, du scheinbar nicht.
Zu einem Therapeuten zu gehen würde ich dir auch raten. Das sind ganz normale Menschen die Psychologie studiert haben und dann eine Ausbildung zum Psychtoherapeuten abgeschlossen haben.
Diese haben natürlich mehr Kentnisse als wir und wissen auch besser damit umzugehen.
Sie helfen dir zur Selbsthilfe.

Vielleicht solltest du nocheinmal darüber nachdenken!

Du bist ein toller Mensch, so wie du bist! Ich weiß das du es schaffen wirst!
 
Zuletzt bearbeitet:

Just Me

Mitglied
Hi,
für mich hört sich das auch so an, als wär ein Psychiater die beste Hilfe für dich, aber ich kann auch verstehen, dass du zu keinem möchtest, so ging es mir auch, allerdings war mein Problem ein ganz anderes, nicht so schwer wiegend wie ein Missbrauch. Denk trotzdem mal drüber nach einen aufzusuchen. Für mich ist es immer ein sehr angenehmes Gefühl, Dinge die einen belasten auszusprechen und der Psychiater kann dir sogar noch professionelle Ratschläge geben.

Zu der anderen Sache, ich finde du solltest dir mal eine Pause gönnen. Du bist ja nur am Arbeiten oder Lernen und hast kaum mehr Freizeit. Diese ist aber wichtig, um effektiv zu lernen, sonst platzt ja irgendwann dein Kopf und die Inhalte werden nicht mehr aufgenommen und so gerätst du in Lernverzug. Nimm dir einfach mal einen Nachmittag frei, lies ein gutes Buch oder schau deinen Lieblingsfilm, machs dir einfach richtig bequem, oder wenn du lieber Sport treibst, geh laufen oder ähnliches. An der frischen Luft bekommt man den Kopf frei und die kühle Dusche danach macht dich wieder munter. Genies die Sonne und lass einfach mal die Seele baumeln.
Gönn dir ab und zu mal Freizeit und überfordere dich selbst nicht mit Arbeiten und Lernen und dies und das. Konzentrier dich auf die wichtigen Dinge und setz dich selbst nicht so unter Druck.

Des wird schon :) so ehrgeizig wie du wirkst, schaffst du dein Studium ganz sicher und das steht jetz vor der Arbeit.

Liebste Grüße, Just Me
 

limited_edition

Neues Mitglied
@ ruheinsel:
Danke für das Kompliment! Ich weiß, dass ich es schaffen kann, sowohl die Verarbeitung des Missbrauchs als auch die Depression. Die Frage ist: Wie?
Ganz normale Menschen studieren nicht ausgerechnet Psychologie, kann ich dir sagen. Das Psychologie-Examen hab ich schon hinter mir! :p

@ Just Me:
Auch wenn sich's nicht so anhört, ich hab mir die letzten Wochen recht viel Freizeit gegönnt. Ich kann's nur einfach nicht genießen. Mal ein Tag am Baggersee, mal ein ausgedehnter Ausritt, Filmeabend mit Freunden, gutes Essen... Alles ist gleichgültig, nichts macht wirklich Spaß. Dinge, die mir mein Leben lang die größte Freude bereitet haben, bringen mich bestenfalls zu einem müden Lächeln. :confused:


Mir sträuben sich einfach alle Haare bei dem Gedanken an einen Psychotherapeuten! Ich kann ja nachvollziehen, warum es für Außenstehende nur logisch erscheint, zu einem Therapeuten zu gehen und würde wahrscheinlich jedem in dieser Situation auch dazu raten. Erst recht jedem Fremden, der sich einfach nicht im geringsten einschätzen lässt. Mit dem Verweis auf nen Profi lässt sich nichts falsch machen und es gibt mit Sicherheit auch nicht ausschließlich Freaks in dieser Branche. Aber wenn ich nicht will, will ich nun mal nicht. Da ist jede Diskussion zwecklos. Ich muss gestehen: Es fällt mir nicht mal hier in aller Anonymität leicht, einzugestehen, dass ich Hilfe brauche. Es ist ein erster Schritt, vielleicht kommt der zweite irgendwann in ein paar Jahren. Jetzt geht es aber um's hier und heute.

Ich dachte... Vielleicht hat jemand eine Idee, wie ich mich selbst zumindest fürs erste, für die nächsten Tage oder Wochen bis ich zumindest den Leistungsdruck erst mal hinter mir habe, wieder besser in den Griff kriege? Auch wenn es nur ein Denkanstoß ist. Mir ist klar, dass es kein Patentrezept gibt.
 
R

ruheinsel

Gast
Auch wenn sich's nicht so anhört, ich hab mir die letzten Wochen recht viel Freizeit gegönnt. Ich kann's nur einfach nicht genießen. Mal ein Tag am Baggersee, mal ein ausgedehnter Ausritt, Filmeabend mit Freunden, gutes Essen...
Wir wollen dir ja die Therapie nicht aufzwengen. Man kann es aber einmal versuchen. Schau mal, du machst schon das was man normalerweise dagegen macht, du gehts raus, gönnst dir viel Freizeit, nimmst dir Zeit für dich.
Bei deinen Problemen wissen Psychotherapeuten nunmal wirklich besser Bescheid als der Laie.
Ich weiß wirklich nicht wie ich dir sonst helfen könnte.
Du kannst ja mal ein paar Probestunden machen. Es gibt Zentren z.B. in Chemnitz das ZFP dort werden Psychotherapeuten ausgebildet, die nach der Ausbildung anschließend in der integrierten Ambulanz arbeiten um ihre Erfahrung zu machen, sie werden dort von erfahrenen Supervisioren supervidiert. Das gute, der Therapeut bzw. die Therapeutin ist noch ziemlich jung und versteht wie ich finde ziemlich gut das aktuelle, außerdem werden sie wie gesagt supervidiert so schauen andere erfahrenen Supervisoren auf die Arbeit des Psychotherapeuten und stehen ihm berantend zur Seite. Damit will ich sagen das man sich dort sehr sicher sein kann das man korrekt behandelt wird.

Meine Therapeutin im ZFP Chemnitz finde ich wirklich richtig toll. Ich kann mir ihr E-Mails schreiben, jederzeit mit ihr telefonieren und wirklich über alles mit ihr reden. Das tut richtig gut und sie versteht mich wirklich perfekt.
 

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