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Schluckbeschwerden nach Trauma (Ursprünglicher Titel: Erfahrungen mit Brainspotting oder EMDR)

Splitterbunt

Aktives Mitglied
(19.2.: Titel aus aktuellem Anlass geändert)

Hallo!
Hat jemand nach einer Traumatisierung Brainspotting oder EMDR ausprobiert und möchte vielleicht davon berichten?
Ich würde mich sehr über einen Erfahrungsaustausch freuen!

Vielen Dank! :)
 
Zuletzt bearbeitet:

reisend

Aktives Mitglied
Hallo Splitterbunt,

Ich kann selber nicht berichten aber eine sehr gute Freundin hat EMDR gemacht und super gute Erfahrungen damit. Überlegt du, das zu machen oder machst du es bereits und möchtest dich austauschen?
Ich hoffe es meldet sich jemand.

Liebe Grüße
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Hallo @reisend und danke für deine Antwort!

Ich habe kommende Woche einen Termin bei einem Therapeuten, der mit Brainspotting (- ist eine Abspaltung von EMDR und der Technik sehr ähnlich) arbeitet. Eine Freundin von mir hat mir dazu geraten, sie selbst hat gute Erfahrungen damit, ihr hat es nach einem Geburtstrauma sehr geholfen.

Je näher der Termin rückt, umso unsicherer werde ich leider damit und merke, dass ich 1. Schiss bekomme und 2. in mir Gedanken und Zweifel in Richtung "Das funktioniert bestimmt nicht, ist doch totaler Quatsch." lauter werden. Zweites hat, glaube ich, vor allem mit Selbstschutz zu tun, weil ich mich mit der Hoffnung zu dem Termin entschlossen habe, dass es mir hilft und ich die schlimmsten Symptome meiner Traumatisierung damit vielleicht etwas in den Griff bekommen kann. Zu große Hoffnungen führen aber im schlimmsten Fall zu großen Enttäuschungen und wahrscheinlich versucht mein Gehirn mich in dem Punkt grade auszutricksen.
Aber wenn ich vorher alles zu sehr anzweifle und zergrüble, ist das nicht hilfreich und vielleicht sogar kontraproduktiv, weil ich mich selbst blockiere. Ich möchte gern möglichst offen dahin gehen.

Deswegen dachte ich, vielleicht gibt es hier Menschen, die das auch schon ausprobiert haben und davon erzählen möchten. Hilft vielleicht gegen meine Unsicherheit und macht Mut, es einfach zu versuchen. (Natürlich sind auch negative Erfahrungsberichte willkommen, wenn es welche gibt.)
 
H

halinos

Gast
Ich habe gelitten und schließlich Emdr beendet. Alles in allem ist es eine Trauma-Exposition und warum genau sollte das gut sein? Wenn man stabil ist führt es zu Instabilität. Wenn man instabil ist, ist es fatal. Ich kann es nicht empfehlen. Es gibt bessere Methoden.
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Hallo halios, danke für deine Antwort!

Tut mir leid, dass du keine guten Erfahrungen gemacht hast. Möchtest du näher erzählen, inwiefern du darunter gelitten hast und was konkret schlecht für dich war?
Alles in allem ist es eine Trauma-Exposition und warum genau sollte das gut sein?
Der vorsichtigen, kontrollierten und begleiteten Exposition, soll eine gute Integration der traumatischen Erinnerungen folgen, um langfristig damit leben zu können. Zumindest ist es das, was ich theoretisch unter der Methode verstanden habe und mir im Vorgespräch erklärt wurde.

Warum das gut sein sollte? Im Idealfall lässt sich die traumatische Erfahrung so im Gedächtnis integrieren, dass man unter den Folgen und Symptomen des Traumas nicht mehr so leiden muss wie bisher und sie besser unter Kontrolle bekommt. Darum geht es mir und dabei ist mir klar, dass diese Therapiemethode kein Spaziergang ist und sicher auch Risiken einer Retraumatisierung birgt (- so wie vermutlich jede Art von Traumatherapie). Aber mein Leidensdruck ist so groß, dass ich es versuchen möchte.
Es gibt bessere Methoden.
Welche hältst du für besser geeignet?
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Meine Therapeutin macht EMDR und für mich ganz persönlich und meine Lebensgeschichte hat es nicht gepasst (auch wenn sie das anders sah) und nach einmaligem Ausprobieren war ich nicht überzeugt.
Aber ich glaube, das ist sehr individuell und gerade bei sehr akuten, einschneiden Traumata auch nochmal ganz anders indiziert als bei meinen Erlebnissen.

Ich halte sehr viel von meiner Therapeutin und sie hält sehr viel von EMDR.
 

Splitterbunt

Aktives Mitglied
Meine Therapeutin macht EMDR und für mich ganz persönlich und meine Lebensgeschichte hat es nicht gepasst (auch wenn sie das anders sah) und nach einmaligem Ausprobieren war ich nicht überzeugt.
Hast du den einmaligen Versuch so negativ empfunden, dass du nicht dranbleiben wolltest oder war es eher ein klares "Ne, für mich ist das nicht richtig."-Gefühl?

Aber ich glaube, das ist sehr individuell und gerade bei sehr akuten, einschneiden Traumata auch nochmal ganz anders indiziert als bei meinen Erlebnissen.
Ja, mal sehen. Die positive Erfahrung meiner Freundin macht mir Mut. Spannend finde ich auch, dass die Bergrettung in Österreich eng mit EMDR-Therapeut*innen zusammenarbeitet und EMDR-Sitzungen flächendeckend Teil des standardisierten Betreuungsangebots für die Rettungskräfte nach schwierigen und traumatischen Einsätzen sind. Das wird wahrscheinlich nicht grundlos so sein.
Letztendlich glaube ich aber auch, dass es superindividuell ist und ich erst wissen werde, ob es für mich passt, wenn ich es ausprobiert habe.
 
H

halinos

Gast
Wenn es dir um Symptome geht kannst du das Ganze vergessen, weil du Gift nehmen kannst, dass diese sich stark verstärken durch Emdr und du dann zusehen musst, wie du zurecht kommst. Wenn du Pech hast, nimmt dich der Therapeut nicht ernst und du stehst alleine da, dir geht es schlechter als je zuvor und dann hast du den Salat. Es kommt aber stark darauf an welche Probleme du hast. Was ist denn dein Problem und warum soll es Emdr richten? Hast du es überhaupt auf herkömmliche Weise probiert?

Welche Methode besser ist? Herkömmliche Traumatherapie. Spitze Zungen behaupten Emdr ist die Therapie der faulen, die erwarten Hokuspokus, Trauma weg. So ist es nicht. Man muss schon bereit sein, selbst etwas zu tun.
 

_vogelfrei

Aktives Mitglied
Hast du den einmaligen Versuch so negativ empfunden, dass du nicht dranbleiben wolltest oder war es eher ein klares "Ne, für mich ist das nicht richtig."-Gefühl?
Es war nicht schlimm, ich fand es nervig und anstrengend, ehrlich gesagt. Und ich wollte meine Therapiestunden lieber anders nutzen. Das wäre sonst immer eine Doppelstunde gewesen.
Ich hab ja nicht so das eine große akute Trauma in meinem Leben, sonder viele kleinere. Und vieles ist auch schon bearbeitet. Damals hatten wir die Situation genommen, als mein Vater mich so doll verprügelt hat, ich hatte im Tagebuch davon geschrieben. Aber ich glaube, das ist schon recht gut verarbeitet, ich habe sehr viel darüber gesprochen und ich denke, das ist als Erfahrung integriert.
Ich könnte mir gut vorstellen, dass EMDR für deine Situation gut passt, weiß es aber natürlich nicht sicher.
 

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