Hallo,
ich habe mal eine Frage, die nicht mich betrifft,sondern eine sehr gute Freundin von mir. Nennen wir sie mal "J". Mit ihr bin ich schon gemeinsam zur Schule gegangen, kenne sie also schon fast 40 Jahre. So wirklich dicke Freunde sind wir aber erst geworden, nachdem wir uns vor etwa 5-6 Jahren im Internet "wiedergefunden" haben. Schon damals zu Schulzeiten war ihr anzumerken, dass sie versuchte, so wenig Zeit wie möglich daheim zu verbringen. Ich kenne ihre Eltern nur flüchtig, aber habe schon damals gemerkt, dass die Eltern nach außen ihren Mitmenschen die heile Welt vorspielten. Die Gründe, warum J damals nur so ungern nach Hause ging, das hat sie mir erst offenbart, nachdem wir uns wiedergefunden hatten.
Sie war die 3.Tochter der Familie, damals die Jüngste. Schon früh ließen sie J anmerken, dass sie viel lieber einen Sohn gehabt hätten und behandelten sie wie eine Art Aschenbrödel. Während ihre beiden Schwestern verhätschelt wurden, war sie der Prügelknabe für jede Verfehlung im Haushalt. Und Prügel ist dabei wortwörtlich zu verstehen. Sie kam öfters mal mit blauen Flecken an Armen usw in die Schule, wo man genau sah, dass die offenbar von Fingern stammten.
Weil J eine ziemlich komplizierte Geburt war, empfahlen die Ärzte ihren Eltern, nicht noch ein Kind zu kriegen, was diese aber missachteten, was aber in einer Fehlgeburt endete, es wäre ein Junge gewesen. Auch das wurde J vorgehalten. Wer bitte kommt auf die Idee, seiner nicht mal 10jährigen Tochter Sätze wie "Wir haben das falsche Kind verloren!" an den Kopf zu knallen und seine Existenz in der Öffentlichkeit gar zu verleugnen ?
Sogar eine angebliche Krebserkrankung im Kleinkindalter haben die "Eltern" erfunden, um ihr ein schlechtes Gewissen zu machen, welche Mühen sie wegen J angeblich auf sich nehmen mussten, um sie "ständig ins Krankenhaus nach Halle zu bringen" (Anmerkung: die Uniklinik Halle hatte damals eine in der DDR sehr angesehene Onkologie-Abteilung). Wir haben vor einigen Jahren mal J's damaligen SV-Ausweis aus DDR-Zeiten unter die Lupe genommen. Im SV-Ausweis wurde damals jeder Arztbesuch und jeder Krankenhausaufenthalt festgehalten. Man ahnt, was kommt: sie war niemals in dieser Klinik, womit die Nummer mit der Krebserkrankung als Lüge enttarnt war. Sie hat den alten Ausweis sogar ihrer Hausärztin vorgelegt, die es bestätigte, dass es da keinerlei Eintrag gab, der auf eine Krebserkrankung hinwies.
Als J dann älter wurde, hat sie die erste Gelegenheit genutzt, um daheim auszuziehen und hat eine Ausbildung in der Altenpflege gemacht, den sie bis heute ausübt...400km von ihrem damaligen Wohnort entfernt. Inzwischen hat sie selbst 4 erwachsene Kinder, die langsam flügge werden. Mit ihren Großeltern haben nur 2 der Kinder sporadischen Kontakt, aber auch da wird nicht nach J gefragt....sie existiert also für ihre Erzeuger defacto gar nicht mehr. Sie haben sogar ihre Telefonnummer für J gesperrt. Jeder Kontaktversuch wird von den Eltern kategorisch abgeblockt.
Vor wenigen Tagen nun ein Anruf von J's Nichte (d.h. von einer Tochter einer ihrer 2 Schwestern). Die teilte ihr mit, dass es J's Erzeuger gesundheitlich gar nicht gut geht und er inzwischen in ein Hospiz gezogen ist. Schon sehr aussagekräftig, wenn da nicht mal ihre Mutter oder ihre Schwestern anrufen, sondern ein Kind vorschicken). Die Nichte fragte, ob J nicht mal wieder ihren Vater besuchen wolle, immerhin sei er nicht mehr lange da.
Nun überlegt J, ob sie sich das wirklich antun will und ist da zwischen "Eigentlich würde es sich so gehören!" und "34 Jahre haben sie sich nicht für mich interessiert und nun soll ich einen Abschiedsbesuch machen?" hin und her gerissen.
Wie würdet ihr in so eine Situation reagieren ?
ich habe mal eine Frage, die nicht mich betrifft,sondern eine sehr gute Freundin von mir. Nennen wir sie mal "J". Mit ihr bin ich schon gemeinsam zur Schule gegangen, kenne sie also schon fast 40 Jahre. So wirklich dicke Freunde sind wir aber erst geworden, nachdem wir uns vor etwa 5-6 Jahren im Internet "wiedergefunden" haben. Schon damals zu Schulzeiten war ihr anzumerken, dass sie versuchte, so wenig Zeit wie möglich daheim zu verbringen. Ich kenne ihre Eltern nur flüchtig, aber habe schon damals gemerkt, dass die Eltern nach außen ihren Mitmenschen die heile Welt vorspielten. Die Gründe, warum J damals nur so ungern nach Hause ging, das hat sie mir erst offenbart, nachdem wir uns wiedergefunden hatten.
Sie war die 3.Tochter der Familie, damals die Jüngste. Schon früh ließen sie J anmerken, dass sie viel lieber einen Sohn gehabt hätten und behandelten sie wie eine Art Aschenbrödel. Während ihre beiden Schwestern verhätschelt wurden, war sie der Prügelknabe für jede Verfehlung im Haushalt. Und Prügel ist dabei wortwörtlich zu verstehen. Sie kam öfters mal mit blauen Flecken an Armen usw in die Schule, wo man genau sah, dass die offenbar von Fingern stammten.
Weil J eine ziemlich komplizierte Geburt war, empfahlen die Ärzte ihren Eltern, nicht noch ein Kind zu kriegen, was diese aber missachteten, was aber in einer Fehlgeburt endete, es wäre ein Junge gewesen. Auch das wurde J vorgehalten. Wer bitte kommt auf die Idee, seiner nicht mal 10jährigen Tochter Sätze wie "Wir haben das falsche Kind verloren!" an den Kopf zu knallen und seine Existenz in der Öffentlichkeit gar zu verleugnen ?
Sogar eine angebliche Krebserkrankung im Kleinkindalter haben die "Eltern" erfunden, um ihr ein schlechtes Gewissen zu machen, welche Mühen sie wegen J angeblich auf sich nehmen mussten, um sie "ständig ins Krankenhaus nach Halle zu bringen" (Anmerkung: die Uniklinik Halle hatte damals eine in der DDR sehr angesehene Onkologie-Abteilung). Wir haben vor einigen Jahren mal J's damaligen SV-Ausweis aus DDR-Zeiten unter die Lupe genommen. Im SV-Ausweis wurde damals jeder Arztbesuch und jeder Krankenhausaufenthalt festgehalten. Man ahnt, was kommt: sie war niemals in dieser Klinik, womit die Nummer mit der Krebserkrankung als Lüge enttarnt war. Sie hat den alten Ausweis sogar ihrer Hausärztin vorgelegt, die es bestätigte, dass es da keinerlei Eintrag gab, der auf eine Krebserkrankung hinwies.
Als J dann älter wurde, hat sie die erste Gelegenheit genutzt, um daheim auszuziehen und hat eine Ausbildung in der Altenpflege gemacht, den sie bis heute ausübt...400km von ihrem damaligen Wohnort entfernt. Inzwischen hat sie selbst 4 erwachsene Kinder, die langsam flügge werden. Mit ihren Großeltern haben nur 2 der Kinder sporadischen Kontakt, aber auch da wird nicht nach J gefragt....sie existiert also für ihre Erzeuger defacto gar nicht mehr. Sie haben sogar ihre Telefonnummer für J gesperrt. Jeder Kontaktversuch wird von den Eltern kategorisch abgeblockt.
Vor wenigen Tagen nun ein Anruf von J's Nichte (d.h. von einer Tochter einer ihrer 2 Schwestern). Die teilte ihr mit, dass es J's Erzeuger gesundheitlich gar nicht gut geht und er inzwischen in ein Hospiz gezogen ist. Schon sehr aussagekräftig, wenn da nicht mal ihre Mutter oder ihre Schwestern anrufen, sondern ein Kind vorschicken). Die Nichte fragte, ob J nicht mal wieder ihren Vater besuchen wolle, immerhin sei er nicht mehr lange da.
Nun überlegt J, ob sie sich das wirklich antun will und ist da zwischen "Eigentlich würde es sich so gehören!" und "34 Jahre haben sie sich nicht für mich interessiert und nun soll ich einen Abschiedsbesuch machen?" hin und her gerissen.
Wie würdet ihr in so eine Situation reagieren ?